Schwarzer Humor, wann hört's auf...

Den schwarzen Humor können nicht alle vertragen, leider nicht.. weiter so und Gruss an

@dedux denn ich stalke dich grad um alle Ecken
weisste ja.. oke bis dahin :Y:

Der heftigste Ausdruck von Schmerz ist Sarkasmus (Das sagte damals schon einer Namens Multatuli - leider hat er was vergessen) :P

Kältezeit schrieb:Hat auch nichts mit fehlender Empathie zu tun, finde ich, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass gerade empathische Personen solch ein Ventil brauchen, um zu verarbeiten.

Hast du wieder super erklärt. Dann muss ich das jetzt nicht auch noch schreiben. :D

@satansschuh
Tatsächlich? Nun das hätte mir jemand sagen müssen. Was könnte der Grund für mich sein, hier zu kommunizieren? Fällt dir etwas ein? Sicher nicht, weil ich Menschen so liebe. Warum lese ich Bücher wo sie doch Manifeste menschlicher Gedanken sind? Das Internet ist eine sehr angenehme Form des Austausches. Aber selbstverständlich darfst du mich für einen Clown halten. Es ist mir gleich.

@trimeresurus
Weiß ich doch nicht, was du hier machst. Aber immerhin schaffst du es, auch ohne irgendwelche Witze auszukommen. 


Ich habe den Eindruck, dass "Schwarzer Humor" oft dafür verwendet wird, um seinen eigenen Gedankenmüll loszuwerden, ohne Ächtung zu erfahren.
Schwarzer Humor war eigentlich als Satireform gedacht, um gewisse Zustände zu karikieren. Wenn dann irgendwelche Witze über Kindesmissbrauch gemacht werden, ist das dann auch eine Legitimierung von Pädophilie. Diese Leute verstecken sich dahinter. Ebenso mit Naziwitzen oder anderen rassistischen Gedankengut.
Nicht jeder der solche Witze macht, meint das auch ernst, aber man sich auch Fragen, woher diese Gedanken kommen.

@satansschuh
Dein Eindruck ist richtig. Natürlich verwendet man Humor um ungestraft verletztend zu sein. Schau dich im Internet um, wie viele Menschen grob beleidigend werden. Das äußerst sich beispielsweise auch im Straßenverkehr und ist symptomatisch für unsere Zeit. Es ist das Prinzip Dionysos, später Luzifer. Man kann es wegsperren aber es findet einen Weg an die Oberfläche.
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Ich verwende Humor nicht vordergründig um Leute zu kränken, denn davon habe ich nichts. Nur ist meine Meinung zumeist nicht sozial verträglich, somit tarne ich sie mit Humor und taste mich an die Reaktionen meiner Mitmenschen heran, die ich manchmal schwer einschätzen kann. Im Grunde ist es so einfach.

Also mein Humor ist echt mies und unter aller sau, aber auf die Art gehe ich eben mit schlimmen Dingen um. Sei es der Tod meiner Oma oder der Tod vieler bei einem Anschlag. Dinge die mir Angst machen oder mich hart treffen, machen mir so weniger Angst. Ist wahrscheinlich bescheuert so zu agieren, aber es hilft mir eben, egal wie asi es manche finden, wobei ich es ja versuche für mich zu behalten wenn es zu derb ist

Ich persönlich habe einen sehr schwarzen und zynischen Humor, der auch keinerlei Grenzen kennt. Ich kann auch Dinge akzeptieren, die normalerweise meinen eigenen moralischen Grundsätzen zuwider laufen (z.B. Rassismus), wenn erkennbar ist, dass es sich um Humor oder Satire handelt.

