Ausser sich
25.10.2005 um 15:04Na dann trau ich mich als Neuling auch mal eine kleine Geschichte zum
Besten zu geben. Dafür sind wir ja wohl hier. Also,
als ich ca. 17 Jahre alt war und noch bei meiner Mutter wohnte, lag ich an
einem Samstag Mittag in meinem Zimmer auf dem Bett und las ein Buch. Wie
es mir oft passiert, wurden mir nach ein paar Seiten die Augen schwer, ich
legte das Buch zur Seite und nickte ein. Ich fing an sehr intensiv zu träumen,
und wie das häufiger ist, ziemlich wirres Zeug, jedoch sehr real. Urplötzlich
hörten die Träume auf und ich hatte den Eindruck hellwach im Bett zu liegen,
die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ich konnte den Strassenlärm sehr
genau wahrnehmen und habe einige Zeit wie benommen die Zimmerdecke
angestarrt. Ich hatte das Gefühl, gerade aus einer Narkose erwacht zu sein
und konnte mich erst überhaupt nicht bewegen, verspührte dann auch nicht
weiter den Drang dazu und habe einfach dieses betäubte Gefühl genossen. Zu
diesem Zeitpunkt herrschte absolute Stille in meinem Kopf. Kein einziger
Gedanke der diese Ruhe störte. Es war herrlich und ich hätte lebenslänglich
so liegen bleiben können. Ein Zustand absoluter Zufriedenheit. Da ich meine
Arme immer noch hinter dem Kopf verschränkt hatte und diese anfingen
einzuschlafen, entschloss ich mich wohl oder übel für eine Positionsänderung
und faltete meine Hände auf dem Bauch zusammen, wo sie nicht weiter
störten und die Arme sich wieder enspannen konnten. Nur wußte ich ab
diesem Moment auch genau, daß ich meine Arme kein bisschen bewegt
hatte, diese immer noch hinter meinem Kopf verschränkt waren und ich
gerade etwas erlebte, was an Genialität kaum zu überbieten ist und von dem
ich bis dato nur gehört hatte. Ich habe wirklich nicht schlecht gestaunt. Das
Verrückte war, sobald ich mich mit Vorsatz bewegen wollte ging es nicht, aber
wenn ich mich völlig dem wohligen Gefühl überließ konnte ich Stück für Stück
meine Position ändern, bis ich es tatsächlich schaffte aufzustehen und mich
vorwärts zu bewegen. Eigentlich hätte es mir unheimlich sein sollen, aber die
ganze Zeit über fühlte ich mich ausgesprochen wohl dabei. Ich konnte mir die
ganze Wohnung anschauen und sogar vom Fenster auf die Straße sehen und
die Menschen beobachten.Ich konnte sogar hören was sie reden, was aus
einer solchen Entfernung eigentlich unmöglich gewesen wäre. So durchstreifte
ich die ganze Wohnung, immer mit dem Gefühl mehr zu schweben als mich
wirklich zu bewegen und konnte sogar meiner Mutter beim Lesen zuschauen.
Ich weiß es noch wie heute, sie las ein Buch von Michael Ende, Momo.
Irgendwann wurde ich unruhig, "ging" zurück in mein Zimmer, legte mich
wieder hin und fing an zu träumen. Kurze Zeit später weckte mich meine
Mutter zum Mittagessen und ich erinnerte mich des gerade Erlebten als einen
ausgeflippten Traum. Nur soviel, meine Mutter pflegt heute noch im
Wohnzimmer auf dem Sofa zu liegen und zu lesen. Liest sie gerade nicht,
liegt das entsprechende Buch auf dem Wohnzimmertisch. Damals lag dort
das Buch Momo von Michael Ende, welches sie sich am selben Morgen ohne
mein Wissen gekauft hatte.
Ich habe diese Art von Erlebnis noch zweimal gehabt, einmal sogar
beabsichtigt. Danach habe ich es nie wieder hinbekommen. Doch ist mir
genau in der Zeit des letzten Mals noch etwas merkwürdiges passiert,
welches ich damit in Zusammenhang bringe. Jeder kennt die Träume, in
denen man vor etwas wegläuft und nicht von der Stelle kommt. Diese hatte
ich zu jener Zeit ziemlich oft. Doch mein letzter "Fluchttraum" sollte anders
enden. Nämlich mit der Eingebung stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
Ich blieb also stehen, drehte mich um und dort war nichts. In
Secundenschnelle löste sich die ganze unheimliche Stimmung des Traumes
auf und wich genau dem angenhemen Gefühl, welches ich bei den oben
geschilderten Erlebnissen hatte. Bis heute hatte ich keinen Fluchttraum mehr
und auch sonstige Alpträume sind sehr selten geworden. Habe ich einmal
einen im Jahr, ist das schon viel. Und so freue ich mich immer wieder darüber,
zu den Menschen gehören zu dürfen, denen eine solch einprägsame
Erfahrung vergönnt war.
