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Werden die Jugendlichen immer blöder?

2.994 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Erziehung, Jugendliche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Werden die Jugendlichen immer blöder?

02.08.2013 um 02:13
Und es ist leider Fakt: das Abitur wird verschenkt. Auf manchen Schulformen mehr, auf anderen weniger.


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Werden die Jugendlichen immer blöder?

02.08.2013 um 07:29
@lizard-king
@der-Ferengi

Man sollte einfach die verschiedenen Schulformen abschaffen und sich nur noch Gesamtschulen beschraenken. Damit erledigt sich das Problem der Uebereltern von selbst und es findet nichtmehr diese schreckliche Abgrenzung statt. Feste Schulklassen abschaffen und dafuer Kurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden einfuehren, sodass individuelle Staerken gefoerdert werden koennen. Wenn man was ueberhaupt nicht kann gibts Hilfekurse, die man zusaetzlich besuchen muss um den Anschluss nicht zu verlieren. Ab der 10. Klasse kriegt man einen Abschluss und wenn man mag und genuegend Leistung erbracht hat, kann man noch 2 Jahren dranhaengen fuer die Hochschulreife.


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02.08.2013 um 11:37
Ich bemerke, dass das Interesse bei der jüngeren Generation immer weiter abnimmt und das Bedürfnis, dass andere sie für die absoluten Obermotze halten immer weiter steigt. Der heutigen Jugend steckt ein armdicker Stock im Arsch, der ihnen permanentes Halsweh bescheren dürfte.
Dies liegt unter anderem an einem übermäßigen Leistungs- und einem dadurch resultierenden Konkurrenzdruck (an den Gymnasien) durch G8.
Die Gesamtschulen funzen in der Nähe von Gymnasien nie, da sich dort der Kaffeesatz sammelt, der eigentlich auf die Hauptschule gehören würde.
Und die Hauptschulen bekommen die Leutchen ab, die eigentlich auf die Sonderschulen gehören, während die Abiturienten den Realschülern die Ausbildungsplätze wegnehmen, weil diese natürlich höher qualifiziert sind und sich das Gerücht (ob wahr oder unwahr sei mal dahingestellt) breitmachte, dass die meisten Leute, die kein Abi gemacht haben, beinahe schon zu doof sind, um gradeaus zu laufen.
Das mangelnde Interesse rührt aber Meinung nach daher, dass die Kiddies von heute an einer absoluten Überreizung leiden. Der Kopf ist doch bei denen voll mit einem bunten Allerlei.
Aber ich sehe da eine Zwiespaltung der Jugend in Gebildelte und Ungebildete (ich weiß, alter Hut... Die Entwicklung spielt sich ja schon seit Jahrzehnten ab).
Nach einer volkswirtschafltichen Studie/Prognose, die ich mir vor einigen Jahren habe erklären lassen entwickelt sich das in den nächsten Jahrzehnten folgendermaßen (natürlich unter der Voraussetzung, dass sich nix ändert): Das soziale Gesellschaftsgefüge spitzt sich noch weiter zu. Da gibt es dann die einen (wohlhabend im Geldbeutel und im Kopf), die sich ähnlich wie in Johannesburg (Südafrika) hinter mit Stacheldrahtbesetzten Mauern und von bewaffneten Sicherheitsbeamten auf höchstem Niveau in die Hosen scheißen (die oberen 2%). Diese genießen als einzige eine noch brauchbare Bildung.
Dann gibt es denn Rest (98% der Bevölkerung), die zu arm, dumm und blind sind, um etwas konstruktives an ihrer beschissenen Lage zu ändern. Diese Gruppe spaltet sich in zwei Lager: Die einen, die angesichts ihrer Lage resignieren und meckernd keinen Finger rühren und die anderen, die kriminell werden und sich einfach nehmen, was noch da ist.

