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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

1.157 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, Ethnopluralismus, Kulturelle Aneignung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 10:30
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Zu einem reflektierterem Weltbild gelangt man mMn durch Information und Reflexion. Hinterfragen, informieren, Neugier und Interesse, Zuhören.
Ich persönlich brauche mich da nicht groß zu hinterfragen, weil ich die Menschen gar nicht so unterschiedlich wahrnehme, egal aus welcher Kultur sie stammen. Es gibt so viel Gemeinsames im Guten und auch im Schlechten, sodass ich farbenblind bin, was die Hautfarbe angeht. Hautfarbe, Ethnie, Geschlechtszugehörigkeit, Religionszugehörigkeit usw. ist doch ziemlich egal. Ich kann mich da gut einfühlen und spüre einfach nicht so große Unterschiede, sondern eher viele Parallelen im Menschsein und in der Kultur, auch in den Stereotypen. Aber das ist nur menschlich und meiner Ansicht nach nicht dramatisch oder anklagenswert.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 11:24
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:kannst Du das genauer ausführen? Dann kann man besser nachvollziehen, warum Du das Interview sehr lesenswert findest.
Es wundert mich, dass Du eine konkrete Ausführung erwartest, während Du doch selbst nur in sinnbefreiten Ein-bis Zweizeilern antwortest. Wir befinden uns hier nicht im Chat. Wenn Du etwas zu sagen hast, dann bitte verständlich und mit Inhalt, sonst wird es schwierig, darauf zu antworten. Wundere Dich also nicht, wenn ich Dir nur selten antworte, wenn Du ein paar Wortbrocken zu meinen Zitaten hinwirfst. Damit kann ich nichts anfangen. Für mich ist Sprache sehr wichtig. Und zugegeben: Wenn es Gebärdensprache sein sollte. DAS kann ich nicht.

Ich finde es übrigens wichtig, zwischen den Kontinenten zu unterscheiden. Es ist für mich eher verständlich, wenn sich Indigene Völker in ihrem Umfeld, wo sie konkret und real ausgegrenzt werden, stärker gegen Stereotypen in der Gesellschaft zur Wehr setzen. Aber in Europa gibt es gar keine Basis des Rassismus für die Indigenen Völker. Winnetou hat den Indigenen Völkern sogar eher Vorteile gebracht, während die Stereotypen zu Asiaten, Afrikanern und Juden negativ ausfielen.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 11:43
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich persönlich brauche mich da nicht groß zu hinterfragen, weil ich die Menschen gar nicht so unterschiedlich wahrnehme, egal aus welcher Kultur sie stammen. Es gibt so viel Gemeinsames im Guten und auch im Schlechten, sodass ich farbenblind bin, was die Hautfarbe angeht. Hautfarbe, Ethnie, Geschlechtszugehörigkeit, Religionszugehörigkeit usw. ist doch ziemlich egal. Ich kann mich da gut einfühlen und spüre einfach nicht so große Unterschiede, sondern eher viele Parallelen im Menschsein und in der Kultur, auch in den Stereotypen. Aber das ist nur menschlich und meiner Ansicht nach nicht dramatisch oder anklagenswert.
@Laura_Maelle

Schön zusammengefasst. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Leben und Erleben im Wort nicht so unterschiedlich sind. In der Erfahrung stellen sich ja fragen nicht, die bei einem Austausch von online Gedanken entstehen könnten.

Es mag abgedroschen sein, aber Reisen bildet. Natürlich kann es sein, dass Heinz-Günther, der im Leben nie aus Herne herausgekommen ist, den Eindruck gewinnt, dass Ausländer seltsam, weniger gebildet und unbeholfen sind. Den Eindruck hat er genau so lange, bis er selbst mal 3 Monate im Hochland von Sri Lanka gelebt hat und sich seltsam, weniger gebildet und unbeholfen vorkam. Plötzlich passen seine Fähigkeiten und Erfahrungen nämlich nicht zu seiner Umgebung.

