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War früher mehr Lametta? Werden Zeiten wirklich schlechter?

308 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft Schule Krankenhaus Post Leben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

War früher mehr Lametta? Werden Zeiten wirklich schlechter?

24.05.2020 um 19:22
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Dann beschreibt doch bitte einmal, was Ihr denn genau anders machen wollt (wenn die momentane Krise überstanden ist)
Das würde mich wirklich interessieren!
Nichts. Für mich hat sich während der Krise auch nicht wirklich etwas verändert (ok zum Einkaufen brauchte ich zu Teil 4x so lange, weil man deutlich mehr Geschäfte anfahren musste). Wenn mein Arbeitgeber nicht pleite macht (was mich übrigens wundert, dass er das nicht schon seit Jahren ist) hoffe ich auf einen Aufschwung, um eine deutlich bessere Arbeitsstelle zu bekommen. Leider ist meine Branche deutlich von den Auswirkungen der Krise betroffen.


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War früher mehr Lametta? Werden Zeiten wirklich schlechter?

24.05.2020 um 19:46
Irgendwann wird es ja auch hoffentlich einen Impfstoff geben, auch wenn manchen VTlern das ein Grausen sein mag. Aber was interessieren mich Spinner, die jetzt mit meiner Gesundheit spielen, in dem sie keinen Abstand halten, Demos machen etc.
Diese Leute wollen eigentlich sowieso nur zeigen, dass unser derzeitiges System mehr Autorität a la Russland, China oder DDR braucht. Um andere Menschen geht es denen jedenfalls nicht. Oh, doch man kann ein bisschen Pseudo Revoluzzer spielen, wie dieser Gemüsekoch...
Besser machen kann man z b dass die Pflegeberufe attraktiver werden, dass Medikamente wieder mehr in Deutschland hergestellt werden etc


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War früher mehr Lametta? Werden Zeiten wirklich schlechter?

24.05.2020 um 19:56
Zitat von abberlineabberline schrieb:Irgendwann wird es ja auch hoffentlich einen Impfstoff geben,
Schaun wir mal, den suchen sie für HIV schon seit 40 Jahren. Und es gibt ja auch keinen für ne simple Erkältung.


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24.05.2020 um 21:26
@alibert

Allerdings wird die handelsübliche Erkältung auf durch sehr viele mögliche Erreger - Viren und Bakterien - ausgelöst. Da wird es dann wohl auch nie eine einzelne Impfe gegen geben.

Und ein Corona Impfstoff wäre für den ersten Hersteller eine Lizenz zum Gelddrucken. Von daher dürfte die Motivation ungleich höher sein.

Das Verständnis über Retro Viren an sich war zu Beginn der HIV Infektionen sehr bruchstückhaft. Von daher war das auch nicht rasch erwartbar und nach wie vor hat das HIV einige Besonderheiten, die eine Impfstoffentwicklung massiv erschweren. Das ist nicht auf ein Corona Virus übertragbar.


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24.05.2020 um 22:37
Zitat von IssomadIssomad schrieb: Heutzutage gibt es mehr aufwändige Dinge, Technik wird immer komplizierter aber auch mit mehr Funktionen, der Komfort steigt deutlich, die Unterhaltungsbranche boomt und ist für alle zu moderaten Preisen haben.
Wenn man wegen einer Pandemie mal nicht 2x im Jahr in Urlaub fliegen kann, das war früher auch nur der Ausnahmefall ... Das ist ein Luxus (mit billigen Reisen), den wir früher nicht hatten.
Das Problem ist glaube ich, dass wir (da schließe ich mich gerne ein) verlernt haben, das zu schätzen. Ich weiß noch, wie viel "Erfurcht" ich Landei früher vor der Großstadt etc. hatte. Man konnte mich mit wenigen Dingen beeindrucken. Bei meinen Kindern vermisse ich das heute - auch, weil wir nun einfach einen Lebensstandard haben, der höher ist als der von damals.

