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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frauen, Männer, Mörder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 15:29
Zitat von TripaneTripane schrieb:Spätestens nach deinen letzten beiden Beiträgen, würde ich T.Rick recht geben, wenn ich es nicht schon vorher getan hätte.
Ach erläutere mal.

Zu glauben was meine intention ist. Indem man fiktive Zivildienst Tätigkeit erfindet?


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 16:28
Lies noch mal die Posts von SegaSaturn und Doors auf Seite 28. Die hast Du wohl entweder überlesen oder schon wieder verdrängt. Oder willst Du denen nicht glauben, die aus ihren eigenen Erfahrungen berichten?


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 16:34
Du anbekdoten sind schön aber nicht repräsentativ für 50 Jahre.. In denen sich nochmals viel verändert hat.

Schäden sehe ich auch wenig. Und den Begriff Sklaverei immer zu Missbrauchen sowieso nicht.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 16:36
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ist witzig wie immer von Sklaverei die Rede ist..

Rechnen tut sich das eher weniger.. Ist Ausbildung und Co auch Sklaverei? Der bfd ist dann freiwillige "Sklaverei"

Bezeichnend das alles immer nur um Geld geht.. Was sonst so gerne kritisiert wird.

Alle rufen nach mehr Staat.. Solange es zumindest was für csie gibt. Geben will keiner.
Klar will niemand zahlen, für Pflegebedürftige die nur Geld kosten. Früher war das noch einfach, da war die Pflege die Sache der Angehörigen, die wurden gar nicht erst gefragt weil es als selbstverständlich galt, und wer keine hatte war am A*** wenn er nicht reich genug war um sich Pfleger zu leisten, der konnte sich vor die Kirche hocken und die Hand aufhalten.
Die Freiwilligendienste haben auch mit Geld zu tun, denn da gehen in erster Linie die Jugendlichen hin, die es sich leisten können ein Jahr dafür zu investieren, weil ihre Eltern es dicke haben oder weil sie sich Vorteile für den eigenen zukünftigen Beruf davon versprechen. Wer dagegen früh für sich selber sorgen muß und auf sein selbstverdientes Geld angewiesen ist, hat dafür kaum Interesse, denn so dicke wird die Bezahlung da nicht sein.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 16:41
Zur Erinnerung noch mal hervor gekramt:
Zitat von DoorsDoors schrieb am 11.03.2021:Als Zivildienstleistender in einer Fachklinik für Suchtkranke habe ich vom zugekotzten Klo putzen bis zum Abnehmen eines Suizidierten vom Strick die letzten Scheiss-Jobs machen müssen. Als Zivi durftest Du, bei Androhung eines Disziplinarverfahrens, nämlich keine Arbeiten verweigern. Letztlich habe ich für billiges Geld die Arbeit einer Pflegekraft mit sehr eingeschränkten Rechten, gemacht, um den Profit der Einrichtungsinhaber zu mehren - und ausgebildeten Pflegekräften durch Lohn- und Rechtsdumping den Arbeitsplatz wegzunehmen.

Ich bin gegen Zwangsarbeit - egal, durch wen und egal, für wen.

Pflegekräfte werden nicht mehr Geld verdienen, keine besseren Arbeitsbedingungen haben, wenn Dienstverpflichtete mit eingeschränkten Arbeitnehmer-Rechten ihre Jobs machen. Pflegebedürftige werden keine bessere Pflege haben, wenn unqualifizierte und unmotivierte Menschen ihre Arbeit machen. Der einzige, der bei diesem Lohndumping verdient, ist der Betreiber der Einrichtung - und das sind, neben der "Wohlfahrtsbranche" nicht selten multinationale Finanzinvestoren, die sich hier in der BRD Altersheime und Pflegeeinrichtungen zusammenkaufen, weil sie so profitabel sind wie sonst kaum in der Welt.