Ich habe wirklich sehr viel mit Menschen aus Lateinamerika zu tun. Aber dass da irgendetwas nicht auf Augenhöhe wäre, der Gedanke kommt da niemals auf. Natürlich gibt es auch Pauschalurteile, die einfach stimmen. So in Sachen Lebensfreude könnte Europa mal gut einen Kurs in Lateinamerika belegen. Und noch wichtiger in Sachen Familienzusammenhalt. Ach ja, Esskultur auch. Fahrzeuginstandhaltung eher nicht.

Und wenn Ihr wollt, dass Eure Kinder die Welt mit offenen und empathischen Augen betrachten und Menschen weitentfernt nicht als fremdartig oder komisch betrachten, dann verbietet keine Kinderbücher, sondern fahrt mit ihnen da hin oder einfach mal ein Schüleraustausch. So entstehen realistische Weltbilder.

Und immer, wenn man sich mit Menschen 1:1 austauscht und man nicht völlig vernagelt ist, dann ist Augenhöhe doch ohnehin gewährleistet.

Und zur Ergänzung: 6 Stunden Landgang auf einer Kreuzfahrt mit winkenden 'Eingeborenen' am Hafen, die da hinbestellt wurden, sind keine Reise.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 12:13
@Laura_Maelle
och, ich führe Dir gerne aus, was ich mit meinen kurzen Kommentaren an Dich meine. Kein Problem.
Übrigens stimmt das nicht:
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es wundert mich, dass Du eine konkrete Ausführung erwartest, während Du doch selbst nur in sinnbefreiten Ein-bis Zweizeilern antwortest.
das ist eine unterstellende Pauschalisierung.

Jetzt zu Deinem post:

die angebliche Farbenblindheit ist Ignoranz. Die Menschen haben eine Hautfarbe und diese ist ein Teil von ihnen. Also so zu tun, als sähe man die nicht, ist erstens gelogen und zweitens kann das nur jemand sagen, der diese Hautfarbe nicht hat. Denn eben wegen dieser - weil sie sichtbar ist - werden diese Menschen diskriminiert, sind sie Rassismus ausgesetzt. Diese sogenannte Frabenblindheit ist Rassismusförderlich. Denn dann tut man so, als haben alle Menschen die gleichen Chancen und würden gleich behandelt und man setzt sich nicht mehr mit Rassismus auseinander.
Und wenn man denkt, man müsse sich nicht mehr hinterfragen, dann geht man davon aus, man spräche, agiere und denke diesbezüglich immer "richtig". Würde mich wundern, wenn das jemand von sich behaupten könnte.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 12:28
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Einfach keine Ausbeutung mehr betreiben
Öhm...
Zitat von RainloveRainlove schrieb:also kulturelle oder sonstige Handlungen, die auf Kosten der indigenen Bevölkerung gehen.
achsoooo...puuh....nochmal die Kurve bekommen. Nicht das man noch auf die Idee kommt, das die wir andere Menschen tatsächlich ausbeuten. Von Zwangsarbeit (Versklavung) über Kinderarbeit wäre ja Alles vorhanden.
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Leider verkaufen sich aber Bücher wie die von Karl May ausgesprochen gut und ich befürchte, dass sich da in Zukunft auch wenig ändern wird,leider.
Ist das so? Gibt es dazu Zahlen?

Das die Verkaufszahlen evtl. gerade höher sind, läge am Streisand-Effekt.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 12:43
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Diese sogenannte Frabenblindheit ist Rassismusförderlich.
Ganz sicher nicht. Das ist auch wieder nur eine Pauschalisierung, ja noch nicht mal das, vielmehr nur eine hohle Phrase, die man keineswegs belegen können wird, aus der Ecke der Berufsbetroffenen, nehme ich stark an, um sich seinen Aktionismus schön zu reden.

Farbenblindheit ist sicher nicht wörtlich zu nehmen, sonder schlicht eine Metapher dafür, dass man den Menschen zunächst als Menschen sieht, und ihn eben selbst nicht nach Farbe segregiert.
Das heißt noch lange nicht, dass man seine Nöte, die er ggf mit Rassismus hat, nicht wahrnehmen kann.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 12:54
@navi12.0
die Diskussion hatten wir schon und würde besser hierhin passen, falls Du sie noch einmal führen wollen würdest
Political correctness, ein gescheitertes Experiment (Seite 765) (Beitrag von Tussinelda)


