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Abwehrmechanismen (Psychologie)

96 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Seele, Psyche, Konflikt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 21:55
Zitat von deduxdedux schrieb:Der logische Verstand reagiert in der Regel ziemlich unlogisch, das ist ein Problem. Es wird so lange nachgedacht, bis eine einigermaßen plausible Kausalkette konstruiert ist, mit der sich das Ich zufrieden gibt und das Problem kommt zu den Akten, obwohl es überhaupt nicht wirklich geklärt wurde.
Nein, das ist es ja, bei mir ist es anders.

Ich habe die Intuition die mir sagt so ist es, dafür halte ich es auch, dann anaysiere ich es, meine Analyse sagt mir immer wieder das ich richtig liege, aber genau das führt dazu, dass ich immer weiter meine Gedankengänge analysiere, da ich den Fehler in meinen Gedanken finden möchte.

Also es ist nicht so, dass ich so lange analysiere bis es so ist wie ich es gerne hätte, sondern ich anaylisiere immer wieder, da meine Intuition und meine Gedanken mir oft recht geben und ich wissen möchte wo ich falsch denke.

Ok, möglich auch, dass ich oft richtig liege und nur denke da müsse was fasch sein. Mir hat man oft gesagt, dass ich sehr gut Sachen bzw. Situationen einschätzen kann. Habe oft gehört: "Analysiere da nicht so oft, du liegst schon richtig damit".


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:00
@Saphira
Vermutlich liegt hier eine Abwehr vor. Eine Abwehr von "zu viel" Selbstvertrauen :ask:


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:03
@Sixtus66

Die Tagträume habe ich auch. :) Hatte damit als Kind ca. mit 6 oder 7 angefangen, weiß nicht ob ich damit anfing als meine Mutter mit meinen ehemaligen Stiefvater zusammenkam, ne Art Flucht oder so aus der realen Welt. Selbst heute noch habe ich diese Tagträume fast täglich. Wobei es bei mir nicht so ist, dass ich über Tage an der selben Geschichte dran bin, sondern ich begebe mich immer wieder in neue hinein, oftmals sind sie sehr ähnlich, dann wieder mal was völlig anders.

Weiß nicht ob man das Interesse an Kindersendungen auch als ne Art Abwehr sehen kann. Ich mag den Kleinen Prinzen, oder Heidi,... man sieht ne Folge, hat für ne halbe Stunde das Gefühl einer heilen Welt, und das Gefühl ist einfach schön.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:06
Zitat von deduxdedux schrieb:Vermutlich liegt hier eine Abwehr vor. Eine Abwehr von "zu viel" Selbstvertrauen :ask:
Ich weiß nicht. Ich hatte mal mit 2 Personen zutun, die mich ständig kritisiert hatten, das kam so oft vor, in einer solchen Intensität, dass ich mir sicher war, dass an mir was falsch sein müsste. Weswegen ich dann immer wieder mir den Kopf darüber zerbrochen hatte. Andere bestätigen mich in meinen Überlegungen, damit gab ich mich nicht zufrieden, denn so eindringlich wie man mich ständig kritisierte, konnte ich nur glauben, das da was sein muss.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:12
Zitat von feallaifeallai schrieb:ich hab den thread gerade mit interesse entdeckt und mich reingelesen. wenn mich nicht alles täuscht, fehlt noch eine der stärksten Abwehr- bzw. Überlebensmechanismen. wenn es doch erwähnt wurde verzeiht, meine aufmerksamkeit ist einfach mega schlecht.

die dissoziation. dabei muss man natürlich von der alltagsdisso unterscheiden, die jedes gehirn vollzieht, damit wir nicht vor reizüberflutung verrückt werden.

