@Aether Aether schrieb:Ja, das glaube ich nicht. Also psychisches Leiden kann so vieles sein, darunter zählt nicht sich vor den Zug zu schmeißen, nur weil der Freund bspw. Schluss gemacht hat.
Na, nur weil es für dich nicht zählt heißt es nicht, dass es für niemand anderen zählen darf. Für manche ist das eben das Schlimmste, was ihnen passieren könnte. Jeder Mensch setzt seine Prioritäten anders. Man kann nicht sagen "Das ist kein Grund um sich umzubringen", nur weil man es selbst nicht als Grund empfindet. Man kann sich nicht in die andere Person und ihre Gefühlslage hineinversetzen. Das geht niemals. Man kann ähnlich empfinden, aber man weiß nie wie schlimm es für den anderen wirklich sein kann.
Aether schrieb:Selbst für dauerhaftes schweres Leiden sind die Psychiater bzw. Psychologen zuständig, um gerade das Leben zu retten. Sich selbst zu töten ist nicht vorgesehen im Menschenleben. Wer sich umbringen will, schafft das auch irgendwie, aber aus einer affektiven Laune heraus, würden es viele vereuen.
Natürlich sind die dafür zuständig. Aber nicht jeder möchte "gerettet" werden. Ich finde auch nicht, dass man einen Menschen dauerhaft dazu zwingen kann. Wie gesagt, wäre es in meinem Freundeskreis und jemand würde sich umbringen wollen, würde ich ihm wohl auch erstmal die Hilfe "aufzwingen", einfach weil die Situation in dem Moment am eskalieren ist. Aber dauerhaft zwingen würde ich niemanden.
Aether schrieb:Was anderes wäre hier der 90 jährige Sterbenskranke bettlägerige, der bewusst entscheidet. Aber keine körperlich sterbenskranke muss man davon abhalten, moralisch alleine schon. Viele sind auch gar nicht zurechnungsfähig oder stehen unter Alkohol, da wäre es fatal ihn gewähren zu lassen.
Aber auch ein 25 jähriger kann bewusst entscheiden. Nicht jeder junge Mensch handelt im Affekt. Es gibt genug Leute, die sich das lange und gründlich überlegen. Das Alter ist da finde ich nicht so aussagekräftig. Wer allerdings im Affekt oder unter Alkohol oder Drogeneinfluss steht, der muss auf jeden Fall dran gehindert werden. Womit ich nicht sagen will, dass man jemanden, der es sich gründlich überlegt hat in dem Moment, in dem er sich umbringen möchte nicht daran hindern sollte, sondern einfach zugucken sollte.
Aether schrieb:Meine Meinung steht. Jeden, den ich dabei erwische, wird daran gehindert, notfalls gefesselt.
Finde ich aber definitiv nachvollziehbar. Ich würde auch niemandem beim Sterben zusehen. Trotz allem denke ich grundlegen, dass jeder Mensch das Recht haben sollte sein Leben zu beenden, wenn er das wirklich möchte. (Und nicht im Affekt handelt etc.)
@Konstrukt Konstrukt schrieb:also von angehörigen oder freunden hört man entweder nur mitleidssprüche
oder ignorante, wo alles runtergespielt wird:
Das ist nicht sehr schön. Man sollte andere Menschen mit ihren Bedürfnissen immer ernst nehmen. Vor allem von Freunden und Familie sollte man das erwarten können. Ich weiß aber nicht, ob das dann die "richtigen" Freunde sind, wenn die dich null ernst nehmen und so dumme Sprüche bringen.
Ich finde deine Sichtweise nicht krank. Wenn man die Erfahrung macht von einem nahestehenden Personen nicht ernst genommen zu werden, dann ist es nachvollziehbar so zu denken.
@Regenerate Regenerate schrieb:Ich finde es ja ok, wenn man jemanden davon abhalten würde sich was anzutun. Aber nur damit er dann in der Psychiatrie landet und Meds bekommt?
Seh ich als Quatsch an. Jemanden davon abhalten schön und gut, aber jemanden dazu "verdammen" sein weiteres Leben vollgepumpt und unter Aufsicht leben zu müssen, nur weil man "weiter leben" soll, ist nicht sonderlich sinnvoll.