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 13:06
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die angebliche Farbenblindheit ist Ignoranz. Die Menschen haben eine Hautfarbe und diese ist ein Teil von ihnen. Also so zu tun, als sähe man die nicht, ist erstens gelogen und zweitens kann das nur jemand sagen, der diese Hautfarbe nicht hat. Denn eben wegen dieser - weil sie sichtbar ist - werden diese Menschen diskriminiert, sind sie Rassismus ausgesetzt. Diese sogenannte Frabenblindheit ist Rassismusförderlich. Denn dann tut man so, als haben alle Menschen die gleichen Chancen und würden gleich behandelt und man setzt sich nicht mehr mit Rassismus auseinander.
Und wenn man denkt, man müsse sich nicht mehr hinterfragen, dann geht man davon aus, man spräche, agiere und denke diesbezüglich immer "richtig". Würde mich wundern, wenn das jemand von sich behaupten könnte.
Es gibt keine Rassen, wissenschaftlich gesehen. Warum sollte ich also z. B. bei einem guten Freund von mir, dessen Eltern aus unterschiedlichen Kontinenten kommen (Schweiz und Afrika) mit der Lupe untersuchen, was seine Hautfarbe genau für mich zu bedeuten hat. Er ist nicht brauner als meine italienische Nichte. Er ist wirklich sehr gutaussehend mit seinen Rastalocken, exotisch, dachte ich, bis ich seinen Schweizer Vater sah, dem er wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt. Er ist viel mehr Schweizer als ich, schon fast spießig.

Eigentlich hoffte ich, dass mit der Wahl von Obama ins US-Präsidentenamt endlich alle diese Farbunterscheidungen aufhören. Der Konflikt, den "Gemischte" durchmachen, ist nicht klein. Das wissen wir von Obama. Auch bei meinem guten Freund ist das spürbar. Er leidet nicht an seiner Hautfarbe, sondern an Menschen wie Dir, die ihn in eine Schublade stecken. Er ist nicht weiß, er ist nicht schwarz. Er ist er, das reicht.

Ich finde, Du hast überhaupt nicht verstanden, was Rassismus wirklich bedeutet. Ich möchte z. B. nicht auf meine weiße Haut reduziert werden. Ich wurde als Kind oft deswegen gehänselt, weil ich in der Sonne nur wenig Farbe annehme. Am Kiosk kaufte ich mir ein schwarzes Barbie, weil das so schön braun war, wie ich es hätte sein sollen, um akzeptiert zu werden. Schwarze Kinder machen es umgekehrt. Nur weil die Welt diese Unterschiede macht. Wir haben dasselbe gedacht als Kind: Ich bin nicht gut genug. - Es gibt keinen Unterschied. Hören wir endlich auf, Menschen in Hautfarben einzuteilen. In meinem Pass steht nicht unter Eigenschaften: weiß. In den USA wäre das wohl so, das ist eine rassistische Kategorie.

Und wenn ich mit jemandem rede, der eine andere Hautfarbe hat, möchte ich nicht das Gefühl haben, dass er oder sie mich nicht als zugehörig betrachtet. Glaubst Du ernsthaft, dass es außer der Hautfarbe, die eine reine Pigmentierungsthematik ist, tatsächlich einen Unterschied gibt zwischen einem weißen und einem schwarzen Menschen? Davon habe ich nichts bemerkt, wenn ich mit schwarzen Kindern spielte und sie betreute. Sie haben mich ebenso geliebt wie die weißen Kinder und mir von sich erzählt.

