Rente mit 40, geht das?

Eine Geschäftsgründung braucht zusätzlich zur eigentlichen Kernkompetenz wenigstens rund ein halbes Dutzend zusätzliche Bereiche, auf denen man die soliden Grundlagen beherrschen muß. Macht man das nicht, dann ist es trotzdem kein Glücksspiel.

Dann ist es ein Eigentor.

Doors schrieb:Wenn Dein Anlageberater wirklich so gut ist, wie er behauptet - warum muss er dann noch als Anlageberater arbeiten?

Wobei man berücksichtigen muss, dass selbst der beste Anlageberater zum anlegen zunächst mal Kapital benötigt und opm ist ein durchaus geeignetes Mittel dieses zu beschaffen.

mfg
kuno

Die Näherungsformel für den Zinseszins ist:

Es braucht 72/Prozent Jahre, um Kapital zu verdoppeln. Nehmen wir mal an, so ein Anlageberater ist gut und schafft durchschnittlich 15% Zins, dann dauert es trotzdem 20 Jahre, um aus 20.000 Euro 320.000 zu machen. Gebühren und weiß der Geier was noch alles gar nicht gerechnet. In der Zeit dazwischen muß selbst der beste Anlageberater gelegentlich in ein Brot beißen.

Thaddeus schrieb:Tiere sind nicht schlank, weil sie sich dafür entscheiden, sondern weil sie müssen.

Es gibt auch fette Tiere. Nämlich wenn sie in einem Nahrungsüberfluss leben. Ich weiß nicht, was Du damit sagen möchtest.

Thaddeus schrieb:Daraus dann ein vermeintliches Glücksspiel zu konstruieren, deckt sich absolut null mit meinen Erfahrungen.

Hier ging es konkret um Geldverdienen z.B. mittels YT. Das kann funktionieren, aber es ist unwahrscheinlich. Es ist letztlich schon ein Glücksspiel, sofern man nicht gerade einzigartige Kenntnisse hat, die zudem weithin begeht sind.
Aber dazu zählen weder Schminktipps noch sonstige YT-typische Anleitungen. Das können viel zu viele Menschen leisten, so dass hier ein finanzieller Erfolg bestenfalls mit viel Glück statt findet.

@kleinundgrün

Das mit dem schlank sein und gesund ernähren bezog sich doch nur als rhetorische Gegenfrage auf "wenn es so einfach wäre, dann würde es ja jeder machen" und zeigt auf, dass es auch durchaus einfach machbares gibt, was eben nich jeder macht.
Dass deshalb auch nich das Gegenteil richtig is, is ja auch klar. ;)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Das mit dem schlank sein und gesund ernähren bezog sich doch nur als rhetorische Gegenfrage auf "wenn es so einfach wäre, dann würde es ja jeder machen" und zeigt auf, dass es auch durchaus einfach machbares gibt, was eben nich jeder macht.

Hm, da bin ich nicht ganz bei Dir.
Es ist nämlich nicht einfach, da es eben der intuitiven Entscheidungsfindung widerspricht.
Rein technisch ist es natürlich leicht - aber eine Ausführung einer Handlung setzt ja auch die Entscheidung voraus, diese Handlung durchzuführen. So mag dann zwar die physische Handlung einfach sein, aber nicht in Kombination mit dem Entschluss, die Handlung durchzuführen.
Einfaches Beispiel: Die Ermordung eines Menschen. Rein technisch sind viele Konstellationen möglich, in denen das recht problemlos funktioniert. Aber dazu gehört eben auch der Entschluss, die Handlung auszuführen und die ist bei einer Tötung - zum Glück - mit massiven Hemmnissen verbunden. Infolge dessen wird eher selten gemordet, obwohl es physisch betrachtet eher einfach wäre.

Kurz, man muss bei der Beurteilung, ob eine Handlung einfach (oder nahe liegend) ist, auch berücksichtigen, wie einfach die Entscheidungsfindung hierzu ist.

@kleinundgrün

Einverstanden, aber es kommt eben auf die Bewertung des Begriffs "Einfach" an.
In dem Kontext "wäre es so einfach, tät es ja jeder" bewerte ich " nicht einfach" als "nicht für jeden machbar". Aber möglicherweise isses ja auch ne Fehlinterpretation von mir.

mfg
kuno

Heißt das jetzt, alle schlanken und sportlichen Menschen leben wider ihre Instinkte?