Ich finde es persönlich immer ein wenig schade, dass Menschen selbst in puncto Humor so schnell empört sind und nach Zensur schreien, weil ich finde, dass grundsätzlich erst einmal jede Meinung offen vertreten werden dürfen sollte, solange sie sich im Rahmen des Gesetzes befindet. Kontroverse oder für das Empfinden der meisten Menschen geschmacklose Äußerungen finde ich zum Teil sogar wichtig, denn sie erlauben einen Diskurs, wohingegen die vehemente Zensur oder Bekämpfung nur dazu führt, dass sich betroffene Menschen weiter innerhalb ihrer eigenen, außerhalb der gesellschaftlichen Norm liegenden Strukturen isolieren oder gar radikalisieren, während der Rest der Welt weiterhin in seiner Blase aus Political Correctness und Heiterkeit schwimmt.

Ein offener, aber kontroverser Diskurs bedeutet nicht, dass keine Kritik stattfindet, sondern im Gegenteil, dass beide Seiten ihre Standpunkte darlegen können. Auch wenn ich verstehen kann, dass bei besonders heiklen Themen wie Gewalt, Missbrauch oder Extremismus gern die Emotionen hochkochen, denke ich, dass eine Demokratie auch solche Auswüchse ertragen muss und dass es allemal besser ist, Konflikte offen anzusprechen und zu klären, statt sie unter den Teppich zu kehren und ihre Ursachen zu ignorieren.

Dementsprechend bin ich auch beim Thema Humor sehr tolerant und kann es akzeptieren, wenn Menschen Judenwitze oder Pädophilenwitze lustig finden - ich muss den Humor ja nicht teilen, habe aber auch nicht das Recht, andere Menschen deswegen zu verurteilen. Wenn mir Dinge tatsächlich mal aufstoßen, was recht selten der Fall ist, spreche ich das gern an und frage die Personen, wieso sie XYZ lustig finden und ob sie wissen, was dahinter steht. Manchmal kommt man dann sogar ganz konstruktiv ins Gespräch, manchmal auch nicht. Arschlöcher und kranke Gestalten wird es auf der Welt immer geben, ob man sich nun über ihre Witze empört oder nicht - aber an unserem gesamtgesellschaftlichen Umgang mit kontroversen Themen und unserer eigenen Kritikfähigkeit können wir dagegen aktiv arbeiten.

Es kommt eben auf die Inhalte der Witze an.
Ich erinnere mich an Witze, die ÜBER Juden gemacht werden (Wieviele Juden gehen in einen VW) oder Witze, die VON Juden gemacht werden (Wann werden Sie Schweinefleisch essen, Rabbi? Auf Ihrer Hochzeit, Hochwürden!)
Es kommt auch darauf an, wie sehr ein Witz Menschen niedermacht oder überhaupt lustig ist. Generell "lustig" und wirksam sind immer Witze, die von unten nach oben gemacht werden. Also Witze, die sich Schüler über Lehrer erzählen, Mitarbeiter über ihren Chef, Staatsbürger über die Regierung etc.
Wenn solche Witze dann noch subversiv sind, ihre Verbreitung u.U. zum Risiko für den Erzählenden wird, wie bei politischen Witzen in totalitären Systemen, dann ist auch der platteste Witz als Akt des Widerstandes noch unterstützenswert. Richtet er sich jedoch von oben gegen unten, dann ist er meist nur bösartig und nicht lustig. So eben auch viele Behindertenwitze, die von Nichtbehinderten erzählt werden.
Witzischkeit ist eben auch immer eine Frage des Machtgefälles.

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NoSleep schrieb:Und das Bild ist der Hammer. Nur 1 mal.^^

und daran ist was witzig?

dass man denen eins reinwürgen kann, die dagegen kämpfen, dass man Muslime im Allgemeinen als Extremisten/Attentäter betrachtet, bezeichnet, vorverurteilt und ausgrenzt?

Selbst im vom Krieg gebeutelten Irak machen die Leute schwarzhumorige Witze:

Ein Iraker, der im Abu-Ghuraib-Gefängnis saß, wurde entlassen. Zu Hause fragt er, ob man ihn im Fernsehen gesehen habe. Der Bruder verneinte. Der Ex-Gefangene sagte: „Hey, Mann! Ich war der dritte nackte Arsch auf der rechten Seite!“