es gibt verschiedene formen oder stufen der dissoziation, vom abspalten der gefühle über erinnerungen dissoziieren bis hin zur dissoziativen identitätsstörung. in diesem fall wird eine ganz neue persönlichkeit erschaffen, mit der man sich schlimme erinnerungen und erfahrungen quasi teilen kann. das geschieht um eben diese lebensbedrohlichen situationen zu überleben.
das ist natürlich jetzt radikal verkürzt dargestellt. aber ein sehr interessantes thema.
Danke dir dass du das mit den Dissoziation erwähnt hast. Soweit ich weiß gibt es ja verschieden Abstufungen davon, nicht jeder der mal dissoziiert hat auch eine DIS. Ich habe keine DIS aber ich bin unsicher, ob ich auch mal dissoziiere, ich habe als Kind schwerste Traumata erlebt, wenn ich mich unwohl fühle, oder nicht sein möchte wo ich bin, dann gelingt es mir öfter, dass ich geistig wie weg bin, also man nicht bei sich ist, im Körper. Man meinte schon, dass ich dann sehr geistesabwesend gucke, oder wie ins Leere hinein.

Glaube das Thema Dissoziation ist aber auch sehr komplex, finde es aber schön, wenn es hier auch mit Erwähnung findet.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:13
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Ich weiß nicht. Ich hatte mal mit 2 Personen zutun, die mich ständig kritisiert hatten, das kam so oft vor, in einer solchen Intensität, dass ich mir sicher war, dass an mir was falsch sein müsste. Weswegen ich dann immer wieder mir den Kopf darüber zerbrochen hatte. Andere bestätigen mich in meinen Überlegungen, damit gab ich mich nicht zufrieden, denn so eindringlich wie man mich ständig kritisierte, konnte ich nur glauben, das da was sein muss.
Tut mir leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest. Da du eine funktionierende Intuition besitzt, die dich bestätigt, sollte das Problem lösbar sein. Ich selbst habe auch des Öfteren einen Schleier aus leichtem Zweifel, der sich auf mein Gemüt legt, wenn ich emotional in Aufruhr bin. Ich erkenne das aber irgendwann und steuere dagegen. Ich vermute Restmuster meines damaligen Perfektionismus. Ich war lange Zeit sehr streng zu mir selbst. Heute bin ich im Wesentlichen gelassen und nachsichtig aber dieser leichte Schleier ist noch da.

Das wäre auch ein interessantes Anschlussthema, die Auflösung erkannter psychischer Abwehrmechanismen.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:19
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ja, es kommt drauf an. Viele Mechanismen sind sinnvoll für uns Menschen. Bei peinlichen Momenten will man sein Gesicht wahren und handelt dementsprechend so.
Also abmildern, relativieren oder mal selber lachen. Hauptsache, der Moment wird abgeschwächt.

Schaden tun einem Dinge, die einen normalen Umgang mit einem selbst und anderen unmöglich machen.
Was ich auch kenne ist der Sarkasmus. Wenn man in einer für sich peinlichen Situation ist, das ganze dann durch Sarkasmus ins Lächerliche ziehen, bzw. oder durch trockene Sprüche.

Beispiel Leute um einen herum fallen sich zur Begrüßung in die Arme, Küsschen hier und da. Mein trockener Gedanke dann: "Jetzt leckt euch, dann ist gut", oder irgendwas ähnliches.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Was dabei tückisch sind: eigene Befürchtungen.
Wenn man befürchtet, man könnte kritisiert werden, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Man traut sich gar nichts mehr zu.
2. Man vermeidet den Umgang mit anderen.

In beiden Fällen wird Kritik vermieden, weil wenn man nichts macht, kann man auch nicht kritisiert werden.
Und wenn man niemanden um sich hat, der einen kritsieren kann, kann man auch nicht kritisiert werden.

