@BundeskanzleriWenn ich vor Schmerzen kaum noch atmen kann und weiß, dass es keine Abhilfe (mehr) gibt, zum Beispiel bei Krebs im Endstadium, sind mir die Befindlichkeiten von Priestern, Päpsten, Politikern oder von mir aus sogar von Gott selbst ziemlich egal. Ich möchte nicht gezwungen sein, weiter leiden zu müssen, weil irgendjemand es für moralischer hält, mich weiter leiden zu lassen. Und auch meinen Angehörigen würde ich es übelnehmen, wenn sie mich aus sentimentalen Gründen (zum Beispiel, weil sie mich nicht verlieren wollen) zwingen würden, weiterzuleben, obwohl nur der Tod mich von den Qualen erlösen könnte.
Das kann natürlich jeder anders sehen. Und wer sich lieber bis zum in unbestimmter Ferne liegenden Ausgang leidet, soll das natürlich tun können. Gar keine Frage! Ich spreche nur für mich, und ich würde zumindest die Gewissheit haben können, jederzeit Sterbehilfe in Anspruch nehmen zu können.
Der Wille des Patienten und nur seiner (!) sollte an erster Stelle stehen, nicht die scheinbar ethische Meinung von Ärzten, Politikern oder gar Kirchenfürsten. Denn es ist letztlich der Patient, der sich mit Schmerzen herumquälen muss, nicht die Ärzte, nicht das Pflegepersonal, nicht die Angehörigen (selbst wenn sie psychisch mitleiden), nicht irgendwelche Politiker, nicht irgendwelche Priester und auch nicht Gott.
Allein die Beachtung des 0Willens des Patienten selbst wird seiner Würde gerecht.