@DerHilden Auch wenn's nur 'ne Anekdote ist:
Neulich auf dem Weg zu Arbeit in der S-Bahn... Ein Mann stieg ohne Mund-Nasen-Bedeckung ein, setzte sich hin, wenige Sekunden später fing eine Frau - ca. 5m entfernt von ihm sitzend - an, recht lautstark in der Bahn herumzukrakelen:
"Warum hat der Typ da keine Maske auf?!", schrie sie. Wenige Sekunden später gefolgt von einer ebenso lautstark gefolgten und direkten Aufforderung:
"Ey, setz' gefälligst 'ne Maske auf!". Ohne jetzt weite Ausflüge in die Kommunikationspsychologie zu machen... aber zum
"Was" einer Nachricht gehört immer auch das
"Wie": Was möchte ich mittteilen? Und wie möchte ich es mitteilen? In der Sache mag die Frau ja vielleicht recht gehabt haben, aber die Art und Weise ihres Gebarens (welches ich hier naturgemäß schlecht wiedergeben kann), war eher besorgniserregend bis latente psychische Auffälligkeiten andeutend. Und ich fand's jetzt auch nicht unbedingt "mega cool", aber solange der Typ a) weit genug von mir (+anderen) wegsitzt b) nicht durch Husten, Niesen oder lautstarkes Sprechen seine Aerosole in der Bahn verteilt, hält sich bei mir persönlich die Panik in Grenzen. Ich halte einfach Abstand, fertig. In jedem Fall für mich kein Grund, andere Leute anzubrüllen oder - darum geht's ja gerade - das Smartphone zu zücken, um den achso pflichtbewussten Bürger und Gutmenschen zu mimen und jemanden zu denunzieren (zumal es in der konkreten Situation auch wenig hilfreich ist). Mag jeder sehen wie er will, aber gewisse Verhaltensweisen in der Gesellschaft sind für mich insofern gleichwertig, als dass gewisse zu verachtende Verhaltensweisen (bspw. Missachtung von Regeln) nicht automatisch andere ebenfalls zu verachtende Verhaltensweisen (öffentliches Anschreien, Denunzieren etc. pp.) rechtfertigen.
(zumal es auch genug Menschen gibt, die zwar 'ne Maske tragen, aber sämtliche anderen Hygieneregeln missachten, bspw. vor Aufsetzen der Maske noch schön in die Hand niesen und ihre Viren dann überall an Türknopf, Griffen usw. in der Bahn verteilen...)