gastric schrieb:Ist grippe für mich jetzt gefährlicher, weil ich nen grippetoten kenne?
Nein, natürlich nicht, und jeder Grippetote ist natürlich auch einer zuviel. Ich finde es im Übrigen bemerkenswert, dass du so viele Fälle kennst, ich hätte das jetzt niedriger eingeschätzt.
Der Vergleich sollte versinnbildlichen, dass hier die Menschen die Grippe nicht unbedingt ernst nehmen. Zumindest nicht in der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn jemand sagt, er habe "die Grippe", meint er damit in der Regel nur eine einfache Erkältung, selbst, wenn es die "richtige" Grippe ist, die sich ja auch ganz oft mild äußert.
Einen Test auf Grippe gibt es ja sowieso nur, wenn man mit gravierenden Symptomen zum Arzt geht.
Ich muss sagen, ich war auch sehr überrascht, dass sich offenbar so viele Menschen jedes Jahr mit Grippe infizieren (ca. jeder 8.), davon aber offenbar die wenigsten die Symptome gravierend spüren.
gastric schrieb:Ungleich höheren wahrscheinlichkeit? Nimmt man bekannte zahlen, sprechen wir von ~2%, geht man von der wahrscheinlichkeit aus, das weitaus mehr infizierte herumlaufen (und das wird definitiv der fall sein) ist nach unten alles offen, nach oben aber nicht, denn tote werden noch gerade so registriert und untersucht.
Das ist eben genau die Frage, ob und wenn ja, wie viele Menschen unbemerkt mit dem C.virus infiziert sind. Das weiß im Moment aber keiner.
Die ungleich höhere Wslkeit ist in meinen Augen aber schon (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt!) gesichert, da dies auch ein eher vorsichtiger Wert ist, der "nichtgemeldete" Todesfälle (die durchaus viel mehr sein könnten, als bislang bekannt), nicht so stark miteinbezieht.
In den ersten Tagen des Ausbruchs gab es ja fast schon stündlich Spekulationen, was sowohl die Letalität als auch den RO-Wert angeht.
Auch die Experten streiten sich.
z. B. hier:
"Es war zu erwarten, dass die Zahlen schnell steigen, nachdem ein Test für das Virus verfügbar ist", sagte Virologe Schmidt-Chanasit im Gespräch mit ZEIT ONLINE. Weil dieser nun in China breit eingesetzt werde, würden auch mehr Fälle belegt. Darunter seien eben auch viele, bei denen die Erkrankung nur einen leichten Verlauf nehme. Dadurch relativiere sich auch die Zahl der Toten. Man sei dann recht schnell in einem Bereich, der mit der saisonalen Virusgrippe Influenza vergleichbar sei.
Also, wenn man davon ausgeht (aber das ist auch nicht sicher), dass es (sehr) viele unentdeckte Infektionen gibt, die leicht verlaufen, könnte die Letalität sich der der Grippe annähern.
Könnte ...
wenn man jetzt aber annimmt, dass nCoV eine Letalität von ca. 2 Prozent hat, und dann die echte Grippe damit vergleicht, ist klar, dass die Letalität sehr viel höher liegt
In der Schweiz sammelt das Bundesamt für Gesundheit entsprechende Informationen im Sentinella-Meldesystem und publiziert sie wöchentlich in seinem Bulletin. Im Winterhalbjahr wird die Anzahl grippebedingter Konsultationen, bezogen auf alle Konsultationen der meldenden Ärzte berichtet. Der nationale epidemische Schwellenwert, berechnet aufgrund der Meldungen der 10 letzten Jahre liegt für die Saison 2014/15 bei 70 Grippeverdachtsfällen pro 100 000 Einwohner.[61]
Wikipedia: Influenza#TodesfälleWenn jetzt natürlich ein neues, aggressives Grippevirus entsteht, dann sieht es natürlich wieder ganz anders aus.