filiz schrieb am 08.12.2019:Betrug - Ist wirklich nur der "Täter" alleine dafür verantwortlich?
Der "Täter" selbst und die Person, die mit involviert hat, sofern die Information, dass da kein Single im Bett (oder wo auch immer liegt) dieser Person zugänglich war.
Der "Betrogene" kann für sowas nur dann "mitverantwortlich" sein, wenn er ganz deutlich gesagt hat:
"Gefällt mir nicht, tut mir nicht gut, aber ehe ich Dich verliere, mach halt, wenn Du es "brauchst"."
Dann schläft der Betrogene halt in dem Bett, dass er selbst bereitet hat.
filiz schrieb am 08.12.2019:Sie hat am Ende auch versucht sich von ihr zu trennen, aber er war der Meinung, sie sollte sich nicht so "anstellen" und hat sie immer wieder rumgekriegt. Irgendwann als sie die Gelegenheit hatte, hat sie ihn betrogen. Und nun, wie ich es gehört habe, lebe nicht mehr in Deutschland, reden alle über sie, was für eine Sch... sie ist. Wie beurteilt ihr die Situation bzw ähnliche Situation??
Man "versucht nicht sich zu trennen", man tut es, lässt es bleiben und beim Letzteren setzt man sich zusammen an einen Tisch und "verhandelt" über die Konditionen.
Einfach machen ist indiskutabel und nicht ok, ganz egal was der Partner sich erlaubt hat.
Wenn man merkt, dass die eigenen Augen rumwandern, dann schafft man klare Tatsachen, dann hat auch so manche Beziehung, die als Partnerschaft nicht klappt eine Chance auf eine Freundschaft, aber mit solchen Nummern verhärtet man die Fronten und irgendwer leidet da
immer drunter.
Das ist kein verantwortungsbewusstes handeln, das ist "Mir doch egal, wenn einer weint, ich will das jetzt so."
filiz schrieb am 08.12.2019:Ich persönlich bin selber verheiratet und würde mich mein Mann irgendwann, was ich mir natürlich nicht absolut Wünsche, betrügen , würde ich erstmal nachdenken bzw die Erklärungen von ihm mir anhören, bevor ich mich zu etwas entschließe.
Das schließt sich ja nicht gegenseitig aus.
Mein Mann und ich haben vor knapp 10 Jahren mal drüber geredet und festgestellt, dass es für keinen von uns mehr ein Trennungsgrund wäre, solange der andere
1. ehrlich ist
2. "mal ein Seitensprung", nicht zu "quer durch alle Betten hupfen" wäre
3. der gewählte Partner Single ist, weder mein Mann noch ich haben Interesse mit jemandem verheiratet zu sein, der die Beziehungen anderer Menschen gefährdet.. am Besten noch wenn Kinder im Spiel sind
4. zwar einerseits stets die Karten offen legt, also der "Gespiele" weiß, dass da ein Ehepartner wartet, zu dem der "Spielgefährte" ohne wenn und aber hält und sich daran auch nichts ändert, aber gleichzeitig beiden klar ist, dass Sex nichts ist das man leichtfertig in der Gegend verteilt.
Hätte mein Partner Sex mit einer Person und die hat irgendein Problem, bei dem menschlicher Beistand hilft, dann hat er seinen Hintern ins Auto zu schwingen, bei einer so intimen Begegnung geht man eine soziale Verpflichtung ein.
Selbiges würde er auch von mir erwarten und das allein wär schon ein mehr als guter Grund nicht quer durch die Betten zu poppen
:)Aber wir verstehen auch beide das Konzept von "Eifersucht" oder "Liebeskummer" nicht und wir beide haben eine Definition von "Liebe" die uns auch wenig Spielraum gibt das anders zu sehen.
Aber selbst in einer normalen Partnerschaft in der der "Deal" ganz definitiv Monogamie lautet, denke ich, dass einzelne Fehler dieser Art nicht in der Lage sein dürfen eine sonst intakte Beziehung zu zerstören, solange nicht noch Unehrlichkeit, Illoyalität oder Schlimmeres dazu kommt.
Würde ich in einer strikt monogamen Beziehung leben, dann würde ich nach einem Seitensprung nicht nur erwarten, dass ich der erste Mensch bin, der es erfährt und zwar von meinem Partner selbst, sondern auch eine Entschuldigung.
Aber nicht ohne klar zu stellen, dass eine Entschuldigung keineswegs bedeutet:
"Tut mir leid, dass ich erwischt wurde."
aber auch nicht nur "Tut mir leid, dass ich Dich enttäuscht habe." sondern zu aller erst immer bedeuten sollte:
"Ich erkenne mein Tun nicht nur als "falsch" an, sondern werde auch alles in meiner Macht stehende tun diesen Fehler nicht zu wiederholen." ohne dieses Element ist eine Entschuldigung wertlos.