Vergleichbar für diese Entwicklung kann man einfach mal in die USA schauen: Dort sind die Ausgaben für Bildung in den letzten 20-30 Jahren fast genau um den Anteil gesunken, wie die Ausgaben für Gefängnisse gestiegen sind. Quasi: Uns ist die Sicherheit auf den Straßen wichtiger als die Freiheit des Geistes. Es ist demnach viel einfacher, die Leute aus dem Verkehr zu ziehen, als ihnen eine vernünftige Lebensperspektive zu geben.

Das klingt jetzt sehr distopisch und fatalistisch, aber in den Aussagen stimmen Volkswirtschaftler und Wirtschaftsprognostiker signifikant überein. Hinzu kommt, dass sich die untergebildete Unterschicht schon heute viel besser und schneller fortpflanzt als die gebildete Oberschicht. Ja, ganz genau wie in Idiocracy (sehr passender Film für dieses Thema).
Auch wenn ich das Thema damit jetzt etwas hitlere, denke ich, dass einigen Leuten das recht entzogen werden sollte, Kinder zu zeugen. (Nicht flamen, ist nur ein theoretisches Gedankenkonstrukt und nicht 100%ig ernst gemeint.)

Aber diesen Prozess können wir mit einer Bildungsreform beinahe schon nicht mehr stoppen. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen und hat sich beide Beine gebrochen.

Wir haben den Beruf des Lehrers systematisch entwertet.
In NRW beispielsweise galt jahrelang ein fast vollständiger Einstellungsstopp für Lehrer, aber anstatt schon vor 10 Jahren damit anzufangen, wieder neue Lehrer einzustellen, hat man in Düsseldorf einen strengen Sparkurs gefahren und einfach die Klassen immer größer werden lassen und damit die Qualität des Unterrichts leiden lassen.
Seit einigen Jahren stellt NRW wieder Lehrer ein und das händeringend.
Das Lehramtsstudium ist stark abgespeckt worden, damit auch jeder Vollidiot Lehrer werden kann, sodass ein Großteil der Lehramtsstudenten einfach denken: Joa, einfaches chilliges Studium, chilliger sicherer Job... Klasse...
Schlimmer wird es, wenn diese sich dann denken, dass sie mit Kindern und Jugendlichen gar nicht klarkommen und dann neue Lehrer ausbilden, die genauso denken wie sie selbst. Dann haben wir Vollidioten die noch viel größere Vollidioten ausbilden.
Was soll das?
Und nach wie vor ist der Verteidigungshaushalt in Deutschland 5mal größer als der Bildungsetat.
Wir sparen sehr kurzsichtig an den elementarsten Dingen einer modernen Nation.

Bildung ist in Deutschland keine Chefsache und da sehe ich die Wurzel des Problems. Bildung darf nicht länger Ländersache sein, sondern sollte IMMER oberstes Wahlkampfthema sein. Das wird sämtliche anderen Probleme, die wir haben automatisch lösen. Versatil gebildete und gut ausgebildete Leute bekommen auch noch heute leichter nen Arbeitsplatz oder können sich zumindest ohne staatliche Stütze über Wasser halten.
Hier in Aachen kenne ich viele Jugendliche und junge Erwachsene, die die Schule abgebrochen haben oder keine abgeschlossene berufliche Ausbildung haben, und gerade diese beschweren sich, dass sie mit Zeitarbeit kaum zu Potte kommen.

Das große Geheimnis ist: Geht zur Schule. Saugt das Wissen auf wie ein Schwamm. Stellt euch andauernd Fragen und beantwortet sie euch selbst, indem ihr euch mit den Themen konstruktiv auseinandersetzt. Seid ehrlich mit euch selbst und verirrt euch nicht in Gedanken über Style und darüber, was andere über euch denken. Haltet euch nicht damit auf, wer euch scheinbar welche Steine in den Weg legt. Schiebt die Schuld nicht auf andere, sondern sucht die Schuld immer zuerst bei euch selbst.
Kurz gesagt: Habet Mut, euch eures eigenen Verstandes zu bedienen.
Denn das einzige, was euch keiner nehmen kann, ist das, was ihr im Kopf habt.
Frei nach dem Motto: Wissen ist Macht! (Und wehe, ich lese hier nach: Macht korrumpiert! Ihr wisst ganz genau, wie ich das gemeint habe...)

