Stumpft man durch Antidepressiva ab?

Wenn man unterschiedlichste Medikamente einnimmt und vorab lange gekifft hat, wirkt sich das sowohl körperlich als auch psychisch aus...

Zu dem Medi "Quetiapin"und den Angstzuständen/Panikattacke:

Quetiapin ist in Form von Filmtabletten und Retardtabletten im Handel (auch unter dem Namen Seroquel® / XR®, Generika, Auto-Generika).


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http://www.bipolar-forum.de/read.php?5,531666,531701

Meiner Ansicht nach, und bereits vorher beschrieben, sollte man ruhig auch einmal nach Ursachen forschen....siehe meine Ausführungen auf den vorherigen Seiten. Aber jede/r wie sie/er will...

Grüße, Soluna

@Averses

Averses schrieb am 08.07.2018: wozu ist das gut ?

Für die Pharmaindustrie ist das ein fettes Geschäft. Zum anderen sind die Krankenhäuser meist unterbesetzt und Ärzte sind schlicht weg gezwungen Patienten regelrecht wie am Fließband abzufertigen. Da ist es eben leichter ihnen gleich Medis zu geben und ein "Masse statt Klasse" Programm zu fahren, anstatt mit tiefgehenden, individuell angepassten, psychologischen und rhetorischen Kniffen zu helfen.
Das ganze Gesundheitssystem, grade in Sachen Psychiatrie, ist eben noch hart ausbaufähig. Aber teilweise schon viel besser als früher.

Viele Medis geben den Leuten eine Art Käseglocke, einen geschützten Raum im Kopf. Ein veränderter Chemiehaushalt sorgt für eine veränderte Wahrnehmung. Viele Leute werden erstmal "runtergefahren" damit so wenig Reize wie möglich zum Menschen durchdringen. Bei dem Zeug was dein Mann bekommen hat, hätte wahrscheinlich eine Handgranate neben ihm, nur zu einem müden Wimpernschlag geführt. Übertrieben ausgedrückt. Also kein Wunder, dass dieser da auch fast keine Liebe und wahrscheinlich auch keine Libido mehr verspürte.

Aber alleine dass es ihm aufgefallen ist und er verspürte es dir zu sagen, ist ein Zeichen dass da noch Liebe für dich ist. Außerdem, und dass ist mMn auch der Nachteil wenn mehr mit Medis als individuell mit dem Patienten gearbeitet wird, werden alte Muster dadurch weniger präventiv bekämpft. In dem Fall kannst du ihm besser helfen als jeder Arzt. Denn du kennst seine "Sprache" besser.

Keine Frage, eine harte Zeit für euch beide welche die Beziehung und deine Geduld, auf den Prüfstand stellen könnte.... Aber wenn ihr es zusammen durchsteht, dann wird die Liebe daraus erstarken. Denn ein gewonnener Kampf Seite an Seite gefochten, schweißt zusammen. :)

Averses schrieb:so wie früher als sein ads noch schlimm war

Ich hoffe dass dies den Ärzten bekannt ist
Viele Stoffe wirken anders als bei "normalen" Menschen. Koffein z.b. wirkt nicht anregend, kann Coffeinum nehmen und werde davon verdammt müde. Opipramol wirkt bei den ersten Einnahmen beruhigend und dann gar nicht mehr (laut Arzt sollte dies nicht so sein) von anderen Medikamenten habe ich Halluzinationen bekommen wo mich der Arzt ansah als sie ich irre.
Auch die Wirkung vom kiffen ist zumeist eine andere.