Sie haben sie unter Kontrolle. Und ja Bewußt leben heißt ja eben auch nicht instinktiv handeln.

kleinundgrün schrieb:Hier ging es konkret um Geldverdienen z.B. mittels YT. Das kann funktionieren, aber es ist unwahrscheinlich. Es ist letztlich schon ein Glücksspiel, sofern man nicht gerade einzigartige Kenntnisse hat, die zudem weithin begeht sind.
Aber dazu zählen weder Schminktipps noch sonstige YT-typische Anleitungen. Das können viel zu viele Menschen leisten, so dass hier ein finanzieller Erfolg bestenfalls mit viel Glück statt findet.

Wie lukrativ eine Videoserie wird, hängt nicht von blinden Wahrscheinlichkeiten ab, sondern davon, was was man wie tut. Das kann man planen und optimieren und anpassen. Die Idee, finanzieller Erfolg bei Youtube sei Zufall ist unwahr.

Ein Schiff kann ziellos im Meer Spazierenfahren oder einen intelligent gewählten Zielhafen haben und mit Kurskorrekturen dort ankommen.

Klar kann da Jemand auch mal Glück haben, aber man ist nicht auf Glück angewiesen.

Kenntnisse eignet man sich an. Jeder kann lernen. Und wenn man das mit Hinblick auf ein wenig Marktanalyse tut, dann kann das auch funktionieren.

Die meisten Leute, die brotlos vegetieren, tun das, weil sie kaum solides Marketingwissen anwenden.

Selbständigkeit = Glücksspiel ist unwahr.

wenn man den richtigen job hat und wenn man viel arbeit, dann geht es.

mit so get-rich-quick geschichten eher nicht. da verdienen meist nur diejenigen, die dir das erzählen.

Thaddeus schrieb:Wie lukrativ eine Videoserie wird, hängt nicht von blinden Wahrscheinlichkeiten ab, sondern davon, was was man wie tut. Das kann man planen und optimieren und anpassen.

Deswegen gibt es ja Hunderttausende von Leuten, die mit YT richtig Geld verdienen ...
Oder doch nicht? Tja, warum wohl ist das nicht der Fall. Weil es zwar Milliarden von Videos und viele Millionen Bereitsteller von Content gibt - aber kaum eine Nachfrage, die individuelle Serien soweit flächendeckend honoriert, dass damit Geld verdient werden kann.

Thaddeus schrieb:Selbständigkeit = Glücksspiel ist unwahr.

Das behauptet keiner. Außer Dir und da ist es ein Strohmannargument. Ich rede davon, mit YT Geld zu verdienen (in einem signifikanten Maßstab). Und das klappt nur mit viel Glück. Vor allem bei Inhalten, die keine allzugroßen Kenntnisse erfordern - und Inhalte, die das tun, sind in aller Regel sehr speziell und haben damit nur wenige, die es interessiert.

Das hat mit Glück nichts zu tun. Und das schaffen deshalb nicht Hunderttausende, weil dazu mehr Kompetenz gehört als mit Mühe und Not ein Video in Moviemaker zusammenzuhauen.

Eine stabile Fangemeinde aufzubauen ist nunmal eine komplexe Materie. Youtube ist da nur das Medium. Der Aufbau findet oftmals anderweitig statt.

Wenn man keine Ahnung hat, was alles dazugehört, dann braucht man tatsächlich viel Glück und scheitert höchstwahrscheinlich. Und Du zitierst jetzt die Unmenge an bemühten, erfolglosen Gelegenheitsvideoerstellern um zu behaupten, daß es auch mit Kompetenz und Strategie ein totales Glücksspiel ist.

Kommt nicht hin.

Wenn man die Summe aller Leute nimmt, die etwas irgendwie versuchen und durch die Anzahl Leute teilt, bei denen es klappt, dann hat man zwar eine Zahl, nur hat diese Zahl eben nichts mit einer Wahrscheinlichkeit zu tun, weil sie die Herangehensweise und die Bildung und das Training nicht berücksichtigt.

