kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Der Markt wird in den Mittelpunkt gestellt - Kaufen/Verkaufen - Profit/Verlust/Mehrwehrt - Betrug und Misstrauen...der Neoliberalismus fördert ja gerade diese unmenschlichen Verhaltensweisen und impft sie uns ein. Das hat wenig mit Emotionalität mehr noch mit Rationalität zu tun.
Ja, wobei das eher in so einer extremem Form vorkommt, wenn man den Markt ohne Regeln agieren lässt. Wenn es eben keinen Schiedsrichter gibt der eingreift wenn sich Monopole o.ä. bilden. Hayek war ja genau dafür, dass der Markt ohne Regeln am besten funktionieren würde und genau dieser Ansicht wiederspreche ich.
Der Neoliberalismus fördert auch nicht zwangsläufig schlechte Eigenschaften des Menschen. In erster Linie heißt Liberalismus ja, das jeder Mensch frei vom staatlichem Eingreifen sein soll und eben eine "Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär" möglich ist. Das der Staat früher die kleinen Bürger immer wieder massivst unterdrückt und ausgebeutet hat ist bekannt und um das zu vermeiden darf der Staat nie mehr zu viel Macht haben. Der Markt aber auch nicht, da bin ich auch wieder etwas mehr bei deiner Meinung.
Welches System bevorzugst du eigentlich?
kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Genau darauf will ich hinaus. Animalische Urinstinkte des Reptiliengehirns - und ich bin nicht der Meinung dass der Kapitalismus ein System ist, in dem der Mensch seine "inneren Werte" am besten ausleben kann. Im Gegenteil - er schottet ab, er stumpft ab und rationalisiert. Wo ist das Mitgefühl von Bankern und Brokern?
Ja, da hast du zu 100 Prozent recht. Banker und Broker, große Politiker, große Firmenchefs etc. die meisten gehen buchstäblich über so viele Leichen und es schert sie kaum. Hauptsache sie machen Profit. Eben das sind die Schattenseiten des Kapitalismus und deshalb bin ich eben genau für den Ordoliberalismus. Der Staat müsste noch etwas effektiver in den Markt eingreifen können. Gleichzeitig aber auch nicht zu viel, wegen dem Punkt den ich oben beschrieben habe.
kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Und merke: "Jedes System instrumentalisiert" - es gibt auch kein richtiges Leben im Falschen.
Das stimmt, die Frage ist nur, in welchem leben die Menschen trotzdessen am besten und wenn man in die Geschichte schaut tuen Sie es in einer Demokratie und dem Neoliberalismus bisher am besten. Ich kenne kein System das es bisher gab indem es besser funktioniert hat als heute. Korrigiere mich wenn ich mich irre, ich irre mich gerne
:D kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Kein System ist perfekt und es wird nie das perfekte System geben. Der Neoliberalismus perse fördert aber offensichtlich nicht Mitmenschlichkeit, Empathie oder Gemeinsschaftsgefühl - sondern eher das Gegeneinander (Gefangenendilemma - Berechenbarkeit und machinelles Denken)
Da kann ich dir nur zum Teil zustimmen. Klar fördert er bei einigen die Punkte die du gerade beschrieben hast, aber wenn ich meine Mitmenschen sehe (zumindest die Meisten), dann sehe ich davon eher weniger.
Ich denke das kann man zu den Menschen sagen, die durch Profitgeilheit fast jegliches Mitgefühl mit Menschen verloren haben.
Und natürlich sind die Sorte von Menschen besonders betroffen die für Ihren Reichtum nichts tun mussten. Erben.
kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Woher kommen denn genau diese Auswüchse? Mehr mehr mehr, schneller höher weiter auf einen endlichen Planeten - zielstrebend, ausbeutend zur Steigerung des Profits...Wer schlägt da nicht irgendwann die Hände über den Kopf zusammn - das ist Wahnsinn...
Das ist Wahnsinn und ich hätte gerne ein System das unseren Planeten nicht so sehr zerstört und ausbeutet, aber kennst du ein besseres? Eins das nicht wieder zur absoluten Staatskontro
kapitalozän schrieb am 27.05.2019:Seh ich ein wenig anders - das System wird in sich kollabieren - wie jedes System davor (siehe allein Bankenwirtschaft)
Irgendwann wird es das, aber meiner Meinung nach sollten wir uns so lange an diesem System festhalten bis wir ein besseres haben/finden.