Natürlich will der neoliberale Wirtschaftsunterstützer solche Profiteure unterstützen. Aber nicht mit mir bzw. meinen Kindern!
Während der ZDL-Zeit waren Seminare Pflicht, auf denen ich Männer kennenlernte, die z.Tl. noch viel üblere Arbeiten verrichten mussten - eben, weil sie sich nicht weigern konnten, denn dies hätte ein Disziplinarverfahren nach sich gezogen. Das war nicht anders als beim Bund. Daher setze ich eine Dienstpflicht mit sehr eingeschränkten Arbeitnehmer-Rechten durchaus mit Zwangsarbeit gleich, und die erscheint mir eines sich selbst so bezeichnenden Rechtsstaates unwürdig. Dann habe ich nämlich in einem Krankenhaus beispielsweise eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei ArbeitnehmerInnen. Die einen haben beispielsweise ein Streikrecht für höhere Löhne oder humanere Arbeitsbedingungen oder ein Mitsprache- und Beschwerderecht über Betriebs- oder Personalräte, eine Rechtsberatung und Vertretung durch Gewerkschaften, andere arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen etc. - die anderen, die "Gezwungenen" haben all dies nicht.

Da kann man sich fragen, was das zur hier gern zitierten "Solidargemeinschaft" oder gar "Volksgemeinschaft", zur Integration oder zur Selbstfindung etc. beitragen soll. Demnach wären ja selbst die Arbeitsbedingungen von ausländischen Leiharbeitern in Schlachthöfen ja auch ein Beitrag zu diesem angeblichen gesellschaftlichen Ideal. Dazu kann man ja mal diese Menschen befragen. Aber Vorsicht!


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 16:46
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Klar will niemand zahlen, für Pflegebedürftige die nur Geld kosten
Mmhh doch dafür hat man die Pflegeversicherung. Und wie viele Dinge Gibz es da im klassischen Sinn keine Wohlstandsmehrung. Es geht darum ein Problem zu handhaben, ähnlich wie zb Sicherheit oder Verwaltung.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:denn da gehen in erster Linie die Jugendlichen hin, die es sich leisten können ein Jahr dafür zu investieren, weil ihre Eltern es dicke haben oder weil sie sich Vorteile für den eigenen zukünftigen Beruf davon verspreche
Als wäre das so ein Punkt soll ich glauben das ist der Luxus wie eine Reise nach Australien?
Ist ja nicht so das kinder/Jugendliche konsequent in den Beruf gehen..oder ihre familie Stützen

Selbst dann wäre das Einkommen höher als als Schüler
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wer dagegen früh für sich selber sorgen muß und auf sein selbstverdientes Geld angewiesen ist, hat dafür kaum Interesse, denn so dicke wird die Bezahlung da nicht sein
Über welche Gruppe reden wir? Wer das muss hat 2 bzw 3 Optionen

Ungrlernte arbeitet... Relativ viel Geld, wenig Perspektive

Ausbildung minimum 2 Jahre Lehrvergutung

Studium : gar kein geregeltes Einkommen


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

30.06.2021 um 17:15
Was kriegen denn die Freiwilligen, mehr oder weniger ein Taschengeld, wenn sie fern ihrer Wohnorte, evtl. sogar im Ausland bei Entwicklungshilfe eingesetzt werden, weil ihnen Unterkunft etc. gestellt werden muß und sie ggf. selber auch ein paar Sachen, Gesundheitsvorsorge und Ausstattung, vorfinanzieren müssen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:ngrlernte arbeitet... Relativ viel Geld, wenig Perspektive