Aber alles andere findet halt auch nicht statt. Eine sehr große Kehrseite.
Habe mich als Kind, extremst schüchtern, oft nicht getraut was zu sagen, aus Angst, andere könnten lachen. Jetzt bin ich noch ein wenig schüchtern, sage aber dennoch was ich denke.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich habe erkannt, dass bei mir Probleme herrschen.
Dessen wollte ich bewusst werden. Welche es genau sind. Dann hinterfrag ich Situationen immer.
Ich hinterfrage ebenso immer.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Theoretisch weiß ich das. Ich habe mittlerweile meine Fehler eingestanden, deswegen spreche ich sie auch offen an. Borderline ist für mich nichts, was ich verstecken muss, nein, wieso denn? Ich habe es doch und es ist ein Teil von mir. Und Menschen können damit besser umgehen, wenn sie davon wissen.
Manche mögen das komisch finden, aber ist es das wirklich? Ich kann doch das, was es bei mir ausmacht, nicht verstecken, wieso sollte ich den Grund dafür verstecken? Je offener man es trägt, umso weniger Macht kriegt es. Stell mal vor, ich würde es verheimlichen. Das wäre für mich fatal, für andere unverständlich und keinem ist damit geholfen.
Je normaler es für mich wird, desto besser wird der Umgang damit.
Nur würde ich eine Krankheit nicht als Fehler ansehen, wie du selbst sagtest, die Krankheit ist eine natürliche Folge darauf was man erleben musste.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:23
Zitat von deduxdedux schrieb:Tut mir leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest.
Danke dir. :)
Zitat von deduxdedux schrieb:Da du eine funktionierende Intuition besitzt, die dich bestätigt, sollte das Problem lösbar sein.
Das ist wahr, dennoch meine Neigung alles durch Analyse zu kontrollieren, auch wenn alles und jeder mir sagt dass ich richtig liege.

Schon komisch, 20 sagen man liegt richtig, 2 sagen man liegt falsch. Diese 2 haben dann soviel Gewicht.

Glaube Zweifel hat jeder mal. Perfektionistin war ich nie, dafür wäre ich zu faul. :D
Zitat von deduxdedux schrieb:Das wäre auch ein interessantes Anschlussthema, die Auflösung erkannter psychischer Abwehrmechanismen.
Genau darum geht es mir auch. Also wem was dazu einfällt ruhig raus damit. Natürlich gibt es da nicht den einen Weg für alle, das ist klar.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 22:46
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Aber es soll ja nicht um die Krankheit gehen.
Sie dient als Beispiel, weil sie unsere Mechanismen sehr gut veranschaulicht.
Also man kann seine eigene Krankheit oder Erfahrungen, sei es so oder auf Grund der Krankheit hier ruhig anbringen wenn man möchte. Mir ging es nur darum, dass ich nicht zum Mittelpunkt des Threads werde. Hatte teilweise das Gefühl, dass man dachte, dass ich im EP sämtliche Abwehrmechanismen von mir angegeben hätte, was nicht so ist, im EP ist einfach ne neutrale, aber keine vollständige Liste.

Ich selbst werde mal so innerlich überlegen welcher Mechanismen ich mich noch so bediene.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

