Obdachlose Menschen

@shebba

shebba schrieb:da bekomm ich das kotzen...

Du hast scheinbar kaum Mitgefühl für die schlimmen Schicksale, ich habe das Gefühl, viele Leute imunisieren sich gegen ihr eigenes Mitgefühl, indem sie sich selbst einreden, dass eh alle Bettler reich sind, das große Geld wollen, es im Grunde genommen garkeine wirklichen Armen mehr gibt. Ich wohn in einer Kleinstadt mit rund 10000 Einwohnern, Arme, Obdachlose Menschen gibt es auch hier, viele sind dem Alkhohol verfallen. Viele hier im Thread schreiben, dass diese Leute selbst Schuld sind, weil sie keinen Willen dazu haben aber der Wille ist nicht das Problem, ihr gesamtes Leben ist aus der Bahn geraten, haben viel Leid erlebt, ich stelle mir es sehr schwer vor, dann wieder "normal" zu leben, fast unmöglich, ich sehe es gerade bei viele Alkoholikern, sie zieht es immer wieder zurück. Diese Menschen müssten auch eine Therapie machen können, es kann doch nicht sein, dass wir hier Milliarden von Euro in sinnlose Projekte stecken aber tausende Menschen auf der Straße vergammeln lassen!

@Namah

Dir wäre nicht peinlich mit 22 noch bei den Eltern zu wohnen und um jeden Euro betteln zu müssen wenn du dir mal was kaufen möchtest ?

Ich bewerbe mich seit 1,5 Jahren fast tägl. in ganz Deutschland fahre unzählige KM zu V-Gespräche mach und tue und bekomme dennoch keinen Job. Nur mal so viel dazu.

Ich habe mich mal vor einigen Jahren mit einem Obdachlosen Menschen unterhalten, er erzählte mir seine Geschichte, denn er war noch recht jung, mitte 30. Erst war Job weg, dann kleinere Wohnung, Freundin mit Kind weg, er hat sich immer mehr in selbstmitleid reingesteigert, fing an sich zu verschließen, bezüge wurden gestrichen, Mietschulden, dann kam der "uhu" irgendwann saß er auf der Straße.

@Rainlove
ich bin noch nicht lange in diesem forum angemeldet, aber scheinbar ist das hier normal, dass texte nur halb gelesen werde oder textbausteine nach eigenem belieben zusammen gefügt ala

ich bekomme das kotzen wenn ich leute sehe die professionell(wenn man das so nenen kann) betteln.
darunter leiden auch obdachlose die eig. nichts dafür können in diese misliche lage geraten zu sein. ich bekomme das kotzen wenn ich junge punks(zb) vorm bahnhof rumlungern sehe, diese sich dort besaufen und die leute anschnorren.
und ich habe mich damals oft mit silchen leuten unterhalten, viele sind nicht obdachlos oder kommen bei freunden unter, leben aber gerne dieses 'freie leben' ohne arbeit und auf kosten anderer, und das werde ich nicht unterstützen in dem ich diesen leuten mein erarbeitetes geld ind ide hand drücke!

wenn nach meiner einschätzung jemand es verdient hat geld oder anderes von mir zu bekommen dann gebe ich.
vor ein paar jahren, habe ich mich mit einem sehr netten mann unterhalten. er war schon ziemlich alt, und war alkoholsüchtig.
zu dem zeitpunkt hat er schon 4 jahre auf der straße gelebt. er hatte damals gleichzeitig frau und job verloren, er meinte zu mir, dass es mit jedem tag auf der straße schwieriger wird wieder runter von der straße zu kommen.
ich hatte ein langes gespräch mit ihm was mich auch sehr mitgenommen hat, im anschluss hab ich im das geld was ich bei mir hatte(etwas um die 50,-) und ein paar vorher gekaufte kosmetikartikel gegeben. auch wenn er sich von dem geld wahrscheinlich alkohol gekauft hat, aber er ist alt genug um zu wissen was er mit dem geld tun möchte und wenn es ihm das leben auf der straße erleichtert dann ist das so. leider habe ich ihn nicht wieder gesehen und ob er noch lebt weiß ich nicht-.-
mir gehen diese leute nicht am arsch vorbei und wenn ich sehe das dringend was gebraucht wird, gebe ich gerne! aber es wird immer mehr ausgenutzt, das wollte ich damit sagen.

