roterstein schrieb:ich bemitleide ja so leute. es ist doch ein trauriges leben. entweder hat man nichts weiterzugeben, oder man hat keinen an den man es weitergeben kann. welchen sinn hat dann das leben? geht es einfach so zu ende?
Was soll traurig daran sein, wenn jemand sein Leben lebt, so wie er es sich vorstellt, und nicht so, wie es nach Ansicht anderer sein müßte, egal ob dem Betreffenden das gefällt oder nicht?
Wer nichts weiterzugeben hat, für den ist es egal, kinderlos zu sein, und der der etwas weitergeben kann und will, der kann sich jederzeit einen würdigen Erben suchen, über Testament oder sogar über Adoption, wenn es um größere finanzielle Werte geht. (Auch Erwachsenenadoption ist bekanntlich möglich.)
Es ist nämlich eine Illusion, daß Kinder immer Interesse daran haben müßten, das weiterzuführen, was ihren Eltern so wichtig war. Kinder haben ihren eigenen Kopf, spätestens als Erwachsene ihr eigenes Leben, ihre eigenen Vorstellungen, und da ist keineswegs immer das wichtig, was den Eltern wichtig war. Kinder sind keine verlängerten Ausläufer ihrer Eltern, keine gleichdenkenden Klone und auch keine willenlosen Sklaven.
Wer also ein wertvolles Erbe weitergeben muß, sucht sich lieber rechtzeitig jemanden, dem dieses Erbe wirklich am Herzen liegt, notfalls außerhalb der eigenen Familie, denn so wird das Erbe eher erhalten als bei Kindern, die sich in keiner Weise darum scheren. Passiert leider oft genug, daß über Jahre und mit viel investiertem Herzblut aufgebaute Sammlungen nach Todesfall im Müll landen oder über Trödelmärkte in allen Winden verstreut werden, weil kein einziger vom Nachwuchs ein Interesse hat an dem "alten Graffl".