Sich ausnutzen lassen - eigene Dummheit?

@Arachnoidea
Vielleicht ist es dann besser das du dann ab jetzt die Hilfe sein lässt. Wenn man freiwillig hilft ist das was anderes, aber genauso wenig wie du einen Anspruch auf das Geld erheben kannst, sollte sie keinen Anspruch auf Hilfe haben, gerade wenn du es nicht willst.

Naja sie hätte sich halt auf eine finanzspritze gefreut - ich kann das nachvollziehen..ich find die TE kann nun mit würde abtreten :D sie hat genug getan und das ist schon wundervoll.

Ich finds übrigens gut, dass du sie darauf hinweisen möchtest, dass die Nichte das Auto doch verkaufen soll. Ich würde es auch subtil versuchen..😊

Mal ne blöde frage ist die Großnichte deren tochter? Sorry x)

Eintagsfliegin schrieb:Mal ne blöde frage ist die Großnichte deren tochter? Sorry x)

Das ist die Tochter der Tochter / des Sohnes von der Schwester / des Bruders :P

@Arachnoidea

Nicht nur im Familienkreis, sondern auch bei Freunden, Chefs, Kollegen etc. muss man manchmal auch laut und deutlich "NEIN!" sagen können. Sonst droht tatsächlich die Gefahr, ausgebeutet oder ausgenutzt zu werden.

Was Erbschaften angeht: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, bei denen Erbschaftsangelegenheiten nicht Gerichte beschäftigt hätten.

TangoSierra schrieb:Das ist die Tochter der Tochter / des Sohnes von der Schwester / des Bruders :P

Also quasi dasselbe wie die TE ist? Wieso kriegen dann nicht alle Nichten/Neffen wat? Oder hat sie den Vorteil weil sie eine Brut hat?

Wenn ich eines nicht mag bei geldangelegenheiten in der familie, dann ist es unverhältnismäßigkeit. Ich habe schon immer Summen mit meinen Geschwistern geteilt, selbst dann, wenn es an mir lag, mit dem Geld zu tun und machen was ich mag. Selbst dann wenn ich finde, dass eine Person garnichts kriegen sollte. Aber bei Geld hört Familie und Freundschaft auf :D

Sie soll sich einfach wie ein süßer aal so langsam rauswinden...sie hat schließlich ihr eigenes Leben das sie sich aufbaueen muss, im gegensatz zur Großnichte.

Doors schrieb:Was Erbschaften angeht: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, bei denen Erbschaftsangelegenheiten nicht Gerichte beschäftigt hätten.

Ja, so kenne ich es auch. Immer wenn man eine Erbschaft riecht, kommen sie alle aus ihren Löchern und dann wird gestritten. Ziemlich anstrengend. Ich habe weitere 10 Geschwister und auch meine Eltern haben sich hier schön was aufgebaut. Am einfachsten wäre: "Bitte alles verprassen". Aber wenn nicht: Ich habe für mein Teil entschieden das ich mich raushalte und mir was eigenes aufbaue. Wenn die sich später streiten wollen, dann bitteschön.

@Eintagsfliegin

Die TE ist die Nichte, wenn ich das richtig verstehe. Warum das Testament so gestaltet wurde, kann ich nicht beurteilen. Irgendeinen Hintergedanken wird der Onkel schon gehabt haben, aber ich mag nicht mutmaßen

tja...immer wenn es um Geld geht setzt der Verstand irgendwie aus, sieht man ja auch so schön bei Lottogewinnern z.b.
Wie der eine Typ der mal im TV war "Ich hab erstmal mal allen nen Sportwagen gekauft"....da denkt man sich nur ganz laut, mit Facepalm, WTF bzw. "WHY?" und schüttelt 3 mal mit dem Kopf. :D

und genauso ist es hier... bei Erbschaften hören die Freundschaften auf.

Wenn ich so n bissle grundsätzlich überleg, sollte die TE trotzdem happy sein..immerhin hat sie Tante, Onkel etc.p.p. sie hat ne Familienbande...manche haben nur ihre Geschwister und nicht mal das gescheit...von Geld mag ich erst garnicht reden..muss jeder selber schauen, sowie es sich gehört.

Es geht nicht um das Geld, sondern die Relation der Prioritäten. Während die TE das Wohl der Tante als eine Priorität in ihrem eigenen Leben betrachtet und dies deutlich zum Ausdruck bringt, setzt die Tante als Priorität, dass sie „ihre Ruhe haben will“ und die TE aber gerne weiter so sputen darf.
Diese Ruhe im Alter, die die Tante hat, hat sie ja der Nichte zu verdanken. Ihr kommt die Fürsorge der Nichte zugute dann darf der Nichte doch auch irgendetwas zu gute kommen. Das ist menschlich und berechtigt. Davon ab auch vom BGH folgendermaßen erklärt:

„ Zu der schweren Verfehlung muss weiter subjektiv eine „tadelnswerte, auf Undankbarkeit deutende Gesinnung“ hinzutreten. Der Beschenkte muss mit seinem Verhalten demnach die Dankbarkeit vermissen lassen, die der Schenker billigerweise erwarten kann.