Ich bin in den 1970ern aufgewachsen und alles hatte viel mehr Struktur. Wir wohnten ja auf einem Dorf, da hatte alles viel viel mehr (erzwungene) Struktur. Ich habe glaube ich schon mehrfach geschrieben, dass meine Eltern sonntagmorgens um 7 die Rollläden hochzogen und dann nochmals ins Bett gingen, nur, dass niemand dachte, sie sind faul. Natürlich ging man in die Kirche. Gar nicht, weil jeder so megamäßig gläubig war, sondern, weil man einen guten Eindruck hinterlassen wollte.

Die Coronademos erinnern mich mitunter an trotzige Kinder, die einfach Einschränkungen nicht mehr gewöhnt sind.


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25.05.2020 um 00:54
@MissMary
Das seh ich ähnlich. Klar sind die Einschränkungen nicht so geil, aber mal ernsthaft, man darf raus, die Geschäfte sind auf, die Biergärten und Restaurants sind größtenteils auf... Maske im Geschäft und Abstand halten sind nicht prickelnd, aber meine Güte, das ist derzeit ja nicht grundlos.


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25.05.2020 um 08:35
Zitat von knopperknopper schrieb:Es ist jedenfalls schon mehrfach die Rede davon dass bspw. der Flugverkehr nie mehr so sein wird wie vor der Krise, bzw. das "alles anders sein wird".
Es sind schon einige Airlines pleite gegangen und es werden noch viele folgen.
Die überlebenden Fluggesellschaften (oft nur mit Staathilfe möglich) müssen extrem sparsam wirtschaften.

Anfangs werden fast alle Airlines mit kleineren Flotten den Betrieb starten - ich bin mir aber ganz sicher, dass in ein paar Jahren (es wird sicher Jahre dauern), die Zahl der Flüge wieder das "Vorkrisenniveau" erreichen wird und danach dieses sogar übertreffen wird.

Traurig finde ich, dass große, schöne, bequeme Flugzeuge (A380, B747) nicht mehr im Passagierbetrieb eingesetzt werden, sondern hauptsächlich Narrowbodys und kleine Widebodys.
Das iegt daran, dass die Menschen nicht mehr über Hub-Verbindungen (=Umsteigeverbindungen), sondern von kleineren Flughäfen ohne Umsteigen an ihr Ziel möchten (Point to Point), aber auch daran, dass sie flexibler reisen möchten. Bedeutet: es ist für Passagiere attraktiver, wenn eine Stecke dreimal täglich (zu verschiedenen Zeiten) mit einem A321XLR geflogen wir, als nur einmal täglich mit einem A380

Aber dieser Trend hat sich schon vor der Krise bemerkbar gemacht!


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25.05.2020 um 13:13
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Coronademos erinnern mich mitunter an trotzige Kinder, die einfach Einschränkungen nicht mehr gewöhnt sind.
Insbesondere, wenn man sich vor Augen hält, wie glimpflich wir hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern davongekommen sind. Einschränkungen hinzunehmen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, sollte eigentlich als etwas Selbstverständliches aufgefasst werden.

Während hier nämlich über die ach so unzumutbaren Grundrechtsbeschneidungen lamentiert wird, wäre man andernorts froh, die Epidemie (auch) durch einfache Maßnahmen wie Abstandhalten, das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken oder den vorübergehenden Verzicht auf Restaurant- oder Stadienbesuche usw. einzudämmen. Die meisten Südamerikaner z.B. würden derzeit wahrscheinlich gerne mit uns tauschen; in Brasilien und Mexiko müssen die Ärzte tagtäglich nach dem Triage-Prinzip vorgehen, die furchtbare Entscheidung treffen, welchem Patienten - unabhängig von religiöser Zugehörigkeit, Nationalität, Geschlecht oder Wirtschaftsstatus - mit der medizinischen Behandlung ein Vorrang gegeben wird, gewichtet nach Überlebenschancen (je älter und vorerkrankter, desto mehr sinkt die Behandlungswahrscheinlichkeit).

Im Kontrast zu der enormen seelischen Belastung dieser Mediziner, die dauerbelastet vor solch ethisch heiklen Entscheidungen stehen, welcher Erkrankte nun ans Beatmungsgerät angeschlossen wird und welcher nicht, wird hier mal wieder engstirnig auf hohem Niveau gejammert.


