Coronavirus (Sars-CoV-2)

Anaximander schrieb:OP-Masken

Sind das mittlerweile die sog. "Alltagsmasken" ? Jedenfalls sind es nicht die bei der Internetseite des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als „Mund-Nasen-Bedeckung“ genannten "Masken"


Die OP-Masken sind als medizinische Schutzmasken extra gelistet.
Was dort zumindest in Bezug auf Eigenschutz erwähnt wird und alles andere als uninteressant ist, ist:
"Da der Träger je nach Sitz der Medizinischen Gesichtsmaske nicht nur durch das Filtervlies einatmet, sondern die Atemluft an den Rändern des MNS vorbei als Leckstrom angesogen wird, bieten Medizinische Gesichtsmasken für den Träger in der Regel kaum Schutz gegenüber erregerhaltigen Aerosolen."

Da Eigenschutz dann zum Fremdschutz wird, wenn man anschließend bspw. im Kreis der Familie maskenlos verweilt, wären OP-Masken eine Notlösung, aber keine Lösung, will man nicht doch irgendwie infiziert anschließend die Familie infizieren.

Zumal nun nach aktuellen Stand unklar ist, wie viele Aerosole seitlich an der Maske austreten und somit andere, die unzureichenden Eigenschutz haben, anstecken könnten.

@Desconius

Aus Deinem Link:

Trotz dieser Einschränkungen können geeignete Masken als Kleidungsstücke dazu beitragen, die Geschwindigkeit des Atemstroms oder Tröpfchenauswurfs z.B. beim Husten zu reduzieren. Auf diese Weise können sie bzw. ihre Träger einen Beitrag zur Reduzierung der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 leisten.

Fest gewebte Stoffe sind in diesem Zusammenhang besser geeignet als leicht gewebte Stoffe.

Medizinische Gesichtsmasken (MNS; Operations-(OP-)Masken) dienen vor allem dem Fremdschutz und schützen das Gegenüber vor der Exposition möglicherweise infektiöser Tröpfchen desjenigen, der den Mundschutz trägt. Zwar schützen entsprechende MNS bei festem Sitz begrenzt auch den Träger der Maske, dies ist jedoch nicht die primäre Zweckbestimmung bei MNS.

Quelle: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html

Also beide Maskentypen wirken für diesen Zweck (nicht-medizinisch) nach Ansicht der Behörde, die OP-Maske wahrscheinlich etwas mehr.

Die OP-Masken werden in der Praxis häufig getragen, ich persönlich verwende sie. Das sind keine FFP-Masken.

Ad1R01d schrieb:Es hängt damit zusammen, dass er weiß, wovon er spricht.

Er wird kein Fachhersteller von medizinischen Schutzmasken sein, wohl aber wissen und verstehen können, warum diverse Stofftücher etc. für Aerosole mit Viren das Gleiche sein werden, wie offenen Scheunentore für Ameisen. Da macht es dann auch keinen Unterschied, ob die Ameise gemütlich voranschreitet oder ein Sturm Richtung Tor weht.

Mir wurde für den Spiegel-Anhauch-Test mit Stofflappen geraten, doch mal ein Taschentuch dazwischen zu klemmen.

Anaximander schrieb:Also beide Maskentypen wirken

Natürlich gibt es irgendeine Wirkung selbst bei simplen Stofftüchern, "Alltagsmaske", Eigenbaumasken aus T-Shirts etc; jedoch eben keine hinreichende, schon gar keine nachgewiesen hinreichende Schutzwirkung vor dem Ein- und Ausatmen winzig kleinster Aerosol-Partikel usw.

Daß z. B. große Tröpfchen abgehalten werden können, sollte klar sein. Für mindestens Aerosole hingegen gilt --> offenes Scheunentor.

Deswegen ja:
"Träger der beschriebenen Mund-Nasen-Bedeckungen können sich nicht darauf verlassen, dass diese sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 schützen, da für diese Masken keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen wurde."
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html
(Unterstreichung von mir)

@Desconius

Genau, deswegen spricht man hier auch von Alltagsmaske, sie dienen also nicht dazu, medizinisches Personal zu versorgen, sondern eben für den Alltag, Busse, Geschäfte usw.

