Todesfähre: "Der Kapitän ging zuerst von Bord"

Bei Beckmann waren gestern Überlebende des Unglücks - ich bin zwar bei der Wiederholung immer wieder eingeschlafen, aber was da ein Ehepaar über die chaotischen Verhältnisse während der Evakuierung erzählt hat, hätte mir eigentlich Alpträume verursachen müssen.
Eine andere Überlebende wurde während diesem Durcheinander von ihrer Freundin in der Dunkelheit getrennt - diese Freundin ist unter den 21 Vermißten ...

Was diese mysteriöse Moldawierin für eine Rolle spielt, die Scheletto im Interview verteidigt bis aufs Blut - mit ihm aber noch gemütlich den Drink getrunken hat und dann mit ihm zusammen ins Rettungsboot "fiel" - ist auch noch nicht geklärt.
Vielleicht war sie ja eins der "Gepäckstücke" ...*Ironie off*

@Thalassa

Zu dieser "Meerjungfrau" gibt's ein Video hier:

http://www.spiegel.de/

@Thalassa
Ja, das mit der Frau hab ich auch gelesen. Die sagt sogar, dass der Schettino ein Held sei :/ mal sehen was sich da noch entwickelt und zum Vorschein kommt.

Zwei Jungs aus Trier (ich wohne dort) waren auch auf dem Schiff. Habe den Artikel vor ein paar Tagen in der städtischen Zeitung (Trierischer Volksfreund) gelesen. Leider stand dort nich so viel drin, was sich alles an Bord zugetragen hat.

Viel interessanter als das Interview ist ja der Artikel dazu:

Die 25-jährige C. spricht Russisch. Sie sei während der Havarie zur Kommandobrücke beordert worden, um Anweisungen für Passagiere, insbesondere Russen, zu übersetzen, sagte sie. Als die Lichter ausgegangen seien und die Passagiere geschrien hätten, habe ihr ein Offizier gesagt, sie solle ihn zur Kommandobrücke begleiten. Dort sei sie natürlich in der Nähe Schettinos gewesen - sie habe übersetzt, was er sagte. "Gehen Sie zu Ihren Kabinen zurück, es handelt sich um eine elektrische Panne." Den letzten Satz habe sie mindestens zehnmal wiederholt.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,810281,00.html

Hammer hart....ohne Worte...

@iwtb

iwtb schrieb:Leider stand dort nich so viel drin, was sich alles an Bord zugetragen hat.

Es werden ja auch nicht alle Passagiere das selbe erlebt haben! Der Kahn hat wohl insgesamt 14 Decks und je nach dem auf welchem man seine Kabine hatte, war man wohl eher an den Rettungseinrichtungen - denkeich mir mal so, ich war ja noch nie auf so einem Ding!

@Thalassa
Nein, das es sich überall auf dem Schiff gleich zugetragen hat denk ich auch nicht. Die zwei hatten auch nicht so viel mitbekommen, weil sie recht schnell vom Schiff runter kamen.

Hier, wen es interessiert, hab den "Beckmann" mal rausgesucht:

Augenzeugen berichten -
Was passierte auf dem Unglücksschiff "Costa Concordia"?
Mehrere Todesopfer und zahlreiche Vermisste - das ist die bisherige Schreckensbilanz der Katastrophe vor der italienischen Küste, als am Freitagabend das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia" mit 4200 Menschen an Bord einen Felsen rammte und kenterte. Während Rettungskräfte mit Sprengladungen in das Schiffswrack vordringen und auf der Suche nach Vermissten ihr Leben riskieren, ist der Kapitän in große Erklärungsnot geraten. Telefonmitschnitte mit der Hafenaufsicht der Insel Giglio erhärten die Vorwürfe, dass der 52-Jährige das Unglück zunächst verharmlost und die Passagiere sich selbst überlassen haben soll.

Überlebende der Schiffskatastrophe berichten bei „Beckmann" über das Geschehen an Bord der „Costa Concordia". Außerdem diskutieren Experten über die bestehenden Sicherheitsregeln, die Folgen des Kreuzfahrtbooms und darüber, was das Unglück vor der italienischen Küste für die Umwelt bedeuten kann:

Angelika Blank (Die Nürnbergerin sprang nach der Havarie ins Meer und rettete sich ans Ufer. Ihre Reisebegleiterin wird immer noch vermisst.)
Christine und Gerd Hammer (Das Ehepaar aus Königswinter saß im Restaurant, als das Schiff plötzlich zur Seite kippte und Panik ausbrach)
Jens Peter Hoffmann (Kapitän)
Dr. Kim Detloff (Meeresbiologe, der mehrere Jahre auf der Insel Giglio lebte und eine Umweltkatastrophe im Naturpark Toskanischer Archipel fürchtet)
Prof. Michael Schreckenberg (Panik- und Evakuierungsexperte)

http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=237E8AB3E6B5FB63E23F3EC9E2A6FFF9

@iwtb

iwtb schrieb:... weil sie recht schnell vom Schiff runter kamen.