ADS/ADHS Gehirne haben eine Stoffwechelstörung.

das wissen die bereits mit dem ads.

ich würde euch noch gerne etwas fragen was mich sehr belastet und will deswegen aber kein neues Thema eröffnen . ich würde gerne wissen ob ich überreagiere oder ob meine Gedanken und Gefühle berechtigt sind . hängt auch mit diesem Thema zusammen.

wir sind jetzt seit 6 Jahren verheiratet und seitdem er in meine Stadt gezogen ist damals ist es so, dass wir kaum ein "intimleben" haben. das bedeutet von ihm aus passiert nie was . wir haben wenn's hochkommt nur einmal im Monat oder alle zwei Monate mal. und das auch nur weil ich das möchte. seit Jahren schon sehe ich mich nach einer normalen Ehe mit allem was dazu gehört. aber das verweigert er mir. auch wenn es vlt Stress oder Krankheitsbedingt ist. ich weiß gar nicht mehr wie es ist von seinem Mann begehrt zu werden oder mal nicht abgelehnt .
ich warte nun schon seit sechs Jahren das sich was ändert. aber bis jetzt tut sich nichts. er weiß wie sehr ich darunter leide. ich habe schon selbst Depressionen und schlimmeres deswegen . inzwischen ist es so, das ich nur noch weine und nicht mehr weiß was ich tun soll . da er kein Bedürfniss nach Beischlaf hat versteht er nicht wieso mir das so nahe geht. versteht ihr das ? könntet ihr jahrelang in einer Ehe glücklich sein wenn ihr Sehnsucht nach Nähe sex habt aber der Partner nicht? er findet ich übertreibe und ich solle Verständnis für ihn haben . aber ich bin auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen aber für ihn ist kuscheln und küsse austauschen genauso ausreichend wie Sex. bin ich verrückt das ich das anders empfinde? es ist so schwer mit jemanden zusammen zu leben den man liebt aber mit der Person kein erleben führen darf .das zermürbt mich mehr als ich in Worte fassen kann und ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll . ich liebe ihn über alles und will mich nicht trennen aber auf Distanz gehalten zu werden quält mich so sehr ...
er schiebt seine Unlust immer suf den stress und meint ich solle geduld haben vlt hilft ja jetzt die Therapie.
aber ich warte schon seit sechs Jahren das sich was ändert. das tut es nicht . könntet ihr an meiner Stelle so eine zufriedene Ehe haben ? ist es nicht so das Sowas zu einer Ehe dazugehört?

Bekam er während der Zeit Medikamente?

und falls sich jemand fragt ob ich eventuell zu unattraktiv bin. ich achte sehr auf mein aussehen und bekomme oft nur positives zu hören . such mein Mann sagt er finde mich sehr ansprechend. aber das bedeutet mir inzwischen nichts mehr wozu auch . was bringt mir das.

Nein nicht wirklich. zwischendurch mal hat er medikinet genommen aber eher selten .

Wars denn jemals anders mit seinem Verlangen? Bzw mangelndem Verlangen?
@Averses

Ich kann deine Seite voll und ganz verstehen und mich in seine reinversetzen.

ja bevor er zu mir nach Berlin gezogen ist war es nicht ganz so schlimm.

Lebewesen schrieb am 08.07.2018:Ich finde durch Antidepressiva stumpft man nicht nur ab, sondern man entwickelt eine ganz neuartige Persönlichkeit. So wie dieses Medikament in biochemische Prozesse eingreift, ist es ein logischer Prozess, dass Änderungen im persönlichen Verhalten verursacht werden.
Aber weil dies ja als Ziel gilt, erfüllt es seinen Sinn und Zweck...

Der Sinn und Zweck ist es, den Zustand eines gesunden Menschen so nahe wie möglich zu kommen, da nicht das Medikament in biochemische Prozesse eingreift und eine Veränderung der Persönlichkeit verursacht, sondern ist es die Krankheit. Das Medikament soll den Zustand so gut wie möglich korrigieren und es gibt absolut nichts, weshalb man nichts davon halten sollte. Ebenso gut könne man vom Hustensaft nichts halten oder von ner Aspirin oder einfach allen, die dabei helfen, nicht allzu viel von einer Krankheit mitzukriegen.

Lebewesen schrieb am 08.07.2018:Ich halte nichts von diesem Medikament.
Kein psychisches Problem auf dieser Welt kann mithilfe von Symptom-Linderende Substanzen gelöst werden. Es wird lediglich in den Hintergrund gekehrt.
Ich halte eine nüchterne Selbstanalyse in Bezug auf Ursache -> Ergebnis als sinnvoller.

