Als junger Erwachsener bei den Eltern leben

Wenn ich könnte würde ich sofort ausziehen. Bei mir gibt es aber einige Probleme, ich bin Asperger Autist, ich leider unter Panikattacken etc. Momentan kann ich froh sein wenn ich es packe einkaufen zu gehen. Alleine wohnen wäre jetzt im Moment eher kontraproduktiv. Klar macht es mir ein bisschen was aus wenn Leute reden, aber das tun die doch ständig, statt sich um ihren Kram zu kümmern. Ich bin jetzt 22 Jahre alt und habe mMn noch Luft nach oben was das angeht. Ich bin zuversichtlich dass ich irgendwann mal alleine wohnen kann. Aber alles braucht seine Zeit und sich selbst zu hetzen bringt nichts

@Falco1996

Ich bin auch eine Asperger-Autistin! Und bin eine echte Spätzünderin, ich wurde erst mit 29 aus der Wohnung meiner Eltern geschmissen und musste in eine WG für Asperger-Autisten ziehen, in Basel leider waren da nur männliche junge AS-Autisten und keine AS-Frauen, die in meinen Augen minderbemittelt waren. Da hielt ich es dann nicht lange aus und zog nach 8 Monaten wieder aus!

@Wolkenleserin

Oha, rausgeschmissen zu werden ist auch nicht grade toll :/ Ich hoffe dass du dich da wo du jetzt wohnst wohl fühlst

Also, ich bin FAST 27 Jahre und lebe noch zu Hause, aber wir (meine Mum, mein Bruder(19 J.) großes Eigentum, ich lebe in einer seperaten abgeschlossene Kellerwohnung und mein Bruder hat sich mit seiner Freundin das Dachgeschoss ausgebaut. Meine Mum wohnt mit 2 Katzen die mittlere Etage. Früher haben wir die Wohnung tatsächlich vermietet, aber nachdem ich aus einem Berufsschulinternat zurück kam , bin ich dann dort eingezogen.

Es hat Vor- Nachteile, es ist immer jemand da, man kann aber auch nicht "jede" abschleppen für ein Schäferstündchen, denn "BigBrother" bzw Mother is watsching you :D auch noch mit 27 :D

Ich finde ab einem gewissen Alter möchte man doch auch mal selbstständig sein und leben. Ist es nicht unangenehm neuen Leuten erklären zu müssen, dass man in dem Alter noch bei Mutti wohnt?

@PaulyD
Im Elternhaus zu wohnen muss nicht zwangsweise Unselbstständigkeit bedeuten. ;)

Dini1909 schrieb:denn "BigBrother" bzw Mother is watsching you :D auch noch mit 27 :D

Mütter hören nie auf Mütter zu sein. Selbst wenn man sie darauf hinweist, dass sie sich in Dinge einmischt, die eigentlich nicht ihrer Einmischung bedürfen.

In einigen Bereichen schon finde ich.

PaulyD schrieb:In einigen Bereichen schon finde ich.

Bitte fühl dich frei das komplett zu elaborieren. :)

Also ich bin damals mit 17 ausgezogen. Die Arbeit, die ich fand war 200 km weit weg, ging eben nicht anders :D
Kam aber mit 20 zurück, um mein Abi nachzumachen und habe in der Zeit auch bei den Eltern gewohnt. Trotz Nebenjob war es geldtechnisch so am besten. Mit 23 bin ich dann wieder ausgezogen zum Studieren.
Ich find es okay. Mein Bruder studierte direkt und wohnt dementsprechend noch mit 22 daheim. Er will zwar ausziehen irgendwie, aber bei einem riesen Haus, in dem dann nur noch zwei Leute wohnen, lohnt sich das einfach. Verstehe nicht, wieso viele so einen Wind darum machen, wenn man dann noch zu Hause wohnt. Bei solch großen Immobilien kann man froh sein, wenn die komplett genutzt und vorallem wenn sich von allen Seiten drum gekümmert wird.

@Gurkenman

Ich denke schon. Erstens wird es leichter, sich eine eigene Familie, Partnerschaft aufzubauen. Man wird selbstständiger, muss sich nicht mehr für alles rechtfertigen, wird nicht ständig beobachtet. Es gibt dir ein Stück Freiheit, die du vorher wahrscheinlich nicht kanntest.

Also ich bin auch erst mit 30 Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen. Lag aber auch daran das ich mir vom finanziellen her keine eigene Wohnung leisten konnte.

