Bundeskanzleri schrieb:Wie ist das bei euch?
Dieses Problem habe ich, seit ich mit sechs Jahren eingeschult wurde.
Ich hatte die die Größten Schwierigkeiten, etwas "auswendig" zu lernen, deshalb war die Schule die schlimmste Zeit meines Lebens.
Mathematik war mein Lieblingsfach, weil mir vieles logisch war und nur wenig auswendig lernen musste.
Ich musste viel mehr Zeit mit lernen verbringen, als alle anderen, aber damals gelang es mir noch.
Heute habe ich überhaupt keine Chance mehr, mir etwas zu merken. Ich wollte schon lange mein Englisch verbessern - ich ging es ganz langsam an und wollte jeden Tag drei neue Vokabel lernen. Ich merke mir diese Wörter nur zwei bis drei Tage, dann sind sie weg, so als ob ich sie nie gelernt hätte.
Die "alten" Vokabeln, die ich in meiner Schulzeit lernte, weiß ich heute noch - sie "sitzen"
Diese Vergesslichkeit hielt mich vom Studieren ab, ebenso wich ich aus diesem Grund Weiterbildungskursen aus. Ich wollte aber unbedingt in die Gehaltsliga der Akademiker kommen, deshalb lernte ich alles, was ich dafür wissen muss von Arbeitskollegen in der Firma,
Ich schrieb mir alles ganz genau auf und arbeitete mit diesen Aufzeichnungen - irgendwann merkte ich es mir, sodass ich nicht mehr nachschauen musste.
Trotzdem hat mich diese Vergesslichkeit beruflich "ausgebremst", denn vom Ehrgeiz, Willen und Durchsetzungsvermögen hätte ich es geschafft, in der absoluten Gehaltsoberliga zu spielen - durch mein "Alzheimerhirn" schaffte ich es aber nur in die Mittelliga.
Ich ging zu vielen Ärzten - die meisten wollten mir "Depressionen" als Ursache einreden und verschrieben mir Psychopharmaka. Ich wusste aber, dass ich nicht depressiv bin, deshalb entsorgte ich alle Rezepte in der Rundablage.
Ein Arzt bestätigte mir, dass ich keine Depressionen habe und ging der Sache genauer auf den Grund. Er erkannte Zusammenhänge, die mir nicht auffielen.
zB dass ich als Kleinkind keinen "Bewegungsdrang" hatte und am liebsten still da saß.
Dass ich immer mit dem Gleichgewicht Probleme hatte und deshalb allen Dingen auswich, wo ich nicht mit beiden Beinen fest am Boden stand (Schifahren, Rollschuhe, Skateboard,...) und dass ich nicht multitaskfähig bin.
Er verschrieb mir eine knallharte "Militärcamptherapie" - sechs Wochen lang den ganzen Tag hartes, körperliches Training mit gleichzeitigen Denkaufgaben.
Es half tatsächlich und meine Merkfähigkeit verbesserte sich etwas.
Der Haken an der Sache ist, dass ich dieses Training täglich auch daheim weiter machen muss, damit es erhalten bleibt.
Ich mache das auch, aber so intensiv wie in diesem ganztägigem Training ist es neben meinen Kinder und meinem Vollzeitjob nicht möglich. Ich bin aber froh und dankbar, dass ich eine kleine Verbesserung erzielen konnte.