Saphira schrieb:Das ist es ja, ich wüsste nicht ob ich Abwehrmechanismen habe die störend sind, aber wenn doch, dann die Frage wie da durch Selbstreflexion rankommen um auch sich selbst seelisch weiterzuentwickeln. Natürlich es gibt gewisse Mechanismen die ich habe, aber vielleicht habe ich ja weitere, weiß es nur nicht.
Ein Freund von mir sagt immer, das Wohlbefinden ist der Gradmesser. Fühle ich mich nicht wohl, gibt es etwas, an dem ich Entwicklung versuchen kann.
Wie gesagt, um überhaupt erst einmal eine erfahrungsbasierte Vorstellung davon zu bekommen, wie die eigene Psyche arbeitet, sollte man den Blick nach innen wenden und wahrnehmen, was erscheint. Wenn man diese innere Perspektive einnimmt, werden immer wieder Dinge auftauchen, die einen aus der Beobachtung heraus bewegen und man beschäftigt sich dann mit diesen Dingen. Je unbewegter man innerlich wird, desto tiefer kann man schauen, ohne aus der Beobachtung geschoben zu werden.
Meditation ist sehr hilfreich. Ein interessantes Experiment, um das Arbeiten des Aufmerksamkeitsfokus zu bemerken ist, sich selbst beim Lesen eines Buches zu beobachten. Die Schärfe des Textes hängt davon ab, wie sehr man die Worte mit Bedeutung füllt. Liest man oberflächlich die Worte, ohne sich auf ihren Sinn zu konzentrieren, bleiben die Buchstaben scharf. Versinkt man verstehend im Text, werden die Worte unscharf. Der Fokus verlagert sich vom Sehsinn hin zu inneren Sinnen innerhalb des geistig-psychischen Erlebens.
Die Aufmerksamkeit hat also eine Tiefe, eine Dimension. Der innere Kosmos ist sehr komplex und man kann ihn nach und nach erschließen. Im Verlauf zunehmender Selbsterkenntnis offenbaren sich auch persönliche Baustellen und Abwehrmechanismen.
Wenn man diese unbewegte Beobachterperspektive lange genug geschult hat, läuft sie permanent mit, egal was man tut. Man kann sich nun live ergründen. Die Intuition liefert die passende Erkenntnis zur Wahrnehmung. Das ganze Denken verändert sich und bekommt ebenfalls Tiefe und Dimension. Gedanken und zugehörige Gefühle werden reichhaltiger. Gedanken tauchen nicht mehr als innerer Diskurs auf(das ist das logische Denken) sondern zeigen sich spontan und wortlos, nicht greifbar(das ist die Intuition).