@emz Es ging darum, dass es der Job der Lehrerin wäre, den Mitschülern zu helfen, mit dem Todesfall umzugehen. Unter anderem, indem sie sie so weit wie möglich informiert, das wird für den Umgang mit Kindern in einem Todesfall immer empfohlen (ohne dass man auf medizinische Details eingehen muss).
Dann wurde gesagt, die Lehrerin könne gar nicht wissen, was vorgefallen ist, dürfe das nicht mitteilen, solle auf keinen Fall den Eltern ein Gespräch anbieten, habe sich unbedingt an den Datenschutz zu halten (als hätte jemand verlangt, die Krankenakte zu veröffentlichen), solle sofort mit dem Unterricht weiter machen und die Mitschüler "ablenken", dann wird die Geschichte an sich in Frage gestellt und jetzt ist es auch keine Lehrerin mehr, sondern eine Privatperson ....
@emz @borabora Nichts davon entspricht heutigen pädagogischen und psychologischen Standards und Empfehlungen. Ich dachte,ihr googelt vielleicht selbst mal danach, aber es scheint viel wichtiger, die Lehrerin mit ihrem falschen Verhalten in Schutz zunehmen und die Geschichte in Frage zu stellen.
Hoffentlich geht ihr mit Kindern in eurem Umfeld in solchen Situationen nicht genauso um.
Also habe ich mal nachgeschaut und meine Ansichten bestätigt gefunden.
Hier die Empfehlungen:
Hier ist es besonders wichtig, auf diese Leere einzugehen, die Mitschüler so früh wie möglich zu informieren und ihnen so genau wie möglich zu erklären, was passiert ist. Der Tod wird ohnehin Gesprächsthema Nummer eins unter den Schülern sein, doch sollte die Trauer im Vordergrund stehen und nicht das Rätseln über die Art des Todes. Daher ist es wichtig, dass die ganze Schulgemeinschaft über den Tod informiert wird und zwar, wenn eben möglich, zeitgleich und auf jeden Fall persönlich, damit keine Unsicherheiten entstehen.
(...)
Um die genaue Information zu gewährleisten, sollte der Klassenlehrer, möglicherweise begleitet von einem Kollegen, den schweren Gang zu den Eltern antreten und sich aus erster Hand informieren lassen oder zumindest mit ihnen telefonieren, damit keine falschen Informationen gestreut werden. Auch wenn die Zeit für die Eltern besonders schwer ist, werden sie in der Regel froh über die Anteilnahme sein, da ihr Kind einen Großteil der Zeit in der Schule verbracht hat. Sowohl bei den Eltern als auch bei der Information in der Klasse ist es erlaubt, ja sogar wichtig, als Lehrer authentisch zu bleiben und seine Betroffenheit zu zeigen.
(...)
Schüler dürfen erleben, dass es Situationen gibt, die ihre Lehrer belasten. Sie müssen jedoch auch erfahren, dass Lehrer sich diesen Situationen stellen, indem sie z. B. über das Geschehene sprechen, indem sie auch ihre unklaren Gedanken formulieren.
(...)
An einem der nächsten Tage sollte mit den Schülern geklärt werden, wie die Klasse sich an der Beerdigung beteiligt, ob sie etwas vorträgt, ob sie als Gruppe oder jeder einzeln dort hingeht. Das ist davon abhängig, was die Eltern wünschen, ob der verstorbene Mitschüler einer Religionsgemeinschaft angehörte und welche Rituale dort vorgesehen sind, wie weit der Beerdigungsort entfernt ist, wann der Termin ist.
https://www.lernando.de/magazin/281 (Archiv-Version vom 05.08.2020)Lehrer machen natürlich auch mal Fehler, gerade unter Schock. Aber das nimmt der Geschichte, wie sie passiert ist, nicht den Schrecken für die Schüler. Man könnte da einfach zustimmen und sagen: "Ja, das war falsch, sich so zu verhalten."
Und falls jetzt wieder der Einwand kommt, dass das möglicherweise ganz anders war ... es war für die Kinder so. Man sollte Kindern das Vertrauen entgegen bringen, ihre Geschichte ernst zu nehmen, sonst erzählen sie einem das nächste mal gar nichts mehr.