Die gescheiterten Selbständigkeiten in meiner Umgebung sind allesamt gescheitert durch:

• Fast nicht existentes Marketingwissen (oder klischeehaftes Halbwissen) und grauenhafte Durchführung
• Kein sinnvolles Ziel, das die Richtung aller Bemühungen vorgibt. Das Handeln bleibt bestenfalls taktisch, anstatt strategisch zu sein
• Sich selbst und/oder die Dienstleistung wichtiger zu nehmen, als den Kunden und seine Bedürfnisse. Völlig vergessend, wer hier der Geldgeber ist.
• Keine Analyse, keine Kurskorrekturen, kein Optimieren. Durchwurschteln und in der Krise mehr von dem machen, was man vorher gemacht hat.

Mit Videos Geld zu verdienen ist weder simpel, noch ein Glücksspiel.

@Thaddeus

Dass spezifisches Wissen und Training dabei helfen können, erfolgreich eine selbstständige Tätigkeit zu betreiben wird wohl kaum wer bezweifeln. Speziell beim Thema "mit youtube Geld verdienen" isses aber letztlich auch so, dass dies nun auch nich beliebig skalierbar is, denn es gibt einen begrenzten Werbe Markt.
Es gilt auch hier: Es kann zwar jeder mit youtube Geld verdienen, aber nich alle.

Letztlich sollte es hier aber um die Rente ab 40, bestritten aus passivem Einkommen gehen und auch wenn das Geld verdienen mit youtube dem einen oder anderen als sehr attraktiv erscheinen mag, passiv isses nich.

mfg
kuno

@kuno7
Weiter oben hatte ich ja schon erwähnt, daß mir die Frage, wie alle gleichzeitig mit 40 in Rente gehen können, zu groß ist und auch zu theoretisch. Es geht um Einzellösungen.

Die 24 Jahre bis 40 brauchen aktives Einkommen. Das geht auch mit Youtube. Man muß halt lernen, wie. Heißt nicht, daß man das ewig weiter macht.

Passives Einkommen kann auch bedeuten, man sucht sich einen passenden Stellvertreter für seine Firma und beschäftigt sich selbst nur ein paar Stunden pro Woche damit. Es gibt Leute, die sind fähig genug, das Durchzuziehen. Letztendlich ist jede Firma mit Mitarbeitern eine Übung in erfolgreichem Verteilen von Arbeitsleistung.

Und ja, der Glücksache-Mythos ist verbreitet und viele glauben das tatsächlich. Vornehmlich Angestellte und ehemalige Selbständige.

Das Ziel sollte eh sein, mit 40 oder eher finanziell frei zu sein, nicht in Rente zu gehen.

Thaddeus schrieb:Die gescheiterten Selbständigkeiten in meiner Umgebung sind allesamt gescheitert durch:

-Aus einer "Not" eine Tugend machen zu wollen.
-Völlig mangelnde Kenntnisse der rechtlichen Bestimmungen.
-"Kriminelle" Handlungsweise.
-Vertrauen und Naivität gegenüber Beratern.
-Völlige Selbstüberschätzung.


Rente mit 40, kann funktionieren, -auch abhängig davon wie wir "Rente" definieren.

@tonnenfieber

Die Listen ergänzen sich.
Man kann es in ein Wort packen: Inkompetenz. Mangelndes Training und/oder mangelndes Wissen.

Thaddeus schrieb:Das Ziel sollte eh sein, mit 40 oder eher finanziell frei zu sein, nicht in Rente zu gehen.

Kann man so sehen, muss man aber nich.

Ansonsten stimme ich dir im wesentlichen zu.

mfg
kuno

Unter finanzieller Freiheit verstehe ich den Zustand, wo man nicht mehr arbeiten muß, um seine Ausgaben zu bestreiten und wo man nicht mehr befürchten muß, arm zu werden.

Nun gibt es Berufe, die man nur des Geldes wegen macht (heißt nicht, daß sie viel Geld bringen) und die möchte man gern abstellen.

Dann gibt es Berufe, wo man nicht früh genug aufhören kann, sie professionell zu betreiben. In erster Linie sind das verschleißende Berufe wie BühnentänzerIn oder Wrestler oder Jackie Chan. Jackie Chan ist ein sehr beeindruckender, aber ungesunder Beruf.

Das Gesundheitssystem fällt mir ein. Die Liste ist lang.

Es gibt aber auch Berufe, die wirklich Spaß machen und skalierbar sind. Die Leute wollen dann eigentlich gar nicht aufhören, weil, nun ja, warum denn?

Insofern finde ich es interessant, den Punkt zu erreichen, wo man frei entscheiden kann, ob und (im Rahmen) was man arbeiten will.