Der Unterschied zwischen Mann und Frau erscheint mir größer als unter den Ethnien. Und trotzdem: Ich komme mit Männern genauso gut klar wie mit Frauen. Nur fühle ich mich einer schwarzen Frau ähnlicher als einem weißen Mann, obwohl ich auch viele männliche Anteile habe. Das weiß ich einfach aus meinen Gesprächen mit schwarzen Frauen, es gibt diese weibliche Sicht auf die Welt, Frauenprobleme, die verbinden. Ich kann mit Männern nicht gleich reden. Im Charakter ähnle ich aber oft mehr den Männern, egal welcher Hautfarbe. Wenn schon eine Kategorie, dann sehe ich noch am ehesten Frauen und Männer, aber Hautfarbe, Ethnie, Herkunft, Religion sind viel weniger relevant, wenn ich mit den Leuten rede. Ich spüre nicht wirklich einen Unterschied im Wesen.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 13:21
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es gibt keine Rassen, wissenschaftlich gesehen.
genau, trotzdem gibt es Rassismus.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Warum sollte ich also z. B. bei einem guten Freund von mir, dessen Eltern aus unterschiedlichen Kontinenten kommen (Schweiz und Afrika) mit der Lupe untersuchen, was seine Hautfarbe genau für mich zu bedeuten hat.
das sollst Du doch gar nicht. Es ist nur so - und das zeigt Dein ganzer post - dass man die Hautfarben nun einmal sieht. Was ja auch vollkommen unproblematisch ist.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Der Konflikt, den "Gemischte" durchmachen, ist nicht klein. Das wissen wir von Obama. Auch bei meinem guten Freund ist das spürbar. Er leidet nicht an seiner Hautfarbe, sondern an Menschen wie Dir, die ihn in eine Schublade stecken.
echt jetzt? ICH stecke Menschen in Schubladen, weil ich ihre Hautfarbe sehe?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich finde, Du hast überhaupt nicht verstanden, was Rassismus wirklich bedeutet.
dann lies doch mal alle meine posts zum Thema und dann werden wir uns darüber unterhalten können, wer hier was nicht versteht.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich möchte z. B. nicht auf meine weiße Haut reduziert werden.
verständlich, niemand möchte auf irgendwas reduziert werden.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich wurde als Kind oft deswegen gehänselt, weil ich in der Sonne nur wenig Farbe annehme. Am Kiosk kaufte ich mir ein schwarzes Barbie, weil das so schön braun war, wie ich es hätte sein sollen, um akzeptiert zu werden. Schwarze Kinder machen es umgekehrt.
Du vergleichst jetzt aber nicht dass Du in der Sonne nicht so "braun" wurdest mit Rassismuserfahrungen von BIPoC, oder doch?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Und wenn ich mit jemandem rede, der eine andere Hautfarbe hat, möchte ich nicht das Gefühl haben, dass er oder sie mich nicht als zugehörig betrachtet.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Glaubst Du ernsthaft, dass es außer der Hautfarbe, die eine reine Pigmentierungsthematik ist, tatsächlich einen Unterschied gibt zwischen einem weißen und einem schwarzen Menschen?
Rassismuserfahrungen zum Beispiel. Rein biologisch im Grunde nichts. Habe ich aber auch nie behauptet, wie kommst Du also darauf?


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 13:34
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Und wenn ich mit jemandem rede, der eine andere Hautfarbe hat, möchte ich nicht das Gefühl haben, dass er oder sie mich nicht als zugehörig betrachtet.
zugehörig zu was?
(hatte ich oben vergessen die Frage)


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 13:51
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Rassismuserfahrungen zum Beispiel. Rein biologisch im Grunde nichts. Habe ich aber auch nie behauptet, wie kommst Du also darauf?
Mein guter Freund, den ich erwähnte, ein Afroschweizer, findet, dass der Rassismus in Südafrika, wo seine Mutter herkommt, viel schlimmer sei. In der Schweiz spüre er das kaum, findet er. Trotz seiner Rastalocken und seiner braunen Haut.

Die schwarzen Kinder, die ich betreute, haben mir auch nichts davon erzählt, dass sie gemobbt werden. Sie wurden adoptiert und kamen aus unterschiedlichen Ländern. Auf Deine Frage, ob ich das ernsthaft vergleichbar finde, was ich als Kind empfand, sage ich JA, in meinem Schweizer Umfeld schon.

Hier in der Schweiz erlebe ich nicht so krasse Rassismus-Kategorien wie in den USA. Mittlerweile sind in den Schulklassen so viele Kinder multikulturell, dass solche Unterscheidungen nicht mehr relevant sind. Ich habe viele selbstbewusste schwarze Männer und Frauen in der Schweiz kennengelernt (Studenten, Politiker, engagierte Christen), die sich mir gegenüber nicht so verhielten, als wäre da ein Unterschied. Es waren vielmehr tolle Gespräche, wo ich viel gelernt habe.

