Todesfähre: "Der Kapitän ging zuerst von Bord"

@Aniara

ja eben! und dann kann ich so eine aussage nicht nachvollziehen:

andreasko schrieb am 07.02.2006:mal ehrlich,wenn ihr zu hause frau und kinder habt,nen gutbezahlen job wie kapitän habt,würdet ihr dann für die reederei sterben wollen?Beim sinken des schiffes den käptngruss machen und mit ner pfeife im mund damit untergehen?Ich denke kaum :)

außerdem gehts ja nicht drum für die reederei sterben zu wollen, sondern sich nicht der verantwortung zu entziehen.
und ist es nicht so, das der kapitän als letzter von bord zu gehen hat, aber ohne sein leben zu riskieren? wird wohl keine reederei geben die dann meint.. "du bleibst da und gehst mit dem kahn unter"!

der kapitän ist für schiff,besatzung und für die gäste verantwortlich.niemand soll bei einer havarie sein leben geben müssen.
aber wer,wenn nicht der kapitän,kennt jede schraube seines schiffs?
wer,wenn nicht der kapitän ist für alle maßnahmen an bord verantwortlich?
und wenn sich der hauptverantwortliche von bord macht,sein schiff,seine mannschaft und seine gäste im stich lässt,die ebenfalls nicht sterben wollen,dann ist das ein skandal.

möglicherweise stand der kapitän unter schock,oder unter alkohol/drogeneinfluss,was die sache nicht erleichtert,sondern noch weitere fragen aufwirft.

ich konnte es kaum glauben, was dieser mann für ein memme ist. er hat die ganze italienische männerwelt in frage gestellt, denn ein kapitän ist doch sowas wie ein vorbild. verantwortungsbewußt, umsichtig, schließt ehen an bord und jede frau ist scharf auf ein bischen smaltalk mit ihm, mindestens.

aber dieser schettino ist wohl das ganze gegenteil. "herr capitano, unser schiff kentert." schettino: " na dann werd ich gleichmal ein taxi rufen und zu mama fahren. und tschüß..... achja: rette sich wer kann... und wer es nicht kann, hat halt pech gehabt."

Das Skandalöse ist ja eigentlich, daß er seine Kapitänslaufbahn als "Sicherheitsoffizier" auf anderen Schiffen begonnen hat und für diese Reederei schon seit 10 Jahren solche Luxus"frachter" über dieMeere schippert!
Mein Opa war Seemann und es ist ein ungeschriebenes Gesetz, daß der Kapitän erst von Bord geht, wenn alle Menschen gerettet sind, die zu retten gehen, bevor der Kahn untergeht - das steht nirgendwo geschrieben, sondern ist ein Ehrenkodex unter Seeleuten.

Schettino sagt ja in dem ersten Interview ganz frech in die Kamera, daß er als letzter von Bord gegangen wäre und alle Passagiere und Crewmitglieder schon von Bord gewesen wären :D .

Erst in solchen Etremsituationen zeigt sich doch der wahre Charakter eines Jeden...
Da wundern sich dann manche was für ein Held in ihnen steckt, manch anderer wundert sich da leider auch über das Gegenteil...

Das ist halt menschlich...

@van_Orten

Najaaaaaaaa, aber er hat ja nicht in Panik gehandelt, der Koch hat ja ausgesagt, daß er sich - als das Schiff anfing sich zu neigen - erstmal mit seiner Begleiterin einen Drink und ein Dessert hat bringen lassen und einem Crewmitglied gesagt, daß er sich um die Blackbox kümmern wolle ... was immer er damit gemeint hat ;) .
Genauso wirken auf mich die Telefongespräche mit dem Hafenkommandanten - das klingt für mich alles sehr wohlüberlegt, und nicht wie eine Flucht in Panik und Hektik getrieben!
Das war alles schon sehr wohlüberlegt - dem Txifahrer soll er ja auch gesagt haben: Fahren sie mich ganz weit weg von hier!

@Thalassa

Gerade dann hätte er unüberlegt gehandelt. Ihm muss doch klar gewesen sein das die Presse sich auf ihn stürzt wenn er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt....

Ich denke er hat das Schiff in Panik verlassen und hinterher versucht es so gut es geht zu vertuschen....

Wie das jetzt zu den Aussagen der Besatzung passt mag sich mir allerdings nicht erschliessen ;)

@van_Orten

Vielleicht hat er ja auch irgendeine Bewußtseinsstörung, oder war bekifft bzw bekokst - der Mitschnitt des Telefonats mit dem Hafenkommandanten sagt eigentlich eine ganze Menge aus, finde ich :) .

@Thalassa

Das Telefonat lässt eher den Schluss zu das er sich des Ausmaßes der Havarie gar nicht bewusst war.....

Ich selbst finde es auch etwas befremdlich das es Tote bei einem Schiffsunglück 100 Meter vor der Küste geben kann... Allerdings beschränken sich meine nautischen Kenntnisse auf meine Sportbootführerscheine *gg*

@van_Orten

Ich war zwar auch nicht dabei ( :D ) , aber in etlichen Interviews haben Passagiere ausgesagt, daß sie von der Crew sogar in die Kabinen zurück geschickt wurden, als das Schiff noch gerade im Wasser lag und man die Rettungsboote auf beiden Seiten hätte herunter lassen können. Erst als das Schiff Schlagseite hatte, kamen (unverständliche) Durchsagen, daß sich die Passagiere mit angelegten Schwimmwesten auf ihrem betreffenden Deck sammeln sollen.
Als der Kahn dann richtig anfing zu kränken, sodaß man kaum noch laufen konnte, sind viele von Bord gesprungen.
Außerdem wurden die Türen automatisch verriegelt - deswegen ist ja dieses koreanisches Flitterpaar nicht mehr raus an Deck gekommen. Mit dem Wegvieren der Rettungsboote und Rettungsinseln war die Crew (die noch an Bord waren :D ) auch überfordert. Manche Passagiere haben die Rettungsboote selber mit Äxten usw gelöst und dann zu Wasser gelassen.
Von der Crew sollen sich ja auch etliche vorher in Sicherheit gebracht haben!

seven_of_nine schrieb:ich konnte es kaum glauben, was dieser mann für ein memme ist

Genau das gleiche hab ich auch gedacht...

