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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 02:51
Iich vermeide eh mitlerweile seiten wo gegenderr wird, das nervt so extrem. Da lese ich lieber einen text voll mit fehlern als das


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 07:16
Ich habe auf die 2. Option geklickt. Prinzipiell finde ich Gendern jetzt nicht so dramatisch, finde die Aufregung darum oftmals übertrieben. Gut finde ich es in Artikeln, Fachzeitschriften, Nachrichten, etc. Aber ich möchte mir bei einem Beitrag, den ich hier schreibe, nicht jedes Mal die Frage stellen, ob ich richtig gegendert habe.
Das könnte außerdem den Diskussionsfluss stören.

Die Transpersonen, die ich kenne, die sich in diesem Forum beteiligt haben, haben sich, soweit ich weiss, nie über fehlendes Gendern beschwert. Man hat die Person einfach so angesprochen, wie sie angesprochen werden wollte und gut war's.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 09:49
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Ich würde es zur Not auch machen.
besser, du suchst dir 'ne richtige arbeit, als zeit für derart mist zu vergeuden.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 10:11
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Erstmal: ich versteh die Position zu sagen, dass eine Pflicht bei einigen Leuten zu Ablehnung führen könnte. Aber manchmal macht eine Pflicht eben auch Sinn. Es ist zum Beispiel sinnvoll sich im Auto anschnallen zu müssen. Da gibts ja auch Leute, die sind dagegen, aber so Leute hat man immer. Ich denke der Großteil der Menschen würde sich schon eher für genderneutrale Sprache oder das gendern interessieren, wenn sie gezwungen werden sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Man muss ja auch nicht direkt alle sperren wenn sich Benutzer mal nicht daran halten.
Hier macht eine Pflicht aber nicht wirklich Sinn.
Anschnallpflicht ist was anderes und kann man nicht mit Genderpflicht vergleichen. Es geht ja bei zweiterem nicht um körperliche Sicherheit oder sonst irgendwas extrem wichtiges. Schulfplicht ist z.B. auch wichtig, damit die Kinder lernen und aufs Leben vorbereitet werden. Aber wofür ist Genderpflicht wichtig? Damit Leute sich bestätigt fühlen können? Warum braucht man denn so dringend Bestätigung von außerhalb? Ich finde das quatsch. Irgendwann darf man gar nichts mehr bzw. ist dann alles entweder Pflicht/Zwang oder Verbot, nur damit keiner mehr unzufrieden ist. Es werden immer Menschen unzufrieden sein und man kann es nun einmal nicht allen recht machen.

Es ist ja was anderes wenn bei Artikeln, Nachrichten oder so gegendert wird, aber in einem Forum das als Pflicht einzuführen? Das halte ich für maßlos übertrieben. Keiner ist gezwungen sich hier aufzuhalten, wenn er sich so sehr daran stört. Und die Leute, die das stört, sind nun einmal eine absolute Minderheit und wegen ein paar Leuten allen den Spaß am diskutieren nehmen? Nur damit keiner weint? Ne, sorry, da seh ich absolut keine Sinnhaftigkeit dahinter.

Ich hab wirklich nichts gegen das Gendern an sich, aber es zu einem Zwang zu machen halte ich wirklich nicht für richtig. Wie gesagt, wenn ich mich aufregen muss, weil jemand falsch gendert, dann hab ich sowieso keine anderen Probleme. Wir leben in einem freien Land und da sollte auch jeder schreiben dürfen, wie er möchte.

Wie gesagt, da müsste man erstmal eine Form finden, die den Lesefluss nicht stört und das ist etwas schwierig, denn man müsste die komplette Sprache umstellen und alle müssten sehr viel neu lernen, das heißt, man könnte es auch nicht von jetzt auf gleich umstellen. Ich fände es leichter, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, das generisches Maskulinum nicht gleichbedeutend mit "nur Männer" ist, sondern das es die allgemeinheit anspricht. Ich finde es sowieso seltsam, dass es plötzlich nur Männer ansprechen soll, wo früher immer klar war, dass es eben nicht so ist.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 11:54
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Eine Studie zeigt: Dessen Nutzung beeinflusst unmittelbar die Wahrnehmung von Geschlechterrollen.
Diese Studie wird sehr oft zu dem Thema angeführt. Was dabei aber immer wieder übersehen wird, ist, dass Schweden eben NICHT gendert, sondern eine genderneutrale Form entwickelt hat.
In Schweden gibt es ein geschlechtsneutrales Pronomen.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/geschlechtergerechte-sprache-wirkt-5029612.html

Und das ist eben etwas anderes, als durch Binnenzeichen zu versuchen eine Form zu finden, die alle inkludiert.