Entmündigt euch nicht selbst, indem ihr die Verantwortung von euch auf ein beschissenes System abwälzt. Das hilft euch auch nicht weiter. Redet weniger drüber, wenn ihr nichts daran ändern könnt/wollt.

Imao ist die Lösung des Problems, den Status eines Hirnbesitzers gegen den eines Hirnbenutzers zu ersetzen.


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02.08.2013 um 12:44
@der_khileyaner

Bis auf die "Dumm fickt gut"-These*und den Führerbefehl für ein Zeugungsrecht sind die Aussagen ja so verkehrt nicht.

* Es war das damalige FDP-Vorstandsmitglied Daniel Bahr, der in einem Interview mit BILD im Jahre 2005 darwinisierte: „In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder. Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen.“ Heute ist sowas für das Gesundheitswesen zuständig.


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02.08.2013 um 13:11
@Doors Die "Dumm fickt gut"-These ist nicht von mir, die kommt von Volkswirtschaftlern und entspricht einer gesellschaftsevolutionären Tatsache. Ist zwar hart aber wahr. Gefällt mir auch nicht.

Und wie ich schon schrieb, das Zeugungsrecht war nicht ganz ernst gemeint.


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02.08.2013 um 13:26
Kurt Tucholsky:
„Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können.”
oder Aristoteles:
„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.”
Ein paar tausend Jahre Zeitunterschied das zeigt das dieses Thema schon immer aktuell wahr.

Ich frage mich, wenn zu Aristoteles Zeiten die jugendlichen schon immer blöder wurden, dann müssten ja heutzutage nur noch Leute auf den Strassen rumlaufen die probleme damit haben gleichzeitig Kaugummi zu kauen und zu laufen.


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02.08.2013 um 13:41
Damals, in der afrikanischen Savanne:

"Ich sag Dir, Uga, die Jugendlichen werden immer blöder. Jetzt sind sie schon zu blöd zum Baumhocken und rennen da unten aufrecht herum."

"Recht hast Du, Agu. Kommt von diesem neumodischen Kram. Evolution oder wie das heisst. Das ham sie jetzt alle."

Gemeinsam: "DIE SPINNEN DOCH!"


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02.08.2013 um 13:55
Zitat von AdrianusAdrianus schrieb:dann müssten ja heutzutage nur noch Leute auf den Strassen rumlaufen die probleme damit haben gleichzeitig Kaugummi zu kauen und zu laufen.
Oh, solche Kandidaten kenn ich tatsächlich... hrhr traurig
Aber mal Scherz beiseite...

Tucholsky hat es schon gut auf den Punkt gebracht.
Aber wir stehen heutzutage vor ganz anderen Problemen als sich Aristoteles damals ausmalen konnte.

Es gab natürlich immer ein auf und ab der Bildung. Man siehe sich hierzu die Verteufelung des Wissens im europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit an.
Die Jugend war schon immer rebellisch und an anderen Sachen interessiert als die ältere Generation. Nich umsonst spricht man von der Weisheit des Alters.
Hier geht es aber nicht um eine Abnahme der Intelligenz, sondern darum, dass Kinder aus ungebildeten Familien, weniger Chancen haben, sich zu bilden als Kinder aus gebildeten Familien... Auch das ist nix neues.
Aber: Wir haben diesen "ungebildeten" Bevölkerungsschichten ein Stigma der Wertlosigkeit angehängt und das ist neu. Bildung war noch nie so wichtig wie heute. Ist sie deswegen überbewertet? Nein, aber was machen wir mit einem Volk aus Akademikern, in der das Wissen der Brotbackkunst abhanden gekommen ist?

Auch das sich Jugendliche nicht mehr für den Holocaust interessieren, ist vollkommen normal. Das gesellschaftliche Kollektivgedächtnis reicht gerademal zwei vielleicht drei Generationen weit, danach wiederholen wir dieselben Fehler, aus denen wir in der Vergangenheit scheinbar gelernt hatten.

