Dr.Manhattan schrieb am 03.04.2019:ein glücklicher mensch braucht weder geld
Das kannst Du gern Deinem Arbeitgeber erzählen. Der wird sich freuen.
Alternativ dem Sozialzentrum den ALG-II-Bezug kündigen. Das wird die auch freuen.
Macht kein Geld glücklicher?
"Arm aber glücklich" - diesen Spruch kann sich nur ein Reicher ausgedacht haben, um den besitzlosen Pöbel zu beschwichtigen und davon abzuhalten, ihn an der nächsten Laterne aufzuknüpfen.
Nein, Armut macht nicht glücklich - schafft auch keine Freunde. Es ist nämlich nicht so, dass der Arme irgendwie glücklicher, solidarischer oder freundlicher ist, als der Besserverdienende.
Schon mal zugesehen, wie freundschaftlich sich die "Bahnhofsszene" um die letzte Flasche Bier prügelt, wie der Junkie seinen besten Kumpel für einen Schuss verpfeift oder die Strassengang im "Problemviertel" die Nachbarkids abzockt?
Nein, Not macht zwar erfinderisch - aber nicht den besseren Menschen.
Not kennt kein Gebot - nicht mal das der Freundschaft.
Aber schon schön, wenn junge Menschen auf das idealisierte Bild von zufriedener Armut hereinfallen. Das sichert den Bestand der Klassengesellschaft. Kapital und geschäftsführende Regierung werden es Euch danken - in aller Freundschaft und unentgeltlich, natürlich.
Da ist es wieder, das beliebte Klischeebild, dass sich Bürgerssöhnchen und -töchterlein vom glücklichen, zufriedenen Leben in Armut machen.
Der fröhlich-philosophische Clochard, der zwar herunter- aber herumgekommene Tippelbruder, der auf das Wesentliche reduzierte Berber:
Wild, frei und glücklich - so stellt sich das Kind des Überflusses das Leben vor.
Nur selber leben will es so vermutlich nach der ersten Nacht mit zweistelligen Frostgraden, nach dem ersten Überfall durch Neonazis, nach dem ersten Gesundheitsproblem ohne Versicherung, nicht mehr.
Die wenigstens Obdachlosen, denen ich im Laufe des Lebens im Rahmen politischer oder sozialer Arbeit begegnet bin, WOLLEN freiwillig so leben. Die meisten MÜSSEN zwangsweise so leben. Job weg, Schulden, Wohnung weg, PartnerIn weg, Suchtproblem, chronische Erkrankungen - ohne Zähne im Mund lässt es sich nicht fröhlich pfeifen.
Manchmal glaube ich, diese "Arm aber glücklich"-Propaganda, dieses "Besitz belastet nur"-Geschwalle, haben sich Ausbeuter und Sozialleistungsabbauer von einer PR-Agentur entwickeln lassen:
Reichtum macht unglücklich (M.Jackson, die Kennedys, die Gettys...) - also seid dankbar, dass ihr von Hartz IV leben dürft. Kein Geld, keine Sorgen - seid gefälligst fröhlich, ihr Subproleten.
Und wenn wir die Leistungen noch weiter kürzen, so ist das nur zu Eurem Besten - dann habt ihr noch weniger und seid noch glücklicher.