Kennt sich jemand aus mit betreutem Wohnen?

Hast du denn mal ein Praktikum gemacht oder irgendwo gearbeitet?

Ein paar Wochen Praktikum kann man ja fast überall machen.

Das wäre vielleicht mal ein Anfang.

Was rät dir der Sozialarbeiter von der Klinik in dieser Hinsicht?

Es geht ja gar nicht dran, dass du dich um 180° in der Klinik änderst. Aber ein bisschen einen Plan oder ein Ziel sollteste schon langsam haben, was du erreichen möchtest (beruflich, privat, etc.).

Und meist muss man halt mit sehr kleinen Schritten anfangen. Schulabschluss, Praktikum, etc. Weiß ich nicht, wie die Voraussetzungen bei dir in der Hinsicht sind.

Naja, was heißt willenloser Sklave? Wir alle müssen täglich Dinge tun, auf die wir keinen Bock haben und die nerven. Das gehört nunmal zum (Erwachsenen-)leben, sich mit Dingen zu arrangieren, die unschön sind. Dieses "Problem" hat man ja nicht nur auf der Arbeit. Es wird keine Arbeit geben, die jeden Tag nur toll, super spannend ist und wo alles perfekt ist. Und falls doch: Sag mir bitte Bescheid. Dann ziehe ich in die Schweiz.

@Ouroboros616
Aha, daher die ständigen Fragen nach Regeln etc. - du magst sie einfach nicht! Hör mal, so funktioniert es halt aber nicht in einer Gesellschaft und das weißt du sicher auch. Um das zu lernen wäre ein betreutes Wohnen sicherlich sinnvoll, denn ich glaube dass du sonst leicht abrutschen kannst. Alleine leben ist anfangs nicht leicht, man muss viel unter einen Hut bringen und sich eine Routine erarbeiten. Da kann ein betreutes Wohnen schon helfen.
Habe ich jetzt richtig herausgelesen, dass du die Diagnose Autismus hast, oder habe ich da was falsch interpretiert?

@Luminita

Nein ich mag Regeln nicht besonders, das ist korrekt. Und viele Regeln sind auch idiotisch. Und wenn die Regeln dort halt so wären, dass ich nicht mal alleine rausgehen darf dann sind das zu strenge Regeln. Oder würde dir sowas gefallen?

@Björnar

Nein hab ich noch nicht wirklich getan. Und ja ich hab ein grosses Problem mit Regeln. Vor allen wenn sie streng und einschneidend sind. So wie in einem Gefängnis. Oder würde dir sowas Spass machen?

Mit normalen Regeln hab ich allerdings keine Probleme.

Ouroboros616 schrieb:Und viele Regeln sind auch idiotisch.

Welche denn zum Beispiel?

Ouroboros616 schrieb:Und wenn die Regeln dort halt so wären, dass ich nicht mal alleine rausgehen darf dann sind das zu strenge Regeln.

Richtig, aber das hast du ja jetzt schon erfahren, dass das meist nicht der Fall ist.

Ouroboros616 schrieb:Oder würde dir sowas gefallen?

Im Moment vielleicht nicht, aber wenn es notwendig wäre, um mich oder andere zu schützen, gibt es ja keine Wahl. Da das aber ja bei dir nicht der Fall ist, brauchst du das ja nicht zu befürchten.

Möchtest du auf meine Autismus-Frage auch noch kurz eingehen?

@Luminita

Ja ich bin Asperger Autist. Das wurde relativ früh auch so festgestellt.

Bezweifle übrigens das du dich damit einfach so abfinden würdest eingesperrt zu sein, einsam und eingesperrt.

@Ouroboros616
Alles klar, vielen Dank für die Info!

Wie gesagt, in dem jeweiligen Moment fände ich das sicherlich nicht toll, aber objektiv betrachtet gibt es manchmal keine andere Möglichkeit. Ich find auch andere Dinge nicht toll, trotzdem müssen sie sein. Die Ausgangssperre zum Beispiel, die hier jetzt dann gilt. Ist ja so ähnlich. Ich schütze damit andere, also mache ich es halt, bis sich die Situation bessert.

Ja, es gibt (in meinen Augen) "idiotische" Regeln. Trotzdem hat der, der sie aufgestellt hat, sich was dabei gedacht. Vielleicht etwas, was ich nur begrenzt nachvollziehen kann, aber damit muss man halt leben.