Ich weiß inzwischen nicht mehr was ich über Obdachlose denken soll.
Sie haben mir eigentlich immer sehr leid getan und auch ich hab schon mal ein bisschen Geld gegeben.

Aber dann hab ich irgendwann ne Reportage über Obdachlose in Großstädten gesehen. Da wurde z.B. heimlich einer gefilmt, der nach seiner "Bettelaktion" um die Ecke verschwand und in seinen Mercedes stieg und davon fuhr. Das fand ich schon dreist!
Seitdem sehe ich Obdachlose mit anderen Augen. Klar, den meisten geht es wirklich schlecht, aber einige wollen sich auch nicht wirklich helfen lassen. Und die "Obdachlosen" aus der Reportage sind (hoffentlich) die Ausnahme. Das ist nämlich unter aller Sau!

@RedHead

RedHead schrieb:Da wurde z.B. heimlich einer gefilmt, der nach seiner "Bettelaktion" um die Ecke verschwand und in seinen Mercedes stieg und davon fuhr.

Du kannst scheinbar nicht zwischen Comedyfernsehen und Realität unterscheiden, die Szene war aus der Comedyserie "Old Ass Bastards"

Kenne einen der sich was darauf einbildet Platte gemacht zu haben, die Pfandflaschensammler versklavt, dealt, über 200000 Euro auf einem Konto hat, schöne teure tautauierungen. Bisexuell. Hochnäsig, spielt gerne Herr über die Welt. DEM breche ich persönlich irgentwann den Unterkiefer.

Es gibt auch Menschen die den Druck des Systems nicht mehr aushalten in Obdachlosenlöcher verrotten und von Psychopathen, die wie Dämonen agieren auf Drogenhighs nur für den Kick ermordet werden. Wohin verschwinden Obdachlose? Sozialarbeiter und Polizei schauen weg. Dreckswelt.

@RedHead

RedHead schrieb:
Da wurde z.B. heimlich einer gefilmt, der nach seiner "Bettelaktion" um die Ecke verschwand und in seinen Mercedes stieg und davon fuhr.

Du kannst scheinbar nicht zwischen Comedyfernsehen und Realität unterscheiden, die Szene war aus der Comedyserie "Old Ass Bastards"

@Rainlove
Sorry, aber das war keine Comedyserie. Da war nichts nachgestellt. Da war ne Reportage wo die solche Aktionen aufgedeckt haben.

@RedHead
Doch sicher, am Anfang schnort er, dann dreht er sich um und steigt in ein Mercedes, hast scheinbar was im Kopf durcheinandergebracht. Schau mal auf Youtube nach "Old Ass Bastards" da findest du die Folgen!

In einem anderen Thread hier bei allmy, der ein ähnliches Thema beinhaltete,
schrieb ich über einen Obdachlosen, der schon jahrelang durch ganz Deutschland
tingelte, gerne mal für ein paar Wochen in meiner Stadt pausierte und dann bei
meinem Ex in der Tankstelle - vorwiegend zum Geschäftsschluss - beim Aufräumen half.

Wir nahmen ihn dann mal mit nach Hause, er freute sich über ein Bad, ein Bett,
ein Gespräch bei Bier und verspäteter Brotzeit (in anderer Reihenfolge) und am
nächsten Tag bekam er auch noch was zum anziehen von meinem Damaligen,
jedenfalls was für oben rum (Pullover, Shirts, Hemden), unten rum wären ihm
Jeans zu groß gewesen - er hatte viel kürzere Beine.