Ja, wenn man Glück hatte, fiel man rechtzeitig in ein Rettungsboot ...

Es wurde ja auch eine Leiche gefunden wo man nicht erkennen kann ob sie männlich oder weiblich ist. Was ist denn mit der passiert?!

Hätte Mike sich bestimmt nicht gedacht, wie nahe an der Realität das doch sien kann.

Mike Krüger - Guten Morgen, hier spricht Ihr Kapitän (Lyrics)

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@Mailo

Das ist ja schon fast "makaber" - das wird er wohl derzeit nicht im Programm haben, hoffe ich zumindest!

Der Kahn rutscht jetzt doch langsam aber sicher ab - wenn auch nur immer ein paar Zentimeter, außerdem soll ein Unwtter im Anmarsch sein :( .
Die Rettung- und Bergungssarbeiten sind wohl erstmal unterbrochen worden.

Ich möchte nicht wissen ,was der "Kapitän " alles eingeschossen hatte,hatte wahrscheinlich stecknadelkopfgroße Pupillen,als er auf die Küste zufuhr oder zwanzig Linien ,um seiner Freundin zu "inponieren" . Dann ist es auch klar ,das der als erster im Boot war ,damit das nicht aufflog.
Das denke ich zu diesem komischen Verhalten.

Thalassa schrieb:Das ist ja schon fast "makaber" - das wird er wohl derzeit nicht im Programm haben, hoffe ich zumindest!

@Thalassa
Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Hat sich ja zu einer Rampensau gemausert der gute Mike.

Zu dem Kapitän...schrieb ich schon mal.
Das die feige Sau schiss bekommen hat und sich verpisst hat, kann man Ihn verachten aber nicht bestrafen.
Für das Telefonat, dafür sollte Er 25 Jahre bekommen.

Gruß
Mailo

@Mailo

Mailo schrieb:Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.

Deswegen schrieb ich ja auch wohlweislich, daß ich es hoffe ;) .

Mailo schrieb:... und sich verpisst hat, kann man Ihn verachten aber nicht bestrafen.

Ich kenne mich jetzt ehrlich nicht so genau mit dem Seerecht und den vertraglich festgeschriebenen Arbeitsaufgaben eines Kapitäns aus, aber daß er nichtmal einen Notruf abgesetzt hat, sondern sogar das von Passagieren erfolgt ist (eine Passagierin hat zuhause angerufen und ihren Angehörigen mitgeteilt, daß die Costa C. in Seenot ist ! ) , ist grobe Fahrlässigkeit, und die kann bestraft werden. Von allen anderen Versäumnissen und Lügen seinerseits jetzt mal ganz abgesehen, es gibt auch sowas wie Seemansehre , und wenn er sich schon nicht an seine Aufgaben hält, hätte diese ihn an Bord fesseln müssen als Kapitän.
Mein Opa war Kap Hornier, hat die Skagarrakschlacht und Scapa Flow mitgemacht, der würde spätestens jetzt den Herzinfarkt bekommen, an dem er vor Jahren schon gestorben ist!

@Thalassa
Genau, ein Kapitän MUSS auf seinem Schiff bleiben und den anderen helfen, egal wie aussichtslos die Lage auch ist. Das gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben eines Kapitäns, find ich. Der soll mal schön in den Knast gehen, dann versteht er auch, was er da angerichtet hat durch seine Lügen und sein Nichtstun.

@iwtb

Na gut, die Zeiten, an denen der Kapitän mit Pfeife im Mund und Seemannsgruß zusammen mit seinem Schiff untergeht, sind vorbei - aber daß er sich und seine Crew als letzte retten läßt, wenn alle Passagiere von Bord und gerettet sind, ist eine Ehrensache, genauso wie das Koordinieren der Rettungsmaßnahmen!

iwtb schrieb:Nein, das es sich überall auf dem Schiff gleich zugetragen hat denk ich auch nicht.

nachdem man im restaurant treibende leichen gesehen hat, ist wohl auch sicher, dass dort unten noch der eine oder andere "absacker" getrunken wurde. bis dann das schiff selbst absackte...

So schwerwiegend, wie die Beweislast ist, sollte nicht mehr diskutiert werden.
Ich finde es knüppeldick, was Herr Schettino da macht und gemacht hat. Seine "Argumentation" ist unwürdig und menschenverachtend.

Jeder is sich selbst der näheste.