Ausbildung minimum 2 Jahre Lehrvergutung

Studium : gar kein geregeltes Einkommen
Du hast Variante 4 vergessen: erst ungelernt/Lehrling, dann im Beruf interne Weiterbildung zum Meister, Diplom oder Spezialisierung, z. B. Tischler zu Möbelrestaurator. Der Student wird das auch nicht den Rest seines Lebens bleiben, sondern irgendwann einen Beruf wählen. "Ewige" Studenten können sich das meistens leisten, weil sie entweder potente Eltern haben oder einen guten Verdienst trotz Studium.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Selbst dann wäre das Einkommen höher als als Schüler
Aber niedriger wie in einem regulären Beruf. Und man darf den Zeitverlust nicht unterschätzen, wer ein Jahr sozial arbeitet und später in einen ganz anderen Beruf geht, hat damit ein Jahr verschwendet, im Vergleich zu denen die gleich in diesen Beruf einstiegen. Da braucht man schon Berufung zu sozialen Diensten, um sich das leisten zu wollen. Oder man wußte vorher einfach nicht was man mit seinem Leben anstellen wollte, Freiwilligendienst als Sinnfindung, betreiben auch viele.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 14:56
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die Freiwilligendienste haben auch mit Geld zu tun, denn da gehen in erster Linie die Jugendlichen hin, die es sich leisten können ein Jahr dafür zu investieren, weil ihre Eltern es dicke haben oder weil sie sich Vorteile für den eigenen zukünftigen Beruf davon versprechen. Wer dagegen früh für sich selber sorgen muß und auf sein selbstverdientes Geld angewiesen ist, hat dafür kaum Interesse, denn so dicke wird die Bezahlung da nicht sein.
Das stimmt so einfach nicht. Die Zivis/ BFDler/FSJler die ich in all den Jahren kennen gelernt habe kamen nie aus einem Hause wo es die Eltern dicke hatten sondern weil ihnen entweder ein Jahr als Vorraussetzung für einen sozialen Beruf fehlte (sie ErzieherInnen & HeilerziehungspflegerInnen), weil sie Wartesemester überbrücken mussten oder gar keine berufliche Orientierung hatten bzw generelles Interesse an dem Beruf. Einige haben sich so ihren Führerschein verdient eben weil die Eltern den nicht bezahlen konnten oder wollten.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 14:58
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:wer ein Jahr sozial arbeitet und später in einen ganz anderen Beruf geht, hat damit ein Jahr verschwendet, im Vergleich zu denen die gleich in diesen Beruf einstiegen.
Japp, genauso wie abgebrochene Tischlerlehren und diverse Studierende der ersten Semester...


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 17:46
Was "verschwendet" in dem Kontext der obigen Posts ist, ist relativ. Egoistisch bzw. individuell betrachtet vielleicht - andere profitieren halt von etwaigen Ehrenämtern irgendwo, ob man nun personenbezogen (einzeln) argumentieren will oder abstrakt ("die Gesellschaft").

Es kommt immer drauf an, was man da als persönliche (subjektive) Messlatte anlegen will. Ja, wer sich direkt früh spezialisieren will um in Bereich X die größtmögliche Zeit rauszuholen: Klar, potentiell "verschwendet". Andererseits muss situativ/subjektiv eine "breite Erwerbsbiografie" kein Nachteil auch in einer Sparte sein, für die man sich letztendlich entscheidet - sofern man meint, aus vorherigen Verwendungen nützliche Dinge mitgenommen zu haben. Ob ganz praktisch wie auch charakterlich. Man kann auch semi-philosophisch fragen, ob "man" ein Jahr verschwendet hat, wenn man es zugleich anderen geschenkt hat. Geschenkt im positiven Sinne.

Eine Kollegin im öD hat vorher zeitweise mit Behinderten usw. gearbeitet. Half ihr das im späteren Job, in dem sie dann landete? Nein, nicht direkt im Zuge der alltagsüblichen Tätigkeiten. Ich glaube es wurde nicht mal im Rahmen von 'anrechenbaren Zeiten im öD' berücksichtigt, aber da bin ich mir derzeit nicht sicher. Zugleich kommen aber darin erlernte soft skills usw. hinzu, die man auch mit früherem Berufseintritt in X nicht zwingend erhalten oder ausbauen kann. So einen recht empathischen Menschen habe ich vorher selten getroffen.

