Ciela schrieb:Leider reagieren viele Bettler/Obdachlose abweisend oder aggressiv, wenn man sie was fragt oder ihnen was kaufen will.
Ich will keine aggressive Verhalten entschuldigen. Aber man kann das auch anderes sehen. Der Grund, warum nicht einfach Geld gegeben wird ist idR zu verhindern, dass der Euro nicht für Alkohol, Drogen und Tabak genutzt wird. Ich kann da beide Seiten verstehen. Unter dem Strich ändert es nichts, der Alki braucht essen und Alk. Ob er nun am Ende des Tages dein gespendetes Essen nimmt und für das von anderen Leuten gespendetes Geld Alkohol kauft oder ob er von deinem gespendeten Geld und dem gespendeten Geld der anderen Leute Essen und Alkohol kauft, er hat in beiden Fällen Essen und Alkohol. Und wegen dieser Befürchteung wird allen Bettler unterstellt, eh nur Alk, Drogen und Tabak zu kaufen. Weiterhin wird signalisiert, dass ein armer Mensch nur das Recht auf Nahrung hat. Alles andere nicht. Letztendlich nimmt man sich heraus, Erwachsene zu bevormunden. Man predigt Wasser während man selber Wein säuft. Und dieses Recht wird mit ein paar Cent gekauft und Dankbarkeit wird dann auch noch erwartet. Ziemlich viel. So kann man es auch betrachten. Das man freiwillig von seinem erarbeiteten Geld abgibt indem man den Bedürftigen Essen kauft ist nicht die einzige Seite.
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Einfach so Essen und Trinken in die Hand drücken kann völlig unsinnig sein. Es ist eine nette Geste, wenn man denkt "der Arme sitzt seit Stunden in der Kälte, ich gebe ihn einen heissen Kaffee und einen Burger", keine Frage. Aber wer sagt denn, dass er nicht fünf Minuten vorher schon Essen bekommen hat und satt ist? Oder ob es der vierte Kaffe in den letzten 20min ist? Den Hamburger am nächsten Morgen kalt essen oder den kalten Kaffe vom Vortag zu trinken ist nicht wirklich prickelnd. Woher will man wissen, ob der Bettler überhaupt Burger und Kaffee mag? So nett wie es gemeint ist, eine Hilfe ist es letztendlich nicht. Für die 2€, die der Kaffee gekostet hat, hätte der Bettler beim Aldi einiges mehr bekommen, das hilft ihm bedeutend mehr.
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Um noch mal auf Drogen und Alkohol zurück zukommen. Die wenigsten Suchtkranken haben eines Tages beschlossen, mir geht's so gut, ich stehe mit beiden Beinen im Leben, ich werde jetzt Heroinjunkie oder Alki. Der Heroinabhängige, der sein Heroin nicht bekommt, der geht auf kalten Entzug. Das bedeutet höllische Schmerzen am ganzen Körper, er sch*isst und k*tzt sich die Seele aus dem Leib, dazu Symptome einer Erkältung. Der ganze Körper schreit nach Ruhe, aber die körperliche Unruhe lässt keine einzige Sekunde zu, ruhig zu liegen. Er schwitzt wie ein Schwein und ihm ist kochend heiß um im nächsten Moment wieder ohne Ende zu frieren. Wenn es ganz blöde läuft, dann knallt zb der Blutdruck in extreme Höhen oder andere gefährliche Symptome setzen ein. Und das alles mit einem Körper, der dem kalten Entzug aufgrund jahrelangem Heroinkonsums nichts mehr entgegenzusetzen hat. Der Alkoholkranke fällt früher oder später ins Delirium, auch nicht schön. Dagegen ist ein knurrender Magen ein Witz, der kann bei Armenspeisungen und der Tafel gefüllt werden. Natürlich muss deswegen noch niemand den Suchtstoff von Bettlern finanzieren. Aber allgemein etwas mehr Verständnis für Suchtkranke Menschen wäre schön. Und vielleicht tut es dann auch nicht ganz so weh, wenn der gespendete Euro zum Kauf von Billigfusel anstelle Essen genutzt wird.
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Die "merkwürdigen" Zeitungen, welche verkauft werden, sind Obdachlosenzeitungen wie zb
Die Zeitschrift der Straße. Menschen, die am Existenzminimum oder darunter leben können diese zum halben Preis kaufen und dann an interessierte Passanten verkaufen. Klar, die Verkäufer freuen sich auch, wenn ihnen auch ohne Zeitungskauf Geld zugesteckt wird oder ein Käufer auf dem Kaufpreis was drauf legt. Aber man kann klar sagen, da wird nicht nur einem Bedürftigen geholfen, es wird eine adäquate Gegenleistung für das gegebene Geld geboten. Die Zeitschrift der Straße istecht gut Win-win
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Merkwürdiges schrieb:Das nervt mich auch mega an jeder Ecke sind neue Leute meistens sind es von der Bettel Mafia Leute oder Junkies.
Und des wegen gehe ich meistens auch nicht mehr in der Innenstadt betteln weil mich die ewigen Diskussion einfach nur noch Nerven.
Du bist echt ein Knaller. Erwartest und forderst Respekt, aber deine Aussagen über die Bettler der Bettelmafia und bettelnden Junkies sind gleichzeitig respektlos. Und dann auch noch selber Drogen konsumieren. Zum Thema Suchtkrankheit habe ich weiter oben bereits etwas geschrieben. Was die Bettler der Bettelmafia anbelangt, die Leute, die für diese betteln, sind Opfer. Ihnen wird erst Arbeit versprochen und dann werden sie zum Betteln gezwungen.. Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem mit Bettlern, auch nicht das du schnorrst.. Wenn ich kann, dann helfe ich gerne, auch wenn es für Drogen oder ein Vergnügen verwendet wird . Aber ich hab ein Problem damit, wenn du deinen Drogenkonsum und deine Schnorrerei ok findest, es bei anderen aber nicht Denen geht's nicht besser als dir und sie haben das gleiche Recht wie du.