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25.05.2020 um 14:22
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Insbesondere, wenn man sich vor Augen hält, wie glimpflich wir hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern davongekommen sind. Einschränkungen hinzunehmen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, sollte eigentlich als etwas Selbstverständliches aufgefasst werden.
Ja, das ist einer dieser Absurditäten - Großbritannien oder Italien haben ja vorgemacht, wie es aus dem Ruder laufen kann - und läuft, wenn keine Maßnahmen getroffen werden. Das wird verharmlost. Aber es ist ja auch so, dass diese Leute weder Wissenschaftlern noch Politikern glauben, sondern ihr Wissen von veganen Köchen und ähnlichem beziehen - das finde ich auch so unglaublich - sie würden sich ja auch nicht von der Putzfrau im Krankenhaus den Blinddarm rausnehmen lassen, wenn gerade kein Arzt zur Verfügung ist.

Aber das ist glaube ich - um die Kurve zu dem Thread wieder zu bekommen - ein Zeichen dieser Zeit, in der wir leben. Die meisten haben keine Notlage erlebt (extreme Wirtschaftskrise), Krieg oder ähnliches. Man ist gewohnt, dass der eigene Lebensstandard sich zunehmend verbessert und wenn es mal nicht so ist, dann hat man keine Strategien, weigert sich, das zu akzeptieren und hört dann lieber auf Leute, die eigentlich keine Ahnung haben, wissenschaftlich widerlegt werden können, aber zumindest das sagen, was man gerne hört (klappt ja auch auf andere Bereiche bezogen, siehe Bezness ... die Fähigkeit zur abstrakten Meinungsbildung anhand verlässlicher Quellen fehlt da völlig.

Ein anderer Aspekt ist, ist, dass man gewohnt ist, Hilfe zu bekommen - das Geschrei nach dem Staat ging beim Begleichen der Aprilmiete los. Ich möchte gar nicht kleinreden, dass die Krise viele Leute auch finanziell an den Rand treibt, aber die "wer versorgt mich nun?" Mentalität war da schon klar zu erkennen.

Ich hatte ja in der 1990ern ein komplett anderes (Einzel)erlebnis, das aber den Zeitgeist von damals widerspiegelt - ich habe mein Studium ja selbst finanziert und lebte wirklich ein knappes Jahrzehnt (da war die Zeit des Abis noch mit drin, ich war in der Regelstudienzeit fertig) sehr prekär. Die Großstadt (Unistadt) war auch teuer und ich musste alle verfügbaren Strategien verknüpfen, um irgendwie zu überleben. Einmal sah es besonders düster aus und ich beschloss, zur Tafel zu gehen - die wurden damals erst gegründet und hatten noch keine einheitliche Struktur. Es hat mich extrem viel Überwindung gekostet - ich musste eine Vorlesung schwänzen (wegen der Öffnungszeiten) und radelte echt von einem Stadtende zum anderen. Dort musste ich erst mal meinen Fall schildern, saß ein paar Leuten gegenüber, wie ein Tribunal kam es mir vor - um dann sehr rüde abgewiesen zu werden. Die Begründung war auch, dass, wenn ich im Leben so hoch hinauswolle und, wenn der Plan klappe, ich ja dann überdurchschnittlich verdienen würde, man nun eine Zeit der Entbehrungen in Kauf nehmen müsse und es schon vermessen wäre, sich in die Reihe derer, die unverschuldet in Not geraten wären, während meine Not ja aus meiner Entscheidung entstanden war, beruflich höher qualifiziert sein zu wollen. Das würde heute nicht mehr passieren. Wie gesagt - ich wäre damals froh gewesen, wenn sie mir nur eine Packung Nudeln in die Hand gedrückt hätten. Da hat sich auch was verändert.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb: Anfangs werden fast alle Airlines mit kleineren Flotten den Betrieb starten - ich bin mir aber ganz sicher, dass in ein paar Jahren (es wird sicher Jahre dauern), die Zahl der Flüge wieder das "Vorkrisenniveau" erreichen wird und danach dieses sogar übertreffen wird.
Das denke ich auch - der Urlaubssektor - ist dieses Jahr sehr gebeutelt, aber insgesamt ist Urlaub nun etwas, was sich ein Großteil der Bevölkerungsschicht leisten kann und will. Ich bin in einem Camperforum und was da schon seit Wochen abgeht, ist unglaublich. Man glaubt, dass das Seelenheil jedes Einzelnen wirklich von einer zeitnahen Fernreise - völlig ohne Rücksicht auf Verluste abhängt.