Aber das ist am Ende halt subjektiv und individuell.

Ich sehe zwar nicht individuell ("kommt halt drauf an") aber gesamtgesellschaftlich und abstrakt quasi 'Synergieeffekte', wenn mehr Leute über solche Tätigkeiten eine breitere Verwendungsbreite in ihre jeweiligen Ziel- oder Endberufe mitnehmen. Hier und da kann das durchaus helfen oder die Leute auch schlicht und ergreifend ein klein wenig "erden". Nicht jede Tätigkeit passt auf jede Person - zugleich könnte es manchen ziemlich gut tun.

Vielleicht ein zweischneidiges Schwert. Gibt halt einige "Fürs" und "Widers".


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 18:14
@Warden

Bei einem Ehrenamt kann ich selbst entscheiden, was ich mit wem und wie lange ehrenamtlich mache. Obendrein mache ich es aus freier Entscheidung. Keiner zwingt mich dazu. Bei einer Dienstpflicht geht das hingegen nicht. Daher sind diese beiden Dinge nicht vergleichbar.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 18:26
@Doors
Im Grunde ist heutzutage BFD oder FSJ ein bezahltes Ehrenamt. Man muss es ja nicht machen sondern entscheidet sich bewusst dazu. Dennoch ist es nicht automatisch eine grausame und/ oder verschwendete Zeit auch wenn man im Anschluss was anderes macht.


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01.07.2021 um 18:27
@SegaSaturn

Das "F" in beiden Diensten steht für die Freiwilligkeit. Dagegen ist ja auch von mir nichts einzuwenden. Ich wehre mich aber schärfstens gegen irgendwelche erzwungenen Dienstverpflichtungen, wie sie einige hier fordern.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 18:44
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bei einem Ehrenamt kann ich selbst entscheiden, was ich mit wem und wie lange ehrenamtlich mache. Obendrein mache ich es aus freier Entscheidung. Keiner zwingt mich dazu. Bei einer Dienstpflicht geht das hingegen nicht. Daher sind diese beiden Dinge nicht vergleichbar.
Streiche "Ehrenämter" in meinem Post, setze entsprechend worum es geht. Freudscher Vertipper.


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01.07.2021 um 18:52
@Warden

So lange das alles auf freiwilliger Basis passiert, ist dagegen ja auch nichts einzuwenden.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 19:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:So lange das alles auf freiwilliger Basis passiert, ist dagegen ja auch nichts einzuwenden.
Das ist halt je nach Fall oder sich entwickelnder Lage der "Idealfall" - solange auch ein wie auch immer erhobener Bedarf durch reine Freiwilligkeit gedeckt werden kann, super.

Andernfalls: Allgemein oder situativ kritisch. Ich persönlich hatte mit dem alten System nicht im Detail aber vom Grundgedanken oder vom Kern her keine Probleme - hätte man mich eingezogen oder wahlweise in den Zivi gesteckt, super, neue Erfahrungen und irgendwo je nach Einsatzort gesellschaftlicher Mehrwert (erneut, ob allgemein oder situativ). Hätte ich es nicht so gemocht: Die Zeit wäre irgendwann vorbei gewesen.

Das Ding an der Freiwilligkeit je nach Bereich ist, dass meinen subjektiven Eindrücken (die nicht zwingend bindend oder überall anwendbar sind) nach viele gar nicht auf die Idee kommen, gewisse Ehrenämter wahrzunehmen. In meinem beruflichen Umfeld bin ich bei vielen vielen Personen nahezu ein Unikat. Ist natürlich nicht zwingend repräsentativ, gibt mir aber erste abstrakte Rückschlüsse. Im zweiten Schritt könnte man bzw. ich natürlich schauen, welche unterschiedlichen Bereiche auch Not am Mann und der Frau haben, wo also Personal fehlt - von Militär bis Kat-Schutz, Pflege usw.

