Gebühren in der Notaufnahme?

@Rainlove nein, das ist ganz und gar nicht unser heutiges Gesundheitssystem.
Aber überleg mal- möglicherweise wäre es ja eher aufgefallen, dass die Frau ernsthaft in Lebensgefahr war, wenn Zeit und Kapazitäten frei gewesen wären, um sie besser zu überwachen?

@grätchen
Leider ist das doch unser Gesundheitssystem.

Endlaste den Staat, sterbe früh.

@grätchen
Wie wäre deiner Meinung der realistische, erreichbare Idealzustand?

Was würde sich wie ändern?
Welche Mittel bräuchte man (monetär, personell […] )?
Welche Defizite blieben bestehen oder würde sich neue Defizite entwickeln?
Wenn ja, welche?



@Brocki
Sozialverträgliches Ableben schimpft sich das, am besten einen Tag vor Rentenantritt :Y:

@KFB
So sieht das aus.

Und ich sehe das problem eher bei den fehlenden haus und Fachärzten..

Schaut doch Mal nach Schweden...

@KFB

Genauer: Sozialverträgliches Frühableben

Vilmar sagte wörtlich: „Dann müssen die Patienten mit weniger Leistung zufrieden sein, und wir müssen insgesamt überlegen, ob diese Zählebigkeit anhalten kann, oder ob wir das sozialverträgliche Frühableben fördern müssen.“ Auf die Nachfrage, ob die Pläne der Regierung zu einem früheren Tod von Patienten führen würden, meinte Vilmar: „Wird diese Reform so fortgesetzt, dann wird das die zwangsläufige Folge sein.“
Ärztekammerpräsident Karsten Vilmar
Wikipedia: Sozialverträgliches Frühableben

Da sieht man die unendliche Nachsicht der Politik gegen Quacksalbermethoden im Gesundheitswesen doch mit ganz anderen Augen...

Bei uns ist der Bereitschaftsdienst UND die Notaufnahme EIN Eingang in der Klinik. Die einen gehen dann nach links zur Bereitschaft, die anderen nach rechts. Klingt für mich sehr praktisch, ob es auch wirkl so ist, k.A.

Alphabetnkunst schrieb:Ich finde, da wird ein wenig reißerisch übertrieben.

ich arbeite in einer notfallambulanz und hier wird leider nicht reißerisch übertrieben.
wir haben regelmäßig gelenkschmerzen seit tagen/wochen, die urplötzlich schrecklichst wehtun, halsschmerzen, kleine ausschläge, ... die man keinesfalls bis montag früh überleben kann.

außerdem kommen ständig übervorsichtige eltern, deren kinder sich den kopf gestoßen haben (teilweise nichtmal eine beule haben, sich völlig normal verhalten), ich hatte schon schnitte, die eigentlich mini-abschürfungen waren usw..

sagt man solchen patienten, dass es abends um 6 eventuell zum warten wird, weil außerhalb der ambulanzzeiten nur eine notbesetzung für notfälle anwesend ist und eben solche notfälle vorgezogen werden, kann man sich noch anpöbeln lassen.

ich wäre für eine ambulanzgebühr für jeden.
ich muss auch meine arztbesuche selbst zahlen und bekomm im nachhinein 90% rückerstattet.
man kann ja echte notfälle rückerstatten, die anderen nicht.

kleinundgrün schrieb:Deine Meinung ist aber in dem Fall, dass sie unfundiert ist, nichts wert. Du könntest auch zu diesem Thema Deine Meinung kund tun, dass es morgen regnen wird - das wäre dann zwar Deine Meinung, aber für die Frage des Themas würde sie keine Rolle spielen.
Es ist halt Smalltalk.

Ich bin ja auch nicht hier, um die Probleme der Welt zu lösen, sondern mehr, um mich zu unterhalten, dazu gehört es, meine Meinung kundzutun.
Ob sie nun Fakten enthält, oder eben einfach nur meine Sicht, liegt nicht im Bereich deines Problems.
Soweit ich weiß, steht in den Regeln nichts davon, dass man ausschließlich Fakten diskutiert, also handele ich ja schon mal nicht falsch, wenn ich meine Meinung aufgrund meiner Weltsicht kundtue oder eben, was ich aus Erfahrung kenne. Und ich sehe in meinem Umfeld niemanden pausenlos in die Notaufnahme rennen.
Und das sollte ich dann auch erwähnen können und ist genauso viel wert wie deine Meinung, wenn du sagst, du erlebst das tagtäglich.
Da unterscheidet sich das Recht nämlich nicht, auch wenn sie zwei verschiedene Inhalte repräsentieren.
Wenn ich ausschließlich Fakten haben will, gehe ich in eine Vorlesung, aber chill dann ganz sicher nicht in einer Kommunikationsplattform, in der man seine Freizeit verbringt.

cassiopeia1977 schrieb:ich wäre für eine ambulanzgebühr für jeden.

