Noch einmal ein letztes Mal das Thema Rechtsextremismus an Waldorfschulen ansprechen.
Ich habe nie behauptet, dass Waldorfschulen an sich rechts sind, sondern dass Waldorf und Rechtsextremismus wie Andre Sebastiani sagt "Anschlussfähig" sind.
Anthroposphie ist eine synkretistische Religionsgemeinschaft, die Schulen betreibt, die sind weder links noch rechts, sondern antiintellektuell, autoritär und grüneden ihre Pädagogik auf eine irrationale Basis.
Waldorfschulen sind für Rechtsextremisten sehr interessant, weil es Schnittmengen in der Ideologie gibt. Für fundamentalistische Anthroposphen sind Rechtsextreme und insbesondere deren Kinder auch sehr interessant, weil die ihre Kinder nicht zu Kritik erziehen.
Die Rechtsextremen Umtriebe an Waldorfschulen sind meiner Meinung ein Symptom für etwas, was noch viel problematischer ist, als der Rechtsextremismus an sich. Bei Rechtsextremismus ist ganz schnell der Verfassungsschutz zu Stelle, wenn man aber zeigen kann, dass die Anthroposophen die Waldorfbewegung als Missionswerk für ihre Weltsicht missbrauchen, wenn auch nur unterschwellig, indem sie ihre Didaktik dazu benutzen den Schulstoff nach ihrem Gusto filtern und zu modifizieren, dann entfällt die Grundlage für eine öffentliche Förderung.
Gläubige Anthroposophen mögen ihre Kinder dann auf diese Schulen und Eltern die das nicht glauben ihre Kinder besser an andere Schulen schicken.
Weil das aber nicht so klar ist, schicken halt viele vom staatlichen Schulsystem enttäuschte Eltern ihre Kinder auf eine Waldorfschule.
Wenn die Kinder dann Glück haben, werden sie in den ersten acht Jahren von einem nicht ideologisch verbohrten Lehrer unterrichtet, der seine Sache versteht.
@Kältezeit https://www.erziehungskunst.de/artikel/zeichen-der-zeit/wo-stehen-waldorfschulen-politisch-rechts-links-oder-in-der-mitte/Wenn du jetzt nochmal nach Belegen für Rechtsradikale Umtriebe fragst ohne das was in der Erziehungskunst steht zur Kenntnis zu nehmen, dann stelle bitte einen Antrag auf Merkbefreiung
Wo stehen Waldorfschulen politisch: rechts, links oder in der Mitte?
September 2018
Fragen an Wilfried Bialik, Geschäftsführer und Lehrer an der Freien Waldorfschule Gladbeck, und Manfred Schulze, Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule Köln; beide sind Mitglieder des Sprecherkreises der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen in Nordrhein-Westfalen und des Arbeitskreises »Schulen gegen Rechts« in NRW.
Erziehungskunst | Es wird vermutet, dass Waldorfschulen ein besonders attraktives Milieu für Personen aus dem rechten Spektrum der Gesellschaft darstellen.
Die Behauptung wird mit dem Hinweis auf drei Fälle gerechtfertigt, die in letzter Zeit bekannt geworden sind: In Braunschweig ging es um ein NPD-Mitglied, in Rendsburg um einen Reichsbürger und in Minden um einen Rechtsextremen. Gibt es darüber hinaus verlässliche Informationen, dass sich vermehrt Rechte an Waldorfschulen betätigen?
Wilfried Bialik | Mein erster persönlicher Kontakt aus dem Jahr 1998 an der Waldorfschule Hannover-Maschsee war bereits ein Erlebnis mit Verfassungsschutz, Boulevard-Medien und Fernsehanfragen. Damals ging es um die Familie B., die im rechtsextremen Milieu tätig war und über einen Fernsehbericht im Sender RTL zur Rassenproblematik befragt wurde: »An den Waldorfschulen gibt es keine Ausländer …«, »… hier wird das Germanentum noch gepflegt« und anderes mehr. Aktuell – gerade auch in den letzten zwei Jahren – häufen sich die Informationen von besorgten Schülern, Eltern und Lehrern, die durch Aussagen und das Verhalten von Eltern und auch Mitschülern den Eindruck gewinnen, es gäbe eine große Nähe zur »Siedlerbewegung, zu den »Reichsbürgern«, zu »Identitären« oder auch Pegida und AfD. Nicht zuletzt die Aktivitäten von vereinzelten Waldorflehrern in rechten Gruppierungen geben Anlass zur Sorge.
Markus Schulze | Caroline Sommerfeld, die zu den Identitären gehört, veröffentlicht im rechten Antaios-Verlag. Sie war Mitarbeiterin in einer Waldorfschul-Küche in Österreich und ist wegen ihrer Äußerungen und Publikationen entlassen worden. Martin Barkhoff hatte ja schon vor einiger Zeit in der Zeitschrift »Das Goetheanum« die momentane Situation in Deutschland als Meinungsdiktatur bezeichnet und mit der NS-Zeit verglichen, wobei es ihm um die liberale Grundhaltung der Gegenwart geht. In diesem Zusammenhang hat er auch lobend Gauland erwähnt. Das sind meines Erachtens hinreichend verlässliche Informationen.
EK | Sollte man Kinder, deren Vater oder Mutter politisch in der rechten Szene aktiv sind, vom Schulbesuch ausschließen?
WB | Das ist eine Frage, die einer komplexen Antwort bedarf. 1998 wurde die Tochter von Neo-Nazis von der Maschsee-Schule verwiesen, da eine enge Zusammenarbeit in der schulischen Erziehung von Lehrern und Eltern gewährleistet sein muss. In diesem Fall stimmten die Ziele der Eltern überhaupt nicht mit dem überein, was die Waldorfpädagogik anlegt und anregt, um die Entwicklung der Kinder zu freien und selbstbestimmten Menschen zu ermöglichen. Die Kritik folgte auf dem Fuße. Der Spiegelartikel »Risse in der Seele« ist heute noch im Netz verfügbar.
Im diesem Fall handelte es sich um vom Verfassungsschutz bereits identifizierte Neo-Nazis, die mehrfach durch Aktionen und Gewalttaten aufgefallen waren. Das lässt sich meines Erachtens nicht ohne Weiteres auf andere Situationen anwenden. Es muss der Einzelfall betrachtet werden, aber vom Grundsatz her geht es um die Erziehung der Kinder. Der Blick auf das Kind steht im Vordergrund.