Was allerdings tatsächlich zu beobachten ist, ist eine Umverteilung der Interessen. Ich will jetzt nicht von einer spätrömischen Dekadenz reden, aber wir alle (nicht nur die Jugend) lassen uns zu leicht von Belanglosigkeiten ablenken. Auch das ist nicht neu. Im tibetanischen Buddhismus gibt es sogar ein Wort dafür: Samsara.

Was ist dann heute anders als damals?
Heute sind wir global (oder zumindest globaler als in der Vergangenheit). Solche Entwicklungen fallen heute stärker ins Gewicht. Und heute können wir uns so einen Spöks immer seltener erlauben. Was auf jedenfall zu sagen ist: Die nächsten 50 Jahre werden spannend.

Was ich übrigens ebenfalls bemerke ist, dass je jünger die Leutchen werden, diese immer weniger Wert, auf eine korrekte Rechtschreibung legen.


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02.08.2013 um 14:05
@Doors
Ich bin sicher, in irgendeiner bisher unentdeckten Höhle gibt es eine Malerei mit einem Facepalm über etwas kleinere Menschenfiguren...

Ich würde es aber nicht nur auf die Jugend schieben, es gibt ganz allgemein immer weniger negative Konsequenzen wenn man ein denkverweigernder, kapiergeschützter Dödel ist.


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02.08.2013 um 14:07
Zitat von der_khileyanerder_khileyaner schrieb:Oh, solche Kandidaten kenn ich tatsächlich.
Man kann es mit dieser "Solotasking-Fähigkeit" aber durchaus weit bringen. Über den US-Präsidenten Gerald Ford sagte man seinerzeit, er sei zu doof, gleichzeitig Kaugummi zu kauen und zu furzen.

Je früher man Kinder selektiert, desto eher ergeben sie sich in ihr Schicksal.

"Ich bin ja bloss Hauptschule. Ich bin ja bloss blöd. Ich werde nie einen Job kriegen" - so formulierte es einmal eine gute Freundin meiner Tochter, als sich ihre Wege nach vier Grundschul-Jahren trennten.

Wen man aufgibt, der wird auch sich aufgeben. Wem man Wertlosigkeit attestiert, der wird sich, wenn er kein Rebell mit grosser Ichstärke ist ("Denen werd' ich's zeigen!), der wird sich wertlos fühlen.

Ein Mensch kriegt keinen Wert dadurch, dass er Abitur hat ("Sind Sie überhaupt Abitur?" F. J. Strauss), er hat einen Wert dadurch, dass er ein Mensch ist.

Bei den ollen Preussen fing der Mensch bekanntlich erst beim Unteroffizier an. Hierzulande bei der allgemeinen Hochschulreife.


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02.08.2013 um 14:26
@Doors

Das mit der Entwertung der Hauptschule ist ein sehr aktuelles Problem, was erst mit der Einführung der Gesamtschule aufgekommen ist. Es gibt zwei Lösungen für dieses Problem: Die Gesamtschule abschaffen ODER alle anderen Schulformen abschaffen, aber die Gesamtschulen können in einer funktionierenden und florierenden Gesellschaft nicht mit anderen Schulformen koexistieren.
Überall dort, wo eine Gesamtschule in der Nähe eines Gymnsasiums ist, müssen die Noten der Gesamtschule angehoben werden, um überhaupt Oberstufenkurse zusammenzubekommen. Und überall dort, wo eine Hauptschule sich in der Nähe einer Gesamtschule befindet, wird die Hauptschule zu einer Art Sonderschule degradiert, deren Großteil der Absolventen noch nicht einmal die Mittlere Reife schaffen.
Eine spätere Selektierung der Schüler nach Leistungsgraden könnte tatsächlich funktionieren. Das amerikanische Modell ist an und für sich gar nicht so schlecht, nur dass die Amis viel zu wenig Geld für Bildung ausgeben und das System an fehlenden Mitteln scheitert.
Im Allgemeinen wird Bildungspolitik nur halbherzig betrieben.
Aber ich finde es selbstentmündigend dieses Problem einzig auf eine schlechte Bildungspolitik zu schieben.