Ein paar Tage später sah ich ihn genau so abgerissen wie vorher in der Stadt.
Die Klamotten hatte er beim Second hand verscherbelt und die passten sowieso nicht
in sein Konzept, denn um etwas von den Leuten zu bekommen, hätte er nicht
mehr bedauernswert genug ausgesehen.

Eigentlich hätten wir uns das denken können und geärgert haben wir uns auch
nicht im nachhinein, aber nochmal machen wir das so auch nicht mehr.

(Kann ja auch nicht mehr passieren wegen 1. Ex und 2. der keine Tanke mehr macht!)

Die meisten Obdachlosen sind gescheiterte Existenzen. Viele sind alkohol -und drogenabhängig, was oft auch der Grund ist -aber nicht sein muss-, warum sie auf der Straße leben. Sicher gibt es auch Einige, die lediglich ihre Freiheit genießen wollen und ganz nach der Landstreicherromantik glücklich ihr Dasein fristen. Hier in Deutschland muss niemand obdachlos sein, es steckt also immer auch die eigene Entscheidung für ein Leben auf der Straße dahinter.

Ich finde, es gibt viel zu wenig Streetworker. Man könnte mit Sicherheit viele Leute von der Straße holen, wenn man ihnen entsprechende Unterstützung anbietet. Viele Obdachlose schaffen es leider nicht, die kleinsten Aufgaben zu erledigen. Am Schlimmsten ist es natürlich dann, wenn eine Drogensucht dazu kommt. Aus diesem Loch kommt man schwer wieder heraus. Ein falsches Signal ist es aber, diese Menschen verrotten zu lassen, sie auszublenden und schief anzuschauen. Hinter jedem Charakter steckt eine Geschichte/Tragödie und ich bin überzeugt davon, dass man fast jeden von ihnen wieder auf die Beine kriegt, wenn genug Unterstützung vorhanden ist.

@Rainlove
Und noch mal: Das war keine Comedy-Sendung! Mir sagt "Old Ass Bastards" zudem auch gar nichts! Mag ja sein, dass es in der Sendung so war, aber ich meine wirklich was anderes. Was definitiv keine Comedy-Sendung war! :)

ramisha schrieb:Ein paar Tage später sah ich ihn genau so abgerissen wie vorher in der Stadt.
Die Klamotten hatte er beim Second hand verscherbelt und die passten sowieso nicht
in sein Konzept, denn um etwas von den Leuten zu bekommen, hätte er nicht
mehr bedauernswert genug ausgesehen.

irgentwo sogar verständilich.
Nummer 1 er hat neues geld
nummer 2 Menschen spenden menschen meist nur wenn man arm aussieht.

Bestes Beispiel Spenden für Kinder.

Ich war mal ne kurze Zeit Klinkenputzerin für eine Hilfsorganisation und da haben wir mal einen Test gemacht.

Wir hatten Bilder mit weinenden Kindern und Bilder mit Lachenden fröhlichen Kindern.
Drei mal dürft ihr raten bei welchen die Menschen gespendet haben.

@kali88
Da hast du Recht.

Was ich auch immer "schlimm" finde: Die ganzen Spendenaktionen kurz vor Weihnachten!
Als wenn es den Rest des Jahres keine notleidenen Kinder gibt! *tze*

RedHead schrieb:Die ganzen Spendenaktionen kurz vor Weihnachten!

Oh! Das stimmt natürlich. Ich spende doch schon das ganze Jahr über nichts. Zumindest keine Kohle mehr. Durch meine Angewohnheit, mir Unmengen an Klamotten zu holen, wird in regelmäßigen Abständen der Kleiderschrank ausgemistet. Die Taschen bringe ich dann zum Sozialtreff der Stadt.
Würde ich es in einen Container werfen, kämen Banden, die es weiterverkaufen wollen. Durch die direkte Spende kommt wenigstens alles dort an, wo ich es haben möchte.