Aber zugegeben: Ich bilde mir auch nichts ein auf meine Hautfarbe (ich wurde als Kind als wandelnde Leiche bezeichnet, da gibt es nichts einzubilden für mich), sondern sehe nur den Menschen. Das ist vielleicht spürbar, sonst hätten sie mich vielleicht nicht so nett behandelt. Ich wohnte auch schon in einem Block, wo viele Schwarze wohnten. Also einer hat mich einmal böse gemustert wie ein Polizist, weil ich meine Post mit einem Kamm aus meinem Briefkasten geholt habe. :D

Ich hatte übrigens eine sehr schwere Kindheit mit einem drogensüchtigen Bruder, der mich sexuell belästigte. Es gibt sicher viele schwarze Kinder, die glücklicher als ich aufwuchsen. Auch das ist also wieder rassistisches Denken, wenn man die schwarze Haut mit Armut und Diskriminierung verbindet, während Weiß mit Reichtum und soliden Verhältnissen assoziiert wird.

Ich kannte einmal einen schwarzen Studenten, der wie ich ein Büchermensch war. Er hat mich total an mich erinnert in seinem Alter. Er zog sich sehr zurück in seine Bücherwelt, so wie ich als Kind. Deshalb konnte ich ihm wirklich gute Ratschläge geben und er spürte, dass wir eine ähnliche Kindheit hatten. Das verbindet sehr. Da hab ich auch wieder gesehen, dass solche Faktoren viel entscheidender sind. Man kann das einfach nicht über die Hautfarbe definieren.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 19:30
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Warum sollte ich also z. B. bei einem guten Freund von mir, dessen Eltern aus unterschiedlichen Kontinenten kommen (Schweiz und Afrika) mit der Lupe untersuchen, was seine Hautfarbe genau für mich zu bedeuten hat.
@Laura_Maelle
Wenn Du ihn einfach als er selbst behandelst, ist das doch genau richtig.

Wenn ich eine Frau selbstverständlich als völlig gleichwertig behandle, negiere ich ja auch nicht, dass sie möglicherweise woanders.wegen ihres Geschlechts benachteiligt wurde.

Tatsächlich haben es manchmal Kinder aus verschiedenen Kulturen nicht leicht, sich selbst eine Heimat zu verorten.

Dein Freund hat zB einen Elternteil aus einer sehr rückständigen Gegend,.ja und der andere kommt aus Afrika.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 20:22
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und wenn Ihr wollt, dass Eure Kinder die Welt mit offenen und empathischen Augen betrachten und Menschen weitentfernt nicht als fremdartig oder komisch betrachten, dann verbietet keine Kinderbücher, sondern fahrt mit ihnen da hin oder einfach mal ein Schüleraustausch. So entstehen realistische Weltbilder.
Wir machen es so, dass wir uns mit den Eltern der Kinder anfreunden, welche unsere jungen Familienmitglieder regelmäßig heimbringen. Dann dürfen sie nämlich bald mit in den Urlaub von ihnen, und zwar in deren Herkunftsländer. So kam meine Nichte diesen Sommer zu ihrem Kroatien-Urlaub und mein Neffe zu seinem Spanien-Urlaub. Ist neben dem Spaß ganz praktisch und kommt viel billiger. Und man hat gleich Einheimische, die einem die wirklich interessanten Orte zeigen. Meine Nichte macht außerdem noch Urlaub bei ihren Großeltern in Italien.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 20:48
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du vergleichst jetzt aber nicht dass Du in der Sonne nicht so "braun" wurdest mit Rassismuserfahrungen von BIPoC, oder doch?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Auf Deine Frage, ob ich das ernsthaft vergleichbar finde, was ich als Kind empfand, sage ich JA, in meinem Schweizer Umfeld schon.
Das ist Relativierung von Rassismus.

Und der Rest entfernt die ganze Diskussion nur immer weiter vom Thema.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was hat das denn mit irgendwas zu tun? Heidi wurde von einer Schweizerin geschrieben, da wird nix "ertragen", sondern Spyri wird geachtet, die Geschichten geliebt, schon allein deshalb, weil sie den Tourismus ankurbelten.
darauf wolltest Du wohl nicht mehr eingehen?


