Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@shionoro
Bei nem relativ Fremden ist es auch was anderes, da kann man keine Vorwürfe machen.
Freunde und Familie jedoch sollten schon i-wo helfen, was sie in meinem Fall nicht taten.
Inzwischen ist es mir egal, weil ich gelernt habe das man von den meisten Menschen nichts erwarten kann und ich meine Scheiße irgendwie selbst regeln muss. So fahre ich irgendwie viel besser und bin auch nicht abhängig von Mitmenschen.

Zu der Sache mit dem Probleme "ausreden"... Darum gehts ja nicht, oft reicht es schon jemandem nur beizustehen.

@sanatorium

Es ist gut jemandem zuzuhören.
Aber in den meisten Fällen bei wirklich suizidgefährdeten reicht das keinesweg.

Man kann im Umgang mit suizidgefährdeten auch einiges falsch machen, gerade, wenn man unerfahren ist und nicht genau weiß, was man tut, und allein.

Natürlich sollte das umfeld darauf achten, was mit einem familienmitglied oder freund los ist.

Aber in einigenf ällen gibt es keine kümmernden familienmitglieder und keine freunde.
Oder diese sind das Problem.

Da kann kaum einer helfen, wenn der betroffene sich keine Hilfe sucht, oder es nicht kann.

@shionoro
Das stimmt.
Finds nur irgendwo traurig und es bestätigt mich in meinem Menschenhass das meist erstmal was schlimmes passieren muss bis jemand einschreitet, oder alle sich aufeinmal Sorgen machen.
Hatte auch ein Mädchen in der Psychiatrie kennengelernt bei dem es auch keinen interessierte das sie litt, bis sie dann ne Rasierklinge runtergeschluckt hatte. Dann war das Geschreie aufeinmal groß, aber vorher juckte es niemanden das sie monatelang litt und sich im Zimmer verkroch. Finds traurig das erstmal so ein extremer Hilfeschrei kommen muss.

@sanatorium

warum bestätigt dich das in deinem Menschenhass?
wie soll ein Mensch merken, dass ein anderer leidet, ohne, dass er es sieht?

Wenn siche ienr im zimmer verkriecht, nciht reden will, leute rausschickt....ja nun as soll man tun?
Oft ist da auch die wahrnehmung sehr subjektiv, oder wenigstens die erzählung.
Ich habe viele suizidpatienten kennen gelernt, die behauptet haben, sie seien allen egal, obwohl das definitiv, so wie ich ihre freunde kennen gelernt hab, so nicht gestimmt hat.

@shionoro
Naja, die Familie bemerkt es doch und auch die Freunde, welche merken das die Person z.B. nichtmehr rauskommt, oder nurnoch selten und ungerne rauskommt.
Aber es ist ja so: "Aus den Augen aus dem Sinn"

Und klar machen Familie/Freunde dann auf besorgt bei so Gesprächen.
Meine Mutter lässt bei sowas auch immer die vorbildliche und gute Mutter raushängen, aber in Wirklichkeit siehts nunmal ganz anders aus.

@sanatorium

Und wenn die person nicht mehr rauskommt und sagt es ist nix und sich abschottet...was sollen die tun?

Ich kann schon einschätzen wann mich leute anlügen und wann nicht.

Ich sehe die situation schließlich, wie sie sich gegenüber demjeniegen verhalten und ich höre auch teils, wie sie untereinander reden.

Ich kenne genug leute, die gott weiß was erzählen wie sehr sie von allen ignoriert und gedemütigt werdne, und ich habe die erfahrung gemacht, dass das oft sehr überzogen ist, was dabei rumkommt.

was keine allgemeingültige regel ist, aber etwas, was man im hinterkopf behalten sollte

@sanatorium

sanatorium schrieb:. Finds traurig das erstmal so ein extremer Hilfeschrei kommen muss.

Ich knnte mal einen, der war immer gut drauf viel am lachen, hatte ein kleines Küchenstudio. Man traf sich öfters in einer Gaststätte, er war ganz vernarrt in seinem Hund. Eines Tages ist er von einer Brücke gesprungen. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen das er Selbstmord begehen würde.

@shionoro @Etta

Es gibt eben solche und solche Fälle.
Ist aber nicht so das es nicht vorkommen würde das es im Umfeld keinen intressiert, bzw. sich keiner wirklich Gedanken macht, obwohl bemerkt wird das etwas nicht stimmt.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Meine Mutter lässt bei sowas auch immer die vorbildliche und gute Mutter raushängen, aber in Wirklichkeit siehts nunmal ganz anders aus.

Aber vielleicht meint sie es wirklich gut, weiß aber nicht wirklich wie es in dir drinnen aussieht. Können da nicht auch Gedanken von dir kommen, sie will mich nicht verstehen?

@Etta
Eine Person die einen größtenteils nur anschreit und schlägt meint es nicht gut. :D

@sanatorium

sag ich ja nich, aber dieses 'keiner hilft' ist immer so theatralisch.
Die meisten leute können nicht helfen, weild ie betreffende person nunmal nicht mittelpunkt der welt ist und keiner verpflichtet ist, so sensibel zu sein gegenüber einer einfachen bekannten, weil er sofort an probleme, depression und selbstmord denkt wenns ie ne zeit lang was wortkarger ist und nicht rauskommt.