Zur Themenfrage: Ich gehe nun ja scharf auf die 50 zu, aber zu meiner Jugendzeit war man entweder daheim oder verreiste mehr lokal oder halt in die typischen Hotspots nach Malle oder so. Die räumliche Mobilität hat extrem zugenommen - nun fährt der Studienrat zu Beginn seiner Pensionierung halt 50 Tage auf der Aida mit - während er früher schon Rom als besonderes Highlight angesehen hat. Inzwischen fliegen auch Leute zum "Billigurlaub" nach Thailand, die früher nicht mal den Bayrischen Wald gefunden hätten.
Zitat von abberlineabberline schrieb: Das seh ich ähnlich. Klar sind die Einschränkungen nicht so geil, aber mal ernsthaft, man darf raus, die Geschäfte sind auf, die Biergärten und Restaurants sind größtenteils auf... Maske im Geschäft und Abstand halten sind nicht prickelnd, aber meine Güte, das ist derzeit ja nicht grundlos.
Wir hatten ohnehin riesiges Glück - wenn man an die ganzen Länder mit Ausgangssperre denkt. Aber das wird irgendwie nicht so wahrgenommen.


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25.05.2020 um 17:11
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Zur Themenfrage: Ich gehe nun ja scharf auf die 50 zu, aber zu meiner Jugendzeit war man entweder daheim oder verreiste mehr lokal oder halt in die typischen Hotspots nach Malle oder so. Die räumliche Mobilität hat extrem zugenommen - nun fährt der Studienrat zu Beginn seiner Pensionierung halt 50 Tage auf der Aida mit - während er früher schon Rom als besonderes Highlight angesehen hat. Inzwischen fliegen auch Leute zum "Billigurlaub" nach Thailand, die früher nicht mal den Bayrischen Wald gefunden hätten.
Die relativ nahen Regionen sind einfach abgegrast und deshalb muss man sich was anderes suchen, wo man Urlauben kann, kommt zumindest mir so vor. Das hängt auch mit den verbesserten Möglichkeiten zusammen, Reisen billiger zu gestalten und mit den höheren Lebensstandarts.

Dazu kommt seitens mancher Leute auch die Einstellung, das man ja mit 30 alles gesehen haben muss, da danach ja Hochzeit, Ehe und Kinder kommen und somit die Reisefreiheit eingegrenzt ist.

Heutzutage sind viele Leute so um die 30 besser gebildet und ausgebildet als die Generation der Eltern, mit einem normalen Quali zählt man doch heutzutage fast zu den Assis.


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25.05.2020 um 18:22
Wenn ich heute so an Schulen vorbeikomme und sehe, wie die Kinder von den Eltern abgeholt werden oder auf den Bus warten, dann packt mich heute noch der blanke Neid, wenn ich zurückdenke.

Mein Schulweg betrug vier Kilometer. Unvorstellbar, dass eines von uns Kindern jemals von den Eltern mit dem Auto in die Schule gefahren worden wäre. Wir fuhren mit dem Fahrrad. Bei schönem Wetter kein Problem, aber bei Regen war das nicht mehr so lustig, denn was es an Regenkleidung gab, konnte man vergessen. Gut, im Winter sind wir mit dem Bus gefahren, aber nur, wenn es wirklich bitterkalt war. Zum einen war der Bus ewig unterwegs und dann war das für manche Familien auch ein Kostenfaktor. Wenn dann hoch Schnee lag oder es war glatt, dann konnte es schon passieren, dass der Bus erst gar nicht kam und uns blieb nichts anderes übrig, als das Fahrrad zu schieben oder zu Fuß zu gehen. Schulfrei gab es deswegen nicht.


