MissMary schrieb:Ich weiß immer nicht, ob mir solche Leute leidtun sollen oder nicht. Wenn ich sie in meinem Umfeld habe, bin ich (wie viele andere auch) maximal genervt, auch von der Anspruchshaltung, die da z.T. an den Tag gelegt wird.
Ja, das ist es eben, ich habe dieser 36-jährigen Frau mit MS öfter geholfen, weil sie mir schon Leid tat, aber sie hat ihre Freunde und auch mich und meine Familie einfach zu sehr funktional gesehen, als Hilfsnetzwerk, dies mit einer unangebrachten Anspruchshaltung, die ich mir nie im Leben angemaßt habe mit meiner jahrzehntelangen Schmerzkrankheit, durch die ich nie Vorteile oder Hilfe generieren konnte wie sie, ganz im Gegenteil baut meine Familie extrem auf mir, als wäre ich ein Zehnkämpfer. Das ist zwar auch nicht ideal, aber ihre Opferhaltung ist echt nicht mehr normal und führt sie nur in die Isolation, weil sie dadurch ihre Freunde verliert.
Das alles habe ich ihr erklärt, dass sie gerade von meiner Familie nichts erwarten kann, die ja nicht mal auf mich als Angehörige Rücksicht nimmt. Sie werde wie eine Gesunde behandelt, das sei ja auch schön, kein Mitleid, einfach normale Behandlung, was sich auch viele Kranke wünschen. Das hat sie irgendwie schon begriffen im Moment und sich bei mir bedankt, aber es dann wirklich in die Persönlichkeit zu integrieren und nicht mehr in die Opferhaltung zurückzufallen, wenn man es so intensiv und teilweise auch erfolgreich gemacht hat, ist wohl nicht so leicht. Sie hat ja dadurch wirklich auch eine Menge Unterstützung erhalten für die erste Zeit. Aber so was hält eben nicht an.