@OptimistOptimist schrieb:Ich mag z.B. auch Fleisch, schränke jedoch den Tieren zuliebe meinen Konsum drastisch ein.
Bei der Argumentation sollte man aufpassen, denn man kann hier sehr leicht gegenargumentieren.
Beispiel:
Ich mag Feuerwerk, schränke jedoch den anderen Tieren zuliebe die Böllerei an Sylvester "drastisch" ein. (Wobei hier offen bleibt, wie viel vor der "Reduzierung" eigentlich geböllert wurde)
Ich mag meinen Hund, schlage und trete ihn jedoch nur einmal die Woche.
Ich mag People of Color, jedoch habe ich ihnen zu liebe meine rassistischen Äußerung drastisch reduziert.
Ich mag Frauen, bin ihnen gegenüber also nur ganz selten gewalttätig und sexistisch.
Optimist schrieb:Und wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir Feuerwerk - also da meine ich jetzt mehr die Raketen - auch sehr gefällt.
Bin jedoch dennoch dagegen, also ist das der Beweis, dass ich es nicht nach meinen Bedürfnissen ausrichte.
Als Beweis würde ich das Dagegensein jetzt nicht unbedingt betrachten, denn wenn jemand sagt, er ist dagegen, kann das auch nur ein Lippenbekenntniss sein. Erst die Tat, bzw. das Unterlassen dieser Tat, wäre meines Erachtens ein Beweis.
Optimist schrieb:Und wenn wir dabei sind, wie schön Bräuche sind, wie wäre es mit einem zünftigen Stierkampf in Spanien? (sind ja glaube hoffentlich dort mittlerweile verboten oder etwas nicht?
Ein sehr guter Vergleich. Nur schade, dass die Userin auf deine Frage nicht geantwortet hat. Die Antwort auf diese Frage hätte mich schon interessiert.
Optimist schrieb:der ist irgendwie auf die Knallerei vorbereitet, die Tiere nicht.
So ist es.
Optimist schrieb:aber die Meisten ängstigen sich.
Zustimmung.
Optimist schrieb:es gibt viele Menschen (u.a. auch ich), denen gehts um ALLE Tiere.
Wenn es einem wirklich um alle Tiere geht, dann wäre die logische Konsequenz aus dieser Moral, so weit wie möglich und praktikabel gewalt- und diskriminierungsfrei zu leben, bzw. diese Lebensweise anzustreben. Es macht meiner Meinung nach nämlich einen großen Unterschied diese Werte auch praktisch und so konsequent wie möglich zu leben oder nur über sie zu reden.
Optimist schrieb:Aber je weniger Quellen für Schädigungen es gibt, desto besser und wenn es halt bedeuten müsste, einen nutzlosen Brauch abzuschaffen.
Müsste man nach dieser Direktive, die ich begrüße, nicht auch den Brauch abschaffen, an Weihnachten unschuldige und wehrlose Tiere zu konsumieren?
Optimist schrieb:Gegen Bräuche die niemanden schädigen hat ja sicher niemand etwas, aber Feuerwerke sind halt nicht ohne.
Genauso ist es. Einige Böller-Befürworter verstehen vermutlich erst dann, was Tiere durchmachen müssen, wenn sie selber Opfer eines Böllerunfalls geworden sind, oder wenn sie ihre Ruhe haben wollen, weil sie alt und krank im Bett liegen, aber um sie herum wie wild geböllert wird.
Bei manchen Befürwortern müsste immer dann, wenn sie ihre Ruhe haben wollen, also zum Beispiel, wenn sie in Ruhe einen Film schauen wollen, oder wenn sie zu Bett gehen, um sich von der harten Arbeit auszuruhen, direkt neben ihnen ein zünftiges Feuerwerk stattfinden Das müssten sie dann so lange ertragen, bis sie begriffen haben, dass sie ihre Freiheit, ihr Spaß, die Freiheit anderer Tiere einschränkt.
Optimist schrieb:wie würdest du diesen Satz auf dich selbst angewendet finden, wenn dich irgendein Umstand in Angst und Schrecken versetzen würde - lang anhaltend?
Eine Antwort würde mich auch sehr interessieren.
Optimist schrieb:Für Tiere dürfte die Angst sogar schlimmer sein als für Menschen, weil sie diese nicht einordnen können, nicht die Ursache kennen.
Absolute Zustimmung.
Optimist schrieb:Das ist eben auch leider so in der Politik, dass Tiere noch viel zu sehr als Sache wahrgenommen werden und ihnen vermutlich von vielen Menschen keine Gefühle zugestanden werden.
Das ist leider wahr. Allerdings trifft das Verdinglichen von fühlenden Individuen meines Erachtens nicht nur auf Politiker zu.
Wenn man im Bereich Tierrechte unterwegs ist, merkt man recht schnell, wie wenig Menschen in (bestimmten) Tieren ein Individuum mit eigener Persönlichkeit und Bedürfnissen sehen, ganz zu schweigen, dass sie ihnen Gefühle zugestehen.
@TussineldaTussinelda schrieb:Aufzeigen, dass Tiere auch so leiden ist der Versuch, Silvester zu relativieren mMn.
Zustimmung. Genau die gleiche Argumentation begegnet man hin und wieder auch in anderen Themenbereichen.