Kleine Anekdote zu den Binnenzeichen:
Bestes, abschreckendstes Beispiel finde ich übrigens das Gendersternchen. 2009 oder 2010 habe ich das erste Mal einen Text gelesen, in dem dieses benutzt wurde. Ich kann mich an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern, es war jedoch sowas wie

"Die Benutzer*innen blablabla"

und mein erster Gedanke damals als Technik- /Computeraffiner Mensch, der mit DOS sozialisiert worden war: Ach, schau an, die maskuline Form (und so viele andere) wird (werden) syntaktisch exkludiert. Es war damals in einem technischen Kontext, und daher war ich echt verwunder, denn zwar würde "Benutzer*innen" syntaktisch "Benutzerinnen", "BenutzerXYZinnen" etc beinhalten, jedoch nicht "Benutzer", "BenutzerX", "Benutzerens"- die Form "Benutzer*" hingegen wäre exklusiv für alles gewesen... nur die klingt halt nach dem generischem Maskulinum. Das ist dann halt wohl ideologisch nicht gewollt..

Eine entgenderte Form der Sprache, analog dem schwedischen Ansatz hingegen, empfinde ich als durchaus gangbarer Weg.

Aber, um den Bogen zu dem EP zu schlagen: Auf keinen Fall als Pflicht, sondern als Option.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 12:40
Schon viel Mimimi hier im Thread.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:denn zwar würde "Benutzer*innen" syntaktisch "Benutzerinnen", "BenutzerXYZinnen" etc beinhalten, jedoch nicht "Benutzer"
Du meinst echt, dass du in „Benutzer*innen“ das Wort Benutzer nicht siehst? Da würd ich mal zum Augenarzt gehen.
Das ist wie Benutzer und Benutzerinnen, nur wesentlich kürzer.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 12:43
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Du meinst echt, dass du in „Benutzer*innen“ das Wort Benutzer nicht siehst? Da würd ich mal zum Augenarzt gehen.
Das ist wie Benutzer und Benutzerinnen, nur wesentlich kürzer.
Du hast meinen Beitrag nicht gelesen. In DOS Syntax beinhaltet "Benutzer*in" eben nicht "Benutzer" - probier es aus. Nichts anderes steht da geschrieben.

Aber sehr nett von Dir, dass Du gleich persönlich wirst. Auch für die unaufgeforderten medizinischen Ratschläge.

Achja, bitteschön, ich bin gerade in der Laune, über dieses Stöckchen zu springen:
sternexklude


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 12:49
@H.W.Flieh
Trotzdem belegt der Artikel, dass Sprache wirkt und somit ist es sinnvoll, sie entsprechend der Wirksamkeit zu benutzen.

Und es zeigt, dass Veränderungen möglich sind.

In welcher Form das sein soll, darüber kann man sicher streiten.

Ich weiß nicht genau wie stark das in Schweden entgendert wurde. Müsste man oder frau sich genauer ansehen.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 12:50
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Die Transpersonen, die ich kenne, die sich in diesem Forum beteiligt haben, haben sich, soweit ich weiss, nie über fehlendes Gendern beschwert. Man hat die Person einfach so angesprochen, wie sie
Es geht ja darum im allgemeinen Sprachgebrauch alle Menschen miteinzubeziehen, auch wenn es manche nicht stört. Einfach Rücksicht auf die Menschen nehmen, die es stört ist ja nicht zu viel verlangt. Immerhin erfahren die meisten schon genug Diskriminierung. Sprache wirkt sich auch auf unser Denken aus und wir fangen kann inklusiver zu denken und alle Menschen als Teil der Gesellschaft zu sehen und nicht nur als Randgruppe.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Eine entgenderte Form der Sprache, analog dem schwedischen Ansatz hingegen, empfinde ich als durchaus gangbarer Weg.
Den Weg finde ich auch nicht schlecht! Entweder alle durch Gendern miteinbeziehen oder eben durch eine neutrale Sprache. Eventuell wäre das für Allmy ein guter Weg.


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 12:52
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich weiß nicht genau wie stark das in Schweden entgendert wurde.
Es steht ja in Deinem Artikel, es wurde ein eigenes Pronom dafür erschafften.
Während der deutsche Rechtschreibrat sich im November 2018 nach kontroversen Debatten vorerst gegen eine Aufnahme des Gendersternchens in den Duden entschieden hat, wurde das geschlechtsneutrale Pronomen „hen“ bereits 2015 in das schwedische Wörterbuch aufgenommen. Schon Jahre vor der offiziellen Einführung war der Gebrauch des Pronomens verbreitet, um nicht-binäre Personen zu beschreiben, also Menschen, die sich weder als weiblich noch als männlich sehen. Es ergänzt das weibliche Pronomen „hon“ und das männliche Pronomen „han“.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/geschlechtergerechte-sprache-wirkt-5029612.html

Das wäre quasi analog zu "er" und "sie" ein neues Pronom zu schaffen. Was ja mit der "ens" Form versucht wird.