Je nach "Alarmlevel" würde das die Eindrücke näher verifizieren oder negieren.

Ich persönlich bleibe aber dabei, dass es um situative Resilienzbildung einer breiten Bevölkerungsmasse geht (die durch reine Freiwilligkeit gar nicht erreicht werden kann?), sodass man im worst-case "X" (wie auch immer der aussehen mag) eine höhere Belastungsgrenze erreicht oder hat als ohne. Z.B. ganz praktisch in dem Sinne, dass du mehr wehrfähiges Personal oder stärkeren Katastrophenschutz hast. Mehr Leute mit irgendwelchen Skills die sie dann zur Anwendung bringen können, im Kleinen wie Großen. Einige der Szenarien sind hypothetisch - letztendlich kann man aber manchmal gar nicht vorausplanen und wird von einer Lage überrascht.

Da kann man sich jetzt aber nicht abschließend drüber streiten. Vielleicht wird einfach nichts Relevantes mehr in absehbahrer Zeit passieren, was so etwas wie "Zwang" notwendig machen würde - vielleicht ja und dann pfeift man aus dem letzten Loch weil Personaldecke und Fähigkeitenpotential bei reiner Freiwilligkeit nicht hoch genug. Driftet natürlich ins Spekulative ab.





Noch ein Versuch einer Umschreibung
Nichtsdestotrotz würde ich das aber gaaaanz grob bzw. auf gewisse Teilbereiche bezogen wie eine Art "gesellschaftliches Prepping" beschreiben.

Ein Beispiel: Wie viele Haushalte die nicht gerade größere Familien und Logistik innehaben, haben zum Beispiel Vorräte für 1-2 Wochen? Hier mögen mich erneut meine subjektiven Eindrücke täuschen aber die in der Warenkette oft gelebte Mentalität von "Just in Time" findet sich auch in zahlreichen Haushalten etwa in urbanen Ballungsräumen wieder, wo eine hohe Verfügbarkeit nicht zwingend voraussetzt, dass man immer Großeinkäufe auf viele Tage oder Wochen tätigten müsste, noch dass man größere Vorräte anlegen muss. Das hörte ich immer mal in unterschiedlicher direkter / indirekter Form in Dokus über die Jahre wie auch im eigenen Umfeld, nach dem Motto "Muss wieder einkaufen, hab nix mehr" alle paar Tage).

Vergleichen wir mal grob eine Dienstpflicht jedweder Art mit "preppen" und Vorräten im Haus. Sind Vorräte vorgeschrieben? Nein. Es gibt schlicht Empfehlungen, die sehr viele Bürger vermutlich noch nie wirklich / ernsthaft gelesen haben. Ich habe trotz sensibilisiertem Beruf eine Brochüre des BBK nur überflogen. Akute Not mich einzudecken? Habe ich nicht. Kann sogar wenn ich nichts habe bis zu gewissen Uhrzeiten, teils spät in die Nacht noch Dinge bestellen um bis zum nächsten Werktag klarzukommen.

Also, was will ich sagen? Zwang / Pflicht gibts nicht, nur Freiwilligkeit. Jetzt gibts X "Prepper" (die ohne politischen Aluhut), Freiwillige. Sagen wir es passiert lokal oder darüber hinaus etwas, was zeitweise die Gesellschaft maßgeblich beeinschränkt. Der Freiwilligenpool kommt dann (zeitweise) klar. Und der Rest? Wäre es aber mal als reines Gedankenspiel so, dass Vorräte vorgeschrieben wären (egal ob das kontrolliert werden würde oder nicht) und sich die meisten Leute dran halten würden, so wäre im Endergebnis eine Gesellschaft zu höheren Teilen im Rahmen dieser fiktiven 'Krise' lokal oder auch darüber hinaus resilienter, als ohne den 'Zwang'.