Tussinelda schrieb:Rasen wird gemäht, weil Rasen mit natürlichem Lebensraum im Grunde nix zu tun hat, auch eh nicht viel hergibt.
Stimmt, allerdings wäre es natürlich gut, wenn die Menschen ihren Rasen nicht mehr so oft mähen würden, damit dieser in Zeiten der Dürre nicht vollkommen austrocknet und bei Regen, der Boden das Oberflächenwasser besser aufnehmen kann. Aber vor allem ist das Nicht-Mähen des Rasens gut für all die bestäubenden Insekten, die wir angesichts des menschengemachten Artensterbens dringend brauchen. Was nutzen die sicher gut gemeinten vielen Insektenhotels, wenn die meisten Restaurants für diese Insekten geschlossen sind?
Tussinelda schrieb:Man muss kein Feuerwerk zünden, um am normalen Leben teilzunehmen.
Ganz deiner Meinung.
Tussinelda schrieb:Die Schäden, die wir alltäglich anrichten und kaum vermeiden können, sind ausreichend.
In der Tat, das sind sie. Deshalb ist es meiner Meinung nach auch wichtig, darauf zu achten, den Schaden, den man an Umwelt und Tier verursacht, so gering wie möglich zu halten, sofern machbar natürlich.
@KrautwurmKrautwurm schrieb:Oder, wie sich Wildtiere fühlen
Wie sich Wildtiere fühlen, wenn eines ihrer Familienmitglieder unnötigerweise aus dem Leben genommen wird, scheint vielen Hobby-Jägern auch gleichgültig zu sein..
Krautwurm schrieb:Was ist schlimm, Bräuche zu feiern?
Wenn unschuldige und wehrlose Dritte unter diesen Bräuchen leiden, finde ich das Feiern solcher Bräuche, nur um ein paar Stunden Spaß zu haben, nicht gut. Als ob die Menschen sich das ganze Jahr über nicht schon genug Spaß auf Kosten anderer gönnen.
Krautwurm schrieb:dass irgendwie tatsächlich diese Gesellschaft einen "Knacks" bekommen hat.
Aus meiner Sicht hat die Gesellschaft diesen "Knacks" schon sehr lange. Manche Teile der Gesellschaft hat meines Erachtens sogar einen sehr gewaltigen Knacks weg.
Krautwurm schrieb:Es scheint aber nicht zu interessieren, wie viele Tiere bei einmal Rasen mähen oder Laub fegen leiden.
Oh, doch. Ich kenne einige, bei denen auch das Leiden dieser Tiere von Interesse ist.
Allerdings ist das durch den Menschen verursachte Leiden dieser Tiere, welches sich bedauerlicherweise nicht immer verhindern lässt, kein Grund andere wehrlose und unschuldige Tiere leiden zu lassen, vor allem dann nicht, wenn für das verursachte Leid keine Notwendigkeit besteht.
Feuerwerk ist für das Überleben des Menschens nicht notwendig.
Krautwurm schrieb:Eine Störung ist eben eine Störung für sie, egal welcher Art.
Großartig. Dieses "Argument" muss ich mir für einen anderen Strang merken, wenn sich wieder mal ein wütender Bürger von den Aktionen der Letzten Generation gestört fühlt. Danke
;) @EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Mitten im Wald?
Dafuq?! Du willst, dass die Leute mitten im Wald Raketen steigen lassen und rumböllern?
EnyaVanBran schrieb:Es gibt ja auch noch den Mittelweg, nämlich einfach außerhalb vom Ortsgebiet die Böller zu zünden
Ja, diese Möglichkeit gibt es. Aber du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass sich eine Gesellschaft, die zum größten Teil auf Gewohnheit und Bequemlichkeit ausgerichtet ist, sich auf den Weg zum Ortsrand macht, um dort Böller und Rakete zu zünden?
@BerrylBerryl schrieb:mit der ganzen Moral das Leben madig machen lassen.
Du hast keine Moral?
Berryl schrieb:Ganz besonders wenn man eher spassbefreiten Menschys gegenüber steht.
Glaube mir. Unreflektierten und vom jeglichem Mitgefühl befreite Menschen gegenüber zu stehen und mit ihnen über moralische Themen zu debattieren, ist noch sehr viel anstrengender.
Berryl schrieb:Die Tiere werden es überleben müssen und machen dies auch.
Das ist aber kein wirklich überzeugendes Argument. Denn ersten überleben Menschen, die nicht rumböllern und Raketen steigen lassen, das Unterlassen auch und zweitens, überleben nicht alle Tiere diese unsägliche Knallerei.
Säugetiere wie Fuchs oder Biber können Gehörschäden erleiden. Und es werden regelmäßig an Neujahr tote und verletzte Tiere gefunden, so zum Beispiel ein Biber in Königs Wusterhausen, der nach einer heftigen, durch einen Knallkörper verursachten, Druckwelle ertrunken ist.
Quelle:
https://berlin.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/21626.html#:~:text=S%C3%A4ugetiere%20wie%20Fuchs%20oder%20Biber,Knallk%C3%B6rper%20verursachten%2C%20Druckwelle%20ertrunken%20ist.
Berryl schrieb:Sie sind auch nicht gleichrangig mit dem Menschen.
Stimmt, was aber nicht bedeutet, dass wir Menschen mit Tieren machen können, was wir wollen.