Übrigens findet man auf der Seite das, was ich vorhin gesagt hatte (früheres Versorgungsproblem), sogar fett gedruckt:

Aktueller Hinweis:

Das BfArM hat auf Basis der ihm vorliegenden Erkenntnislage insbesondere aus Informationen des Bundes und der Länder festgestellt, dass es für medizinische Gesichtsmasken sowie partikelfiltrierende Halbmasken zum medizinischen Zweck des Infektionsschutzes in der aktuellen SARS-CoV-2 Pandemiesituation aktuell keinen Versorgungsengpass mehr gibt, der eine Sonderzulassung im Interesse der öffentlichen Gesundheit oder der Patientensicherheit oder -gesundheit rechtfertigen oder gar notwendig machen würde.

Quelle: s.o.

@Desconius

Und da Du gerade von Aerosolen schreibst, will ich zumindest meinen ersten google-Treffer dazu verlinken (danach habe ich nicht mehr geschaut).

Surgical face masks significantly reduced detection of influenza virus RNA in respiratory droplets and coronavirus RNA in aerosols, with a trend toward reduced detection of coronavirus RNA in respiratory droplets. Our results indicate that surgical face masks could prevent transmission of human coronaviruses and influenza viruses from symptomatic individuals.

Quelle: https://www.nature.com/articles/s41591-020-0843-2

Surgical face masks ("OP-Masken") sehen so aus, kriegt man in jeder Apotheke oder online:

Dann wäre doch, wenn schon Masken-Politik, nun nach vorhandener Verfügbarkeit von medizinischen Schutzmasken, eine darauf ausgelegte Maskenpflicht ein nötiger Mindeststandard ? Weg mit dem "Alltagsmasken"-Kram, um nicht weiter ein trügerisches Sicherheitsgefühl zu vermitteln.

Denn selbst laut der Bundesoberbehörde, kann man beim Thema Fremdschutz bei OP-Masken aktuell (Stand dort 26.06.2020) kaum meckern. Anders bei der "Alltagsmaske", Stofftüchern und den meisten Masken der Marke Eigenbau.



Ob damit die steigenden Neu-Infektionszahlen in den Griff zu bekommen wären ?

@Desconius

Wie gesagt, ich persönlich trage das. Ist halt modisch nicht so der Hit und wäre wahrscheinlich schwer umzusetzen, einige der professionell genähten Masken sollen aber schon der Wirkung recht nahe kommen.

Ich wollte nicht wissen, was dann im Forum los wäre, wenn die Bundesregierung auch noch eine Einheitsmaske vorschreibt.

Epidemiologisch sinnvoll wäre das wahrscheinlich schon.

Interessante Entwicklung beim Alter der Infizierten. In Österreich sind augenblicklich mit Abstand Fünfzehn- bis Vierundzwanzigjährige am meisten infiziert. Hier die Grafik von AGES (Bundesamt für Ernährungssicherheit und Sicherheit im Gesundheitswesen):



Bild und mehr Infos auf dieser Seite von ages.at (Archiv-Version vom 18.08.2020)

Anaximander schrieb:Epidemiologisch sinnvoll wäre das wahrscheinlich schon.

Genau dann würde ich der Bundesregierung ihre Motive zur Einführung der Maskenpflicht abnehmen, aber nur dann.

@Smas

Und Du meinst, die Bundesregierung führt die Maskenpflicht ein, weil sie unbeliebt und nicht wiedergewählt werden will? Also nicht, weil es, wie oben dargestellt, epidemiologisch sinnvoll ist?

Hallo meine lieben Allmyuser.
Ich war ein paar Tage in Hamburg unterwegs und muss die Leute dort erst mal loben.
Wir waren sehr viel mit der S-Bahn unterwegs und kaum einer, der seine Maske nicht vorschriftsmäßig auf hatte. Aber die Bahnen waren so voll, dass man hätte nicht umfallen können, wenn die Bahn mal unerwartet bremsen muss.