Mit dem groben Vergleich ist quasi dann im Notfall X auch Gesellschaft Y in der Summe aller etwas / viel (?) resilienter wenn X % jährlich gewisse Tätigkeiten durchlaufen - selbst wenn dann viele vielleicht nie die Vorräte in Anspruch nehmen bzw. ihre da erlernten Fähigkeiten akut einsetzen müssten.

Aber das weiß man halt nicht zwingend immer vorher. Drum gibt es demnach für alles je nach Lage und Szenario Vor- und Nachteile.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 19:47
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Rechnen tut sich das eher weniger.. Ist Ausbildung und Co auch Sklaverei? Der bfd ist dann freiwillige "Sklaverei"
Selten schlechter Vergleich. Als Azubi bekommst Du ja nicht nur Geld sondern eben auch das Wissen vermittelt, dh dass was an Geld fehlt bekommst Du anders. Und BFD ist eben freiwillig. Wenn ich etwas freiwillig mache kann es eben ggfs auch umsonst sein, ich mache das schließlich freiwillig.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 19:55
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Du hast Variante 4 vergessen: erst ungelernt/Lehrling, dann im Beruf interne Weiterbildung zum Meister, Diplom oder Spezialisierung, z. B. Tischler zu
Auch da fällt dann das Geld weg.

Ist auch der seltenste weg.. Und da reden wir über ganz andere Zeiträume
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Rest seines Lebens bleiben, sondern irgendwann einen Beruf wählen. "Ewige" Studenten können sich das meistens leisten, weil sie entweder potente Eltern haben oder einen guten Verdienst trotz Studium
Und was hat das mit der Problematik zu tun? Gar nichts.. Nur das ein Jahr den braten nicht fett macht... Betrachtet man was junge Leute gerne nach der Schule machen. Abbrecherquotrn etc

Es ging lediglich darum das dieses "Geld verdienen" nicht der Punkt ist.

Nach der Schule 1 Jahr mal
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Aber niedriger wie in einem regulären Beruf
Den er ja nicht wirklich hat.. Halt ungelernt. Und das wäre eher die Ausnahme
Zitat von cejarcejar schrieb:Selten schlechter Vergleich. Als Azubi bekommst Du ja nicht nur Geld sondern eben auch das Wissen vermittelt, dh dass was an Geld fehlt bekommst Du anders
Nun ja wie gut das keinerlei Wissen softskills vermittelt werden
Und ja im Leben ist leider nicht alles freiwillig.. Auch diese Erkenntnis ist wichtig


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 20:06
@T.Rick
@Fedaykin

Auch in der Frage einer Ausbildung entscheide ich freiwillig, welche ich wo mache. Obendrein habe ich als Arbeitnehmer Rechte und eine unabhängige Interessenvertretung, zumindest in Grossbetrieben. Bei einer "Arbeitsdienstpflicht" habe ich das alles nicht.
Ausserdem kann ich wählen: Ausbildung, Studium oder Jobben.

@Warden
Sooo schlecht sieht es mit dem Ehrenamt in der BRD gar nicht mal aus.

Sind wir wirklich alle so egoistisch, wie manche glauben?

Ich glaube, auch hier ist die Wahrnehmung anders als die Realität.

Vergessen wird gern, dass es in der BRD jede Menge Menschen gibt, die ehrenamtlich "für andere" tätig sind - egal, ob im sozialen, kulturellen, politischen, ökologischen oder sportlichen Bereich.