Eine Ursache zu wissen löst gar nichts.
Beispiel: du hast dir einen Knochen gebrochen und weißt genau wovon. Doch davon wird dein Knochen aber auch nicht heil.
AD helfen Patienten, sich besser zu fühlen und machen zudem auch noch therapiefähig.
Aber auch hier ist das wieder fallbezogen, aber damit müsstest du dich mit dem Thema Therapie beschäftigen.

Lebewesen schrieb am 08.07.2018:Wobei ich das Medikament trotzdem nicht verteufeln möchte.
Dennoch wird es meiner Meinung nach verharmlost.

Ich weiß nicht, was du dir so für Stories anhörst, aber Gruselgeschichten existieren davon keine.

Lebewesen schrieb am 08.07.2018:Warum?
Ist es Verschwörungstheorie, dass der Serotonin-Haushalt "optimiert" wird und somit die Wahrnehmung beeinflusst ist?

Nein. Es ist mehr so ein Beitrag, bei dem man sich fragt, ob der wirklich ernst gemeint ist.
Natürlich ist das Ergebnis im erwünschten Falle eine Verbesserung der Wahrnehmung.
Sinn und Zweck von Medikamenten ist es, dass sie einem helfen, trotz einer Krankheit sowas wie eine Lebensqualität zu erhalten und dazu gehört es auch, dass verzerrte Wahrnehmungen wieder so gut es geht korrigiert werden.
Und da muss man sich fragen, was für ein Problem du damit hast.

@Averses

Averses schrieb:er schiebt seine Unlust immer suf den stress und meint ich solle geduld haben vlt hilft ja jetzt die Therapie.
aber ich warte schon seit sechs Jahren das sich was ändert.

Manche Menschen interessieren sich nur wenig für Sex (da gibt es nichts zu therapieren).
Ich habe schon öfter von solchen Geschichten gehört, in denen nur in den ersten Monaten der Beziehung was lief und danach jahrelang nichts mehr.
Ich glaube nicht, dass sich daran noch etwas ändern wird.
Du wirst also eine Entscheidung treffen müssen, ob du so leben willst oder nicht.

Hallo ihr Lieben,

Ich nehme seit 6 Monaten Citalopram und habe 15 Kilo zugenommen. Nimmt man allein durch die Tabletten zu? Ich habe war auch mein Essverhalten verändert, aber habe gelesen dass viele trotz Sport und gesunder Ernährung zugenommen haben. Hat also wohl auch was mit dem Stoffwechsel zu tun. Meine Frauenärztin hat mir angeraten, andere Tabletten zu nehmen. Weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass viele ihrer Patientinnen durch Citalopram zunehmen. Kennt sich jemand vielleicht damit aus, hat ähnliche Erfahrung gemacht.

Ich habe Angst, dass ich trotz Sport und gesunder Ernährung nicht abnehmen werde, die Mühe sozusagen umsonst war, weil der Stoffwechsel nicht mitspielt. Vielleicht sollte man wirklich über andere Antidepressiva nachdenken..

@Lenory

Ist ja seltsam..

Ich nehme auch Citalopram und hatte mich vor der Einnahme erkundigt, ob man von Citalopram zunimmt. Es hieß überwiegend, das sei nicht der Fall. Auch meine Therapeutin beruhigte mich dahingehend, dass bisher keiner ihrer Patienten, die mit Cita behandelt wurden, dadurch eine Gewichtszunahme festgestellt hätten.

Seit 1,5 Jahren nehme ich nun schon das Cita und auch ich habe durch das Medikament nicht zugenommen. Ich schaffe es mittlerweile sogar abzunehmen.

Vielleicht besprichst du das noch mal in deiner Therapie an. ADs kann man wechseln, wenn sie einem nicht bekommen.

@Intemporal
Ja ich werde das mit meinem Arzt besprechen. Deine Aussage beruhigt mich schonmal. Ich habe mein Essverhalten auch verändert. Esse mehr als vorher. Meine Gewichtszunahme wundert mich erst, seit dem Gespräch mit meiner Frauenärztin. Danke für deine Antwort.