In einer WG ist normalerweise nicht 24 h am Tag ein Betreuer anwesend und es ist KEIN Knast oder die Geschlossene, wo die Türen abgeschlossen sind. Du hast einen Wohnungsschlüssel wie alle anderen (aber halt auch die Betreuer) auch und kannst kommen und gehen, wie du willst. Kann natürlich sein, dass du zu bestimmten Terminen (Besprechungen, etc.) anwesend sein musst. Was du sonst dort so den ganzen Tag treibst, ist von WG zu WG unterschiedlich. Und selbst wenn du während einer Besprechung nach draussen gehen wollen würdest: Glaubst du im Ernst, die Betreuer halten dich fest und sperren dich in dein Zimmer oder wie?

@Luminita

Ja, genau, aber es gibt keinen Grund mich einzusperren. Denn ich bin auf der offenen Psychiatrie. Ich könnte ganz leicht abhauen wenn ich will. Aber ich zuständig nicht.

Ouroboros616 schrieb:Ja, genau, aber es gibt keinen Grund mich einzusperren.

Dann ists doch wunderbar, dann wird das auch niemand tun! :D

@Björnar

Nein ich weiss diese Ängste sind absurd. Aber vielleicht leide ich eben doch unter einer Art Paranoia? Kann ja sein.

Übrigens bin ich immer pünktlich bei Terminen. Vielleicht nicht auf die Sekunde, aber auf die Minute. Soviel zu regeln missachten.

Innerlich sträube ich mich oft dagegen aber mittlerweile tue ich es dann trotzdem und merke, dass es besser so ist.

Ich vermisse einen Hamsterrad-Smiley...

Es gehört zum Erwachsenwerden/-sein, sich an Regeln zu halten, die man selbst vielleicht als "idiotisch" ansieht. Die "normalen" Regeln der meisten WGs hatte ich dir ja schon geschrieben.

Auch die Regeln, die du als normal erachtest, finden manche anderen Menschen "idiotisch". Trotzdem sind die nunmal wichtig und da. Egal, ob man Regeln mag oder nicht. Du musst sie auch nicht mögen, um sie zu befolgen.

Ein bisschen trotzig/bockig/pubertär wirkt's ja schon, wie und was du schreibst.

@Björnar

Ich verweigere aber nichts, im Gegenteil die sind bis jetzt alle zufrieden mit mir. Kann sein das ich manchmal im Internet so daherkomme. Aber so bin ich wirklich nicht. Ich habe noch gar nichts verweigert bis jetzt. Warum auch? Ich mache es trotzdem auch wenn ich es idiotisch finde teilweise.

Was empfehlen dir denn die Sozialarbeiter vor Ort, was deine berufliche Situation anbelangt?

Die werden ja sicher auch in der Hinsicht ein paar mehr Ideen als "Rente" geäußert haben, oder?

@Björnar

Vorerst haben die keine Ideen nein. Und es ist nur ein Sozialarbeiter. Die halten sich wohl an die IV.

@Björnar

Hat man dann dort eigentlich auch mal Freizeit im betreuten Wohnen oder hat man dort immer was zu tun? Zu viel zu tun haben ist genauso schlecht wie zu wenig, oder?

Wir drehen uns hier im Kreise.

Ouroboros616 schrieb:Hat man dann dort eigentlich auch mal Freizeit im betreuten Wohnen oder hat man dort immer was zu tun? Zu viel zu tun haben ist genauso schlecht wie zu wenig, oder?

Wieso soll man keine Freizeit haben? Es ist doch kein Gefängnis.

Ouroboros616 schrieb:Zu viel zu tun haben ist genauso schlecht wie zu wenig, oder?

Kann ich nicht bestätigen, aber tut ja hier nichts zur Sache.
Du führst halt dort ein normales Leben und hast dabei Unterstützung. Betreutes Wohnen ist nicht mehr und nicht weniger als das. Ich kann mich nur, so wie alle Beteiligten hier, wiederholen: Geh doch mal so eine Einrichtung angucken, stell deine Fragen dort nochmal und sprich mit allen über deine Sorgen und Wünsche.

@Luminita

Dies werde ich auf jeden Fall tun. Denn wenn ich es noch nie gesehen habe kann ich es ja schlecht beurteilen.