"Jeder Dritte in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich (siehe Ergebnisse des Freiwilligensurveys oder der Enquête-Kommission zum bürgerschaftlichen Engagement). Ehrenamtliches Engagement ist jedoch mindestens so schwer zu definieren wie Arbeit, die Ergebnisse von Datenerhebungen zum Ehrenamt hängen daher von der jeweiligen Definition ab und die Angaben über die Anzahl der in Deutschland ehrenamtlich tätigen Menschen sind je nach Quelle unterschiedlich. Das Bundesfinanzministerium gibt für das Jahr 2004 an, dass 70 Prozent aller Menschen über 14 Jahre ehrenamtlich tätig waren. Das Deutsche Rote Kreuz geht von 17 Millionen Freiwilligen und Ehrenamtlichen aus. Eine Untersuchung des Internetportals betterplace.org im Auftrag der Bank ING-DiBa AG kommt auf über 23 Millionen Menschen, die Bereitschaft sich zu engagieren hätten der Studie zufolge insgesamt 24 Millionen Menschen.

Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne Ehrenamtliche kaum mehr existieren. Neben Betreuung von Kindern, Kranken und alten Menschen zählen u. a. dazu: Dienste bei Jugendorganisationen, im Natur- und Umweltschutz, in Agenda 21-Projekten, im Tierschutz, auf Berghütten oder Wandervereinen, in der Bewährungshilfe, Telefonseelsorge, in Caritas oder Diakonie, in Hilfsorganisationen, Umsonstläden, bei der Hausaufgabennachhilfe, als Helfer wie Grüne Damen und Herren in vielen Hospitälern, in der Altenpflege und in Behindertenhilfe-Einrichtungen, in Sport-, Kultur- und anderen Vereinen. Die Freiwilligen Feuerwehren, wichtigste Stütze der aktiven Gefahrenabwehr in Deutschland, haben neben einigen wenigen hauptberuflichen Mitarbeitern (z.B. als Gerätewarte, im Rettungsdienst oder auf ständig besetzten Wachen) größtenteils ehrenamtliche Mitglieder. Auch den Katastrophenschutz der Bundesrepublik Deutschland gewährleisten größtenteils ehrenamtliche Kräfte.

Das Jahr 2001 war das internationale Jahr der Freiwilligen mit zahlreichen Aktionen auf Bundes- und Landesebene. Bund, Länder, aber auch Kommunen versuchen auf vielfältige Weise, die Freiwilligenarbeit bzw. das Ehrenamt zu stärken. Freiwilligenagenturen dienen dazu, Einsatzstellen zu suchen und zu vermitteln.

Auch wenn außer dem Verlust des jeweiligen Gehaltes noch Kosten wie für die Ausbildung zu einem Rettungshelfer bei Hilfsorganisationen anfallen können, werden Ämter trotzdem über längere Zeit betrieben, in manchen Fällen sogar zur Lebensaufgabe gemacht."

Ob wir nun allerdings eine Dienstpflicht brauchen, damit wir alle für einen kommenden Krieg oder eine Naturkatastrophe gerüstet sind, da bin ich mir nicht so sicher. Bei der Schneekatastrophe 78/79 waren auch "Gediente" ebenso betroffen wie hilflos, bei Tschernobyl 1986 war es nicht viel anders. Allgemeine Dienstpflicht als "Prepper-Kurs" für schlechte Zeiten, damit die Leute mal lernen, wie das im Krieg oder in einer vergleichbaren Situation so ist? Muss man dazu Menschen zwangsverpflichten? Selbst, wenn ich mit 18 irgendwas für den Ernstfall gelernt habe - beherrsche ich das mit 58 immer noch? Man frage mal FührerscheininhaberInnen, wie es mit ihren Erste-Hilfe-Kenntnissen von Anno Dunnemals nach vierzig Jahren so aussieht. Da kann man meist nur noch letzte Hilfe: Augen zudrücken.


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Neue Wehrpflicht - Sklavenarbeit nur für Männer?

01.07.2021 um 20:34
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und ja im Leben ist leider nicht alles freiwillig.. Auch diese Erkenntnis ist wichtig
Natürlich ist nicht alles freiwillig, ein Autounfall zum Beispiel. Aber nenne mir doch Mal etwas nicht freiwilliges, was positiv wäre...


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