@Lenory

Vielleicht wirkt das Cita bei dir appetitanregend... :ask:

Viel Erfolg dir!

@Intemporal
Das kann sein. Ich nehme zum Einschlafen auch noch Trimipramin. Vielleicht kommt die Gewichtszunahme auch daher. Wobei ich sagen muss, dass ich bis vor 2 Monaten noch gekifft habe. Denke das spielt eventuell auch eine Rolle.

@Averses
Aus meinen früheren Pots nochmals zitiert:

Averses schrieb:er schiebt seine Unlust immer suf den stress und meint ich solle geduld haben vlt hilft ja jetzt die Therapie.

Soluna4 schrieb:Zudem scheint es so, dass ein Paargespräch unter therapeutischer Aufsicht sicherlich anzustreben wäre.

Desweiteren:

Averses schrieb:inzwischen ist es so, das ich nur noch weine und nicht mehr weiß was ich tun soll . da er kein Bedürfniss nach Beischlaf hat versteht er nicht wieso mir das so nahe geht. versteht ihr das ?

Soluna4 schrieb:Selbstverständlich ist so eine Erkrankung aber auch für den Partner eine besondere Belastung, die ihn ebenso aus seiner gewohnten Sicherheit heraus hebeln kann!!
Am sinnvollsten könnte es in so einem Fall sein, sich, unabhängig, ebenfalls einen Therapeuten zu suchen, um sich dort Unterstützung zu holen.

Beste Grüße,Soluna

Lenory schrieb:Ich habe Angst, dass ich trotz Sport und gesunder Ernährung nicht abnehmen werde, die Mühe sozusagen umsonst war, weil der Stoffwechsel nicht mitspielt. Vielleicht sollte man wirklich über andere Antidepressiva nachdenken..

Soluna4 schrieb:3) Gibt es einen von Mensch zu Mensch verschiedenen Abbau-Ablauf-Weg von Medikamenten. Dafür sind wiederum unterschiedliche Enzyme nötig. Diese Enzymvarianten sind wiederum genetisch bedingt. Sprich: wo der eine keine Nebenwirkungen (oder positive Wirkungen) zeigt, kann der andere massive Nebenwirkungen aufgrund eines schlechteren Abbauweges haben.

Soluna4 schrieb:Aber...Was Ad´s angeht: Ad´s "heilen" nicht, sondern halten nur einen gewissen Spiegel aufrecht.

Lenory schrieb:Ich habe Angst, dass ich trotz Sport und gesunder Ernährung nicht abnehmen werde, die Mühe sozusagen umsonst war, weil der Stoffwechsel nicht mitspielt. Vielleicht sollte man wirklich über andere Antidepressiva nachdenken..

Zum Beispiel können, wie oben von mir schon bemerkt, noch viele andere Faktoren zu einer massiven Gewichtszunahme führen: dazu kommen: Fruktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, Histaminintoleranz. Diese mit einem Ad zusammen plus genetische Abbaustörung plus "falsche" Ernährung (bezogen auf Nahrungsmittelunverträglichkeit) kann diese Gewichtszunahme sehr einfach erklären.

Aber: viele Patienten sind leider viel zu bequem sich selbst einzubringen und umzuswitchen und suchen lieber eine schnelle Pille!!
DAS ZAUBERWORT heisst hier: Selbstverantwortung zu übernehmen...

Und:ein Arzt der bemerkt, dass er dem Patienten nichts näher bringen kann, wird ihm seinen "Wunsch" erfüllen. Zum einen, weil es in den Leitlinien für diverse Erkrankungen so vorgesehen ist und zum anderen weil ihm nicht die nötige Zeit für jeden einzelnen Patienten zugestanden wird.

SO schauts aus in unserer ganzen medizinischen Versorgung....

@Lenory

Ich habe mich gerade mit einem guten Freund darüber ausgetauscht und er sagte, Trimipramin gehört zu den tricyclischen ADs (iirc) und einige davon seien dafür bekannt, Gewichtszunahme zu verursachen.