Heide_witzka schrieb:Tja, ich kann natürlich noch einmal erklären, dass es sich um eine Fachsprachen handelt und da die Ausdrücke andere Bedeutungen habe
tja, ich kann auch noch mal fragen, was sollen diese billigen angriffe?
noch einmal, ich hatte eine beobachtung aus einer filmbesprechung von christiane peitz zitiert, die ich interessant fand.
dein argument ist nun was?
weil es eine fachsprache ist, und diese eben andere bedeutungen (als was?) hat, darf man sie nicht befragen?
weil die jäger schweiß statt blut sagen und beute zeichnen statt beute treffen, darf man das nicht beobachten, weil es eben eine historisch gewachsene fachsprache ist?
schweiß bedeutet situationsbedingt eben blut. merke: ist fachsprache? wer das interessant findet, ist eben ein fachsprachenunkundiger idiot?
oder nicht vergleichen mit der "fachsprache" waidmannsprache in anderen nationalsprachen, welche diese verschiebung nicht vornehmen?
das ist schwachsinn.
(nur angemerkt, hier hinkt übrigens auch der vergleich mit der fachsprache medizin:
- da ist alles in latein.
- auch kennt die medizin m. W. nicht verschiedene situationsbedingte bezeichnungen für blut, blut ist blut.
- gab es medizinischen fortschritt oder historisch eine neue krankheit, brauchte es was? einen neuen lateinischen begriff für die krankheit. in der medizin wurden auch begriffe über bord geworfen, wenn sie eben veraltet waren, iwie nicht vergleichbar mit der pflege der jägersprache als aufrechterhaltung des "jagdlichen brauchtums", so ein zweck neben dem zweck der "exakten verständigung".
- brauchtum ist übrigens nicht das gleiche wie historischer kontext, aber egal.
- und nur zur klarstellung: ich hab nichts gegen jagdliches brauchtum, aber du gebrauchst das brauchtum-als-fachsprache eben als totschlagsargument dafür, dass man die verwendeten begriffe eben nicht interessant finden darf.)
das macht auch keinen sinn:
Heide_witzka schrieb:Ein Angriff auf Mediziner weil sie statt einem Schwangerschaftsabbruch von abruptio graviditatis reden?
erst einmal passt der vergleich überhaupt nicht.
ich wollte nu wirklich nicht über abtreibung reden, was hat das mit trophäen-jagd in afrika zu tun (in welchem kontext christiane peitz ihre beobachtung machte)?
und dann: das eine ist die übersetzung des anderen, der abriss oder abbruch der schwangerschaft, insofern macht auch das "statt" hier keinen sinn. das eine ist nicht ein begriff statt eines anderen begriffs, sondern einfach nur der gleiche begriff in einer anderen sprache.
ja, abruptio graviditatis ist ein fachbegriff, das ist richtig.
ich kann aber auch die beobachtung dessen nachvollziehen, der sagt, dass die sprachliche bezeichnung eine verdrängende bezeichnung ist, insofern als sie den embryo, der den eingriff nicht überlebt, nicht zur sprache bringt.
die beobachtung ist erst einmal nur das, eine sprachliche beobachtung. und hat mit einem angriff auf mediziner nichts zu tun und auch nichts mit der frage, wie jemand zur abtreibung steht. ich kann pro abtreibung sein, wie ich es bin, und dennoch die beobachtung nachvollziehen.
(auch kann sich jemand den film von ulrich seidl anschauen, die trophäen-jagd in afrika aus verschiedenen gründen für gut befinden und dennoch die art und weise, wie die touristen-jäger darüber sprechen als interessant wenn nicht komisch oder grotesk empfinden.
ich denke, darum ging es christiane peitz in ihrer filmbesprechung. und nicht darum: und nun sehen wir experten dabei, wie sie ihre tätigkeit in ihrer fachsprache beschreiben ...)
Heide_witzka schrieb:aber wer das bis hierher nicht begriffen hat, der wird es auch wohl kaum in einem weiteren Anlauf schaffen.
wer den analytischen unterschied bis hierher nicht begriffen hast, der wird es auch wohl kaum in einem weiteren anlauf schaffen.
Heide_witzka schrieb:oder der Egoshooter seine Feinde "niedermäht".
wer ist der "egoshooter"? christiane peitz? ulrich seidl (der lässt die leute einfach sprechen)? ich, weil ich den film empfohlen hatte? du?
im zweifel der, der so liebend gerne mit dem wort rumfuchtelt.
Heide_witzka schrieb:Dogmatix schrieb:
"Ich bin kein Sozialarbeiter oder Tierschützer, der einschreiten sollte, sondern Filmemacher. Meine Aufgabe ist es, etwas zu zeigen, damit der Zuschauer vielleicht weiterdenkt."
Zum Beispiel sich mit der Sprache auseinander zu setzen und sie im historischen Kontext zu sehen.
noch einmal. der film zeigt. er belehrt nicht.
du kanst dich mit dem, was der film zeigt, auseinandersetzen. oder es lassen.
so, genug, und weiter spiele ich nicht.
wenn du über den film reden willst, lass es mich wissen.