Erneute Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Sanitäter

Hallo @CrvenaZvezda1 ,

ich bin ebenfalls bei der Polizei. Im Lande Hessen.

Ich selbst wurde noch nie angegriffen oder "übel" beleidigt. Ich weiß aber von Kollegen die schon solche Begebenheiten hatten.

Deine Eingangsfrage war ob die Tätlichkeiten gegenüber Polizisten und Sanitätern zugenommen haben.

Ich weiß nicht ob ich dies nach 5 Jahren dienst unterschreiben kann.

Es kommt immer mal wieder vor. Früher aber auch schon.

Ich denke, dass das subjektive Gefühl des Anstieges auch (vielleicht nicht nur) duch die erweiterte Konektivität/Transparenz/Vernetzung tangiert wird.

Einfach ist die Arbeit nicht! Die Bedingungen könnten aufjedenfall besser sein! Sprich z.B. mehr Personal.

@TerracottaPie
Freut mich die Meinung von einem Kollegen zu lesen.

Es gibt da natürlich Unterschiede in welcher Abteilung man Tätig ist. Ich kenne euer System nicht und wie eure Aufgabenbereiche sind.
Ich bin aus der Schweiz. Da variiert es von Kanton zu Kanton. Was mir bzw. uns aufgefallen ist, ist, dass vermehrt Jugendliche straffällig werden. Ich denke da an Vergehen und Teils Verbrechen, weniger an Uebertretungen.
Ich musste bei meiner Ausbildung ebenfalls die Ausbildung zur Feuerwerhrmann machen und bin auch als solcher Tätig, wenn es der Erstangriff erfordert. Mein Polizeikorps unterhält noch ein Feuerwehrpiqett, deswegen.
Auch da lösten wir - durch was auch immer - Unverständniss und Missgunst in der Bevölkerung. Nicht selten kamen Beschwerden rein, weil wir nun mal um 01:00 Uhr morgens zu einem Einsatz dringlich rausmussten. Da konnte man sich manches anhören.

Die Schwester meiner Frau ist Aerztin, sie müssen im städtischen Kantonsspital in Zürich durch ein "Grossaufgebot" der Securitas beschützt werden, teils auch durch Polizeifunktionäre, da der normale Betrieb einfach nicht mehr gegeben ist. Zu riskant.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Sie-spucken--beissen-und-tragen-Waffen--18984040

Ich behaupte nicht zu wissen, dass die Gewalt definitiv gestiegen ist. Ich behaupte auch nicht, dass die sozialen Medien keinen Einfluss haben. Ich interessiere mich für Meinungen und Erfahrungen und probiere mir dadurch ein Bild zu machen.

Gruss

CrvenaZvezda1 schrieb:Ich bin aus der Schweiz

Achso. Und ich dachte du meintest nur ein anderes Bundesland :D

Da dürfte es sicher einige Abweichungen zu eurem System geben. Ich selbst fahre auch öfter Streife in Frankfurt am Main. Stehe also auch direkt an der "Front".

Wenn wir unterwegs sind bemerke ich die Blicke und die Aufmerksamkeit (den Respekt?) der Passanten. Man möchte keine Probleme bekommen.

Soweit mein Eindruck.

Natürlich macht sich der Unmut beispielweise bei Festnahmen bemerkbar. Für mich aber noch normal und im Rahmen.

Ist je nach Fall auch unterschiedlich. Ist knapp 1 1/2 Monate her, dass ich das erste mal Gebrauch meiner Schusswaffe nehmen musste und auch abgedrückt habe.

War etwas aufwühlend für mich. Ich habe einen Hund erschossen.

CrvenaZvezda1 schrieb:ebenfalls die Ausbildung zur Feuerwerhrmann

Bis auf wenige Grundlagen musste ich dies nicht.

Deinen Link habe ich mir angeschaut. Solche Vorfälle gibt es und ich kann nur den Kopf schütteln.

Habe ich allerdings noch nicht erleben müssen.

CrvenaZvezda1 schrieb:Was mir bzw. uns aufgefallen ist, ist, dass vermehrt Jugendliche straffällig werden. Ich denke da an Vergehen und Teils Verbrechen, weniger an Uebertretungen.