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13.11.2022 um 12:54
Du weißt aber, dass das nix mit mit Penis geborenen Menschen zu tun hat?
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:man oder frau



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13.11.2022 um 12:55
..
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Eventuell wäre das für Allmy ein guter Weg.
Ich finde, Allmy IST gut, genau so wie es ist. Nämlich mit gegenseitiger Toleranz und rhetorischer Eigenbestimmtheit für die Teilnehmer. Ich persönlich sehe keinerlei Bedarf daran etwas zu ändern. Und wenn ich mir Dein Umfrageergebnis anschaue, dann scheint das die Mehrheit ähnlich zu sehen. Wenn Du Bedarf hast, kannst Du es für Dich ja so handhaben; daran wird sich sicherlich niemand stören. Das ist ja das Schöne hier, jeder so, wie er / sie mag. :-)

LG Mina


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13.11.2022 um 13:04
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Das ist ja das Schöne hier, jeder so, wie er / sie mag. :-)
Ich mißbrauche Deinen Satz mal als Beispiel, wie es mit einer neu geschaffenen neutralen Form (Hier "ens") aussehen würde:
Das ist ja das Schöne hier, jedens so, wie ens mag.

Gewöhnungsbedürftig, ja, aber imho besser schreib-, les- und sprechbar wie Binnenzeichen. Und inklusiver.


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13.11.2022 um 13:14
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Das ist ja das Schöne hier, jedens so, wie ens mag
Alternativ geht auch und klingt schöner:
Jemensch wie Mensch mag


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Gendern zur Pflicht machen?

13.11.2022 um 13:14
..
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Das ist ja das Schöne hier, jedens so, wie ens mag.
Klingt sehr "kölsch". :) Nun muss ich zugeben, dass ich Lann Hornscheidt und ihre sprachlichen Kapriolen für .. ähm .. sagen wir, nicht wirklich seriös und praktikabel halte. Ich persönlich würde das weder anwenden noch lesen wollen. Vermutlich würde ich Beiträge, die diese Art Sprachgebrauch zur Schau stellen würden, schlichtweg überlesen / ignorieren. Wirklich stören würde es mich indes nicht. So lange ich es nicht anwenden muss und ignorieren kann, soll sich doch jeder hier seinen Raum nehmen. Es gibt ja zum Glück auch keine Pflicht zum Antworten. So kann man - meiner Ansicht nach - doch einfach "jeden Seins" machen lassen.

Nur: Dass eine Minderheit einer Mehrheit etwas diktiert, das lehne ich ebenfalls kategorisch ab. Das widerspricht auch dem Prinzip einer Demokratie. Man muss nicht auf jede Bedürfnislage Rücksicht nehmen. Wichtig ist, nach meinem Dafürhalten, dass jede Bedürfnislage sein darf und ihren unbehelligten, freien Raum nehmen kann, innerhalb einer Gesellschaft. Aber diese Gesellschaft muss nicht jede Bedürfnislage zu einer verpflichtend zu befolgenden Prämisse erheben. Und das wird ja auch nicht getan. Gendern ist freiwillig.

LG Mina


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13.11.2022 um 13:20
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Jemensch wie Mensch mag
Das Substantiv Mensch ist maskulin. Ich denke nicht, dass das -zumindest einigen- ausreicht.

Da muss schon noch etwas mehr Verbalverrenkung rein, sonst spürt man nicht deutlich genug, wie sehr man die Mensch*in mit meint.


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13.11.2022 um 13:23
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Das Substantiv Mensch ist maskulin. Ich denke nicht, dass das -zumindest einigen- ausreicht.

Da muss schon noch etwas mehr Verbalverrenkung rein, sonst spürt man nicht deutlich genug, wie sehr man die Mensch*in mit meint.
Das ist falsch. Der Begriff Mensch schließt alle Menschen ein. Der Begriff Arzt eben nicht


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13.11.2022 um 13:26
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Das ist falsch. Der Begriff Mensch schließt alle Menschen ein. Der Begriff Arzt eben nicht
Der Mensch ist genauso generisch maskulin wie der Arzt - das ist einfach eine Definitionsfrage.
Nur weil es aus welchen Gründen auch immer für den Menschen keine weibliche Form gibt, heißt es doch nicht, dass man sich da nicht ausgeschlossen fühlen braucht, oder?


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13.11.2022 um 13:27
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Der Mensch ist genauso generisch maskulin wie der Arzt - das ist einfach eine Definitionsfrage.
Nur weil es aus welchen Gründen auch immer für den Menschen keine weibliche Form gibt, heißt es doch nicht, dass man sich da nicht ausgeschlossen fühlen braucht, oder?
Man kann natürlich auch mit Zwang versuchen alles zu verkomplizieren um es ins lächerliche zu ziehen.
Mensch schließt alle Menschen ein, da braucht es einfach keine weibliche Form


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13.11.2022 um 13:30
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Mensch schließt alle Menschen ein, da braucht es einfach keine weibliche Form
Ja, und die generische Form von Arzt tut das auch.

Warum also braucht man bei dem einen mehr Formen? Ergibt doch gar keien Sinn.


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