@wesir Danke erst einmal für die ausführliche Erklärung. Ich kann durchaus verstehen, dass man lieb gewonnene Gewohnheiten, Umgebungen, Menschen und so weiter nicht verändern möchte.
Ich selbst habe vor einigen Jahren in so einer Situation gesteckt, schlussendlich hat das Schicksal (ich weiß, liest sich sehr dumm), besser gesagt die Folgen seiner Krankheit dazu geführt, dass die Trennung geschah. Was mich zuerst natürlich schockierte, trotz Veränderungswunsch wollte ich das
so nicht. Jedoch musste ich mir selbst nach einiger Zeit eingestehen, dass es für mein persönliches Seelenheil besser war. Für Seines wohl auch, auf lange Sicht. Es bringt nichts sich für Andere aufzuopfern, sich dabei aber selber zu vergessen, zu vernachlässigen. Du bist der einzige Mensch, mit dem du dein Leben lang auskommen musst, dementsprechend wichtig sollte es sein, dass es dir gut geht. Nicht zum Schaden anderer selbstverständlich. Jedoch auch hier wieder die Frage, ist eine "gelebte Lüge"- drastisch formuliert - für die Kinder und alle Beteiligten besser?
Auch was du deine letzten Postings beschrieben hast, es fällt dir emotional schwer mit deinem Mann zu schlafen, du würdest ihn nicht mehr lieben und du hast dieses Gefühl, welches du mit dieser Frau hast aufgegeben,
obwohl es dich so erfüllt und beglückt hat... Naja, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Aber das klingt für mich nach einem sehr unerträglichem Zustand, den du um der Kinder Willen versuchst zu unterdrücken, oder dir selbst einzureden, es sei nicht so schlimm.
Leidenschaftslose Zufreidenheit, ja das habe ich hier schon des Öfteren gelesen. Jedoch ist das, meiner Meinung und Erfahrung nach, oft mehr Schein als Sein. Einfach hinnehmen was ist, obwohl es einen nicht wirklich zufrieden stellt, ist mehr Lethargie oder Angst vor Veränderung. Das habe ich auch gemacht, vor vielen Jahren.
Mein Partner ist an einer Psychose erkrankt, die sehr schleichend kam. Es fing damit an, dass er kaum noch einkaufen war, immer weniger auf seine persönliche Hygiene geachtet hat, irgendwann haben wir auch nicht mehr miteinander geschlafen. Das war irgendwoe auch eine "leidenschaftslose Zufriedenheit". Zwar gab es einen Veränderungswunsch, aber ich habe das so hingenommen, als Gespräche keine Wirkung zeigten. Man belässt es dabei und geht seinen Pflichten nach, trennt sich nciht, weil man die Beziehugn erhalten will, obwohl es eigentlich nur eine Freundschaft ist oder um den Partner nicht zu verletzten und nicht im Stich zu lassen. Jedoch geht das massiv auf die eigene Gedunheit, wenn man emotional so vernachlässigt wird, wie du es in deinem ersten Posting beschreibst.
Natürlich sind das bei uns andere Umstände (gewesen), ich denke die emotionale Auswirkung ist auf lange Sicht aber eine Ähnliche.