17.10.2017 um 23:34
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Was ich auch kenne ist der Sarkasmus. Wenn man in einer für sich peinlichen Situation ist, das ganze dann durch Sarkasmus ins Lächerliche ziehen, bzw. oder durch trockene Sprüche.
Sarkasmus kann auch ganz gut überspielen.
Sarkasmus findet sich in sehr vielen Bereichen wieder.
Wenn man von jemanden genervt ist, oder wenn jemand was ganz blödes sagt.
Es gibt sehr viele Formen davon.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Beispiel Leute um einen herum fallen sich zur Begrüßung in die Arme, Küsschen hier und da. Mein trockener Gedanke dann: "Jetzt leckt euch, dann ist gut", oder irgendwas ähnliches.
Ja, gut, aber das ist ja keine Abwehr, da sich nichts unangenehmes auf dich bezieht.
Das ist einfach ein kesser (veralteter, ausgelutschter^^) Spruch, der vermitteln soll, dass es reicht, übertreibt nicht.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Nur würde ich eine Krankheit nicht als Fehler ansehen, wie du selbst sagtest, die Krankheit ist eine natürliche Folge darauf was man erleben musste.
Ich habe neben der Krankheit auch so Fehler.
Ich kann zwar Menschen gut zureden und ihnen ihre positiven Seiten aufzeigen, sie zum Lachen bringen, aufmuntern, kann Verständnis zeigen, mich einfühlen (vorausgesetzt, ich mag sie), mich für sie einsetzen, aber in anderen Dingen bringe ich mich so gar nicht ein.
Ich drücke mich vor Aufgaben und lasse sie lieber andere machen, auch wenn ich eigentlich dabei sein müsste.
Da plagt das Gewissen schon, denn ich lasse mich dann ja quasi von vorne bis hinten bedienen.
Ich meine es nicht böse, sondern habe einfach nur keinen Bock, nen Küchendienst oder so zu machen.
Sowas “vergesse“ ich dann. Aber oft vergesse ich es auch tatsächlich.^^
Worauf ich keinen Bock hab, mache ich schlicht nicht.
Es sei denn, mein Gewissen ist irgedwann zu belastet.
Dann mach ich hin und wieder doch etwas.
Es gibt aber auch Ausnahmen.
Wenn mir eine Person wirklich am Herzen liegt, will ich ihr auch eine Freude machen und spül auch mal, wenn sie schon für mich kocht. Da hab ich dann, äh, Anstand. :D
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Also man kann seine eigene Krankheit oder Erfahrungen, sei es so oder auf Grund der Krankheit hier ruhig anbringen wenn man möchte.
Durchaus, durchaus. Wollte nur nicht, dass jetzt hier das Thema komplett umswitcht.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Hatte teilweise das Gefühl, dass man dachte, dass ich im EP sämtliche Abwehrmechanismen von mir angegeben hätte, was nicht so ist, im EP ist einfach ne neutrale, aber keine vollständige Liste.
Hm, also das wäre dann aber nicht deine Schuld, denn dein EP war wirklich allgemeinspezifisch gehalten.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 00:15
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ja, gut, aber das ist ja keine Abwehr, da sich nichts unangenehmes auf dich bezieht.
Das ist einfach ein kesser (veralteter, ausgelutschter^^) Spruch, der vermitteln soll, dass es reicht, übertreibt nicht.
Ich sage es dann ja nicht, sondern denke es nur. Vielleicht um ne Art Fremdschämen zu überspielen, also nicht nur ein Spruch innerhalb meiner Gedanken. :) Sollte auch nur als Beispiel dienen, in welchen Kleinigkeiten sich es schon bemerkbar macht.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich habe neben der Krankheit auch so Fehler.
Fehler haben wir alle.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wenn mir eine Person wirklich am Herzen liegt, will ich ihr auch eine Freude machen und spül auch mal, wenn sie schon für mich kocht. Da hab ich dann, äh, Anstand. :D
Das ist dann aber sehr lieb. :D Jeder hat wohl etwas was er nicht gerne tut.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 07:49
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:dann gelingt es mir öfter, dass ich geistig wie weg bin, also man nicht bei sich ist, im Körper.
Das klingt schon nach Dissos.
Solange du es nicht als unangenehm empfindest, ist das okay.
Wenn es bei mir zu heftig wird, bekomme ich Panik.
Ich kann das nur immer wieder mit einer Ohnmacht vergleichen. Wenn ich merke, dass ich meine Arme oder Beine nicht mehr spüre, ist das sehr schlimm für mich.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:nicht jeder der mal dissoziiert hat auch eine DIS.
Ja genau, es gibt innerhalb der DIS auch noch sehr verschiedene Formen.
Es gibt Fälle, in denen die Persönlichkeiten völlig unabhängig voneinander agieren und andere, bei denen die eigentliche Persönlichkeit, die Ausweisperson wie sie oft genannt wird, alles miterlebt.
Das kann auch wechseln.

Wer als Kind schlimme Traumata erlebt hat, hat oft eine Form der DIS, weil es nur so für das Kind möglich war, diese schlimmen Geschehnisse zu überleben.

Wenn ich das fragen darf, hast du Erinnerungen an die Traumata?
Bei mir war es damals so, dass sich eine ‚starke‘ AnP ‚abgelöst‘ hat von mir, die die schlimmsten Erinnerungen verinnerlicht hat und von denen ich bis heute nicht viel weiß.

