Gruselschinken schrieb:Für mich ist es unglaubliches Pech an diesen sterblichen Körper gebunden zu sein.
Ich würde gerne erleben wie die Andromedagalaxie mit der Milchstraße fusioniert, den Abgang unserer Sonne, wie Jupiter entstand, ein schwarzes Loch von nahem zu betrachten, die Entstehung eines Sterns...
Diese Sachen sind mir nicht vergönnt und ich muss diesen Klumpen Fleisch mit mir herumtragen.
Ja, ich bin gesund und hab n Dach überm Kopf, aber ich würde ihn gegen ne körper- und zeitlose Existenz austauschen, ginge es.
Tja, manchmal muss man seine Erwartungshaltung eben mit der Realität abgleichen bzw. sollte sie runterschrauben.
Wie ich gerne zu sagen pflege:
Man kann halt nicht alles haben.Gruselschinken schrieb:Sinnlosigkeit der Existenz
Das kann man natürlich so trüb sehen wenn man das möchte - ich halte da aber nichts von, obgleich mir genau wie vielen anderen bewusst ist, dass das Leben endlich ist und die Handlungen und Aktionen auf diesem herumfliegenden Brocken absolut keine Auswirkungen über ihn hinaus haben. Aber das müssen sie ja auch nicht. Wir sind im Hier und Jetzt und können etwas daraus machen.
Da wir ohnehin irgendwann sterben würde ich sogar erst recht dazu raten es eigentlich positiv zu sehen: Wir sind so gesehen die Apex-Spezies auf dem Planeten - nicht unverwundbar, an sich rein körperlich vielen anderen unterlegen aber durch technologischen Fortschritt quasi alles mehr oder weniger gebändigt oder kontrollierbar gemacht. Wir haben unseren Geist und Kopf, das Wissen, die schöpferisch-gestalterische Macht. Das wir überhaupt so weit sind zu verstehen wie der vermeintliche Zyklus des Universums ist, ist an sich doch schon ein Wunder. Dass wir in einer Zeit sind, in der dieses Wissen einerseits besteht und andererseits digital in Sekundenschnelle ausgetauscht werden kann.
Ich kann ferner vieles beklagen, meine Schicksalsschläge, dass ich mehr oder weniger mein halbes Leben bald rumhabe, dass mir vieles was anderen normal erscheint bisher nicht vergönnt war. Ja, aber dafür sehe ich auch die weltlichen positiven Aspekte die mir vergönnt sind, die anderen wiederum nicht vergönnt sind. Jeder mag Glück anders definieren aber mir bringt es zum Beispiel Glück(sgefühle), wenn ich kreative Werke wie Videos erstelle, die andere Menschen beeindrucken und mögen. Das ist schaffende, kreative "Macht" - einer der vielen Aspekte, die die Existenz bzw. das Wirken in seiner Existenz schon gar nicht mehr so "sinnlos" machen.
Eine andere Betrachtung des Wortes "Glück" wäre in der Hinsicht, dass ich einen soliden Job erwischt habe der meine materielle Existenz auf absehbare Zeit absichert bzw. dass ich in einem relativ fortgeschrittenen Land ohne Kriegszustand leben darf, in jenes hineingeboren wurde.
Am Ende mein persönlicher Rat an dich: Ändere die Sicht auf die Dinge bzw. versuche es. Finde positive Aspekte und hebe sie hervor und plötzlich ist die eigene Grundsicht oder Grundmotivation schon eine ganz andere, die einem in manchen Lebenslagen eher unterstützend als "hindernd" zur Seite steht. Zumindest sehe ich diesen Effekt bei mir. Ich kann vieles beklagen aber empfinde Freude daran, kreative Werke zu erstellen die anderen den Tag erhellen, ja so etwas wie "Glück" oder Glücksgefühle bringen. Und das erfüllt mich wiederum mit Glück bzw. Glücksgefühlen. Win/win.
Natürlich werde ich irgendwann sterben und kein riesiges Vermächtnis (nun, bis auf meine digitalen Spuren, Produkte, etc) hinterlassen. Natürlich ist irgendwann auf universeller Sicht "finito", Ende Gelände. Ja, klar, aber na und?
Ich versuche halt aus meiner weltlichen Existenz etwas gutes herauszuholen. Ich nutze die Existenz in die ich 'gesetzt' wurde und mache etwas daraus. Das erscheint mir dann schon gar nicht mehr so sinnlos.