Darf eine Grundschullehrerin sich so äußern?!

Ja, die Leute sind neugierig und wollen alles wissen, was als normal gilt.

Auf der anderen Seite gehen die näheren Umstände Keinem was an, finde ich.
Man muss auch berücksichtigen oder daran denken, ob das im Sinne der Angehörigen ist.


Schwierige Sache.

emz schrieb:FF schrieb:
Welchen Grund gibt es, eine Krankheit zu verschweigen?
emz: Weil es schlichtweg keinen was angeht. So einfach ist das.
Aber das schrieb ich ja schon.

@borabora
@emz
Jeder Pädagoge und die meisten Eltern würden sagen, dass man mit Kindern offen sprechen soll.
Wenn die Eltern den Lehrern gesagt haben, warum der Mitschüler gestorben ist, sollte man das auch weiter geben. Wenn die Eltern das nicht getan haben, dann kann man auch das den Schülern mitteilen und es begründen.
Wenn Erwachsene sterben, ist es ja auch den Angehörigen und Freunden überlassen, die ihn begleitet haben, ob sie die Todesursache nennen.

Wäre ich die Lehrerin, hätte ich mit den Eltern des verstorbenen Kindes darüber gesprochen.

Natürlich muss man nicht jede grausige Einzelheit schildern, aber nur "er ist tot" ist für die Mitschüler einfach nicht genug. Das war von der Lehrerin falsch - wie gesagt: Dann hätte sie besser "Er kommt nicht mehr" gesagt.

@FF

Ich finde, ist eine zweischneidige Sache.

Ich z.B. würde nicht wollen, das der Tod meines Kindes irgendwo thematisiert würde.

Muss man auch Verständnis für haben.

Ist genauso, wo mein Vater in der Klinik war, totsterbenskrank.
Jedesmal wurd ich darauf angesprochen.

Damals hatte ich nicht den Mut, den Leuten offen ins Gesicht zu sagen, das es bald zu Ende geht u. ich nicht darüber sprechen
wollte.
Die Tränen haben es besser ausgedrückt.

Ein konkretes Beispiel, warum man besser keine ärztlichen Diagnosen rausposaunt.
Ein Viertklässler war an einem Hirn-Aneurysma gestorben. Da machte sich schnell das Gerücht breit, das Kind sei geschlagen worden. Weil sonst passiert ja sowas nicht.

@emz
Du meinst, durch Verschweigen beugt man Gerüchten vor?
Und es könnte nicht an genau so einem Fall wie dem Aneurysma gelernt werden, dass es eben auch andere Ursachen gibt?
Der Tod eines Kindes wirft immer die Frage auf, warum. Das Verschweigen der Todesursache wirft umso mehr die Frage auf, warum geschwiegen wird.

Ich habe nicht von "hinausposaunen", sondern von einer Erklärung für die Mitschüler geschrieben. Auch ist nicht die Rede davon, dass die exakte Diagnose genannt wird.

Nochmals: Dann würde ich den Tod eher gar nicht erwähnen, als die Schüler mit so einer Information sitzen zu lassen.

FF schrieb:Nochmals: Dann würde ich den Tod eher gar nicht erwähnen, als die Schüler mit so einer Information sitzen zu lassen.

Schon mal daran gedacht, dass die Mitschüler aus der Nachbarschaft, denen der Tod des Kindes nicht verborgen bleibt, sich dann erst recht verarscht vorkommen, wenn sie gesagt bekommen, der kommt nicht mehr?

Wenn erst mal Gerüchte im Umlauf sind, ist es völlig müßig darüber nachzudenken, was vielleicht gelernt werden könnte.

@emz
Gerüchten oder den Ängsten von Kindern begegnet aber nicht mit Schweigen. Das macht es nur noch schlimmer.

Wie (mehrfach) gesagt: Es hätte ja auch schon genügt, wenn die Lehrerin gesagt hätte, dass die Eltern nicht darüber sprechen wollen. Auch dafür finden sich gute Erklärungen, die den Eltern keine Schuld zuweisen.

@FF

Es ist alles gesagt, was es zu sagen gibt.
Weitere Haarspaltereien möchte ich nicht betreiben.

emz schrieb:Oder ist das nicht mehr so, dass jeder Lehrer einmal die Woche Elternsprechstunde hat?

Also bei uns werden Elterntermine nur nach Absprache vergeben. Aber wir sind auch keine Grundschule.

Schwierige Sache, ob und wie die Lehrer mit der Klasse sprechen sollen, wenn ein Schüler gestorben ist. Vor allem, falls dieser Schüler Geschwister hat, die in die gleiche Schule gehen. Wenn die Kinder hören: "XY kommt nicht mehr", werden sie sich wundern, wenn sein Bruder oder seine Schwester trotzdem noch kommt, und daraus folglich schließen, dass XY nicht umgezogen sein wird. Dann machen sie sich erst recht gedanken oder bombadieren Bruder/Schwester mit Fragen.

