@thinkabout67Deinen Beitrag vom 29.10. habe ich erst jetzt gelesen und er ärgert mich maßlos.
Wer ist denn da und reagiert/ erkennt, dass ein Kind sich verlassen/ überfordert fühlt?
Wenn so etwas untergeht, geht es doch nicht um eine klassische, funktionierende Familie.
Wenn aber eben diese Familie, sprich verantwortungsvolle Eltern, fehlen, wer kümmert sich denn dann um solche Kinder?
Staatliche Einrichtungen wie Jugendamt oder sonstige Hilfeträger sicherlich nicht. Die kommen nämlich nur dann ins Spiel, wenn es die Eltern z. B. im Rahmen der Scheidung nicht geregelt bekommen, es zu massiven Auffälligkeiten in der Schule kommt oder ähnliches.
Alle Kinder, die da durchs Raster fallen, haben einfach mal Pech. Die müssen nämlich zusehen, wie sie ihr Leben ohne jegliche Unterstützung meistern.
Soweit ich das bisher kennen gelernt habe sind diejenigen, die aufgrund dessen eine depressive Struktur entwickeln die unauffälligsten. Sie wollen ja gar nicht auffallen. Sie versuchen sich einen Weg zu suchen und dabei möglichst nicht aufzufallen. Sie sind Überlebenskünstler, entwickeln Strukturen, die sie durch die Unsicherheiten ihres Alltags bringen und das alles ohne jegliche Unterstützung. Nur ganz nebenbei bemerkt: Damit sind sie äußerst erfolgreich und sowohl bei Arbeitgebern wie Kollegen gern gesehen und beliebt. Zumindest solange sie funktionieren ...
Und Du besitzt den Nerv diese Menschen, die es geschafft haben eine Lebenslage in der sie im Grunde stets Dritten ausgeliefert, im jeden Fall sich in der schwächeren Position befanden, erfolgreich überstanden haben und später im Erwachsenenleben an ihre Grenzen geraten, weil sie sich in einem permanenten Zustand der Wachsamkeit befinden, permanent damit befasst sind die aktuelle Lage und die Bedürfnisse der Beteiligten zu prüfen und sich darauf einzustellen, ständig wachsam sind, sich ständig (über)fordern, zu verurteilen, ihnen zu versagen, dass sie über ihr Leben bzw. Sterben bestimmen dürfen?
Nach Deinem Post sind aber diese sehr empathischen Menschen nicht in der Lage zu entscheiden, ob es ihnen zu viel ist, dürfen sie nicht entscheiden, wann sie gehen wollen, weil sie mit ihrem Leben nicht mehr zu Rande kommen.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich meine ganz klar niemanden, der sich in einem akuten Schub befindet. Das sind Ausnahmesituationen.
Aber mit welcher Berechtigung wird ein psychisch Kranker generell von Sterbehilfe ausgeschlossen?
Selbst körperlich Kranke, die sich an Organisationen wie z. B. Dignitas wenden, müssen einen Nachweis führen, dass ihre Lage aussichtslos ist, keine Möglichkeit der Besserung besteht.
Wer Depressionen hat ist von vornherein ausgeschlossen und kann sich der Dienste von Dignitas nicht bedienen.