Passiert das dann nicht dauernd, würde ich eine sonst gesunde Beziehung nicht für sowas wegwerfen.
Da gibt es andere Gründe, die ich viel übler fände und nicht verzeihen könnte.
Manchmal, wenn ich oder wir Bock auf "Leichte Kost -TV" haben schauen wir "King of Queens" und das hat echt eine nicht unerhebliche Tragik.
Die beiden würden einander niemals sexuell betrügen, dass wird absolut deutlich und ist glaubhaft.
Trotzdem gibt es in wirklich fast ausnahmslos jeder Folge mindestens eine Situation zwischen diesem Ehepaar, die für mich und auch meinen Mann ein ganz erheblicher Grund wäre diese Beziehung ohne wenn und aber zu beenden.
Im Vergleich zu dem was die beiden sich zum Teil erlauben, erscheint die Vorstellung der Partner könnte mal in einem anderen Bett landen uns beiden geradezu lachhaft.
filiz schrieb:vor mir stehen bei mein mann seine kinder, aber nicht seine eltern. ich finde kinder- ja, aber ich will schon über seiner mutter bzw schwester stehen, wie er über meine eltern steht, dass ist für mich nur gesund
Im Bezug auf Kinder gebe ich Dir nicht nur Recht, ich hätte auch echte Probleme mit einem Partner einverstanden zu sein, der seine Kinder, zumindest so lange sie klein sind nicht ohne wenn und aber vor alles andere stellt, denn genau das macht einen verantwortungsbewussten Elternteil bzw Menschen in meinen Augen u.A. aus.
Was so Familie und Freunde angeht..
Meinen Blutsverwandten stand ich nie sehr nahe. Meine Ziehmutter hat einen Sohn mit dem ich praktisch aufgewachsen bin und seit ihrem Tod stehen wir uns noch näher.
Mein Mann darf nicht erwarten über diesem "Bruder" oder z.b. dem besten Freund, den ich nach meinem Mann habe zu stehen.
Er darf erwarten auf gleicher Stufe zu stehen.
Er muss damit leben unwesentlich unter meinen Tieren zu stehen und wissen, dass das null mit "Wen lieb ich mehr" zu tun hat, sondern damit, dass er in der Welt auch alleine klar käme, meine Tiere aber auf mich angewiesen sind, was ich bei einer Priorisierung, falls verlangt einfach mal nicht ignorieren kann.
Er hat zu den Meisten aus seiner Familie wenig Kontakt, engen nur zu seiner Mutter.
Diese Frau ist unglaublich und ich würde niemals erwarten, dass er einen von uns über den anderen stellt.
Wenn ich auf gleicher Stufe mit dieser Frau stehe, die ich nicht nur respektiere, sondern sehr, sehr lieb habe, dann reicht mir das voll und ganz.
Eine Situation in der er zu ihren oder meinen Gunsten wählen müsste wird es ohnehin nicht geben, denn Schwiegermama und ich sind so dicke, dass nicht einmal gesagt ist, dass ich "stufenmäßig" unter meinem Mann stehe.
Als wir zwischendurch mal "getrennt" waren, da hat sie, wenn einer von uns zu ihr kam (wir lebten in einer 3er WG zusammen) die Dinge halt beim Namen genannt.
Da sie "ihr Kind und seine Macken kennt", gab es durchaus das eine oder andere "Also nu spinnt mein lieber Sohn aber total."
Und hätte ich mir irgendwas echt unhübsches erlaubt, dann hätte sie das ebenfalls beim Namen genannt.
Heute, durchaus mehr als nur ein paar Jahre später (fast 20 um genau zu sein) habe ich durchaus den Eindruck, als hätten wir nicht so selbstverständlich wieder zusammengefunden, wäre diese Frau nicht gewesen, allzeit bereit uns wenn nötig die Augen aufzutreten.
Aber ich denke, dass es ein "Problem" ist, dass sich meist von selbst regelt, wenn man die Augen aufmacht.
Würde seine Mutter erwarten "über mir" zu stehen, dann wäre sie vermutlich ein Mensch, der das nicht wert wäre.
Die Tatsache, dass sie das niemals fordern und ihn, wäre solch ein "Stufensystem" Pflicht und ein geteilter Rang nicht möglich, ermuntern würde mich über sie zu stellen hingegen gehört tatsächlich zu den Dingen, dass ich neben ihr auf einer Stufe happy bin und wenn nötig auch gerne unter ihr Platz nähme.
Würde sie z.B. schwer erkranken oder in irgendeine Lebenskrise geraten, ihn also dringender brauchen als ich es tue, dann
erwarte ich, dass er sie über mich stellt und werde dabei wann immer ich kann an seiner Seite sein.