sunshinelight schrieb:Soooo, ich will mich hier auch mal eintragen.
Weil, hey, ein Abwehrmechanismusthread ohne MiniMy?
Is' nich!
:DIch finde es sehr schön, dass du hier schreibst. Glaube du kannst uns deine ganz eigene Perspektive liefern, dass kann den ganzen Blick im Thread für alle erweitern. Du teilst Erkenntnisse und Erfahrungen mit die hier nicht jeder kennt, also die demnach sehr wertvoll für uns sind.
sunshinelight schrieb:Abwehrmechanismen sind ganz normale Strukturen der Menschen.
Was wehrt man ab?
Dinge, vor denen man sich schützen möchte.
Jeder Mensch lernt in seinem Leben etwas kennen, was ihm ganz und gar nicht gut tut.
Das ist wahr. Ab und an können diese dann auch so weit gehen, dass man sich selbst auf anderem Wege damit schadet.
sunshinelight schrieb:Es gibt ja Leute, die sagen, jeder Mensch sei unterschiedlich. Ja. Ist so. Aber in so manchen Dingen sind wir alle gleich.
Wir haben alle etwas, was wir gar nicht abkönnen.
Und entwickeln Abwehrmechanismen, die verhindern, dass man etwas an sich ranlässt.
Auch das sehe ich genau so. Egal wie unterschiedlich wir sind, wir entwickeln ganz automatisch Abwehrmechanismen, erst recht, wenn wir Schaden erfahren, wir wollen uns schon unbewusst schützen.
sunshinelight schrieb:Es gibt kritikunfähige Menschen, sie wehren jegliche Kritik ab. Wieso? Um sich zu schützen.
In der Familie konnte man es niemandem recht machen und es wurde nur bemängelt und jegliche Mühe in den Wind geschlagen. Gar nicht anerkannt.
Mit der Zeit können so einige Dinge passieren.
Zum Beispiel: man wird kritisiert, weil man dies und das hätte besser machen können.
Die kritisierte Person nimmt das aber ganz anders auf, nämlich persönlich und fühlt sich wieder in die Zeit mit der Familie zurückgesetzt.
Dann fühlt man sich wieder genau so klein und mies bestimmt wie damals. Dieses Gefühl möchte man nicht haben, deswegen muss jede Kritik abgewehrt werden. Natürlich kann es sein, dass die Person, die aktuell kritisiert es auch mal zurecht macht, aber ganz automatisch denke ich mal, fühlt man sich wie damals, nur ne Vermutung von mir, meine Eltern haben mich nur wenig, wenn dann eher zurecht, kritisiert. Aber dieses Gefühl ist scheiße. Scham, Schuld, das muss weg, da ist es normal das man Abwehrstrategien entwickelt.
sunshinelight schrieb:Ich meine, wir hassen doch alle peinliche Momente, oder?
Werden wir damit konfrontiert, ist es uns unangenehm.
Daher versuchen wir, es abzuwehren.
Entweder durch rausreden, abmildern oder von sich stoßen.
Fakt ist, es soll nicht auf einen selbst zurück fallen.
Ja, und die Psyche hat da so ihre Tricks auf Lager.
sunshinelight schrieb:Von meinen Eltern wurde ich damals “Teufel“ genannt.
Völlig zu Unrecht.
Zu Unrecht, sehe ich auch so. Vielleicht haben deine Eltern Fehler die sie selbst hatten, bei dir gesehen, Projektion? Egal wie, Eltern, sollten niemals so mit Kindern umgehen. Deswegen ist es wichtig, dass auch Eltern sich selbst reflektieren, um nicht durch unbewusstes Abwehren die Kinder zu schaden.
sunshinelight schrieb:Kleinminimy
sorry, die Bezeichnung ist süß.
sunshinelight schrieb:Es gab Probleme zu Hause, drastische. Das hat sich auf mein Verhalten ausgewirkt.
Nun nutzte mein Vater das, um allen zu zeigen, wie böse ich doch bin.
(Abwehrverhalten seinerseits?)
Er wollte seinen Anteil leider nicht erkennen, bzw. als Vater, du das Kind, hatte er ja den größten Anteil. Du warst noch klein. Kinder dürfen immerhin sich mehr an Fehlern erlauben, sich daneben benehmen, jedes Kind macht mal Unfug. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Vater innerlich selbst viele Abwehrmechanismen hatte, nur leider haben diese sich auf dich wie schon oben erwähnt, negativ ausgewirkt. Deswegen kann es nie schaden, sich zu analysieren, wie oben erwähnt, man solle sich seiner wahren Probleme bewusst werden, anstatt sie böse an Kindern auszulassen, wie dein Vater.
sunshinelight schrieb:Soll ja keiner auf die Idee kommen, dass Zuhause alles drunter und drüber läuft und mein Vater seine Kinder schlecht behandelt, weil seine neue Frau es ihm einflößt, weil diese Frau uns loswerden wollte.
Das widerum löste viele Abwehrmechanismen bei mir aus.
Das auch zurecht, ich denke, dass du auch um einiges reifer damit umgehst, wenn ich so deine reflektieren Beiträge lese.
sunshinelight schrieb:Ich seh mich auch nicht als böse.
Bist du auch nicht. Auf keinen Fall.
sunshinelight schrieb:Ich seh mich als einen wunderbaren Menschen, der viel geben kann.
Stimmt. Das tust du auch hier im Forum, durch deine Beiträge. Jeder der sich dir überlegen fühlt, sollte runter vom hohen Ross und mit etwas mehr Bescheidenheit deine Beiträge durchlesen. Ich denke von dir kann man viel lernen, du bist nicht nur der MiniMy der mal was in den falschen Hals bekommt. Sondern der, der hier wunderbar zeigt wie er mit seinem Inneren umgeht, Erkenntnisse die er gesammelt hat im Leben preisgibt, sich sehr reflektiert zeigt.
sunshinelight schrieb:Für mich war es dann so, dass ich Fehler an mir einfach ausgeblendet hatte.
Ich habe all die negativen Seiten an mir gar nicht mehr wahrgenommen.
Zwar mache ich Fehler, doch es wurde automatisch aus meinem Gesichtspunkt genommen und auf andere übertragen.
Projektion? Ich hoffe du lernst noch, dass du auch mit Fehlern genau so wichtig bist und genau so wertvoll. Jeder macht Fehler. Den perfekten Menschen gibt es nicht.
sunshinelight schrieb:Ich bin immer noch nicht gut darin, meine Fehler und die der anderen klar zu unterscheiden, oft weiß ich gar nicht, wer jetzt was verbockt hat.
Damit bist du nicht alleine. Da gibt es viele die es nicht können. Der Punkt ist der, wie kommt man dahinter. Wie erkennt man das ist mein Fehler, ich projiziere gerade, oder das ist der Fehler der anderen Person.
sunshinelight schrieb:War für mich zu schwierig, denn ständig mir die Schuld zu geben ist auch nicht so optimal und vor allem nicht richtig.
Das ist wirklich nicht richtig. Hoffe du kannst Menschen mal an dich ranlassen ohne abzublocken. Aber verstehe auch, dass du deinen Schutz brauchst. Nur schadet man sich ja auch mit dem Ablocken, dann geht es für einen ins Negative.