AnP- anscheinend normale Persönlichkeit.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 09:01
Als ich in der Klinik war, wurde die Schematherapie angewendet ... na ja, zumindest haben sie es versucht bei mir. Verdängungsmechanismen äussern sich darin, dass man sich ein Schema zulegt. Quasi sich einen Trampelpfad darin macht, wie man am besten aus gewissen Situationen herauskommt oder sie sogar vermeidet. So ein Trampelpfad kann aber dazu führen, dass man seine Situation letztlich verschlimmert durch ein Vermeidungs/Verdrängungsverhalten das einem nicht gut tut.
Mit Achtsamkeit sollen die Patienten diesen ungünstigen Trampelpfad erkennen, lernen welche Reaktion auf bestimmte Dinge die bessere und vor allem gesundere wäre und mit diesem Wissen einen neuen Trampelpfad machen. Bis dieser allerdings so niedergetrampelt ist und über den alten Weg soviel Gras gewachsen ist (bildlich gesprochen), dass man dann irgendwann automatisch den richtigen Pfad nimmt, kann es gefühlt ewig dauern.

Ich muss ehrlich sagen, ich habe es nicht geschafft, für diese Therapie fehlt mir definitv die Energie. Immerhin habe ich während meinem Klinikaufenthalt gelernt, dass viele meiner Vermeidungstaktiken nicht ideal sind (sogar welche es sind) und das gibt mir die Möglichkeit, meine Reaktionen auf gewisse Dinge besser einschätzen zu können. UND ich würde den richtigen "Trampelpfad" erkennen ... aber nur selten schaffe ich es, meine gewohnte Reaktion zu vermeiden und "richtig" zu reagieren. Es fühlt sich in mir drinnen aber dann nicht richtig an und früher oder später verfalle ich wieder in meinen gewohnten Gang.

Ich habe eine neue Verdrängungstaktik gefunden; ich habe gelernt, sie zu akzeptieren - ist auch eine Art, mit sich selbst klarzukommen. Da ich derzeit in keiner Partnerschaft lebe, meine Tochter ausgezogen ist und mein Hund relativ anspruchslos ist, funktioniert das einwandfrei (ja, man kann sich alles schönreden).

Wirklich schlimm wird es, wenn ich in Situationen komme, aus denen ich physisch nicht entfliehen kann. ich mache in der Regel einen grossen Bogen um Schulhäuser und Spielplätze; Kinder lösen in mir eine fast panische Angst aus. Ich vermeide es, fremden Menschen zu begegnen - ist auf dem Hundespaziergang nicht immer ganz einfach. Hin und wieder werde ich halt trotzdem mit jemand Fremden konfrontiert und ich staune immer wieder über meine eigenen schauspielerischen Fähigkeiten. Ich behaupte niemand Fremdes würde erkennen, dass ich in dieser Situation eigentlich leide. Und manchmal treffe ich so auch Menschen wo ich innerlich relativ schnell entspannen kann weil ich merke, dass mir ja gar nichts passiert. Und schwups habe ich wieder einen lockeren sozialen Kontakt mehr. Es geht nämlich schon, ich weiss das mit meinem Verstand. Aber wie überzeuge ich damit mein Inneres? Seit Jahrzehnten erfahre ich immer wieder, dass alles gar nicht so schlimm ist und trotzdem wird meine Angst vor Menschen keinen Deut kleiner. Was in den ersten Lebensjahren kaputt gemacht wurde, kann auch in den folgenden Jahrzehnten einfach nicht mehr wirklich repariert werden.

Es gibt Menschen die haben eine Art, dass ich relativ schnell Vertrauen fasssen kann. Aber es gibt auch die anderen - die mich regelmässig darin bestätigen, dass ich lieber für mich und alleine bin.

Aber wisst ihr was? Hier zu lesen, dass es auch andere Menschen gibt die ähnlich funktionieren wie ich ... das tut mir ehrlich gut. Normalerweise gehe ich ja davon aus, dass ich eine ziemlich eigenartige Gestalt bin.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 10:54
[/quote]=20339423]Ich vermeide es, fremden Menschen zu begegnen - ist auf dem Hundespaziergang nicht immer ganz einfach[/quote]

Ich erkenne mich total in dir wieder. Meine Hündin ist extrem sozial und zwingt mich immer wieder ins die Begegnung mit fremden.
Und ja, ich schauspielere dann auch sehr gut.
Ich hab schon so oft gehört, dass ich eine große Ruhe ausstrahle.
Und dass obwohl ich innerlich beinahe sterbe vor Angst.
Ich kann mir meine Ausstrahlung gegenüber anderen echt nicht erklären.
Zitat von svizzerasvizzera schrieb:Es gibt Menschen die haben eine Art, dass ich relativ schnell Vertrauen fasssen kann
So geht es mir auch. Aber die sind sehr, sehr selten.

