Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Kältezeit schrieb:Meiner Meinung nach, wird hier ein völlig falsches und verzerrtes Bild der Frauen damals gezeichnet, weil wir einen Fehler machen: wir projezieren unsere Lebensweise und Bedürfnisse von heute auf sie. Das waren ganz andere Zeiten, es herrschten andere Probleme vor und die Bedürfnisse der Menschen waren ganz anders gelagert

ach ja? Ja, damals wurde ein Bild von Frauen gezeichnet, die ohne Mann nix sind. Der Mann musste die Verantwortung tragen, Entscheidungen treffen, das Sagen haben. Der Mann hatte die Macht, die Frauen nicht. Überlege doch mal bitte, ab wann wir das Wahlrecht hatten? Also wie genau hätte man Einfluss nehmen sollen? Wie hat man Macht, wenn man kein eigenes Geld verdienen darf, nicht mal einen Schritt ohne Zustimmung des Mannes machen darf? Und es bedarf der Macht, um Dinge zu bewegen.

@Kältezeit

Das Thema hat ja nichts damit zu tun für was sie was taugen und für was nicht, sag ja nicht dass Frau das an einer Hand aufzählen könnte.

Früher hatte es die Frau, bzw wir Frauen nicht unbedingt schlecht. Die Männer waren hierzulande noch Gentleman. Man achtete und ehrte die Frau, obwohl schon Tesla damals den aufkeimenden Feminismus beklagte, steht doch hinter jeden starken Mann auch eine starke (und nicht egoistische) Frau.

Auch Lesbenbewegungen in der frühen Kunst - und Literaturszene gab es. Frauen wurden und werden mMn einzig im Islam unterdrückt. Bei uns jedoch niemals wirklich.

@Kältezeit

Ich weiss nicht wo deine Grossmutter war, aber meine war voll im zweiten Weltkrieg und da gabs nichts was schön war, nur viel Elend und leid...und sag mir bitte wie Frauen in solchen Zeiten sich überhaupt wehren konnten?


Wie alt bist du? Es scheint wir schreiben aus anderen Zeiten

SawCleaver schrieb: Frauen wurden und werden mMn einzig im Islam unterdrückt. Bei uns jedoch niemals wirklich.

den Eindruck habe ich allerdings auch n wenig. Bereits im Mittelalter gab es einige starke Frauen, also als die Kirche noch die Oberhand hatte. Des Weiteren gab es ja auch einige Königinnen, die sehr viel Macht besaßen usw...

Ich weiß jetzt nicht genau wie es im Islam war, aber kann schon sein dass da eigentlich immer die Männer die Oberhand hatten.

Ja ich weiß in der katholischen Kirche gibt es heute noch keine Priesterinnen, wohl aber in der evangelischen.
Sowas hat sich aber im Islam bis jetzt noch nicht vollzogen, also so eine Art Aufklärung... aber gut is n anders Thema.

Ich denke ich werde es noch erleben das evt. eine Frau zur Päpstin gewählt wird....hoff ich jedenfalls.

SawCleaver schrieb:Frauen wurden und werden mMn einzig im Islam unterdrückt. Bei uns jedoch niemals wirklich.

Das ist doch Blödsinn, Frauen leiden auch bei uns noch täglich unter Unterdrückung, das Problem ist doch eher wie man dagegen angeht...

SawCleaver schrieb:Auch Lesbenbewegungen in der frühen Kunst - und Literaturszene gab es. Frauen wurden und werden mMn einzig im Islam unterdrückt. Bei uns jedoch niemals wirklich.

Wie bitte? Deswegen durften Frauen in der BRD auch lange nicht ohne Zustimmung arbeiten gehen und solche "Scherze". Frauen wurden und werden auch hierzulande unterdrückt und nicht nur im Islam.

Hmm, soviel ich weiß, bekommen Frauen in gleichen Positionen wie Männer zumeist weniger Gehalt bezahlt.
Wo werden da Männer diskriminiert?

Tussinelda schrieb:Überlege doch mal bitte, ab wann wir das Wahlrecht hatten? Also wie genau hätte man Einfluss nehmen sollen?