Das wiederum kann ich unterschreiben. Die Hemmschwelle nimmt immer weiter ab. Gerade bei den jungen Menschen.

Das sind andere Zeiten und Generationen.

Keine schönen Entwicklungen die sich da abzeichnen.

Kc schrieb:So macht man das in einem funktionierenden Rechtsstaat. Egal, um wen es sich beim Täter handelt.Es braucht keine neuen und härteren Gesetze, sondern die klare Umsetzung dessen, was bereits Gesetz ist.

Das unterschreib ich so. ;)

Allerdings hatte ich zuvor schon das Problem fehlender Finanzen und fehlenden Personals bemängelt. Und da ist das ganze leider nur schwer umsetzbar. :(

mfg
Eye

@TerracottaPie
Nein nein, anderes Land :D

Ich bin selber bei der Verkehrspolizei, also Frontpolizist. Schwerpunkt Verkehr aber wir sind natürlich mobil und sind meistens überall die ersten vor Ort.

Ja, es gibt beide Seiten. Diejenigen, welche fast schon Angst haben und sich nicht trauen und solche die eine Konfrontation willkommen heissen. Im Sinne: Von dir lasse ich mir sicher nichts sagen und "beweise mir dass ich xyz gemacht habe" o.ä.

Ja, ich hatte noch keinen, aber fast von der MP. Heikle Situation und schon extrem mulmig. Und doch, trotz schwerer Bewaffnung und Ausrüstung und Vollabsperrung kamen die Leute wie am Fliessband um mitzuteilen, dass sie jetzt um jeden Preis da durch die Absperrung müssten und was uns einfallen würde, ihnen einfach den Zugang zum Restaurant zu versperren. Da gab es eine Wegweisung mit Körperkontakt halt weil sich der Passant wehement gegen die Anweisung wehrte, nicht durch die Absperrung zu laufen wo noch das Delikt vor 10 Minuten war und die Täterschaft noch vollbewaffnet im Objekt sein könnte. Die Presse und die Kommentare zum Artikel verteufelten die Polizeiliche Wegweisung grossteils aufs schärfste. War teils echt zum kotzen. Aber muss dir da vermutlich nichts sagen, wirst es genug aus eigenen Erfahrungen kennen.

Der Pöbel von linken Sparte (siehe Antifa und co) hassen Cops, des weiteren ist die Justiz so lasch dass kein Straftäter einen Cop ernst nimmt und sie ohne zu zögern abschlachten.

@NothingM
Die linken sind was Gewalt angeht schlimmer als die rechten. Hemmungsloser, chaotischer, gewaltbereiter. Man siehe Hausbesetzungen etc.
Naja, zum Glück sind wir noch nicht beim Abschlachten angekommen.

NothingM schrieb:Der Pöbel von linken Sparte (siehe Antifa und co) hassen Cops, des weiteren ist die Justiz so lasch dass kein Straftäter einen Cop ernst nimmt und sie ohne zu zögern abschlachten

Ich bin ein Jugokommunist, muss ich deswegen Cops allgemein hassen :ask:

CrvenaZvezda1 schrieb:Die linken sind was Gewalt angeht schlimmer als die rechten. Hemmungsloser, chaotischer, gewaltbereiter. Man siehe Hausbesetzungen etc.
Naja, zum Glück sind wir noch nicht beim Abschlachten angekommen.

Zumindest in Deutschland und Österreich. In Polen und USA bspw. dürfte es ganz anders aussehen.

Venom schrieb:Ich bin ein Jugokommunist, muss ich deswegen Cops allgemein hassen :ask:

Srry seit g20 habe ich eine gesunde abwehrende Haltung zu linker Sparte entwickelt.

Venom schrieb:In Polen und USA bspw. dürfte es ganz anders aussehen.

Jepp weil dort polizei, feuerwehr, lehrer etc noch als autoritäten verstanden und unterstützt werden. Bei uns verliert ein Polizist sein Job wenn er es wagt einen Straftäter etwas zu hart anzufassen wegen menschenrechte kotz...