Auch an den Elbstränden und in den Parks sind Menschenmassen unterwegs. Wenn man sich da nicht ansteckt, dann kann es kein Corona geben.

An den Bahnhöfen sind immer wieder Lautsprecherdurchsagen, dass jeder seinen Mund und Nasenschutz tragen soll, ja und wie gesagt, fast alle sind vorbildlich, anders als hier heute wieder im Kaufland. Ich könnte ausrasten, wenn ich diese blöden Ignoranten sehe.

Narrenschiffer schrieb:Interessante Entwicklung beim Alter der Infizierten. In Österreich sind augenblicklich mit Abstand Fünfzehn- bis Vierundzwanzigjährige am meisten infiziert.

Schülertestpflicht kann´s nicht sein, es sind in Österreich wohl noch Ferien... Haben plötzlich so viele junge Menschen Symptome und lassen sich testen oder was ist da los ?
Testungen an der Grenze, Flughafen etc. (junge Urlauber) ?

MATULINE schrieb:An den Bahnhöfen sind immer wieder Lautsprecherdurchsagen, dass jeder seinen Mund und Nasenschutz tragen soll, ja und wie gesagt, fast alle sind vorbildlich, anders als hier heute wieder im Kaufland.

Einszwei HotSpot/Cluster endlich mal in Supermärkten
und die werden alle schön brav mindestens entsprechende Schutzmasken richtig tragen.

Ich selbst habe über derartige Lebensmittelläden-Hotspots/Cluster noch nichts gelesen. Weltweit. Auch nicht während der Vor-Maskenzeit und ebenso nicht aus Ländern, in welchen es keine Supermarkt-Maskenpflicht gibt.

Desconius schrieb:Ich selbst habe über derartige Lebensmittelläden-Hotspots/Cluster noch nichts gelesen. Weltweit. Auch nicht während der Vor-Maskenzeit und ebenso nicht aus Ländern, in welchen es keine Supermarkt-Maskenpflicht gibt.

Auch das Thema hatten wir übrigens schon.

Beitrag von Anaximander (Seite 516)

Anaximander schrieb:Auch das Thema hatten wir übrigens schon.

Beitrag von Anaximander, Seite 516

Thanks.
Ist jetzt aber offensichtlich nichts wildes; mal ein Ausreißer, aber kein Standard-Hotspot/Cluster, obwohl er dort eigentlich sein müßte, denn: Räumlichkeit, meist keine 1,5 Meter Abstand, jede Menge Durchgangsverkehr, nicht so gute Durchlüftung bezüglich Aerosole und Schlange z. B. an der Kasse.

Und am Allerwichtigsten: Meist nur Leute mit simplen Stoffmasken nach Einführung der Maskenpflicht bis wohl zur Verfügbarkeit von zumindest OP-Masken für alle.



Andererseits: bei so vielen Infizierungen mittlerweile wurde nur von einem Bruchteil groß veröffentlicht, wo eine Infizierung (möglicherweise) stattgefunden haben könnte; war ja keiner genau dabei und kann nun zu 100 % sagen, daß genau jetzt die Infektion stattfand. Obwohl eine Rückverfolgung von sog. Infektionsketten gut bis sehr gut sein soll.

In wenigen Tagen erfahren wir dann auch, daß hauptsächlich bei der einen Demo in Berlin, mit bis zu etwa 10.000 maskenlosen Teilnehmern, der bisher größte bekannte Infektionsherd Deutschland begonnen hatte, denn: das Virus ist bekanntermaßen hochansteckend und gefährlich. Und die Dunkelziffer hoch.



Bei den "Demos" in Belarus bzw. Videos (ZDF, ARD, n-tv, heutige Nachrichtenvideos) dazu wurde ebenso wenig in Mehrheit Masken getragen. Bilder jedoch sagen teilweise etwas anderes aus.

@MATULINE
Ja wie denn nun ? Lob für HH weil volle Bahn aber Mit Maske, und Elbstrand voll und trotzdem Lob? Wofür? Für die Lautsprecherdurchsagen?