Euer Minx
Dem ständigen Wandel unterworfen, sind wir nichts als unsere eigene Vergangenheit. Kommen und gehen ist unsere Gegenwart
Besten zu geben. Dafür sind wir ja wohl hier. Also,
als ich ca. 17 Jahre alt war und noch bei meiner Mutter wohnte, lag ich an
einem Samstag Mittag in meinem Zimmer auf dem Bett und las ein Buch. Wie
es mir oft passiert, wurden mir nach ein paar Seiten die Augen schwer, ich
legte das Buch zur Seite und nickte ein. Ich fing an sehr intensiv zu träumen,
und wie das häufiger ist, ziemlich wirres Zeug, jedoch sehr real. Urplötzlich
hörten die Träume auf und ich hatte den Eindruck hellwach im Bett zu liegen,
die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ich konnte den Strassenlärm sehr
genau wahrnehmen und habe einige Zeit wie benommen die Zimmerdecke
angestarrt. Ich hatte das Gefühl, gerade aus einer Narkose erwacht zu sein
und konnte mich erst überhaupt nicht bewegen, verspührte dann auch nicht
weiter den Drang dazu und habe einfach dieses betäubte Gefühl genossen. Zu
diesem Zeitpunkt herrschte absolute Stille in meinem Kopf. Kein einziger
Gedanke der diese Ruhe störte. Es war herrlich und ich hätte lebenslänglich
so liegen bleiben können. Ein Zustand absoluter Zufriedenheit. Da ich meine
Arme immer noch hinter dem Kopf verschränkt hatte und diese anfingen
einzuschlafen, entschloss ich mich wohl oder übel für eine Positionsänderung
und faltete meine Hände auf dem Bauch zusammen, wo sie nicht weiter
störten und die Arme sich wieder enspannen konnten. Nur wußte ich ab
diesem Moment auch genau, daß ich meine Arme kein bisschen bewegt
hatte, diese immer noch hinter meinem Kopf verschränkt waren und ich
gerade etwas erlebte, was an Genialität kaum zu überbieten ist und von dem
ich bis dato nur gehört hatte. Ich habe wirklich nicht schlecht gestaunt. Das
Verrückte war, sobald ich mich mit Vorsatz bewegen wollte ging es nicht, aber
wenn ich mich völlig dem wohligen Gefühl überließ konnte ich Stück für Stück
meine Position ändern, bis ich es tatsächlich schaffte aufzustehen und mich
vorwärts zu bewegen. Eigentlich hätte es mir unheimlich sein sollen, aber die
ganze Zeit über fühlte ich mich ausgesprochen wohl dabei. Ich konnte mir die
ganze Wohnung anschauen und sogar vom Fenster auf die Straße sehen und
die Menschen beobachten.Ich konnte sogar hören was sie reden, was aus
einer solchen Entfernung eigentlich unmöglich gewesen wäre. So durchstreifte
ich die ganze Wohnung, immer mit dem Gefühl mehr zu schweben als mich
wirklich zu bewegen und konnte sogar meiner Mutter beim Lesen zuschauen.
Ich weiß es noch wie heute, sie las ein Buch von Michael Ende, Momo.
Irgendwann wurde ich unruhig, "ging" zurück in mein Zimmer, legte mich
wieder hin und fing an zu träumen. Kurze Zeit später weckte mich meine
Mutter zum Mittagessen und ich erinnerte mich des gerade Erlebten als einen
ausgeflippten Traum. Nur soviel, meine Mutter pflegt heute noch im
Wohnzimmer auf dem Sofa zu liegen und zu lesen. Liest sie gerade nicht,
liegt das entsprechende Buch auf dem Wohnzimmertisch. Damals lag dort
das Buch Momo von Michael Ende, welches sie sich am selben Morgen ohne
mein Wissen gekauft hatte.
Ich habe diese Art von Erlebnis noch zweimal gehabt, einmal sogar
beabsichtigt. Danach habe ich es nie wieder hinbekommen. Doch ist mir
genau in der Zeit des letzten Mals noch etwas merkwürdiges passiert,
welches ich damit in Zusammenhang bringe. Jeder kennt die Träume, in
denen man vor etwas wegläuft und nicht von der Stelle kommt. Diese hatte
ich zu jener Zeit ziemlich oft. Doch mein letzter "Fluchttraum" sollte anders
enden. Nämlich mit der Eingebung stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
Ich blieb also stehen, drehte mich um und dort war nichts. In
Secundenschnelle löste sich die ganze unheimliche Stimmung des Traumes
auf und wich genau dem angenhemen Gefühl, welches ich bei den oben
geschilderten Erlebnissen hatte. Bis heute hatte ich keinen Fluchttraum mehr
und auch sonstige Alpträume sind sehr selten geworden. Habe ich einmal
einen im Jahr, ist das schon viel. Und so freue ich mich immer wieder darüber,
zu den Menschen gehören zu dürfen, denen eine solch einprägsame
Erfahrung vergönnt war.
Euer Minx
Dem ständigen Wandel unterworfen, sind wir nichts als unsere eigene Vergangenheit. Kommen und gehen ist unsere Gegenwart