Im Umkehrschluss bedeutet es es also, wer etwas schenkt, darf etwas erwarten.

Wer es nicht tut, Hut ab, sein Ego zu im Griff zu haben. Die Mehrheit dürfte es nicht sein.

Man darf ein Mindestmaß an Dankbarkeit erwarten. Ob sich die Tante aus ihrer eigenen Sicht dankbar verhält oder der Meinung ist, dass sie ihren Teil der Fürsorge abgeliefert hat, als die TE bspw. Noch jünger war (durch Unterstützung in der Erziehung und Pflege oder auch finanziell) sei dahingestellt. Man müsste dazu die Tante auch fragen.

Aber ich fänd es auch mal toll, wenn jmd meine ganzen Sachen gewissenhaft erledigen würde und ich mich entspannt zurücklehne und nur die nötigen Anweisungen gebe *lach

Also, meine Tante (76) und Onkel (77) haben keine Kinder.
Die Großnichte (45) ist die Tochter der verstorbenen Nichte meiner Tante.

Ich glaube, dass jeder im Leben seinen Teil zu tragen hat und man über andere nicht sagen sollte,er oder sie sollte doch froh sein. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken. Ich habe keine Eltern mehr und meine Geschwister wollen zueinander keinen Kontakt. Trotzdem bin ich mit meinem Leben zufrieden. Tante und Onkel waren immer mein Familienersatz. Mein Onkel sagte noch vor einiger Zeit zu mir, dass ich wie seine Tochter sei und seitdem mein Vater,sein Bruder, gestorben ist, er mich als solche sieht.

Wie schon gesagt haben die beiden das Testament gemacht als mein Cousin und ich noch nicht geboren waren. Mein Onkel sagte mir noch vor seinem Tod,dass er das Haus an mich vererben möchte. Es ist nicht sehr viel wert, aber er hat es selbst gebaut,deshalb hänge ich dran,genauso wie er daran hing. Bisher haben beide immer penibel darauf geachtet, dass mein Cousin,die Großnichte und ich zu gleichen Teilen Dinge bekommen, bis auf die letzte Tafel Schokolade, deshalb bin ich sehr verwundert über ihre Entscheidung. Es ist ihre ganz eigene und das respektiere ich. Aber mein halbes Leben lang hat sie mir gegenüber die Hand in dem Sinne aufgehalten, als dass ich immer gut genug für jegliche Hilfe war, die über das normale Maß hinaus ging. Ich habe mich wohl einfach in meiner Tante getäuscht und sehe nun, dass es wohl mein Onkel war, dem mein Cousin und ich so wichtig waren wie die beiden mir.

Arachnoidea schrieb:Mein Onkel sagte mir noch vor seinem Tod,dass er das Haus an mich vererben möchte. Es ist nicht sehr viel wert, aber er hat es selbst gebaut,deshalb hänge ich dran,genauso wie er daran hing. Bisher haben beide immer penibel darauf geachtet, dass mein Cousin,die Großnichte und ich zu gleichen Teilen Dinge bekommen, bis auf die letzte Tafel Schokolade, deshalb bin ich sehr verwundert über ihre Entscheidung

Da kommen wir doch der Situation viel näher. Sprich das doch an. Ich denke mit der richtigen Wortwahl und wahren Emotionen wird's Anklang finden..

Arachnoidea schrieb:Mein Onkel sagte mir noch vor seinem Tod,dass er das Haus an mich vererben möchte. Es ist nicht sehr viel wert, aber er hat es selbst gebaut,deshalb hänge ich dran,genauso wie er daran hing.

Das ist natürlich was anderes. Dann kam ihn einfach in den Sinn das Testament zu ändern. Natürlich ärgerlich für dich.

@Busaya
Ja, so sehe ich es auch.
Als ich 19 war und meine Eltern gestorben sind, habe ich auch deren Beerdigung und Auflösungen der Wohnungen organisiert. Da hätte ich mir gewünscht, dass Tante und Onkel mir helfen, habe aber nicht darum gefragt.
Gerade gestern sagte Tante über eine Verwandte, sie fände es frevelhaft, dass diese nicht ein paar Tage nach Tod des Onkels bei ihr vorbeigekommen wären, das gehöre sich ja so. Aber bei mir gemeldet oder gar vorbeigekommen bei mir ist sie damals auch nicht. Ich glaube, ältere Leute nehmen nur noch sich selbst wahr und ihr ist wirklich nicht bewusst,dass sie mich kränkt.