Du vergisst dabei, dass niemand, der sich das nicht leisten kann, Hilfe in Anspruch nehmen kann.
Schon an der Rezeption schildert man sein Problem, da ansetzen und zurückweisen kann man wohl nicht, da will man gleich lieber noch mehr Geld.

cassiopeia1977 schrieb:ich wäre für eine ambulanzgebühr für jeden.....
man kann ja echte notfälle rückerstatten, die anderen nicht.

Das ist eine sehr vernünftige Idee. Bei Einführung so einer Ambulanzgebühr, nicht für echte Notfälle, wird zwar erst mal wiederr Zeter und Mordio geschrieen, wie damals bei der Praxisgebühr, aber anders als übers Geld kann man leider Menschen wohl nicht erziehen.

achso, vergessen: ich bin nicht aus deutschland, bin aus österreich. in meiner stadt gibt es einen ärztenotdienst. an wochenenden gibts 2 x täglich die möglichkeit, einen arzt aufzusuchen (an der rotes-kreuz-stelle und nachts gibts täglich einen bereitschaftsarzt (eine notrufnummer quasi)

es ist aber wohl bequemer, ins krankenhaus zu fahren.

@KFB den Idealzustand zu definieren oder eine Lösung zu präsentieren, maße ich mir nicht an. Das übersteigt definitiv mein Wissen und Können.

@Brocki ...ähm, Dein Kommentar ist Quatsch...schau Dich bitte mal in einem x-beliebigen Pflegeheimen um, wer/was da alles rum liegt und aufgrund unseres leistungsfähigen Gesundheitssystems NICHT stirbt.

Sorry, wenn ich Mal deutlich werde, aber diese Gebühr ist nichts weiter als
Vorsätzliche unterlassene Hilfe Leistung.
Wir haben drei Hausärzte. Zwei bis in den August im
Urlaub....
Das problem Muss anders zu lösen Sein.
Nur die Politik Will das gar nicht.

Und damit bin ich Hier raus.

Andante schrieb:ich wäre für eine ambulanzgebühr für jeden.....
man kann ja echte notfälle rückerstatten, die anderen nicht.

Das ist eine sehr vernünftige Idee. Bei Einführung so einer Ambulanzgebühr, nicht für echte Notfälle, wird zwar erst mal wiederr Zeter und Mordio geschrieen, wie damals bei der Praxisgebühr, aber anders als übers Geld kann man leider Menschen wohl nicht erziehen.

Wäre es nicht genauso gut, beides an EINEM Standort zu haben? Noch wieder ne Gebühr dazu…., ne, find ich nicht gut. Wen es finanziell nicht so juckt, dem mags ja egal sein.

grätchen schrieb:schau Dich bitte mal in einem x-beliebigen Pflegeheimen um, wer/was da alles rum liegt

weil du das gerade ansprichst: die pflegeheime sichern sich auch ständig ab und lassen jeden gestürzten mit der rettung reinbringen, selbst wenn der patient keine schmerzen/wunden/blutergüsse hat.
ich frage mich oft, wozu das gut sein soll. (schwer demente, nicht ansprechbare patienten ausgenommen)

ihr wisst gar nicht in wievielen arztbriefen ich bei diagnose "keine unfallchirurgische diagnose fassbar" reinschreiben muss.

@cassiopeia1977 ist hier in D ähnlich. Unter 116117 kann man sich außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten sagen lassen, wo ein Arzt Notdienst hat; bei immobilen Patienten kommt ggf auch einer ins Haus. Und in vielen Großstädten gibt's die Notfallpraxen.
Die Leute googeln aber eher ihre Symptome als dass sie schauen, ob's ne Alternative zur NA gibt.

@cassiopeia1977
Meine Oma, Generation sparsam, würde dann aber wahrscheinlich eher dahinsiechen, weil sie Angst hätte das sie sich die Gebühren nicht leisten könnte.

Das selbe Problem sehe ich bei wenig verdienenden und Arbeitslosen.
Da wird dann lieber 10 mal überlegt als in die Notaufnahme, denn da tun 50€ echt weh.

Familie mit drei Kindern,alle drei Kinder krank, Besuch in der Notaufnahme, 150€.
Familie hat aber nur gute 1000€ im Monat zum Leben, da fehlt das wirklich.

grätchen schrieb:Die Leute googeln aber eher ihre Symptome als dass sie schauen, ob's ne Alternative zur NA gibt.

Das ist ja auch noch so ein Ding. In einem anderen Thread erzählen erstaunlich viele, dass sie gar nicht mehr zum Arzt gehen, hier in dem rennt jeder wegen jedem Scheiß. Ist klar...

@cassiopeia1977 oder die dehydierten "Gomer" , die wg. AZ-Verschlechterung kommen... 😂 Ist immer der Klassiker. Hat Samuel Shem ja schon sehr schön beschrieben 😉