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 21:05
@Tussinelda
Wie ich bereits erklärte, gehe ich nicht auf Deine Einzelzeiler unter meinen Zitaten ein. Du bringst hier überhaupt keine eigenen Inhalte, sondern schreibst im unerlaubten Chat-Stil.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es wundert mich, dass Du eine konkrete Ausführung erwartest, während Du doch selbst nur in sinnbefreiten Ein-bis Zweizeilern antwortest. Wir befinden uns hier nicht im Chat. Wenn Du etwas zu sagen hast, dann bitte verständlich und mit Inhalt, sonst wird es schwierig, darauf zu antworten. Wundere Dich also nicht, wenn ich Dir nur selten antworte, wenn Du ein paar Wortbrocken zu meinen Zitaten hinwirfst. Damit kann ich nichts anfangen. Für mich ist Sprache sehr wichtig. Und zugegeben: Wenn es Gebärdensprache sein sollte. DAS kann ich nicht.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Tatsächlich haben es manchmal Kinder aus verschiedenen Kulturen nicht leicht, sich selbst eine Heimat zu verorten.
Bei Barack Obama war das ja auch so. Eine interessante Biografie.
Ich persönlich halte es für sinnvoller, sich überhaupt nicht in eine Hautfarben-Kategorie einteilen zu lassen, auch nicht von sich aus, was viele dann "Identität" nennen. Ich suche mir meine Identität nicht über die Hautfarbe. Ich bin farbenblind, was diese Kategorisierung betrifft, und will einfach einen Menschen sehen. Ich unterteile Menschen auch nicht nach ihrem Kleidungsstil oder ob sie Tattoos tragen oder nicht. Außerdem bin ich total resistent gegen Obrigkeit und Hierarchiedenken. Vor Gott, dem Schöpfer, sind alle Menschen gleich, ist meine Devise.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 21:35
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wie ich bereits erklärte, gehe ich nicht auf Deine Einzelzeiler unter meinen Zitaten ein. Du bringst hier überhaupt keine eigenen Inhalte, sondern schreibst im unerlaubten Chat-Stil.
Du gehst leider auch kaum auf Fragen ein, dafür schreibst Du ellenlange Texte, die nichts mit dem Threadthema zu tun haben. Wenn ich nachfrage, zum Beispiel bei Deine Anmerkung Spyri betreffend und das hier im kulturelle Aneignung thread, da kommt eben nix.

Es geht nur um Deine Erlebnisse, Deine Sichtweise, Fragen beantworten, och nö, dafür aber weitere Gedanken zu irgendwas, nur nicht kultureller Aneignung, da Du offenbar das Thema ignorierst oder womöglich nicht verstanden hast.

Und dann kritisierst Du mich für chat? Was ist mit Deinem fortlaufenden OT? Ich bin auf Deine Farbenblindheit eingegangen, was kam von Dir? Ein ellenlanger Text, der null mit meinem post zu tun hatte. Aber dafür ging es um Dich und Deine Erfahrungen, um dann gleich mal festzustellen, dass viele Schwarze Kinder bestimmt glücklicher aufgewachsen sind. Ja sicher gibt es welche, die glücklicher aufgewachsen sind, aber sicherlich nur wenige, wenn überhaupt, die keinen Rassismus erlebt haben oder unter den Folgen von Rassismus leiden. Und bei kultureller Aneignung geht es eben auch um Rassismus und da sind Deine persönlichen Erfahrungen, den Bräunungsgrad Deiner Haut betreffend oder Deine Kindheit eben unerheblich. Dafür gibt es sicherlich passendere threads, meinst Du nicht?

Kannst Du jetzt bitte mal beim Thema bleiben ohne das es sich um Dich persönlich drehen muss?