Der Mann hat nicht einen Funken Berufsehre und sollte aus dem Stand des Kapitäns enthoben werden.

Zudem musste er doch wissen, dass die ganze Welt mitkriegen würde, dass er 5 Stunden vor den letzten Passagieren das Schiff verlassen hat. Scheint ihm ja egal gewesen zu sein...

LG

Flusen

Nachtrag:

Sehr lustig :D

Quelle: Bild (man verzeihe mir...)

Im Interview 2010 sagte er: „Ein Kapitän muss da sein, wo er gebraucht wird“

Francesco Schettinos (52) Erklärungen und Ausreden werden immer abenteuerlicher! Jetzt behauptet der „Costa Concordia”-Kapitän, dass er bei der Evakuierung des Schiffes ganz aus Versehen ins Rettungsboot gefallen ist...

http://www.bild.de/news/ausland/costa-concordia/kapitaen-schettino-ins-rettungsboot-gefallen-22136650.bild.html

@Flusen

Flusen schrieb:Der Mann hat nicht einen Funken Berufsehre und sollte aus dem Stand des Kapitäns enthoben werden.

Wenn er wirklich wegen fahrlässiger Tötung und leichtfertig herbei geführter Havarie seine 12 bis 15 Jahre hinter Gitter kommt, ist er sein Kapitänspatent wahrscheinlich für immer los!

Aaaaaaaber, er stammt ja aus einer Seefahrerfamilie und höchstwahrscheinlich deshalb hat er, bevor er ins Taxi stieg, ja seine Mutter angerufen und ihr gesagt: Es gab einen Unfall mit der "Costa Concordia", aber alle Passagiere sind gerettet!

Mir fällt auch gerade seine Erklärung ein, warum er angeblich so früh von Bord gegangen wäre :D , er sei ja in ein Rettungsboot "gefallen" und nicht mehr zurück aufs Schiff gekommen :D .

Warst schneller mit deinem Edit ;) ...

Ins Rettungsboot gefallen...

Das ist echt nen Knüller. :D

@Flusen

Ja, die Mehrzahl der Passagiere sagt aus, daß sie nur mit Hängen und Würgen in Rettungsboote und Rettungsinseln gekommen sind, und Herr Schettino fällt einfach so in ein Rettungsboot ... wahrscheinlich mit den geflüchteten Crewmitgliedern zusammen :D .

Ich bekam heute das Lachen als es nach seiner STellungsnahme hieß er seiins rettungsboot gerutsch und gestolpert und plötzlich ging die seilwinde los und sie waren im wasser wie von geisterhand schwam das boot richtung ufer. da merkt jeder normale diese geschichte hätte der seefahrer Käptain Blaubeer erzählen können. Es ist ein hunderte Jahre alter brauch das der Kapitän das Boot zu letzt verlässt. es ist nciht nur eine moralische frage sondern auch einsatztaktisch. schließlich ist der capitän der befehlsharber und einsatzleiter in einem solchen Fall. stellt euch mal einsätze ohne einsatzleiter vor das klappt nciht . und darum ist es kein wunder das der einsatz nciht koordinirt war. Außerdem finde ich es allein schon nciht rechtens das er zunah an den Klippen vorbei fuhr allein dafür sollte er weggesperrt werden. davor bedaueer ich das es die alten seemans strafen nciht mehr gibt er sollte kiel geholt werden.

Es klingt schon so, als hätte der Kapitan seine Pflicht nicht erfüllt. Nicht während der Fahrt und nicht danach.
So viel Erfahrung müsste er gehabt haben, dass er nach der Kollision wenigstens ungefähr hätte abschätzen können, wie schlimm der Schaden ist.
Und vor allem: Nicht versehentlich ins Rettungsboot fallen ...

@Plan_B ja ich glaub der hat nicht nur seine pflicht als Kapitän nciht erfüllt er hat seine pflicht als mensch nochnicht mals erfüllt

@REDRIDER

Zumindest liest es sich ziemlich krass. Es wird zwar gerne aufgebauscht von den Medien, aber irgendwas stimmt da nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass Drogeneinfluss im Spiel war.
So bizzarr handelt niemand bei klarem Verstand.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:So viel Erfahrung müsste er gehabt haben, dass er nach der Kollision wenigstens ungefähr hätte abschätzen können, wie schlimm der Schaden ist.

Ich denke mal, genau deswegen hat er sich frühzeitig verpißt! Schließlich hat er ja die Havarie bewußt herbei geführt, indem er statt gute 300m nur 150m an der Insel vorbei fahren wollte - und das auch noch im Dunkeln - ich glaube nicht, daß der Felsen nicht auf seiner Seekarte eingezeichnet war und das Navigationssystem just in diesem Moment versagt hat ;) .

Schlimm war, dass er den Unfall verursacht hat, weil er wohl sein Dorf begrüßen wollte mit der Aktion. Wäre er an Bord geblieben, was nach gängigem Seerecht seine Pflicht wäre, hätte er wahrscheinlich auch nur im Wege gestanden. Angeblich wußten die zuständigen Besatzungsmitglieder ja nicht mal wie sie die Rettungsboote in Gang kriegen.
Vielleicht haben sie, wie vor 100 Jahren auf der Titanic, gedacht, es kann nichts passieren.