Und weil wir gerade von Obdachlosen sprechen:

Wenn ich mir die unter Wasser stehenden Orte ansehe, wo nur noch die Dächer rausgucken,
dann tun mir die ehemaligen Bewohner sehr leid. Aber wenn ich den Aufruf höre, jeder hier
in Deutschland solle 10 Euronen abdrücken oder so eine Art "Zwangssoli", dann wird mir
schlecht!

Da wird Arbeitslosen, Hartzern, armen Rentnern usw. ein schlechtes Gewissen gemacht,
weil die nichts geben können, weil selbst nicht genug. Warum - verdammt nochmal - immer
JEDER in diesem Land?

Können die Abgeordneten nicht eher auf einen Monat Diäten verzichten?
Managern und Vorstandsmitgliedern tun 1.000 Euro vom Konto weg weniger
weh, als einem Geringverdiener mit Minus auf der Bank.

Aber, was reg ich mich auf - ist sogar OT, wenn man es genau nimmt.

RedHead schrieb:Was ich auch immer "schlimm" finde: Die ganzen Spendenaktionen kurz vor Weihnachten!
Als wenn es den Rest des Jahres keine notleidenen Kinder gibt! *tze*

@RedHead

da kann ich jetzt mein Wissen preisgeben.^^
Es ist nicht der Fall, das Klinkenputzer immer nur zur Weihnachtszeit unterwegs sind.

Sie sind das ganze Jahr in dem Kreis unterwegs * beispiel bei meiner Organisation Bistum Osnabrück*
Jedoch achten die Menschen mehr auf solche Feiertage, als auf die Zeit zwischen diesen Tagen.
Dazu kommt das man meist zu selben Zeit in der gleichen Stadt unterwegs ist.

Beispiel: Zur Weihnachtszeit waren wir meist im Kreis Vechta unterwegs. Was den Menschen dort jedoch nur auffält ist. Gott es ist Weihnachten also stehen die *Bettler* wieder vor der Tür.

Und das ist mit anderen Organisationen sehr ähnlich. Was noch dazu kommt geht man als Klinkenputzer zu solchen Feiertagen immer in die Ecken wo man weiß dort ist die Spendenbereitschaft höher.

@ramisha
Du weißt doch Menschen die viel Geld haben wie die von dir eben erwähnten Obrigkeiten, die wollen eher lieber mehr Geld als etwas von Ihrem Hab und Gut ab zu geben.
Dazu kommt das sie selbst noch nie in solch einer Situation waren. Also können sie nicht verstehen wie es in solch einer Lage ist.

@kali88
Ich meinte die Spendenaktionen im Fernsehen :)
An der Tür hatte ich noch nie jemanden!

Die meisten Obdachlose kaufen sich von den Spareribs sicherlich Drogen.

@RedHead
Und selbst die gibt es zu jeder Jahreszeit...
Die ganze Zeit über.
Die Menschen übersehen das jedoch.
Wenn du aber mal genau drauf achtest und gleich mal durch dein Fernsehprogramm seppst, wird dir auffallen das die ganze Zeit an deine Spendenfreude appeliert wird.

Jedoch achtet man zur Weihnachtszeit mehr drauf.
Denn das eigene Gewissen zeigt einem zu der Zeit wie gut es einem doch geht.
Und so bemerkt man unbewusst diese Ganzen Aufrufe im fernsehen.
Ausserdem wird einem von klein auf ein getrichtert das die Weihnachtszeit die Zeit der Nächstenliebe ist.
Daher bemerkt man viel eher das bitten um Spenden.

Wobei ich natürlich nicht ganz abstreiten will das zu der Zeit noch vermehrter nach Geld gefragt wird.

@kali88
Stimmt. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, sind zwischendurch immer mal wieder Aufrufe zu Spendenaktionen im TV.
Aber zu Weihnachten ist einfach extrem! Z.B. fällt mir da immer dieser RTL-Spendenmarathon ein. Super Sache, aber wieso machen die das nicht auch mal im Sommer?
Weil es dann wohl nicht so zieht, wie kurz vor Weihnachten. So denke ich mir das. Ansich finde ich diese Aktionen aber wirklich sehr gut!