Wirklich schlimm fand ich es aber nicht noch zuhause zu wohnen. Wobei ich jetzt nicht wieder zurückziehen wollen würde^^

Anmerkung - Die aktuelle Diskussion geht aus dieser hervor: Mit Ü30 noch bei den Eltern wohnen, wie findet ihr das?

@Gurkenman
Wir kennen deine Umstände nicht und daher kann man ersteinmal nicht sagen, ob deine Lebenssituation normal war oder nicht. Klar, mit 34 bei den Eltern wohnen ist ersteinmal schon eigenartig. Doch man muss einfach weiter denken und sich fragen, wieso das so war und wie diese Person bei den Eltern gelebt hat.
Kleine Wohnung, eigenes kleines Schlafzimmer bzw. nur die Couch und Mama macht jeden Tag Essen und die Wäsche, während Papa das Auto bezahlt. Nee, also sowas wäre zum Beispiel unnormal. Aber vielleicht ist es ja doch eine größere Bude und man könnte das Leben eher wie eine Art WG mit den Eltern vergleichen. Heißt: Das Kind hat ein separates Schlafzimmer, übernimmt Aufgaben im Haushalt, bezahlt hier und da mal was, füllt gelegentlich den Kühlschrank und verdient seine eigene Kohle. Ja dann ist das grundsätzlich nicht verkehrt. Denn diese Person ist in vielen Punkten selbstständig und nicht von den Eltern abhängig.

Warum man bei den Eltern noch wohnt? Das kann viele Ursachen haben. Eine der größten Ursachen ist die Wohnungsnot. Kann ja sein, dass die Wohnung der Eltern nah an der eigenen Arbeitsstelle wohnt oder einfach nur super gelegen ist und es in der Nähe keinen bezahlbaren Wohnraum gibt. Dann verschlechtert sich die Lebenssituation doch nur, wenn man ausschließlich aus dem Grund auszieht, um alleine zu leben. Nee, das wäre doch total bescheuert.

Ich zum Beispiel wohne mit Mitte 20 noch bei meinen Eltern, habe aber mein eigenes Einkommen und kümmere mich selbst um meinen Kram (Autoreparaturen, Wäsche, Einkäufe etc). Gelegentlich übernehme ich Rechnungen und dann hat sich das auch erledigt. Außerdem bin ich fast jeden Tag von früh bis abends nichteinmal zu Hause.
Warum wohne ich da noch? Wohnung hier sind übelst teuer. Vor Kurzem stand ich kurz vor dem Wohnungskauf, aber dann war der Preis plötzlich unverschämt hoch. Dafür könnte ich mir auf dem Land ein Haus bauen. òÓ
Nun werden aber innerhalb des nächsten Jahres meine Eltern wegziehen und dann übernehme ich halt die Wohnung hier. Noch besser. :D

Du kennst es vielleicht. Hin und wieder kommen dumme Sprüche von anderen, aber lass die Leute doch. Die kennen deine Lebensumstände nicht. Meine auch nicht und daher ist es auch völlig egal, was die denken. Lediglich in der Frauenwelt kommt es nicht so toll an, wenn im Schlafzimmer nebenan Mami und Papi sind. :D

Ich bin mit 19 ausgezogen und habe es nie bereut.
Die erste Wohnung war klein, hatte keine richtige Heizung, die Fenster waren undicht, die Gegend war auch nicht die Beste. Ich hatte keinen Fernseher, kein Internet und überhaupt kaum Möbel - aber es war eine total schöne Zeit!
Ich konnte tun und lassen was ich wollte, habe gelernt mit wenig (oder manchmal kein) Geld auszukommen. Musste mich nirgends rechtfertigen, einfach toll!
Finanziell war es natürlich hart, aber wenn ich mich so in meinem Freundeskreis umsehe, habe ich aus der Zeit viel gelernt. Ich kann wahnsinnig sparsam sein, (das war als Teenager nicht unbedingt so) und ich habe heute wahnsinnig viele Vorteile davon.

Womit ich bei Männern, also Ex-Partnern, sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, sind die Müttersöhnchen, die die Mama immer noch alles regeln lassen. Wäsche waschen, Wohnung putzen, Bank - Versicherungsgeschäfte, einfache Termine ausmachen und sonst alles wozu sie keine Lust haben. Dabei ist es nicht relevant ob der Mann dann zuhause wohnt oder nicht.
Man kann unselbstständig sein in einer eigenen Wohnung oder selbstständig im gleichen Haus.