@Arachnoidea
Wie stehst du eigtl. zu deiner Großnichte?

@Arachnoidea
Um auf deine Frage zurück zukommen: sich ausnutzen lassen, muss nichts mit Dummheit zu tun haben.
Wenn das Gefühl der Befriedigung überwiegt, für einen anderen Menschen etwas Gutes zu tun, obwohl du weiß, dass er nichts im Gegenzug geben will, kann überwiegen. Es gibt Menschen mit stark ausgeprägtem Helfersydrom und möglicherweise ist es einfacher für dich sich ausnutzen zu lassen (so empfindest du es ja mittlerweile) als einem alten Menschen weitere Hilfe zu verwehren. Dann ist es nicht dumm sich ausnutzen zu lassen.

Wenn der Leidensdruck zu groß ist, musst du Abstabd nehmen in dem Wissen, dass du alles getan hast, wozu du freiwillig bereit warst und es nicht bereust, obwohl künftig anders über dich geredet wird. So ist das eben mit der subjektiven Wahrheit.

@Eintagsfliegin
Mit ihr habe ich zu Geburtstagen Kontakt und wenn ich Tante zu mir einlade, wie letzte Woche zum Grillen, lade ich sie, ihren Mann und die fast erwachsenen Kinder auch ein. Sie lädt mich auch ab und an zu deren Geburtstagen ein.
Ich hab trotzdem ziemlich Bedenken, dass ich gerade auch alle Überweisungen und Verkäufe für meine Tante tätige. Wenn sie morgen im Tag verstirbt, darf ich mich wahrscheinlich noch dafür rechtfertigen. Meine Tante erzählte mir, dass Großnichte ausgerastet ist, als Großnichtes Oma ins Heim kam und sie nicht das Vermögen von Oma bekam- Großnichte hatte sich gerade wegen der zu erwartenden Summe ein neues Auto bei VW bestellt. Sie hatte halt gedacht, nun bekommt sie alles von Oma, wie schon vorher das Haus ihrer Mutter.
Es war halt immer in meinem Kopf, Cousin, Großnichte und ich erben irgendwann, obwohl die beiden anderen nie irgendwas für Tante und Onkel getan haben und trotzdem habe ich alles mögliche gemacht und es war okay für mich. So allerdings fühle ich mich verkackeiert und ihr habt recht, ich muss mich dann abgrenzen.

Vll kriegen einfach immer nur die "Großen" was ab....so läufts im leben: nie fair. Abgrenzen solltest du dich aber auf alle fälle. Bau dir was auf ☺

@Eintagsfliegin
Ja, darauf läuft es hinaus- im Leben ist halt nichts fair und man darf sich einfach nicht mit andren vergleichen.

Allein schon in einem so privilegierten Land wie unserem aufgewachsen zu sein im Vergleich zu vielen,die einfach in armen Ländern geboren sind macht mich manchmal denken,wieviel Glück ich habe.

Ich werde Tante morgen und am Sonntag sehen, ich werde berichten ob und wenn ja wie es nochmal zur Sprache kam/wie es ausgeht.

@Arachnoidea

Du hattest ja schon vorher erwähnt, daß das Testament bereits VOR Deiner Geburt verfasst wurde, Dich also damals noch gar nicht berücksichtigen konnte.
Auch sind/waren Onkel & Tante mit nicht mal 80 nicht sooo alt und in Verbindung mit Deiner Aussage, Du hättest Dich "die letzten paar Monate" besonders um beide gekümmert, deutet für mich alles darauf hin, daß der Tod Deines Onkels sich nicht von sehr langer Hand abzeichnete, sondern alles relativ zügig ging.
Meine Schlussfolgerung darum:
Keine böse oder "undankbare" Absicht von Onkel & Tante, sondern - leider - einfach dumm gelaufen.
Gibt es denn "nur" das Haus oder besitzt/bezieht Deine Tante auch ausreichend Geld?
Falls zweites der Fall ist, würde ich künftig tatsächlich freundlich um Erstattung der Dir für Deine Hilfe entstehenden Kosten wie Benzingeld bitten.
Ansonsten:
Wie fit ist Deine Tante denn gesundheitlich?
Falls zu erwarten ist, daß sie noch viele Jahre vor sich hat, kann noch viel passieren, ehe die "Endlösung" ansteht, Haus kann auseinanderfallen, Tantchen auf die Idee kommen, umzuziehen oder oder oder.
Ich fürchte, im Moment bringen Dich irgendwelcher blinde Aktionismus oder ähnliches nicht weiter.
Hilf Ihr, soweit Du magst und kannst, lass Dir entstehende Kosten bezahlen, aber schränke Dein eigenes Leben nicht ein und warte, wie sich die Dinge entwickeln.