neoschamane schrieb:wie ist das z.b. bei der krankenversicherung?
ist die allgemeine "verfettung" und deren folgeerkrankungen ein seltenes risiko fuer das die allgemeinheit auf zu kommen hat?
Die Krankenversicherung nach dem Vorbild der deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung ist ja auch im Kern keine Versicherung, sondern eine spezielle Form des Sozialtransfers.
Bei den "richtigen" Krankenversicherungen, dh. also den Privaten Krankenversicherungen, wird der Beitrag ja einkommensunabhängig nach individuellem Risiko bemessen und besonders risikobehaftete Personen nicht versichert bzw. deren Versicherung gekündigt! Bei der GKV hingegen gibt es Kontrahierungszwang, risikounabhängige Tarife und einkommensabhängige Tarife. Mit einer "Versicherung" hat das fast nichts mehr zu tun.
neoschamane schrieb:was bedeuted in der hinsicht die "bankenrettung" wo die allgemeinheit fuer verzockets geld gut gestanden hat.
warum wurden und werden diese verluste sozialisiert und deren gewinne privatisiert?
abgesehen davon, dass ich die "Bankenrettungen" auch als kritisch empfunden habe, so finde ich den letzten Satz sehr kurz greifend: wären die Banken nicht gerettet worden, wäre es so mehreren Bankencrashs gekommen, und auch dort hätte der Staat aushelfen müssen, um Sparern die versprochene Einlagensicherung zu garantieren. Die Verluste waren bereits sozialisiert, völlig unabhängig von der Entscheidung zur Bankenrettung
neoschamane schrieb:ich verstehe jeden der heutzutage keine arbeit mehr findet oder bekommt oder will, und sich die "energie" einfach aus dem kaputten system abzapft so weit es der rechtlich rahmen zu laesst (also so wie die grossen player)
ich verstehe jeden, der sich eine Auszeit nehmen will, um seine Gesundheit zu erhalten, Energie zu tanken. Aber bitteschön aus eigenen Ersparnissen finanziert und nicht aus einem Solidarsystem schmarotzen!
Ebenso wie ich jeden verstehe, der gerne mal neue Möbel hätte, aber bitteschön selbstfinanziert aus Ersparnissen und nicht dadurch, einen Einbruchdiebstahl bei sich zu provozieren und dann Geld von der Hausratversicherung zu fordern oder einen Brand zu legen und dann Geld von der Feuerversicherung zu verlangen...
neoschamane schrieb:oder der autofahrer der statistisch gesehen das groesste risiko hat zu verunfallen (pro/km)?
weshalb ja auch gerade für Fahranfänger oder Leute mit einer "Unfallhistorie" die Kfz-Haftpflicht-Beiträge sehr hoch sind und nur nach Beweis einer gewissen unfallfreien Zeit sinken. Wobei der Sinn und Zweck der Kfz-Haftpflicht ja auch wieder nicht in der Regulierung der kleinen, häufigen Schäden liegt (Beule), sondern in der Absicherung der ganz großen Risiken, zB. der Gefahr, dass jemand zum Krüppel gefahren wird und jahrzehntelang Kosten für medizinische Behandlungen und Pflegeleistungen anfallen, was schnell in die hundertausende oder gar Millionen gehen kann...