Ich bin mit 19 von zuhause ausgezogen wäre aber auch gern schon früher ausgezogen. Einfach weil ich eine selbstbestimmte Erwachsene sein wollte ohne Aufsicht von meinen Eltern. Finde es immer etwas seltsam wenn man diesen abnabelungswunsch nicht hat und mir stellt sich dann die Frage ob das nicht finanzielle Gründe hat. Dabei kann man auch mit wenig Geld gut als junger Mensch leben, es gibt WGs usw.. Da ist dann auch richtig leben in der Bude und eine wichtige Erfahrung bzw Lebensabschnitt bei dem man viel lernen kann und Spass haben, den man nicht verpassen sollte.

Ich bin mit 20 zuhause raus weil es gut passte und weil ich es wollte. Für mich war es die richtige Entscheidung.
Bei meinen 3 teenagenden Kindern bin ich mir noch nicht sicher, ob ich ebenfalls dazu raten sollte:

Meine Tochter (16) wird wohl ziemlich früh auf eigenen Füßen stehen wollen und können.
Bei meinen Söhnen (15) könnte das anders laufen. Die werden länger Unterstützung brauchen bis sie soweit sind.
Macht zwar nix; Miete zahlen wir ja nicht, Platz ist genug und sie packen auch fleißig mit an im Haushalt und im Garten.

Allerdings... mit ü25 werden auch die beiden schon den Führerschein und einen Beruf in der Tasche haben.
Ne feste Freundin hoffentlich auch. Wenn sie dann immer noch zuhause wohnen wollen, würde ich mich fragen ob was falsch gelaufen ist.

Syrah schrieb: es gibt WGs usw.. Da ist dann auch richtig leben in der Bude und eine wichtige Erfahrung bzw Lebensabschnitt bei dem man viel lernen kann und Spass haben, den man nicht verpassen sollte.

kommt ganz auf den Typ Mensch drauf an. Ich brauche das überhaupt nicht und denke auch nicht das ich was verpasst habe. Wäre mir viel zu unruhig und zu wenig Privatsphäre.
Dann die ganze Sache mit der Haushalts-Organisation, wie man Küche usw.. hinterlässt. nee da brauch ich schon meinen eigenen Raum. :D

Dennis75 schrieb:Allerdings... mit ü25 werden auch die beiden schon den Führerschein und einen Beruf in der Tasche haben.

sei dir da mal nicht so sicher... ich kenne so einige die in dem Alter beides noch nicht haben, und die sind recht normal drauf.

Dennis75 schrieb:Ne feste Freundin hoffentlich auch. Wenn sie dann immer noch zuhause wohnen wollen, würde ich mich fragen ob was falsch gelaufen ist.

ja hm, das ist leider die vorherrschende Meinung in unserer Gesellschaft...dann muss halt irgendwas falsch gelaufen sein. :D
Ich würde sagen nein, muss nicht unbedingt.

knopper schrieb:sei dir da mal nicht so sicher... ich kenne so einige die in dem Alter beides noch nicht haben, und die sind recht normal drauf.

Was soll daran normal sein, wenn Auszubildende in praktisch allen Bereichen gesucht werden und das Arbeitsamt jedem den Führerschein bezahlt, der nachweisen kann dass er dadurch einen Job bekommt?

Also Sorry, da kann ich mir als Erklärung echt nur vorstellen (abgesehen von gesundheitlichen Gründen oder unvorhergesehenen Problemen im Studium) dass sie es nicht nötig haben. Und genau das meine ich wenn ich sage, ich würde mich fragen ob da was falsch gelaufen ist.

Aber so hat jeder seine Meinung. Müssen ja letztlich auch die Eltern wissen wie sie mit so einer Situation umgehen.

@Dennis75

ich weiß nicht wie es da bei der Finanzierung im Studium aussieht. Glaube ich aber nicht.
ich meine ja auch nur das es solche und solche gibt... wäre doch ziemlich langweilig wenn JEDER junge Mensch, also nahezu 100% genau einen ähnlichen Weg einschlagen würde, also dann und dann zu hause raus, dann und dann Studium / Ausbildung beendet, irgendwann heiraten und Kinder....
Jeder ist halt individuell, und das sollte man akzeptieren...

knopper schrieb:ich weiß nicht wie es da bei der Finanzierung im Studium aussieht. Glaube ich aber nicht.

Im Studium wohl eher nicht; wenn man mit 19 Abi macht und nicht nur den Bachelor will kann´s ja auch sein dass man mit 25 noch dabei ist. Das ist ja auch eine sinnvolle und vernünftige Aufgabe. Das würde ich bei meinen Kindern auch auf jede erdenkliche Weise unterstützen.

Ich bin mit 16 von zu Hause weg - und habe diesen Schritt nie bereut. Ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da.
Bei meinen Kindern lautet(e) die Devise: Abi in der Tasche - und raus!