Das ist es doch: wir haben angefangen, Einfluss zu nehmen, als wir das Wahlrecht noch nicht hatten. Und haben es dann auch erhalten. Wieso aber nicht schon vor 200 Jahren?

Vielleicht, weil die Damen früher es nicht für nötig erachtet haben? ;)

spiritloop schrieb:Ich weiss nicht wo deine Grossmutter war, aber meine war voll im zweiten Weltkrieg und da gabs nichts was schön war, nur viel Elend und leid...

Eben. Deswegen können wir unsere heutigen Bedürfnisse kaum auf die Frauen aus der damaligen Zeit projezieren.

Bone02943 schrieb:Wie bitte? Deswegen durften Frauen in der BRD auch lange nicht ohne Zustimmung arbeiten gehen u

in der BRD ja :D ...
aber darfste nicht zu laut hier ansprechen sonst heißt es gleich wieder "trotzdem war es eine Diktatur".... :D

@Kältezeit

Natürlich hatte meine Grossmutter genau die gleichen Bedürfnissen wie die Frauen von heute, sie träumte nur so von schöneren Zeiten, musste damals unter einen Patron verdamt hart arbeiten . Meine Mam erzählte mir auch nichts gutes, nichts von dem was du behauptest...ich hab grosse Mühe überhaupt zu verstehen wie du auf solche Aussagen kommst.

Da wird gar nichts Projeziert...da brauchts keine Psychologie das ist auch so ganz Logisch nachzu vollziehen.

spiritloop schrieb:ich hab grosse Mühe überhaupt zu verstehen wie du auf solche Aussagen kommst.

Es ist eben damals wie heute. Keine Frau ist gleich, genau, wie man auch nicht alle Männer über einen Kamm scheren kann.

In der Nachkriegszeit war wohl eher das Überleben wichtiger, als sich darüber zu empören und zu erörtern, wer denn nun eigentlich den Haushalt schmeisst. Mir wird es im vom Krieg zerbombten Deutschland reichlich egal gewesen sein, ob ich nun meinen Kringel auf einen Wahlzettel setzen darf, oder nicht. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass die Bedürfnisse gänzlich andere waren.

Ich bin froh über die Bewegungen damals, vor 40-50 Jahren, genieße ich doch auch die Privilegien, die aus ihnen erwuchsen. Ich habe nur ein Problem damit, wenn Frauen sich damit brüsten, emanzipiert zu sein und im Grunde nur eines tun: das männliche Geschlecht schlechtzureden und zu diffamieren. Im nächsten Atemzug wird dann aber gesagt, dass Männer und Frauen doch gleich sind. Ja, wie denn nun?

Tussinelda schrieb:Und es bedarf der Macht, um Dinge zu bewegen.

und wieder die gleiche frage: wie erklärst du "macht"? kommt da noch was?

@Kältezeit

ich bin da ziemlich bei dir :)

@Dogmatix
Einfluss, Status, Mittel

@Kältezeit

Die hohe Wahlbeteiligung von 78,5 % wurde politisch auch als Zustimmung des Wahlvolkes zum Grundgesetz gewertet, über das nur die Landtage abgestimmt hatten.

das war 1949.......
Wikipedia: Bundestagswahl 1949

so viel also dazu

Kältezeit schrieb:In der Nachkriegszeit war wohl eher das Überleben wichtiger, als sich darüber zu empören und zu erörtern, wer denn nun eigentlich den Haushalt schmeisst. Mir wird es im vom Krieg zerbombten Deutschland reichlich egal gewesen sein, ob ich nun meinen Kringel auf einen Wahlzettel setzen darf, oder nicht. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass die Bedürfnisse gänzlich andere waren.

und die stieg noch...
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2274/umfrage/entwicklung-der-wahlbeteiligung-bei-bundestagswahlen-seit-1949/

@Tussinelda
Du merkst garnicht, worauf ich eigentlich hinaus will. Warum haben die Frauen nicht schon vor 100 oder 200 Jahren damit angefangen, für ihre Gleichberechtigung auf die Straße zu gehen?
Vielleicht, weil sie sich mit ihrer Rolle arrangiert hatten?