@Venom
Naja, ich kann nur aus eigener Erfahrung reden und da sieht die Lage nun mal so aus. Ich habe noch nicht in den USA oder Polen gearbeitet obwohl ich in den USA mehr das Problem vieler verschiedenen Gruppen sehe als nur einer. Oder auch der diversen Gangs was man hier viel weniger hat.

CrvenaZvezda1 schrieb:Ja, es gibt beide Seiten. Diejenigen, welche fast schon Angst haben und sich nicht trauen und solche die eine Konfrontation willkommen heissen. Im Sinne: Von dir lasse ich mir sicher nichts sagen und "beweise mir dass ich xyz gemacht habe" o.ä.

Ich glaube fast, dass mein Erscheinungsbild gerade in Ffm eine besondere Rolle spielt. Ich schaue aus wie ein Südländer und bin noch recht jung (28).

Bin aber eigentlich Dominikaner. Also eher Latino.

Habe quasi einen "Draht" zu "denen".

CrvenaZvezda1 schrieb:Ja, ich hatte noch keinen, aber fast von der MP. Heikle Situation und schon extrem mulmig.

Sei froh, dass es nicht weiter ging. Gerade in meinem Fall (Hund erschossen, der eigentlich nichts dafür kann) hat es mich sehr beschäftigt.

CrvenaZvezda1 schrieb:Und doch, trotz schwerer Bewaffnung und Ausrüstung und Vollabsperrung kamen die Leute wie am Fliessband um mitzuteilen, dass sie jetzt um jeden Preis da durch die Absperrung müssten und was uns einfallen würde, ihnen einfach den Zugang zum Restaurant zu versperren. Da gab es eine Wegweisung mit Körperkontakt halt weil sich der Passant wehement gegen die Anweisung wehrte, nicht durch die Absperrung zu laufen wo noch das Delikt vor 10 Minuten war und die Täterschaft noch vollbewaffnet im Objekt sein könnte. Die Presse und die Kommentare zum Artikel verteufelten die Polizeiliche Wegweisung grossteils aufs schärfste. War teils echt zum kotzen. Aber muss dir da vermutlich nichts sagen, wirst es genug aus eigenen Erfahrungen kennen.

Kenne ich. Die Leute meinen dann immer, sie hätten doch ein Recht darauf etc.

Sie verstehen nicht, dass es zu ihrem Schutz ist.

NothingM schrieb:Srry seit g20 habe ich eine gesunde abwehrende Haltung zu linker Sparte entwickelt.

Sieht man. Das hattest du aber auch schon vorher glaube ich. Und Linke und Linksextremisten sind nicht ein und dasselbe btw.

NothingM schrieb:Jepp weil dort polizei, feuerwehr, lehrer etc noch als autoritäten verstanden und unterstützt werden.

Nein, dort dominieren Rechtsextremisten. Das meinte ich.

CrvenaZvezda1 schrieb:Naja, ich kann nur aus eigener Erfahrung reden und da sieht die Lage nun mal so aus.

Ich stimme dir da zu. Wobei man da Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus keinesfalls unterschätzen sollte oder gar weniger schlimm machen als die Deppen beim G20-Gipfel.

Und was USA angeht das habe ich vor Kurzem noch erwähnt. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges bishin zu heutiger Zeit aber vor allem in den 60'ern und 70'ern gab es große Probleme mit korrupten und rassistischen bzw rechtsextremistischen Polizisten in USA die nicht selten auch KKK-Mitglieder oder Anhänger dessen waren. Deshalb sind sie bis heute nicht allzu beliebt dort, vor allem bei den Schwarzafrikanern.

Venom schrieb:Und was USA angeht

Ganz anderes Pflaster.

@Venom
Wow, also ist konsequente Strafverfolgung inzwischen rechts?

NothingM schrieb:Bei uns verliert ein Polizist sein Job wenn er es wagt einen Straftäter etwas zu hart anzufassen wegen menschenrechte kotz...

Erstmal gibt es eine Untersuchung.

Und auch Polizisten haben sich an Regeln zu halten. Sonst funktioniert das ganze nicht.