Man stelle sich folgende (wenn auch klischeehafte) Situation vor: Ein Jugendlicher geht zur selben Schule, wie seine Eltern. Er hört seinen unzufriedenen Vater tönen, dass alles Kacke ist. Vielleicht ist dieser sogar noch arbeitslos und im schlimmsten Fall von seiner Frau (die dumme Schlampe) getrennt, sitzt schon morgens mit Bier auf der Couch, wenn der Junge zur Schule geht. Als er Mittags nach Hause kommt, findet er seinen Vater so vor, wie er ihn verlassen hat, nur die leeren Bierflaschen auf dem Wohnzimmertisch sind mehr geworden. Der Junge bekommt also die Sinnlosigkeit einer ordentlichen Bildung vorgelebt und wird so ungewollt dazu indoktriniert, die Schule nicht so ernstzunehmen. Denn er stellt sich berechtigterweise die Frage: Welchen Sinn hat es denn? Ich sitze doch sowieso nachher nur neben meinem Vater, töne darüber wie Kacke alles ist und hasse meine Ex.

Auch wenn das obige Beispiel sehr klischeehaft erscheint, kenne ich viele Jugendliche, die aus eben solchen Verhältnissen kommen und ihren Abschluss total vergeigen und ohne eine vernünftige Ausbildung ins Erwachsenenalter eintreten. Ohne Perspektive ohne Chance und ohne Hoffnung darauf, das irgendwie zu ändern...


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02.08.2013 um 14:32
Nein, die genetischen Voraussetzungen, die die Intelligenz eines Menschen determinieren, sind über die letzten Jahrtausende invariant geblieben. Die Menschen der Antike waren im Mittel nicht dümmer als wir.
Ein wesentlicher Aspekt der Thematik ist doch die Frage, wieso die Jugendlichen keinerlei Lust haben, eigenständig zu lernen. Jeder hat doch gewisse Interessen, die er/sie im Optimalfall später zum Beruf machen kann.


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02.08.2013 um 14:32
@der_khileyaner

Ich komme auch aus "kleinen Verhältnissen" und habe mit 16 die Schule abschlusslos geschmissen.
Ich kenne einige Menschen, die trotz widriger Startbedingungen "Karriere" gemacht haben. Man muss nicht zwingend so werden, wie die eigenen Eltern sind. Man sollte nichts als gottgegeben hinnehmen - und man sollte jede Chance nutzen. Ich weiss auch, dass das abgedroschen klingt. Aber es kommt vor.


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02.08.2013 um 14:34
@mathematiker

Haben "DIE" Jugendlichen allesamt keine Lust? Oder nur die, die uns in den Medien als Versager vorgeführt werden? Die, die uns und anderen auffallen?

Ich kann mich diesen Verallgemeinerungen nicht anschliessen.


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02.08.2013 um 14:34
@StUffz
Ich denke nach und mir fällt der Gedenktag ein. Ein fragendes Gesicht undzwei Minuten schweigen. Dann die Frage "Wer war Holocaust?" - In dem Moment hätte ichbeinahe vor Schreck den Pizzaladen planiert.
Sie meinte das ernst.
Faktenwissen ist vollkommen irrelevant, es geht alleine darum, Verständnis für ein gewisses Themengebiet zu erlangen. Ich weiß zwar ungefähr, welches Ereignis als Holocaust bezeichnet wird, aber ansonsten schert Geschichte mich auch nicht. Heutzutage muss man zum Spezialisten - zum Fachidioten werden.


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02.08.2013 um 14:34
@Doors

Ich hab nie was von zwangsläufig gesagt...
Ich hab nur gesagt, dass ich viele kenne, bei denen es so gelaufen ist.


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02.08.2013 um 14:35
@Doors

Nein, nur eine Teilmenge der Menge der Personen, die man als Jugendliche definiert.


