Werden die Jugendlichen immer blöder?
31.08.2013 um 11:23@Konstrukt
Das mag sein, aber das ist nur subjektives Empfinden deines Lehrers.
Wikipedia sagt folgendes (Hier was über die Wahlbeteiligung unter Jugendlichen):
Hier noch ein aussagekräftigeres Diagramm:
Original anzeigen (0,2 MB)
Generell ist da zu sehen, dass die Jugend immer unter dem Gesamtdurchschnitt liegt, und wie haben ein West-Ost-Gefälle. Dann sind da noch diese zwei Spitzen, die eine kurz vor 1990, die andere 2001.
Was ist denn da passiert, was die Wahlbeteiligung unter Umständen hat beeinflussen können?
1989: Mauerfall, deutsche Einheit, dann kommt die Enttäuschung darüber. Im Osten geht's nochmal kurz hoch, weil sie dachten, dass jetzt ALLES besser wird und sie ab heute im Paradies leben. Im Westen geht's sofort ungebremst in den Keller. Im Westen gibt's/gab's den Soli, eine Zusatzsteuer, die jeder Wessi zahlen musste, um den Osten wieder aufzubauen, dadurch ergibt sich das bis heute andauernde Lohngefälle zwischen West und Ost.
2001: 9/11... ich glaub mehr brauch dazu nicht zu sagen, oder?
Zwischen 2006 und 2008 geht's dann nochmal ordentlich hoch. Was war 2007? Da platzte die Immobilienblase in den USA, die die jetzige Krise auslöste.
Du siehst politisches Interesse hat mehr mit Situationen im Weltgeschehen zu tun als mit der Politik im Allgemeinen. Im Osten scheinen die Leute allerdings eher dazu zu neigen, mit Frustration anstatt mit gesteigerten Interesse zu reagieren.
Das Interesse der Jugendlichen liegt zwar tatsächlich unter den Werten aus den 1980ern, aber bedenke was da noch im vollen Gange war... der Kalte Krieg. Auch wenn das jetzt doof klingt, aber da war noch was los. Es gab mehr Action, für die man sich interessieren konnte. Die Angst vor einem nuklearen Armageddon war real. Wir hatten den 9-fachen Overkill erreicht, dh wir können mit unseren Raketen jeden Menschen neunmal killen. Dieses Bewusstsein führte natürlich zu einem gesteigerten Interesse. Wenn dir jemand eine Pistole auf die Brust drückt, interessierst du dich ja auch dafür, ob der Kerl abdrückt oder nicht, oder?
Das mag sein, aber das ist nur subjektives Empfinden deines Lehrers.
Wikipedia sagt folgendes (Hier was über die Wahlbeteiligung unter Jugendlichen):
Insgesamt ist sowohl bei der gesamten Bevölkerung (1980: 88,6 Prozent – 2002: 79,1 Prozent), wie bei den Jugendlichen (bis 25) (1980: 79,65 Prozent – 2002: 69,15 Prozent) eine Abnahme der Wählenden zu beobachten. Da die bis 25-jährigen nur acht Prozent der Wahlberechtigten ausmachen, können sie nicht als einzige Gruppe für die Abnahme der Wahlbeteiligung verantwortlich sein. Die Differenz zwischen 1980 und 2002, also die Abnahme des Wähleranteils, ist bei den Jugendlichen etwas stärker (10,5 Prozent) als bei der gesamten Bevölkerung (acht Prozent). Nach Geschlecht aufgeschlüsselt zeigt sich, dass junge wie ältere Frauen stets seltener zur Wahl gehen als gleichaltrige Männer. Wie in der Stadt zeigt sich auf dem Land ein Abstand zur Wahlbeteiligung der Gesamtbevölkerung (6 %) sowie ein geringeres Vertrauen in die repräsentative Parteiendemokratie.Will heißen, es liegt NICHT allein an der Jugend...
Hier noch ein aussagekräftigeres Diagramm:
Original anzeigen (0,2 MB)
Generell ist da zu sehen, dass die Jugend immer unter dem Gesamtdurchschnitt liegt, und wie haben ein West-Ost-Gefälle. Dann sind da noch diese zwei Spitzen, die eine kurz vor 1990, die andere 2001.
Was ist denn da passiert, was die Wahlbeteiligung unter Umständen hat beeinflussen können?
1989: Mauerfall, deutsche Einheit, dann kommt die Enttäuschung darüber. Im Osten geht's nochmal kurz hoch, weil sie dachten, dass jetzt ALLES besser wird und sie ab heute im Paradies leben. Im Westen geht's sofort ungebremst in den Keller. Im Westen gibt's/gab's den Soli, eine Zusatzsteuer, die jeder Wessi zahlen musste, um den Osten wieder aufzubauen, dadurch ergibt sich das bis heute andauernde Lohngefälle zwischen West und Ost.
2001: 9/11... ich glaub mehr brauch dazu nicht zu sagen, oder?
Zwischen 2006 und 2008 geht's dann nochmal ordentlich hoch. Was war 2007? Da platzte die Immobilienblase in den USA, die die jetzige Krise auslöste.
Du siehst politisches Interesse hat mehr mit Situationen im Weltgeschehen zu tun als mit der Politik im Allgemeinen. Im Osten scheinen die Leute allerdings eher dazu zu neigen, mit Frustration anstatt mit gesteigerten Interesse zu reagieren.
Das Interesse der Jugendlichen liegt zwar tatsächlich unter den Werten aus den 1980ern, aber bedenke was da noch im vollen Gange war... der Kalte Krieg. Auch wenn das jetzt doof klingt, aber da war noch was los. Es gab mehr Action, für die man sich interessieren konnte. Die Angst vor einem nuklearen Armageddon war real. Wir hatten den 9-fachen Overkill erreicht, dh wir können mit unseren Raketen jeden Menschen neunmal killen. Dieses Bewusstsein führte natürlich zu einem gesteigerten Interesse. Wenn dir jemand eine Pistole auf die Brust drückt, interessierst du dich ja auch dafür, ob der Kerl abdrückt oder nicht, oder?