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25.05.2020 um 18:23
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da hat sich auch was verändert.
So vieles hat sich verändert - zum Guten hin.
Die Einschätzung mancher, dass es früher besser war, hängt auch immer davon ab, unter welchem Gesichtspunkt man das betrachtet: Ob man nun mit wehmütigem Blick aufs Gestrige zurückschaut, als alles noch übersichtlicher war und, na ja, irgendwie provinziellen Charme hatte, oder ob man die heutige Produktdiversifikation und die vielfältigen Möglichkeiten wertschätzt.
Im Technik-Sektor ist die Angebots- und Preisbandbreite so groß, dass für jeden etwas dabei ist, vom kleinen Geldbeutel bis hin zum dicken Sack voller Schotter. Den einen freut die Auswahl, den anderen erschlägt sie.

Ich find's okay, sich an die Zeiten zu erinnern, in denen der Game Boy noch eine High-End-Konsole war.
Wenn man sich aber die Telefonrechnung zu prä-Flatrate-Zeiten vergegenwärtigt, bin ich doch ganz froh, im Hier und Heute zu sein. In den 90ern gab es noch Haupt- und Nebenzeiten für Telefonie-Tarife; nachts war's billiger, darum telefonierte ich damals mit einer Freundin, die in einer anderen Stadt lebte (Ferngespräch), generell nach Mitternacht - und zwar müde. Aber der vergünstigte Tarif von über 90 Pfennig pro Minute auf knapp unter 40 Pfennig runter, war schon lohnend.
https://www.tariftip.de/rubrik2/7658/2/Anno-1990.html

Ich Rechengenie weiß gar nicht, wie viel ich da monatlich einsparte bei zwei Gesprächen à 1 Stunde. Mindestens die Batteriekosten für den Game Boy ;)


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25.05.2020 um 20:27
Zitat von emzemz schrieb: Wenn ich heute so an Schulen vorbeikomme und sehe, wie die Kinder von den Eltern abgeholt werden oder auf den Bus warten, dann packt mich heute noch der blanke Neid, wenn ich zurückdenke.
Ich weiß nicht, ob du da neidisch sein musst. Ich denke, es war früher vieles halt so ein Selbstläufer - wir sind auch in die Schule gefahren (Rad), war normal und wenn es geregnet hat, wurde man nass. Besser, als das Geld für den Bus zu zahlen (aus Sicht meiner Eltern). Meine Schwester ist -warum auch immer- eine sehr schlechte Radfahrerin und ist wirklich gelaufen und mitunter durch Schnee oder Hotze kilometerweit durch die Prärie getrabt.

Bei uns auf dem Dorf zumindest war die Kindheit jedoch nicht so "überzüchtet". Da man sich an der Mitte orientierte hatte irgendwie jeder die gleichen Hobbys, Feuerwehr und Fußball waren bei den Jungs das große Thema und man ministrierte. Hatte Paul kein Geld für die Miniwahlfahrt, hat der Pfarrer stillschweigend in den Opferstock gegriffen. Wenn man sich das heute so anschaut, was die lieben Kleinen alles machen (müssen).

Was ich in meiner Schulzeit belastend fand, war der Druck. Die Lehrstellen hier waren knapp gesäht, viel ging über Vitamin B und irgendwie hatte ich große Angst vor der Zukunft, denn immer wieder rutschten echt nette Leute durchs Raster.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Im Technik-Sektor ist die Angebots- und Preisbandbreite so groß, dass für jeden etwas dabei ist, vom kleinen Geldbeutel bis hin zum dicken Sack voller Schotter. Den einen freut die Auswahl, den anderen erschlägt sie.
Das stimmt. Plus: Es gibt nun Portale wie Ebay Kleinanzeigen, wo man wirklich billig an Zeug kommt. Da ist auch für den kleinen Geldbeutel sehr viel möglich.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb: Wenn man sich aber die Telefonrechnung zu prä-Flatrate-Zeiten vergegenwärtigt, bin ich doch ganz froh, im Hier und Heute zu sein.
Auch hier volle Zustimmung. Ich war in einer Unistadt, wo irgendwie alle donnerstagabends heimgefahren sind und montags wiederkamen. Freitag, Samstag und Sonntag habe ich teilweise mit niemandem gesprochen. Beim Telefonieren lief gedanklich immer die Uhr mit, weil es so teuer war. Internet gab es an der Uni, aber nicht in Privathaushalten.