Ähnliches gilt, wenn man sagt: "Die Eltern wollen nicht darüber sprechen". Es wird immer Mitschüler geben, die keine Rücksicht darauf nehmen und die Geschwister trotzdem mit Fragen bedrängen. Und sollte das Kind Selbstmord begangen haben, wird es für die Geschwister noch schlimmer werden.

All das muss das Lehrpersonal auch bedenken, falls ein Geschwisterkind die Schule besucht. Auch wenn die Eltern in ihrem Kummer nicht daran denken.

emz schrieb am 01.02.2018:Könnte es sein, dass es dich schlichtweg nichts angeht, woran er gestorben ist?

Was heißt es geht mich nichts an?Er war ein Mitschüler von mir und der ganzen Klasse wurde brutal gesagt,daß er tot sei aber niemand weiß woran er mit 13 starb!Zumindest seine Schulfreunde hätten Recht darauf zu erfahren woran er starb............

@BackToLife
Vielleicht war es ja tatsächlich Rücksichtnahme auf etwaige Geschwister?

BackToLife schrieb am 26.01.2018: In den Nachrichten kam ja, dass ein Schüler,
einen anderen Mitschüler getötet hat.

war das ein Mord, oder verstehe ich das falsch?

BackToLife schrieb am 26.01.2018:Und berichtigte mir, das seine Lehrerin, geäußert haben soll, dass die Kinder auch so enden werden!

die Lehrperson unterstellt demnach, dass es in der Klasse oder der Schule mindestens noch einen potenziellen Mörder geben muss.

Ein 9 jähriges Kind, drückt sich anders aus. Ich gehe davon aus, dass die LP es so in den Raum gestellt hat. Deshalb würde ich sie fragen, ob sie das gesagt hat und an wen sie als nächsten Täter denkt.

Wenn Du Dich selbst nicht traust, dann mach das über den Elternbeirat der Klasse. Vielleicht stellt sich bei der Gelegenheit raus, dass diese Auesserung noch andere Kinder aufgenommen nach hause getragen haben.

borabora schrieb am 02.02.2018:Ich z.B. würde nicht wollen, das der Tod meines Kindes irgendwo thematisiert würde.

Muss man auch Verständnis für haben.

Ja so schon.Aber wenn man jemanden sagt,ein Freund oder Mitschüler ist gestorben sollte man sagen,warum.
Weil auch für Freunde ist es schlimm,diese Ungewissheit.Da sollte man klar darüber reden,zumindest sagen,es war ein Unfall,so haben alle Gewißheit was passiert ist.

borabora schrieb am 02.02.2018:Ist genauso, wo mein Vater in der Klinik war, totsterbenskrank.
Jedesmal wurd ich darauf angesprochen.

Damals hatte ich nicht den Mut, den Leuten offen ins Gesicht zu sagen, das es bald zu Ende geht u. ich nicht darüber sprechen
wollte.
Die Tränen haben es besser ausgedrückt.

Das ist natürlich schlimm und manche Leute haben halt auch ein Auftreten wie der Elefant im Porzellanladen.Trotzdem werden die meisten Leute Anteil nehmen,wenn jemand krank ist oder gestorben ist.

wolke7 schrieb:die Lehrperson unterstellt demnach, dass es in der Klasse oder der Schule mindestens noch einen potenziellen Mörder geben muss.

ich denke sie meinte damit das die in der Klasse Opfer werden....(alle so enden)

@josie321
@BackToLife
Pardon! Der Kommentar um 14:38 war an @josie321 gedacht. Vielleicht hatte der tote Mitschüler ja Geschwister in der Schule.

@AlteTante

Nein,er hatte keine Geschwister,er war ein Einzelkind,ist natürlich umso schlimmer für die Eltern!

@josie321
Okay. Dann gilt mein Argument hier nicht.

josie321 schrieb:ich denke sie meinte damit das die in der Klasse Opfer werden....(alle so enden)

ja, so habe ich es auch verstanden. Aber um Opfer zu werden, braucht es ja einen Täter.

@wolke7

wolke7 schrieb:Aber um Opfer zu werden, braucht es ja einen Täter.

Klar.Aber wenn die erst 9 Jahre alt sind,kann man noch nicht sagen ob jemand ein Mörder wird.Ich habe selbst schon gefährliche Mitschüler gehabt aber man kann in dem Alter noch nicht sagen ob jemand ein Mörder wird,da sie meiner Meinung nach noch zu jung sind.

Wenn ca 12-Jährie enorme Gewalt ausüben ist es schon verdächtiger