borabora schrieb:Leider kann man sich schlecht wehren, sobald man zu Geld kommt, hält der Staat das Händchen auf,
ob bei Erbschaften, Abfindungen bei Kündigungen usw.
Verschwendung von Steuergeldern sind ärgerlich, da kann man leider nichts dran ändern.
Als Arbeitnehmer kannst Du Dich dagegen in der Tat nicht wehren weil ein Großteil der Abgaben schon abgeführt wird bevor das Geld überhaupt auf Deinem Konto landet.
Als Selbständiger hat man da allerdings schon mehr Möglichkeiten. Selbst mit einem ganz kleinen Unternehmen kann man schon ziemlich erfolgreich Steuern reduzieren. 😉
schleim-keim schrieb:um mich mal als "dämlicher" deutscher zu outen:
wie klappt das so mit aktien-investment als gelobter privatvorsorge, wenn mal wieder der banken-kollaps kommt und an der börse die stricke verteilt werden?
Das eine hat mit dem anderen nicht wirklich etwas zu tun.
Eine echte Altersvorsorge ist für mich eine langfristige Anlage in Aktien also Unternehmensanteile. Das kann man heutzutage tatsächlich sogar ziemlich direkt mit einem Online-Depot machen. Man eröffnet das Depot, zahlt Geld ein und kauft die Aktien seiner Wahl.
Dann bist du in den Unternehmensbüchern i.d.R. als Eigentümer geführt und kannst als solcher Deine Rechte einfordern bzw. geltend machen. Das schließt u.a. das Stimmrecht bei Abstimmungen der Jahreshauptversammlung mit ein.
Halte Dich auf dem Laufenden über Deine Unternehmen. Halte eine enge Verbindung zu ihnen aufrecht. Und wenn Du ein guter Investor sein willst dann bleib ihnen treu - auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Es müssen übrigens aber auch nicht immer nur die Banken sein die kollabieren. Gerade wenn ich mir die Deutschen Banken so ansehe dann weiß ich ehrlich gesagt nicht was da überhaupt noch weiter kollabieren könnte. 😂
Deutsche Bank und Commerzbank beispielsweise haben sich auch bis heute nicht wieder von dem Crash 2008 erholt. Trotzdem werden wir in Deutschland (vermutlich in ganz Europa) noch eine weitere ziemlich heftige Banken-Krise erleben. Davon werden allerdings dann in erster Linie Banken betroffen sein für die der Steuerzahler letztlich bürgt. Beispielsweise die Investitionsbank Berlin die mit Rückendeckung des Berliner Senats auf Kosten der Steuerzahler heute schon faule Kredite an Risikokapital-Gesellschaften und überbewertete Immobilien Unternehmen vergibt.
Also wie Du siehst: Als Deutscher Staatsbürger musst Du gar nicht aktiv in Banken investieren um unter den Verlusten zu leiden. 😂
Das macht der Staat auch ganz ohne Dein aktives Zutun für Dich. 😉
Aber zum Glück gibt es weltweit viele tolle Unternehmen bei denen man wunderbar investieren kann. 🙂
Und btw so ein Crash ist zum Einsteigen übrigens gar nicht so ein schlechter Zeitpunkt.
schleim-keim schrieb:is schon klar, immobilien sind ne tolle sache, es gibt aber ein paar millionen dämlicher deutscher, die sich das nicht leisten können.
Immobilien sind überhaupt keine gute Anlageform. Einzige Ausnahme sind natürlich Wohnimmobilien die man selbst nutzt.
schleim-keim schrieb:mal ehrlich, in deutschland ist man nach meinem empfinden nicht "dämlicher" als andernorts, aber verdammt mißtrauisch. und wenn ich höre, wie bei manchen banken das riestern bei kunden noch angepriesen wird, dann denk ich: zu recht.
Wie gesagt: Die großen Deutschen Banken sind auch heute noch in derselben Krise wie vor 10 Jahren. Genau genommen sind sie sogar heute in einer noch schlechteren Verfassung.
Die Riester-Rente ist übrigens ein klassisches Beispiel für ein Finanzprodukt der Deutschen Finanzwirtschaft. So kompliziert aufgebaut dass kein Sparer jemals durchblicken würde worum es sich da eigentlich handelt. Staatlich gefördert durch Steuerbegünstigungen (damit versucht man ganz gerne immer die Menschen dazu zu zwingen dieses Produkt zu kaufen). Und natürlich ist der einzige Profiteur dabei die Finanzindustrie. 😉
Egal ob Finanzprodukte oder Gesetze. Wichtig ist bei uns in Deutschland immer dass möglichst wenige Menschen dazu in der Lage sind die Konstrukte zu verstehen. Das wird natürlich ganz bewusst so gemacht damit erstmal nur diejenigen davon profitieren die sie gemacht haben. 🙂
Da diese Sachen aber dann bedauerlicherweise nie richtig funktionieren ist es dann nur eine Frage der Zeit bis diese ganzen Systeme in sich zusammenfallen. Das trifft auf die gesetzliche Rentenversicherung ebenso zu wie auf die Riester- oder Rürup-Rente.
schleim-keim schrieb:klaro, da muss man halt selber gucken etc. pp.
aber erstens ist das zeitaufwand, den mancher nicht mehr buckeln kann/will und dann ist es auch ne geistesleistung, die nicht für jeden zu bewältigen ist, weil es nicht ganz unkompliziert ist. man denke bitte immer dran, dass das nichts ist, was man in der schule lernt. das ist ein hindernis für viele menschen. deswegen gleich den begriff "dämlich" zu bemühen - naja...
Mit Riester-Rente etc brauchst Du Dich meiner Meinung nach auch überhaupt gar nicht erst auseinandersetzen. Ich hab es zwar mal versucht aber musste dann auch relativ schnell feststellen dass es einfacher ist 1000 Geschäftsberichte von Aktiengesellschaften weltweit zu verstehen als mich durch dieses irrwitzige Finanz-Labyrinth hindurch zu kämpfen. 😅