Dass sich das irgendwann geändert hatte, bestreite ich ja nicht. Aber scheinbar hatte diese Rollenverteilung bis zu einem bestimmten Punkt auch Vorteile für die Frauen. Das nur zu: "ist alles männergemacht!"

Tussinelda schrieb:Einfluss, Status, Mittel

das sind reine schlagworte. erklärungswert? nicht viel her damit ...

und wie stehts mit @knopper s starken frauen im mittelalter, die frauen des minnesangs?

letztlich kann da der marxismus mehr erklären als der feminismus.

aber ist nu auch egal ...

@Kältezeit
und ich habe mühe mit Frauen die die Männer so hochhalten dass einem schon fast übel dabei wird, wenn man bedenkt was Frauen schon alles durchmachen mussten und übrigens, geht es hier nicht um das, dass Männer schlecht geredet werden, sondern es geht tatsächlich um das, dass es Männer gibt die sich benachteiligt von Frauen fühlen und min. da, sollte Mann und auch Frau beewusst werden..dass das ein Luxusproblem ist was hinegen Frauen damals und noch heute alles durchmachen, es geht nicht um das, dass Männer schlecht gemacht werden sollen.

Es kann nicht sein, dass alles unter dem Teppich gewischt wird und es geht auch nicht so wie du es dir Vorstellst, dass die frauen die Vergangenheit einfach ausblenden können, nochweniger ist heute alles viel besser, ist es gar nicht.

Und in der Nachkriegszeit war nicht nur das Überleben wichtig, du kannst nichts von dem belegen was du sagst.

Glaubst du Frauen fanden es toll, dass sie ihre Männer fragen mussten damit sie die Fahrprüfung machen konnten, glaubst du sie fanden es toll, dass sie schnell heiraten mussten weil sie ohne Mann gar keine Wohnung bekahmen. Sie hatten kein Stimmrecht, erst alls die Männer es ihenn gestatteten...das alles ist gar nicht so weit weg wie du tust.

@Kältezeit


Das ist nicht wirklich dein ernst diese Frage warum Frauen sich nicht schon früher gewert haben....aus purer Angst im Knast zu landen....kannst du das irgend wie nachfühlen? Es gab kleinere Frauenbewegeungen im Untergrund, es stimmt nicht was du sagst, dass es keine gab, dass es kein Bedarf gab, nur hatten sie keine grosse Chancen.

Kältezeit schrieb:Warum haben die Frauen nicht schon vor 100 oder 200 Jahren damit angefangen, für ihre Gleichberechtigung auf die Straße zu gehen?

Erste Ansätze einer Frauenrechtsbewegung entstanden im Zeitalter der Aufklärung und den Anfängen der bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Grundgedanke war die Gleichwertigkeit aller Menschen, wie sie beispielsweise im Laufe der französischen Revolution proklamiert wurde. So forderte Olympe de Gouges mit ihrer Déclaration des droits de la Femme et de la Citoyenne bereits 1791, also kurz nach der Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte (1789), dieselben Rechte und Pflichten für Frauen ein. Denn Aussagen zu Menschen- und Bürgerrechten berücksichtigten zu diesem Zeitpunkt nur Männer.

In Bezug auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern kristallisierten sich bereits sehr früh zwei grundlegend verschiedene Auffassungen heraus: eine dualistische bzw. differenzialistische und eine generalistische bzw. egalitäre Sichtweise. Erstere ging von einer grundlegenden, natürlichen oder durch die neuen Wissenschaften begründeten „Verschiedenheit der Geschlechter“ aus.

Der egalitäre Ansatz basierte auf den Ideen der Aufklärung. Danach waren alle Menschen „von Natur aus gleich“, woraus die Forderung nach der Gleichstellung der Geschlechter in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft abgeleitet wurde.

Wikipedia: Frauenbewegung
man ging eben davon aus, dass es so sein müsste, deshalb fügte man sich. Es hat aber NIX damit zu tun, dass es sich für Frauen "lohnte"