Durch mein Aussehen, ich bin sehr übergewichtig und vernarbt aufgrund der psychischen Erkrankung, passiert es mir oft, dass Menschen mich herablassend behandeln. Das sind aber alles fremde.
Trotzdem machen sie mir große Angst. Und ich habe Angst davor, dass mich jeder so behandelt.
Also gehe ich Menschen aus dem Weg und habe Angst vor Begegnungen.

Ich lerne gerade wieder allein das Haus zu verlassen.
Seit 3 1/2 Jahren mache ich das nur noch in Begleitung. Zumindest mein Hund ist immer dabei.

An dem Zitat: Hell is other people - ist viel wahres dran.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 13:42
Zitat von deduxdedux schrieb:Der logische Verstand reagiert in der Regel ziemlich unlogisch, das ist ein Problem. Es wird so lange nachgedacht, bis eine einigermaßen plausible Kausalkette konstruiert ist, mit der sich das Ich zufrieden gibt und das Problem kommt zu den Akten, obwohl es überhaupt nicht wirklich geklärt wurde.

Intuitive Erkenntnisse zu hinterfragen schürt Zweifel und das Individuum steht wieder am Anfang.
Das ist völlig falsch.
Intuition hat ihre Berechtigung und Rationalität die ihre. Beides hat Vor- und Nachteile.

Intuitive Entscheidungen sind schnell und - vor allem in Situationen, in denen wenig Informationen zur Verfügung stehen - oft richtig.
Der riesen Nachteil ist aber, dass sie leicht manipulierbar und sehr anfällig für bestimmte Fehlschlüsse sind. Versuche mal, intuitiv eine Gefahr zu bewerten, das geht quasi immer in die Hose, wenn z.B. das Ereignis schrecklich, aber extrem selten ist.
Oder intuitive Käufe etc.

Dass du denkst, der logische Verstand reagiert unlogisch, liegt daran, dass Du eine intuitive Entscheidung mit einer rationalen verwechselst. Langes Nachdenken bedeutet nicht, dass die Herleitung rational ist, langes Nachdenken bedeutet nur, dass mehr Aspekte beachtet werden und dass u.U. deren Gewichtung und deren Vorliegen intuitiv falsch bewertet werden.

Es gibt gute Gründe, manche Entscheidungen intuitiv zu treffen - aber man muss sich bewusst sein, wo die Gefahren dabei liegen, nur dann hat man die Chance, rechtzeitig den Verstand einzuschalten und eine Falle zu vermeiden.


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 14:14
Zitat von feallaifeallai schrieb:dass Menschen mich herablassend behandeln. Das sind aber alles fremde.
Tun sie es wirklich oder hast Du den Eindruck, dass sie es tun? Einige sicher, aber die tun das aus Gründen die in deren Charakter "schief gelaufen" sind und dieses Verhalten dürfte Dich in so einem Moment nicht verletzen (ich weiss ... ich bin ja kein Deut besser, aber für andere gute Ratschläge zu erteilen, ist meist einfacher).

