Cyanol schrieb:Wenn ich Weihnachten nicht hinfahren würde, würde auch keiner zu uns kommen und das sind gerade mal 3std Fahrt.
Zum Geburtstag kommt auch keiner.
Kann deine Enttäuschung voll verstehen. Da ist anscheinend wirklich sehr wenig Interesse und Zusammenhalt. Tut mir wirklich leid für dich, denn etwas Rückhalt, Interesse und Zuspruch von der Familie tut jedem gut, der es sich wünscht. Ich hoffe, euer Urlaub geht durch, das wäre sicher eine Möglichkeit, um wieder enger beieinander zu kommen und gemeinsame Momente und Erinnerungen zu erleben. Ist deine Familie nicht zumindest an dem Enkelkind interessiert?
In meinem Bekannten und Familienkreis fällt mir in letzter Zeit auf, dass hauptsächlich nur noch über sich selbst gesprochen werden möchte. Das ist die Komfortzone, die eigenen Interessen, Probleme, Gedanken, Herausforderungen. Diese immer wieder per Nachricht, sprachnachricht, email und Foto darzustellen. Egal, ob es um Alltags Handlungen geht, was man gerade im Fernsehen sieht, was man isst, was man heute vorhat, was wie viel gekostet hat. Ich kriege so viel „Spam“ (sorry, es so zu nennen, aber aus meiner Sicht ist es echt schwierig, damit etwas anzufangen) dass ich manchmal gar nicht mehr antworten möchte. Oder eben etwas gespieltes Interesse zeige, oder sehr verkürzt darauf eingehe, mehr aus einer Verpflichtung. Manchmal kriege ich die Nachrichten bis spät in die Nacht, die absolut banal sind.
Ein Freund von mir schickt mir ständig Fotos von seinen Bildern, die er malt. Er arbeitet nicht und ist oft auf Drogen. Er malt oft sich sehr ähnelnde Motive, mir fällt dann manchmal keine passende Reaktion mehr dazu ein. Manchmal sage ich auch, hey, deine Heavy Metal Monster gefallen mir gar nicht. Er schickt sie trotzdem. Die Smartphones machen es sehr leicht, andere Menschen mit Informationen zu bombardieren.
Obwohl ich und meine Mutter nicht so ein enges Verhältnis haben, ist sie eine der wenigen, die mich nicht mit so belanglosem Schrott nervt. Mittlerweile rechne ich das ihr an, sie macht vieles mit sich selbst aus und kommt nur selten, oder in extremen Situationen aus ihrem Schneckenhaus.