sowiesofrau schrieb:Hallo,
der Freund unserer Tochter (19 und beide in Ausbildung) lebt bei uns . Er zahlt uns 150 Euro Kostgeld. Meint Ihr, das ist angemessen? Ich finde, es ist zu wenig. Ich gehe einkaufen und koche Essen. Er duscht, badet und ich wasche seine Wäsche mit.
Unsere Tochter zahlt kein Kostgeld, dafür behalte ich das Kindergeld ein.
Es wäre interessant, wenn ich andere Meinungen und Ideen zu den Thema mit euch diskutieren könnte!
@sowiesofrauPauschal kann man das doch gar nicht sagen. Manche Eltern verlangen während der Ausbildung gar nichts von den eigenen Kindern (höchstens Kindergeld), andere Eltern wollen jeden Cent haben, sobald ein paar Euro verdient werden.
Ich würde es "fair" gestalten, aber immer im Hinterkopf das Thema "Ausbildung" behalten.
Kurzum: Entweder waschen alle/beide die Wäsche einzeln, dann hat man exakt den Strom- und Wasserverbrauch nebst Waschpulver, Weichspüler usw. oder man rechnet das anders, aber anteilig anhand von Menge usw um. Beim Strom und Wasser ist es doch auch einfach, wenn man den Verbrauch protokolliert und anhand dessen dann bei der Abrechnung anteilig Geld verlangt bzw. das vorab veranschlagt und dann am Ende verrechnet.
Beim "Essen" ist es immer so eine Sache. Entweder selbst kaufen/kochen lassen oder
a.) genau auflisten (Ware, Aufwand, Strom usw.) bzw. b.) anteilig berechnen.
Die Frage ist doch, wie man das geschickt macht, um weder als gierig geizig noch als lasch zu gelten.
Wenn ich Kinder hätte, würde ich das entspannt angehen und in der Ausbildung "reduziert" Geld verlangen. Alles locker und entspannt. Beim "Freund" muss es schon eine klare Linie geben, da er ja irgendwie "fremd" ist und Ihr ja auch (Un-)kosten habt.
Ich habe keine Kinder, lebte aber in unterschiedlichen WGs und kann daher einen Tipp abgeben. Ob es jetzt für Euch passt oder Ihr das anders macht, weiß ich nicht.
Ich habe mein Essen selbst gekauft und dann Protokolle zwecks Waschen, Trocknen usw. geführt. Bei mir im Zimmer hatte ich einen geeichten Stromzähler. Auch zwecks Wasserverbrauch hatte ich mir Notizen gemacht und dies dann umgerechnet. Ich bin jetzt kein Erbsenzähler, aber es musste schon fair sein. Zum einen war es gut, da man selbst seine Kosten überblicken konnte, zum anderen, um nicht selbst über das Ohr gehauen zu werden. Damit fahre ich seit Anbeginn meiner Ära immer ganz gut.
Zwecks Waschen & Trocknen war ich im Waschsalon bzw. habe "meins" auch selbst bezahlt. Insofern auch Waschpulver, Weichspüler und Co. Musste gebügelt werden, so habe ich zu Hause im Zimmer gebügelt und konnte dann die kWh nebst Kosten ermitteln. Ich habe zwar auch eine Pauschale bezahlt, aber dies dann bei der Abrechnung korrigiert. Wegen ein paar Cent/Euro im Jahr hin oder her war es mir egal.
Keine Ahnung was der "Freund" so isst.
Ich wäre für klare Linien, Fairness und auch Rücksicht.
BEim Einkaufen siehst Du ja, welches Essen für den Freund draufgeht.
Oder Du sagst, dass er seine Sachen selbst besorgen soll. Ich meine "Kochen" wirst DU ja eh für die ganze Familie. Ob jetzt davon vier Leute essen oder eine Person, macht zwecks Kochen (Strom usw.) keinen Unterschied.
Beim Waschen kann man es einfach machen: Selbst waschen, trocknen usw.
