Heide_witzka schrieb:Und wer trifft die Entscheidung und nach welchen Kriterien?
Und wer macht das bei den anderen Dingen, die medizinisch möglich sind?
Vor dem Hintergrund, dass die medizinischen Möglichkeiten eher zu- als abnehmen werden.
Das sind tolle Fragestellungen.
Wir kommen aus einer Zeit, in der viele Dinge nicht gingen und wir uns deswegen darüber keine Gedenken machen mussten. Und aus dieser Zeit stammt noch weitgehend unser moralischer Kompass. Also das, was wir intuitiv als gut oder schlecht ansehen.
Wie Du eben richtig sagst, werden unsere Möglichkeiten immer mehr zu nehmen. und wir werden uns auf immer mehr Gebieten damit auseinandersetzen müssen, ob wir etwas machen (dürfen), nur weil wir es können.
Die faktische Beschränkung wird immer mehr durch eine moralische oder soziale Beschränkung ersetzt werden müssen. Einfach, weil viele der Dinge, die wir können immer größeren Einfluss auf unsere Umgebung haben.
Und da stehen wir noch sehr am Anfang. In meinen Augen haben wir noch keine guten gesellschaftlichen Prozesse entwickelt und verinnerlicht, um solche Probleme zu lösen. Dafür genügen nicht ein paar Jahrzehnte oder einige wenige Generationen.
gagitsch schrieb:Ich will der FRau auch nicht zu nahe treten, auch in dieser Entfernung, aber mein Gefühl ist nicht gut dabei.
Keiner kann die Tragweite dieser Entscheidung beurteilen. Vermutlich ist das Kind froh, dass es leben durfte. Vermutlich hat es aber auch in manchen Aspekten ein schwierigeres Leben als Kinder mit jüngeren Eltern. Vielleicht hat die Mutter aber auch tolle Rahmenbedingungen geschaffen, die ihr Alter kompensieren. Wer weiß.