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25.05.2020 um 20:43
Die Frage können wir gar nicht beantworten. Meine Oma ist 73 und ist nicht dieser Ansicht. Allerdings ist die auch noch süchtiger nach ihrem Smartphone als ich.
Nicht zuviel in die Vergangenheit schauen. Hier und heute ist es auch schön. Anders schön.


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25.05.2020 um 22:33
Ich zitiere mal wieder Karl Valentin... Heute ist die gute alte Zeit von morgen.
Jede Zeit hat tolle und weniger tolle Momente. Ich leb jetzt und mach mir das auch so schön es geht.

@Petra0167
Für mich ist ein Gameboy immer noch "sowas modernes"... ich hab irgendwann beim C64 aufgehört zu zocken, weil mir die Grafiken bald zu realistisch und modern wurden. Das fand ich blöd, nicht mehr charmant und hab die Lust verloren.
Ich hab lieber per Commando Lybia oder Barbarians Pixel verschossen etc 🤘


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25.05.2020 um 22:49
Zitat von abberlineabberline schrieb:Für mich ist ein Gameboy immer noch "sowas modernes"...
Ich denke ich schau mal, wo meiner liegt.
Tetris habe ich geliebt ud ich habe es tatsächlich bis zu den Raketen geschafft.


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War früher mehr Lametta? Werden Zeiten wirklich schlechter?

25.05.2020 um 22:52
@abberline
Realistische Simulationen sind geil. Den Charme der Barbarians haben sie aber nicht mehr. Das ist wahr.


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25.05.2020 um 23:20
Zitat von emzemz schrieb:Tetris habe ich geliebt ud ich habe es tatsächlich bis zu den Raketen geschafft.
Teufelskerl! Das kann nur mit den hochleistungsfähigen Alkali-Batterien eines nichtgenannten Herstellers möglich gewesen sein!


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25.05.2020 um 23:42
@Jamegumb
Bei Simulationen stimm ich zu, wenn die richtig realistisch sind, ist das total geil. Ich leb ja nicht im Gestern, aber Barbarians muss so schäbig sein 😉


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26.05.2020 um 13:09
Früher war alles besser... Kann man doch glatt noch auf den April beziehen, um nicht all zu weit in die Vergangenheit zu blicken. Im April war alles besser!! Die Menschen waren einfach höflicher, rücksichtsvoller und freundlicher.
Und plötzlich tragen sie alle Masken und ihre Einkaufswagen dienen ihnen als Wegbereiter durch den Rest der maskierten Menschen. Vorbei die "überflüssige" Höflichkeit - da wird gedrängelt und vergisst die Sache mit dem Abstand. Das ist doch völlig überbewertet. Man trägt Maske und hat automatisch alle Rechte dieser Welt. Du brauchst kein freundliches Wort mehr mit jemandem Wechseln - sollte jemand im Weg stehen, da rammste ihm den Wagen in die Hacken und/oder greifst quer über ihn hinweg, um an das begehrte Produkt zu kommen.
Jeder guckt nach unten - bloß nicht noch andere Menschen anschauen - erkennt einen doch eh keiner und wer weiß, nachher grinst man noch über jemanden, wobei man doch selbst völlig dämlich ausschaut. Platz da! Ich trag eine Maske und meine Waffe - der Einkaufswagen - wir werden uns schon durchsetzen.


Ja, "früher" war alles besser. Damals im April. Als jeder Rücksicht nahm und niemand irgendjemandem zu nahe kommen wollte, um ihn, andere und ein klein wenig sich selbst zu "beschützen". Da wurde freundlich mit Abstand besprochen, wer jetzt in welchen Gang rein fährt und das es kein Problem ist, wenn man einfach noch einen Moment hier stehen bleibt und wartet. Man hat 3-4 Worte gewechselt, gewartet, war höflich. Und als absoluten Bonus hat einem noch jemand den Segenswunsch "bitte bleiben sie gesund!" mit auf den Weg gegeben.

Das waren noch Zeiten.

Und wenn wir jetzt viele, viele Jahre weiter zurück blicken wollen: Damals Ende der 80er in "Jacob Karlchens Dorfladen" - da war es so, wie sich die Menschen im März/April 2020 in den Supermärkten benommen haben. Schade, dass diese Zeit wieder vorbei ist, ich hätte wirklich gehofft, dass wir uns das ein bisschen länger bewahren können.


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