medici schrieb:Die meisten Bettler bekommen doch deswegen keine Wohnung, weil sie einfach ungepflegt, und mit einer Alkoholfahne beim Eigentümer aufkreuzen. Wenn ich Eigentümer wäre, dann würde ich auch keine Obdachlose/Bettler in meine Wohnung ziehen lassen wollen. Man muß sich frühzeitig darum kümmern und vernünftig, gepflegt und vor allen Dingen nüchtern beim Eigentümer vorsprechen.
Na ja... eine Wohnung finden? Ich kann dir ja mal die Situation in Köln schildern... pro Wohnung melden sich ungefähr 20 (mindestens) bis zu 200 (das ist wohl das derzeitige Maximum) Menschen, die hier eine Wohnung haben wollen... dabei werden überhaupt nur die berücksichtigt, die einen Job und eine einwandfreie Schufa-Auskunft haben... in mehreren Fällen, die ich zu hören bekommen habe, werden sogar Leute mit befristeten Arbeitsverträgen aussortiert.
Ich kenne jetzt einige Fälle, die haben es einfach aufgegeben, es war nichts zu machen... über ein halbes Jahr gesucht, nichts gefunden, aber auch gar nichts, und wenn, hat immer jemand anderes mit anscheinend besseren Referenzen den Zuschlag bekommen.
Ein Obdachloser hat da nicht die geringste Chance, außerhalb des sozialen Wohnungsbaus etwas zu bekommen, noch nicht einmal eine 1-Zimmer-Wohnung... und innerhalb des sozialen Wohnungsbaus gibt es Wartelisten, die sind 10-Meilen lang.
Also bliebe noch die Möglichkeit, weit außerhalb eine Wohnung zu suchen, jedoch unterscheidet sich hier nur das Angebot von der Höhe der Miete (und der Anzahl der Nachfragenden) her, die Bedingungen, eine Wohnung zu erhalten, bleiben beinahe gleich gegenüber der Stadt.
Ich weiß also nicht wirklich, was damit gemeint ist, wenn gesagt oder geschrieben wird, dass Obdachlose/Bettler-ohne-festen-Wohnsitz so der Herr ihres eigenen Schicksals diesbezüglich wären... das sehe ich nicht so... du bist nicht immer derjenige, der, wenn er sich nur ordentlich anstrengt, die Probleme lösen kann... die Realität kann dir da auch schon mal die Hände hinter dem Rücken zubinden.