Wenns halt in der Familie scheiße läuft, ist das meist teil des problems, es gibt leider teils eltern, die mit erziehung überfordert sind, oder schlimmer, es nichtmal versuchen.

dabei spielt aber auch das verhalten des betroffenen oft eine rolle, eben in form von abschottung gegenüber dem umfeld, sodass auch niemand sich dazu 'aufgefordert' fühlt, zu helfen.

Dass wenn dann der selbstmordversuch da ist die leute merken, dass da was nicht stimmt, ist logisch.

Es ist aber außerdem mit ab und an mal zuhren nicht getan, die selbstmordgedanken bleiben so oder so drin stecken wenn sich nich was größeres als das ändert.

Insofern müsste man, wollte man sich keine vorwürfe machen, imme ransprechbar und immer da sein, und da sist eine sache, die man so einfach nicht als geste der mitmenschlichkeit verlangen kann.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Ist aber nicht so das es nicht vorkommen würde das es im Umfeld keinen intressiert, bzw. sich keiner wirklich Gedanken macht, obwohl bemerkt wird das etwas nicht stimmt.

Das gibt es leider viel zu oft und es ist nicht gut.

sanatorium schrieb:Eine Person die einen größtenteils nur anschreit und schlägt meint es nicht gut.

Das ist richtig. Mit Schläge und anschreien vermittelt man keine Liebe zum Kind.

sanatorium schrieb:Meine Mutter lässt bei sowas auch immer die vorbildliche und gute Mutter raushängen, aber in Wirklichkeit siehts nunmal ganz anders aus.

Jetzt verstehe ich auch deinen Satz.
Darf ich fragen wie alt du bist?

@shionoro
Die Personen solln sich ja nicht aufopfern, aber wenigstens für die/den Betroffene/n da sein, dann kann auch im Nachhinein die/der Betroffene nicht sagen es wäre keiner da für einen da gewesen. Klar können die Leute nicht groß was ändern, aber es wenigstens versuchen. In vielen Fällen tun sie das aber nicht = Sie sind scheiße.

@Etta
Bin 18, aber wohne inzwischen auch nichtmehr bei meiner Mutter.

@sanatorium

Für jemanden da sein bedeutet aber aufopfern.
Die person muss fortan immer die angst haben, etwas falsches zu sagen, immer die angst haben, verantwortlich zu sein wenn sie nicht da ist.

Und warum auch?
Man kann nicht für jeden da sein, der Probleme hat, und meist wird man nichtmal gefragt.

Die meisten leute sind auch gar nicht in der lage zu helfen in diesem Sinne.

Es ist schön, wenn jemand da ist, der hilft.
Verlangen kann man das aber nicht, vorallem nicht vom umfeld, was eigentlich nichtmal was mit dem betroffenen zu tun hat und eher einen bekanntenstatus hat.

@sanatorium

sanatorium schrieb:. Klar können die Leute nicht groß was ändern, aber es wenigstens versuchen. In vielen Fällen tun sie das aber nicht = Sie sind scheiße.

Da kann ich dir nur Recht geben. Eine liebende Mutter opfert sich nicht auf, sie hilft gerne.
Ich muß zur Arbeit. tschüssi

@shionoro
Man kann schon für eine Person da sein indem man sie auf andere Gedanken bringt, oder einfach nur signalisiert "Ich bin da wenn du mich brauchst".
Außerdem geht es ja nicht nur um Freunde, sondern auch um Familie. Klar, die können überfordert sein etc., aber dann soll man auch keine verdammten Kinder in die Welt setzen. Gibt eh zuviele Menschen und es werden immer mehr Menschen geboren als welche abkratzen. Kein Problem wenn man lieber keine Kinder zeugt.

@Etta
Tschüss.

@shionoro

shionoro schrieb:Man kann nicht für jeden da sein, der Probleme hat,

Warum denn nicht? Ich helfe gerne und kann auch gut zuhören.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Außerdem geht es ja nicht nur um Freunde, sondern auch um Familie. Klar, die können überfordert sein etc., aber dann soll man auch keine verdammten Kinder in die Welt setzen

Du sprichst mir aus dem Herzen.

@Etta

Weil das einfach nicht möglich ist.
Du erkennst nichtmal jeden, der probleme hat, und nur zuhören ist auf dauer auch keine ausreichende hilfe bei suizidalen menschen.

@sanatorium

Und woher soll so ne Mutter wissen, was mit ihrer tochter los ist, wenn sie sich in nem alter, wo das zig tausend teenie machen in ihrem zimmer verkriecht, schwierig ist und nicht mehr mit der mutter redet oder streit herrscht zwischen ihnen und sie annehmen muss, die Tochter will abstand?

Leicht zu sagen, 'sollen sie keine kinder in die welt setzen', kann man aber vorher nciht wissen.

Eltern sind Menschen und oft genauso hilflos wie ihre kinder, egal wie dumm sie sich anstellen.