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02.08.2013 um 14:46
Aus einem älteren Thread exhumiert:

Weil mir das ganze Gejammer, Geleier und Geseier über "die" Jugend einfach tierisch auf den Keks geht, vor allem, wenn es von frühvergreisten Twens stammt, nochmal mein Statement:

Ich muss zugeben, dass ich sehr viele Kinder und Jugendliche kenne, die fleissig lernen in Schule, Ausbildung und an der Uni, die sich sozial, kulturell, sportlich und politisch engagieren und sehr klare Vorstellungen vom Leben haben, auf die sie auch zielstrebig hin arbeiten. Vergleiche ich sie mit mir, war mir meine Vorstellung von einem "Später" früher wesentlich nebulöser.

Diese Pauschalisierungen auf BILD-Niveau empfinde ich persönlich als Diffamierung der Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in diesem Lande. Dergleichen kenne ich sonst eigentlich nur von verbiesterten alten Leuten, die pauschal "die Jugend" für alles Elend der Welt verantwortlich machen, obwohl gerade die am wenigsten dafür kann.

Ausnahmen gab es immer, gibt es immer und wird es immer geben. Aber dabei handelt es sich um Minderheiten. Man sieht eben nur die im medialen Scheinwerferlicht - und das ist politisch so gewollt. Eine Regierung, die in fremden Ländern Kriege führen lässt ist ebenso okay wie Steuern hinterziehende Milliardäre. Aber jugendliche Kleinkriminelle - die sind das schlimmste Übel der Welt. Schlimmer als Umweltzerstörung, Unterdrückung, Krieg oder Atommüll-Lager.

Mich stören Verallgemeinerungen, die "die Jugend" betreffen.

Also gestattet mir den Einwand, dass ich Kinder und Jugendliche überwiegend anders erlebe. Sie reissen sich im Gymnasium mit 30 Wochenstunden zzgl. 20 Std. Hausaufgaben den Arsch auf, um in 12 Jahren wie vorgeschrieben ihr Abi hinzulegen. Sie knüppeln sich durchs Studium, um eine vernünftige Anstellung zu bekommen, während sie nebenbei noch jobben gehen, um ihren Eltern nicht auf der Tasche zu liegen. Sie gehen ins Ausland, um Sprachen zu lernen und dort zu studieren. Sie leisten freiwillige soziale oder ökologische Jahre, engagieren sich in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit und vor allem diejenigen, die auf der Schattenseite einer kapitalistischen Gesellschaft stehen. Sie sind politisch interessiert und engagiert, gehen auf Demos und machen Infostände, texten Flugblätter und schreiben Leserbriefe. Sie sind Trainer für Kinder in Sportvereinen oder in der Jugendfeuerwehr. Sie machen Musik, spielen Theater oder schreiben Kurzgeschichten. Sie kaufen für ältere MitbürgerInnen ein oder lesen im Altersheim vor. Vor allem sind sie viel "vernünftiger", als meine Generation es in ihrem Alter war.

Okay, zugegeben, sie hören grässliche Musik, sehen scheisse aus und reden manchmal unverständlich. Aber das ist das Privileg der Jugend, seit wir aus der afrikanischen Savanne aufgebrochen sind, uns die Welt untertan zu machen.

Das kann ich ihnen also nicht übel nehmen.


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02.08.2013 um 14:51
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Mich stören Verallgemeinerungen, die "die Jugend" betreffen.
Wie gesagt, eine gewisse Teilmenge der Menge der Jugendlichen ist einfach nicht zu retten. Das betrifft gewiss nicht Alle.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Also gestattet mir den Einwand, dass ich Kinder und Jugendliche überwiegend anders erlebe. Sie reissen sich im Gymnasium mit 30 Wochenstunden zzgl. 20 Std. Hausaufgaben den Arsch auf, um in 12 Jahren wie vorgeschrieben ihr Abi hinzulegen.
Bitte was ? Also wer große Schwierigkeiten auf den Gymnasium hatte, der braucht ohnehin nicht anfangen zu studieren. Mal ehrlich, so banalisiert wie das Abitur heute ist, ist es kaum verwunderlich, dass die Universitäten überschwemmt werden und immer mehr Fächer mit einem Numerus Clausus belegt werden.