Ihr könnt ja einmal ausrechnen, was eine Maschinenwäsche kostet. So Frischwasser, Abwasser, Strom, Waschpulver, Weichspüler usw. Zudem Trockner?
Also wenn ich bei Euch wäre, würde ich das ganz genau ermitteln, um "fair" zu bleiben.
Wenn es jetzt ein Teil Wäsche ist, wäre es zwecks Kosten auch kein Ding, wenn die Maschine ohnehin voll ist. Ob nun ein Teil mehr oder weniger in der Maschine ist, ändert an den Kosten nüscht.
Ich kann dazu wenig schreiben, da ich Euren individuellen BEdarf nicht kenne.
Zwecks WGs und SINGLE-Haushalt kann ich "nur" meine Erfahrungen mitteilen.
Zwecks Ausbildung würde ich trotzdem nicht extrem viel verlangen.
Ich würde meinen Kindern in der Ausbildung nur prozentual etwas abknüpfen.
Später dann 1:1 bzw. mehr. Meine Einstellung. Anteilig und später 1:1.
Beim Freund muss man halt schauen. Bekommen seine Eltern auch noch Kindergeld?
Ich meine, dass dies, wenn er dann eh nicht zu Hause ist, anteilig an Euch gehen sollte.
Ich kenne Dich ja nicht und kenne somit Eure familiären Verhältnisse nicht.
Ich würde fair bleiben, mit den beiden reden und einmal alle Kosten "exakt" aufschlüsseln.
Abgesehen von der Abschreibung usw. ist ja zu Hause Waschen, Trocknen usw. recht günstig. Ich gehe in die Waschhalle (pro Maschine 3 €, 50 Cent Trocknen), aber habe viel Wäsche (bunt, weiß/koch, schwarz usw.). Waschpulver kaufe ich im Angebot (100 WL, 10 €) und Weichspüler (2L, 80 Cent).
Am Stromzähler und der Wasseruhr erkennt Ihr ja den VErbrauch, kann man dann ja bequem ausrechnen.
Ich finde es gut, da man so auf die Selbstständigkeit und den eigenen Haushalt sensibilisieren und aktivieren kann.
Zwecks Essen & Getränke:
Anhand der Quittungen siehst Du ja, welche Posten für den "Freund" sind.
Wenn man gekochtest Essen aufteilt, würde ich fair anteilig nach Gehalt "teilen".
Einfach plump z.B. durch vier Teilen, wäre falsch. Mwst. und andere Abgaben werden z.B. auch prozentual erhoben, damit alle Menschen die gleiche Belastung haben.
WIr hatten dies in der WG damals auch so umgesetzt, als wir gekocht haben.
Das hat nichts mit kleinlich zu tun, sondern damit, dass man ein Ingenieursgehalt nicht mit einem Azubivergütung vergleichen kann. Wir haben alle bereinigten Einkünfte addiert, dann die Kosten ermittelt und dementsprechend den prozentualen Wert ermittelt.
So würde ich das beim "Kochen" umsetzen. Ansonsten eben die Posten, die für Essen und Trinken für den Freund draufgehen, 1:1 in Rechnung stellen.
Sagt auch keiner was, wenn einmal so etwas gekauft wird oder man einmal etwas übernimmt.
Ich würde das Thema bestimmt, aber freundschaftlich familiär ansprechen.
Irgendwo ist es auch selbstverständlich.
Nur so als Tipp/Idee.
Zwecks "Angemessenheit":
Wenn er nur 200-400 € in der Ausbildung verdient, scheint es schon angemessen zu sein.
Wenn seine Eltern Kindergeld bekommen, er aber bei Euch ist, kann man da etwas regeln oder mit den Eltern reden. Da lässt sich bestimmt etwas machen.
Na, wenn er 1000 € in der Ausbildung verdient, würde ich auch mehr verlangen.
Er spart sich ja quasi den Mietzins bei Euch.