Vielleicht kann man einfach mal reflektieren, was im Zusammenhang mit kultureller Aneignung mit "everything but the burden" gemeint ist.
Das wäre wenigstens im Thema.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 21:51
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du gehst leider auch kaum auf Fragen ein, dafür schreibst Du ellenlange Texte, die nichts mit dem Threadthema zu tun haben. Wenn ich nachfrage, zum Beispiel bei Deine Anmerkung Spyri betreffend und das hier im kulturelle Aneignung thread, da kommt eben nix.
Das ist es eben, was mir bei Deiner Argumentation aufgefallen ist. Du denkst rassistisch, weil Du es völlig unproblematisch findest, wenn die Schweiz als Heidi-Land dargestellt wird, ungeachtet der Probleme, die es in der Schweiz gibt, z. B. die wenigen Reichen und der Großteil der Schweizer, welche eben nicht reich sind und auch nicht auf der Alm leben. Das sind Stereotype, die Du völlig in Ordnung findest, aber Winnetou wiederum, der wenigstens noch für den Frieden zwischen den Völkern steht, also einen Mythos verkörpert und kein kleines niedliches Mädchen, den findest Du ein rassistisches Stereotyp. Deine Unterscheidung beruht auf Rassismus.

Ich persönlich finde, dass jemand mit einer anderen Hautfarbe ebenso wie ich fähig sein kann, sich nicht per se rassistisch diskriminiert zu fühlen. Es gibt viele andere Gründe der Diskriminierung. Es muss nicht unbedingt die Hautfarbe sein. Es kann sogar einfach persönliche Antipathie sein, ungeachtet der Hautfarbe. Einfach alles auf die Hautfarbe zurückzuführen, ist selbst rassistisches Denken. Und wer tatsächlich in der Hautfarbe seine Identität sucht, ist auch rassistisch beeinflusst, denn die Hautfarbe ist nun mal überhaupt kein Kriterium einer gemeinsamen Kultur. Das ist eine viel zu breite Kategorie.

Was ich will, ist die Auflösung solcher rassistischen Kategorien, was übrigens auch Martin Luther King als großen Traum formulierte. Sie haben keinerlei wissenschaftliche Basis. Ganz im Gegenteil kann ich als Weiße genetisch gesehen einem Schwarzen aus Südafrika näher stehen als meinem weißen Nachbarn.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

01.09.2022 um 22:05
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Du denkst rassistisch, weil Du es völlig unproblematisch findest, wenn die Schweiz als Heidi-Land dargestellt wird, ungeachtet der Probleme, die es in der Schweiz gibt, z. B. die wenigen Reichen und der Großteil der Schweizer, welche eben nicht reich sind und auch nicht auf der Alm leben.
wo habe ich das denn bitte geschrieben? Ich schrieb nur dies:
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was hat das denn mit irgendwas zu tun? Heidi wurde von einer Schweizerin geschrieben, da wird nix "ertragen", sondern Spyri wird geachtet, die Geschichten geliebt, schon allein deshalb, weil sie den Tourismus ankurbelten.
denn in "kultureller Aneignung" wo es gerade um Literatur ging, kann man eben nicht Spyri nehmen, wenn diese als Schweizerin Geschichten schreibt, die in der Schweiz spielen, von Menschen dort erzählen. Verstehst Du das? Und der Rest ist das, was über Spyri so gesagt wird, offiziell, in der Schweiz. Stichwort Heididorf und so. Da profitiert die Schweiz vom Heiditourismus oder nicht?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich persönlich finde, dass jemand mit einer anderen Hautfarbe ebenso wie ich fähig sein kann, sich nicht per se rassistisch diskriminiert zu fühlen. Es gibt viele andere Gründe der Diskriminierung. Es muss nicht unbedingt die Hautfarbe sein. Es kann sogar einfach persönliche Antipathie sein, ungeachtet der Hautfarbe. Einfach alles auf die Hautfarbe zurückzuführen, ist selbst rassistisches Denken. Und wer tatsächlich in der Hautfarbe seine Identität sucht, ist auch rassistisch beeinflusst, denn die Hautfarbe ist nun mal überhaupt kein Kriterium einer gemeinsamen Kultur. Das ist eine viel zu breite Kategorie.

Was ich will, ist die Auflösung solcher rassistischen Kategorien, was übrigens auch Martin Luther King als großen Traum formulierte. Sie haben keinerlei wissenschaftliche Basis. Ganz im Gegenteil kann ich als Weiße genetisch gesehen einem Schwarzen aus Südafrika näher stehen als meinem weißen Nachbarn.
hat was jetzt mit kultureller Aneignung zu tun? Führe das doch bitte mal so aus, dass ich den Zusammenhang zum threadThema verstehe.


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