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02.08.2013 um 14:55
Fakt ist jedoch, dass wer am Gymnasium schon virulente Schwierigkeiten hatte und Stunden und Tage ins Lernen investieren musste, um einigermaßen respektable Noten zu bekommen, dem wird ein Studium bestimmt nicht leichter fallen: selbständige Vorbereitung von Klausuren, sehr umfangreicher Stoff ( je nach Fach ) und strenge Bewertung. Wenn also jemand gerade so durchs Abi "geschlittert" ist, dem droht ein böses Erwachen...


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02.08.2013 um 14:56
@mathematiker

Ich habe noch zwei schulpflichtige Kinder, eins habe ich davon vom G8-Gymnasium abgezogen. Jetzt sind beide sehr gute und glückliche Gemeinschaftsschüler ( Hier in SH darf das nicht "Gesamtschule" heissen, weil die CDU dieses Wort als bolschewistisch gebrandmarkt hat).

Meine Älteste hat vor Jahren das Abi gemacht und in der BRD und im UK Medizin studiert. Damals hatten sie wenigsten noch ein Jahr mehr Zeit.

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Schüler, die wg. G8 so ranklotzen müssen, nun zwangsläufig blöder wären als andere.


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02.08.2013 um 15:01
@Helenus


Ganz genau. Entsprechender Person, sollte daher eine Ausbildung oder eine... anderweitige Beschäftigung nahegelegt werden.

@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich habe noch zwei schulpflichtige Kinder, eins habe ich davon vom G8-Gymnasium abgezogen. Jetzt sind beide sehr gute und glückliche Gemeinschaftsschüler ( Hier in SH darf das nicht "Gesamtschule" heissen, weil die CDU dieses Wort als bolschewistisch gebrandmarkt hat).

Meine Älteste hat vor Jahren das Abi gemacht und in der BRD und im UK Medizin studiert. Damals hatten sie wenigsten noch ein Jahr mehr Zeit.

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Schüler, die wg. G8 so ranklotzen müssen, nun zwangsläufig blöder wären als andere.
Sie sind nicht blöder - genetisch gesehen.
Es ist zumindest meine Erfahrung, dass die Personen, die vom Gymnasium kommen und ein MINT Fach studieren, teilweise gravierende Verständnisprobleme aufweisen. Das weiß ich von Kommilitonen (ich bin selbst Mathematik Masterstudent), die z.B. die angewandte Mathematik Übungen für angehende Ingenieure oder Physiker leiten. Da liegt eine gewaltige Diskrepanz zwischen dem Gymnasium und einer Universität vor.

Aber wer Probleme mit dem Abitur hat... naja.


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02.08.2013 um 15:02
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb: Hier in SH darf das nicht "Gesamtschule" heissen, weil die CDU dieses Wort als bolschewistisch gebrandmarkt hat
Ich war selbst auf einer Gesamtschule , und muss sagen das es eigentlich das beste Schulsystem ist .

Da profitieren die "nicht so guten " von den "Strebern" , und die Streber werden von den "Assis " nicht ausgegrenzt oder verkloppt .

Jeder hat was davon weil man sich halt kennt und keine vorurteile hat .


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02.08.2013 um 15:04
Die Politik kommt mittlerweile auch wieder auf den Trichter: G8 entschleunigen.

Mein ehemaliges Gymnasium ist eine von mehreren Schulen, die zusätzlich zum G8-Zug wieder einen G9-Zug "versuchsweise" parallel einführen darf.

Kommentar meines mittlerweile pensionierten Deutschlehrers: "Das 13-jährige Gymnasium als Versuch. Jahrzehntelang war das die Regel und jetzt dürfen wir versuchen, ob es klappt? :D ".


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02.08.2013 um 15:05
Schaut euch doch mal bitte an welche Vorbilder diese jungen Menschen haben, das kann ja nichts gutes werden


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