Aber Daumen runter für Deine Mitbürger im Kaufland? Die blöden Ignoranten? Was haben sie denn getan? Waren es Dir zu viele, die die gleiche Idee wie Du hatten, an einem Freitag einzukaufen? Dann wäre es Sache vom Management das zu regulieren oder?


Mir hat heute eine etwas korpulentere Dame im Kampfmodus Keile angedroht , weil ich es wagte , meine Einkaufswagen in ihrem 2,50 m Radius zu bewegen. Sie war der Meinung ihr stehen 250 cm Abstand zu.

Als ich ihr durch die Maske liebevoll klarmachte, daß wir alle leider nur einen 1,50 m Abstand vom RKI zugesprochen bekommen haben, ist sie komplett ausgerastet und hat alle Umstehenden als Coronaleugner beschimpft.

Schöne neue Zeit, die Menschen drehen komplett durch .

@Desconius
Du die Demo bei uns war doch am 1. August oder? Da müsste doch schon längst das gr Desaster da sein nach 13 Tagen?

Aber ich glaube, da kommt nichts mehr. Als davor im Juni BLM hier in Berlin war, am Alex 15000 Leute dicht bei dicht, kam auch nichts.

Meiner Meinung und meinen empirischen Näherungen sowie Berechnungen mit Stochastic gehe ich davon aus, dass die jetzige zweite Welle die erste Welle bei den Infektionszahlen um etwa das 3,5 bis 4,5 Fache übertreffen wird.
Grund dafür sind die deutlich höheren Anfangs Infektionen die im ganzen Land simultan ablaufen, anhand der Geschwindigkeit der Zunahme der aktuellen Fälle müsste eigentlich sofort reagiert werden und das ganze Land wieder in einen harten oder sogar noch härteren Lockdown geführt werden.
Diese zweite Welle trifft zugleich mit dem Schulanfang zusammen das ist vergleichbar wie wenn man Öl ins Feuer gießt.
Der Wirtschaftliche Schaden wir deutlich höher als der im Frühjahr ausfallen....
Die Reisefreiheit über den Sommer wird sich nach der Kreise als Größter Fehler herausstellen!

calligraphie schrieb:Schöne neue Zeit, die Menschen drehen komplett durch

Was ich auch immer häufiger sehe, sind Menschen, welche alleine(!) im Auto eine Maske tragen. Da frag ich mich schon was die sonst noch alles mitmachen würden.

calligraphie schrieb:Aber ich glaube, da kommt nichts mehr. Als davor im Juni BLM hier in Berlin war, am Alex 15000 Leute dicht bei dicht, kam auch nichts.

In Berlin sind die Chefs doch zu blöd zum Scheißen, da funktioniert mit den Tests nix. Natürlich sieht man dann auch nix in den Statistiken.

calligraphie schrieb:Du die Demo bei uns war doch am 1. August oder? Da müsste doch schon längst das gr Desaster da sein nach 13 Tagen?

Das dauert bestimmt noch ein bisschen, bis sich ein paar mehr im Sinne einer Infektionskette "exponentiell" angesteckt haben, dann auch sich testen lassen wg. z.B. Symptomen, welche nicht einer "Sommergrippe" zuzuordnen sind; und dann natürlich noch die "Bearbeitungszeit": Stäbchen rein und raus, Proben bei welchem cutoff-Level auch immer derzeit labortechnisch untersuchen lassen und das Testresultat ohne bayrisches Nachzugsgeschehen dann halt dem Getesteten zukommen lassen - und zugleich den statistischen Zähler um eins erhöhen.

Ab Tag 24 wird es interessant.



Ist das Ding mutiert zu einer harmloseren Variante, dann nicht. Allerdings wäre fraglich, ob überhaupt noch bestimmte Mutationen von SARS-CoV-2 ertestet werden können, wenn z. B. laut WHO mittels PCR-Testverfahren nur eine einzige kurze Gensequenz im gesamten Genom "gesucht" werden soll, welche sich bei einer Mutation natürlich mitverändern könnte.