Die Endstation der Depression
01.07.2005 um 00:48
Apollyon,
Und wenn die fremde Hilfe nicht kommt? (Wie damals in meinem Fall)
Dann- Tja dann wird man sich wohl selbst helfen müssen, so kompromißlos und hart sich das anhören mag.
Probleme sind meiner Meinung nicht dazu da, daß ein Mensch an ihnen zerbricht, sondern im Gegenteil an ihnen wächst.
Wenn man es schafft, diese Probleme eigenhändig zu lösen, gewinnt man an Einsicht. Diese Einsicht wiederum wird einem dabei behilflich sein, künftige Schwierigkeiten besser anpacken zu können.
Das hast du schön formuliert, und triffst meine Ansicht damit auf den Punkt. Ich selber weiss auch, was es bedeutet, kämpfen zu müssen, seit mehreren Jahren schon, und noch ist es nicht vorbei. Ich war psychisch auch schon mehrmals so weit unten, dass ich in solchen Momenten keinen anderen Weg mehr sah, als freiwillig aus diesem Leben zu scheiden, obwohl ich normalerweise absolut keine Type dafür bin. Doch ich musste feststellen, dass ein jeder Mensch seine Grenzen hat, die zwar weit, sehr weit, ausgedehnt werden können, weiter als man so manches Mal glaubt, doch irgendwann sind auch diese gedehnten Fäden bis zum Zerreissen gespannt. Eigentlich kann ich sagen, dass ich Hilfe hatte und auch habe, doch bringt mir dies eigentlich nichts weiter, denn ich fühle mich dennoch wie von Fremden umringt, die nicht verstehen, wie es mir geht.
Na wie auch immer, worauf ich hinaus will ist, dass es sich immer zu kämpfen lohnt, denn wenn man ganz unten ist, kann es ja nur noch aufwärts gehen, wenn auch mühsam, denn es erfordert sicherlich sehr viel Kraft und auch Zeit, sich selber aus der festen Umklammerung seiner Probleme zu lösen, und wenn doch aller Anfang schwer ist, so kann man mit der Zeit dennoch an sich und seinen Problemen wachsen und somit auch wieder das Vertrauen in sich selbst aufbauen. Man soll sich doch einmal den Begriff "Problem" genauer ansehen, in dem Wort steckt ein "pro", also ein "für", ich für mich habe die Lehre daraus gezogen, dass die Probleme, auch wenn sie noch so schlimm erscheinen mögen, FÜR einen da sind, eben um an ihnen zu wachsen. Jemand sagte mal zu mir, als es mir ziemlich dreckig ging "es gibt keine Probleme, nur Lösungen"; damals hätte ich der Person in dieser Situation den Hals umdrehen können, heute weiss ich aber, dass es stimmt, auch wenn es auf den ersten Eindruck hin hart klingt.
Gute und vielleicht auch hilfreiche Anstösse von aussen sind natürlich nie schlecht und sicher auch sinnvoll, doch letztendlich können sie auch nur richtungsweisend wirken, den Weg gehen muss man doch alleine.
Gruss,
Sidhe
Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.