Ich habe gerade letzthins meiner Patentante, quasi eine Seelenverwandte von mir, geschrieben, dass ich mich, wenn ich in einen Raum voller fremder Menschen komme zum Beispiel, automatisch in unterster Hirarchie sehe (analog dem Omega-Tier im Hunderudel zB). Ich fühle mich klein, unsicher und versuche wenn irgendmöglich dann nicht gross aufzufallen. Mit Erstaunen stelle ich aber immer wieder fest, dass ich von den Menschen in dem Raum völlig anders "eingestuft" werde. Ich bekomme Komplimente für was auch immer, oder ein "dich wollte ich schon lange mal kennenlernen, weil der oder die dies oder jenes Positive von dir erzählt hat". Da haut es mich manchmal fast aus den Latschen.
Mein persönches Resümée am Ende des Mails war dann; besser als Omega-Tier fühlen und besser ankommen als wie ein Alpha-Tier auftreten und sich dabei noch lächerlich zu machen weil die Wahrnehmung der anderen eine völlig verschiedene ist. Aendert natürlich nichts ander eigenen Unsicherheit und der Tatsache, dass man darunter leidet.
Zitat von feallaifeallai schrieb:Hell is other people - ist viel wahres dran.
Wir empfinden sie als Hölle, ich glaube das muss man sich immer vergegenwärtigen. Sie sind es eigentlich nicht ... wer weiss, vielleicht sind sie sogar mindestens so unsicher wie ich selbst?

Und jetzt der gute alte Spruch den ich von Therapeuten über Jahre zu hören bekommen habe; liebe das kleine Kind in Dir und pass gut darauf auf. Dann können die rundherum Dir nicht mehr so viel anhaben.
Mein Problem ist einfach; ich glaub ich mag das kleine Kind in mir nicht ... darum fällt es mir oft auch schwer, lieb zu ihm zu sein.


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18.10.2017 um 15:01
@kleinundgrün
Du verwechselst Intuition und Bauchgefühl ;)


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Abwehrmechanismen (Psychologie)

18.10.2017 um 16:29
Zitat von deduxdedux schrieb:Du verwechselst Intuition und Bauchgefühl
Was ist der Unterschied, außer dass "Bauchgefühl" der volkstümliche Begriff für "Intuition" ist?


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18.10.2017 um 16:33
@kleinundgrün
Psychologie

In der Psychologie des Carl Gustav Jung ist die Intuition eine von vier psychologischen Grundfunktionen, die eine Wahrnehmung zukünftiger Entwicklungen mit all ihren Optionen und Potenzialen ermöglicht. Sie wird meist als instinktives Erfassen oder als gefühlsmäßige Ahnung wahrgenommen. Die konkrete Intuition vermittelt Wahrnehmungen, welche die Tatsächlichkeit der Dinge betreffen, die abstrakte Intuition vermittelt dagegen die Wahrnehmung ideeller Zusammenhänge. Beim intuitiven Charakter-Typus nach Jung kommt es häufig zu einer Verschmelzung mit dem kollektiven Unbewussten.[2]
Ein altes Klischee besagt, die Intuition sei im Vergleich zu Männern bei Frauen ausgeprägter („weibliche Intuition“). Dafür gibt es jedoch keine stichhaltigen wissenschaftlichen Befunde. Das einzige, wobei Frauen den Männern in dieser Hinsicht eventuell überlegen sind, ist das schnelle Wahrnehmen von Gefühlszuständen anderer Menschen. Manche Forscher gehen sogar so weit zu behaupten, das Gehirn von Frauen sei von Geburt an auf Einfühlungsvermögen „geeicht“ (E-Hirn), während Männer die Welt von der Tendenz her eher systematisch (S-Hirn) interpretieren. Diese These ist umstritten.
Im Bereich der Systemischen Führung wird Intuition als wesentliches Merkmal für ein qualifiziertes Management gesehen. Erst wenn eine Führungskraft im guten Kontakt mit sich selbst wie auch den Mitarbeitern steht und zugleich die Bedürfnisse des Marktes erspüren kann, wird sie Erfolg haben. Intuition (oder einer ihrer Aspekte) wird als ein Synonym für Emotionale Intelligenz gesehen.

Wikipedia: Intuition

Dazu folgendes Schaubild

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18.10.2017 um 16:39
Zitat von deduxdedux schrieb:In der Psychologie des Carl Gustav Jung ist die Intuition
Psychologische Definitionen aus dem vorletzten Jahrhundert sind aber nicht gerade etwas, dem man einfach so folgen kann.

Aus Deinem Link:
Intuition [...] ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes.
Also irrationales Denken mit dem "Bauch".


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