P.S.
In den Staaten sieht dies teils wieder anders aus. Da sind die Polizisten auch keine Beamten und haben oft eine viel kürzere Ausbildung als hier, je nach Verwendung. Auch stehen sie bisweilen alleine da bei manchen Vorwürfen.


mfg
Eye

@PrivateEye
Ja, der Polizist darf sich von Pöbel bespucken, beschimpfen, mit steinen.bewerfen lassen ohne gegenwehr ^^

NothingM schrieb:Wow, also ist konsequente Strafverfolgung inzwischen rechts?

Ich rede von den ganzen rechtsextremen Junkies in Polen und USA die Scheiße bauen und nicht von der Polizei. Oder redest du gerade von dem was ich über den Rassismus in USA schrieb?

NothingM schrieb:Ja, der Polizist darf sich von Pöbel bespucken, beschimpfen, mit steinen.bewerfen lassen ohne gegenwehr ^^

Nope. Und hier in Deutschland sind wir auch immer zu zweit unterwegs. In den Staaten ist dies häufig anders.

NothingM schrieb:Ja, der Polizist darf sich von Pöbel bespucken, beschimpfen, mit steinen.bewerfen lassen ohne gegenwehr ^^

Hm, also ich habe nichts in der Art verlauten lassen.

Nur eben, dass sie sich auch an die Gesetze halten müssen.

Das dies bisweilen sehr frustrierend ist, verstehe ich sehr gut. Auch @TerracottaPie und @CrvenaZvezda1 haben dies ja erkennen lassen.
Zu oft wird solches Verhalten von Angreifern etc bagatellisiert und zu schnell sind sie wieder raus, wenn sie mal einen Abend drin waren. Und der Aufwand ist weit höher als das Ergebnis.

Deswegen vertrete ich auch die gleiche Meinung wie @KC. Die bestehenden Gesetze hier sind völlig ausreichend, nur müssen sie auch konsequent angewendet werden/können.

Wo wir wieder beim Thema Einsparungen/Personal etc sind.

TerracottaPie schrieb:Und hier in Deutschland sind wir auch immer zu zweit unterwegs. In den Staaten ist dies häufig anders.

Das ist ein definitiver Unterschied. Auch hat dies dort teils extrem den "Zusammenhalt" der Polizisten geprägt, auch wenn dies oft nur negativ aufgefallen ist. Hier gibt's die GdP, dort nur die Schicht die unter sich ist, sich vertrauen muss und die einem hilft. So gibt sich eins ins andere.


mfg
Eye

PrivateEye schrieb:Allerdings hatte ich zuvor schon das Problem fehlender Finanzen und fehlenden Personals bemängelt. Und da ist das ganze leider nur schwer umsetzbar. :

Das hast du richtig getroffen.

Die Tage sind ja 9 Gefängnisinsassen aus einer Berliner JVA entkommen.
In dem Zusammenhang hab ich heute ein Interview auf ZON mit einem JVA-Beamten gelesen, der auch auf genau das Problem hingewiesen hat.

http://www.zeit.de/gesellschaft/2018-01/justizvollzugsanstalt-berlin-ploetzensee-rene-mueller-bsbd-ausbruch/komplettansicht

Müller: Früher gab es in der Regel zwei Bedienstete für eine Station mit bis zu 35 Gefangenen. Jetzt ist in den meisten JVA ein Bediensteter für zwei Stationen zuständig, also für bis zu 70 Gefangene.

Ist eigentlich lächerlich. Man kann fast sagen: falls die Knastis keinen Bock mehr auf Gefängnis hätten, könnten sie auch einfach davonspazieren und es würden schlicht die Leute fehlen, sie aufzuhalten.
Paradebeispiel für das Sparen am falschen Ende.
Hoffen wir mal, dass den Insassen nicht die angesprochene Erkenntnis kommt - und die zuständige Politik endlich ihren Hintern bewegt und so schnell wie möglich neue Leute einstellt!

Sonst bliebe ja fast nichts anderes mehr übrig, als den ganzen Strafvollzug auf private Dienstleister zu übertragen.